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  #1  
Alt 30.04.2007, 22:23
Smail Smail ist offline
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Ort: Raum Aachen
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Standard AW: Liebe meines Lebens

Hallo mein Engel, für mich war heute mal wieder ein trauriger Tag. Kann nur weinen, weinen, weinen. Dr. L. hat mich diese Woche krankgeschrieben, ich kann einfach nicht mehr. Letzte Woche bin ich ich der Wochenbesprechung plötzlich ohne Grund in Tränen ausgebrochen, ich konnte es nicht aufhalten. Hoffentlich kann man mir in der Kur ein bisschen helfen mit dem Schnerz fertigzuwerden. Ich kann doch nichts dafür dass Du mir so unendlich fehlst. Ich würde alles dafür geben, nocheinmal Deine Stimme hören, Deine Hand in meine nehmen, Deine Lippen spüren, einmal nur noch!!!! Ich glaube ich werde noch verrückt vor Schmerz, ich möchte in Deiner Nähe sein, so wie es immer war. Wo der eine hingeht, geht der andere mit!!!!!
Love of my Life, forever
Der Schmerz vergeht irgendwnn, vielleicht, aber die Liebe bleibt.
Dein Spatzel
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  #2  
Alt 01.05.2007, 12:42
schatzi schatzi ist offline
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Ort: Lübeck
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Standard AW: Liebe meines Lebens

Hallo Smail, hallo Reader,
schon beim Titel kamen mir die Tränen und ich kann kaum die Tastatur erkennen, denn das gilt auch für meine Frau.
Ich habe sie vor 9 Tagen an Brustkrebs verloren, nach einem zum Schluss nicht mehr zu gewinnenden Kampf.

Sie fehlt mir so und ich fühle mich so allein, da können Verwandte und Freunde nur begrenzt helfen. Es leben im Haushalt noch ihre zwei volljährigen Töchter, aber da kann ich nicht die Trauer erkennen, die ich für meine so geliebte Frau empfinde.

Für uns beide war es die zweite Ehe und dass sie zwei Tage nach unserem siebten Hochzeitstag (auch dem Gerburtstag ihres Vaters) verstarb macht das Ganze auch nicht leichter.

Wir hatten nur zehn gemeinsame Jahre, ich empfinde das als so unfair vom Leben.

Wochentags komme ich aufgrund meines Berufes einigermaßen über die Runde, aber Tage wie heute oder auch der letzte Samstag (der Tag nach der Trauerfeier mit sehr vielen Kollegen, Freunden etc.) sind kaum zum Aushalten.

Ich werde an dieser Stelle bestimmt noch mehr schreiben, im Moment geht es zwar mit den Tränen, aber mir ist furchtbar kalt, obwohl die Sonne so schön scheint.
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  #3  
Alt 01.05.2007, 13:34
Reader Reader ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Liebe meines Lebens

Hallo Schatzi,

ich denke, dass wir hier alle was gemeinsam haben. Nämlich die Trauer um einen unserer meistgeliebtesten Menschen. Von daher bist du hier gut aufgehoben und wirst dich auch verstanden fühlen.

Wie alt war denn deine Frau, als sie starb? Wo hast du sie damals kennen gelernt?

Mein Onkel, der Sonntagmorgen verstarb, war wie ein zweiter Vater für mich, da meine Eltern vor 15 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen. Ich hatte mich seit diesem tragischen Ereignis total auf meinen Onkel fixiert, da ich schon immer sehr viel Zeit, auch vor dem Tod meiner Eltern, mit ihm verbracht hatte. Umso schlimmer ist es jetzt, ihn auch noch gehen zu lassen. Aber ich muss da durch, am Ende wünschte ich mir sogar, dass er endlich in eine friedlichere Welt eintaucht, in der es keine Schmerzen, keine Ängste und keine Einsamkeit mehr gibt.

Ich versuche, es so positiv wie möglich zu sehen, obwohl ich ihn so wahnsinnig vermisse. Ich denke mir, dass er nicht wollen würde, dass ich so sehr um ihn weine. Er war immer für mich da, er hat meine Entscheidungen immer akzeptiert und mich nie kritisiert in dem was ich tat. Er würde 100%ig sagen, dass ich, obwohl es für mich in der Anfangszeit jetzt schwer sein wird, unbedingt unter allen Umständen mein Leben genießen soll. Dies hat er auch in den letzten Tagen vor seinem Tod angedeutet. Ich darf mich von seiner Abreise nicht zurückwerfen lassen, denn für mich werden auch wieder schöne Zeiten kommen, auch wenn ich momentan diesbezüglich noch nicht so zuversichtlich bin.

Wir müssen uns gegenseitig Mut machen, dann schaffen wir das auch!

Wir werden unsere Gestorbenen nach unserem eigenen natürlichen Tode wiedersehen.

Reader
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  #4  
Alt 01.05.2007, 14:50
schatzi schatzi ist offline
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Beiträge: 163
Standard AW: Liebe meines Lebens

Hallo Reader,
ich finde es toll, dass so schnell Kontakt entsteht.

Meine Frau ist 49 Jahre alt geworden. Sie war eine der lebensbejahesten Menschen, die ich bis jetzt kennengelernt habe.

