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Alt 01.02.2002, 12:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Welche Hilfe gibt es f. Angehörige

Liebe Sabine II!
Es ist gut zu hören, daß andere Ärzte auch nur Schlaftabletten verschreiben. Ich komme soeben vom Arzt, und ich habe ihm ABGERUNGEN, mich eine weitere Woche krankzuschreiben. Dabei bin ich mittlerweile völlig down und frage mich, ob ich wirklich ernsthaft körperlich krank werden muß, damit man mich ernst nimmt. Ja, es scheint ein massives gesellschaftliches Problem zu sein, daß psychische Belastungen (nicht Krankheiten!) nicht ernst genommen werden. Jede wirkliche "Krankheit" ist legitim - psychische Belastung, Trauer, Angespanntheit, Schlaflosigkeit, Ruhelosigkeit sind Dinge, die man einfach, indem man sich mal etwas "zusammenreißt" auf die Reihe zu kriegen hat! Ich habe heute morgen wieder gedacht: wahrscheinlich muß ich erst richtig umkippen, bevor irgendein Mensch mich ernst nimmt. Ich kann einfach nicht mehr. Ich liege abends im Bett und heule...prima, darüber schlafe ich sogar manchmal ein. Aber das dauert allenfalls 3-4 Stunden, und dann bin ich hellwach, und die Gedanken kreisen und kreisen. Auch ich bin eine Gegnerin von allen Schlafmitteln und Beruhigungsmitteln. Inzwischen soll ich noch ein Antidepressivum nehmen! Auch ich lehne die chemische Keule inzwischen ab - zumal sie nichts nutzt und mich nur noch müder sein läßt am Tag. Ich kriege allmählich einen Haß auf die ganze "Gesellschaft", die uns als Angehörige mit zum Teil extremen Belastungen einfach nicht sehen kann oder will. Ich denke, mein Hauptproblem ist nicht unbedingt die schwere Krankheit meines Vaters, sondern diesen langsamen, schleichenden Verfall ansehen zu müssen und nichts TUN zu können. Daneben zu sitzen und zuzugucken...und nichts, aber auch garnichts tun zu können außer DA-SEIN. Und dieses letzte geringe, dieses DA-SEIN, wird uns erschwert durch mir immer weniger wichtig erscheinende und "banale" Dinge.
Ich bin dankbar und froh, dieses Angehörigen-Forum gefunden zu haben. Ich grüße alle, die mir darin geschrieben haben oder die überhaupt schreiben. Es ist hilfreich, viele Beiträge zu lesen, weil man fühlt, daß man nicht allein ist mit seiner Not, seiner Traurigkeit und auch seiner Enttäuschung über viele Menschen. Dennoch wollte ich den Weg,den ich momentan gehe, nicht missen. Die Dinge beginnen andere Wichtigkeiten zu bekommen, und vielleicht sind wir "Angehörigen" allein dadurch auf dem Weg in eine bessere, sensiblere Welt!?
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