Zur Krankheit:
April 2004 Brustkrebs festgestellt, brusterhaltend operiert, Chemo, Bestrahlung und nach nicht einmal 26 Wochen hat sie wieder gearbeitet, weil sie das so wollte.
März 2006 Knoten oberhalb der Brust (Metastase des Brustkrebses) entdeckt, konnte nochmals brusterhaltend operiert werden, anschliessend spezielle Bestrahlung (Brachy-Therapie oder so ähnlich), Chemo, nach anschliessender Erholung zu Hause, plastischer Eingriff zur Brustangleichung im Oktober 2006 (war ihr wichtig und auch sehr gut gemacht) und Anfang Dezember nach Schmerzen im Bereich unterhalb des Brustkorbes und körperlicher Schwäche Tumore im Magen-/Darmbereich festgestellt, die nicht operativ entfernt werden konnten (Metastasen des Brustkrebses). Sie war dann bis zum 2.2.2007 im Krankenhaus, auf eigenen Wunsch entlassen, dann regelmässige Chemo (es ging ihr zeitweilig auch relativ gut), zur Ünterstützung des Allgemeinbefindens erhielt sie seit März künstliche Ernährung über Nacht, aber im Laufe des Aprils wurde ihr Zustand immer schlechter und verstarb dann an einer aktuten Blutvergiftung, weil verschiedene Organe, z.B. die Leber vom Tumor angegriffen waren.

Zu Deiner zweiten Frage:
Wir sind eine Büro-Liebe. Sie hatte schon über einen längeren Zeitraum Interesse an mir (habe ich gerade nochmals von Bekannten in Gesprächen erfahren) und ich habe mich dann spontan für ein Leben mit Ihr entschieden, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch verheiratet war, jedoch war diese Beziehung mehr zu einer Zweckgemeinschaft geworden.
Ich habe es niemals bereut, wir haben die verschiedensten Probleme bewältigt, aber alles hat nichts genützt.
Wenn meine Frau etwas haben wollte, so hat sie ihren Kopf auch durchgesetzt, so war dies bei uns, als auch in ihrer ersten Ehe, jedoch einen Wunsch konnte ich ihr doch ausreden: Ein gemeinsames Kind
Darüber bin ich jetzt so froh, denn wenn ich mir vorstelle, die alleinige Verantwortung für ein ca. 8-jähriges Kind zu haben, das würde wohl dann über meine Kräfte gehen.

Bis dann, ich will jetzt zu ihrem Grab und danach zu meiner Schwägerin (ihre Schwester), die eine sehr große Hilfe für mich ist.

Schatzi
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  #5  
Alt 01.05.2007, 20:54
Smail Smail ist offline
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Beiträge: 158
Standard AW: Liebe meines Lebens

Hallo Schatzi,
mein aufrichtiges Beileid zum Tode Deiner Frau. Ich kann gut verstehen wie Du Dich jetzt fühlst, es geht uns hierallen so. Schreib Dir Deinen Kummer und Deinen Schmerz von der Seele, das hilft ein wenig, mit geht es auch so. Hier können wir uns "gehen" lassen, zuhause müssen wir stark sein. Mein Mann ist jetzt fast 3 Monate tod, er fehlt mir unendlich. Er war die andere Hälfte meiner Seele und die Liebe meines Lebens.
Nimm Dir die Zeit zu trauern und zu weinen, es hilft der Seele ein bisschen.
Der Schmerz vergeht irgendwann, vielleicht, aber die Liebe bleibt.
Ich drücke Dich ganz fest
Gruß Babs
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  #6  
Alt 01.05.2007, 21:26
schatzi schatzi ist offline
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Standard AW: Liebe meines Lebens

Hallo Babs,

ich möchte mich auch bei Dir für die schnelle Kontaktaufnahme bedanken.

Es ist ein Trost, dass es Menschen gibt, die gleiche oder ähnliche Probleme mit dem Tod ihres über alles geliebten Partners haben.
Es gibt mir etwas Kraft, den ich muss meinen Weg mit meinen Stieftöchtern finden, bloss wie genau weiß ich noch nicht. Jedoch bin ich mir sicher, dass meine Frau es wünscht, dass ich wie sie "kämpfe" und mich nicht unterkriegen lasse.
Natürlich wären persönliche Gespräche noch besser, aber das Medium "Forum im Internet" ist auch schon eine grosse Hilfe.

Danke
Schatzi (Christian)
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  #7  
Alt 01.05.2007, 21:41
Smail Smail ist offline
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Beiträge: 158
Standard AW: Liebe meines Lebens

Hallo Christian,
hier im Forum braucht man sich nicht zu verstellen, hier kann man sich so mitteilen, wie man sich gerade fühlt. Zuhause, bei Freunden geht das nicht,(weiß ich aus Erfahrung) da bekommen wir nur dumme Sprüche wie: das Leben geht weiter, sei froh dass er es überstanden hat, usw. Es ist aber die Hilflosigkeit der anderen, die sie so reagieren lassen, sie können nicht dafür. Wir sind nunmal mit unserem Schmerz allein.
Laß aber Deine Kinder auch an Deinem Schmerz teilhaben, sie sind auch sehr hilflos im moment auch wenn Du das nicht so siehst. Jeder reagiert anders, und glaube mir, sie werden froh sein, wenn Du mit ihnen zusammen trauerst und weinst. Deine Frau wird immer bei Dir sein, vergiß das nicht.
Bis bald und sei stark
Gruß Babs
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