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Alt 07.11.2008, 22:08
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Registriert seit: 20.09.2008
Ort: Fürstenfeldbruck
Beiträge: 165
Standard AW: Hallo erstmal....

Hallo Regina,

ich bin sehr froh, eine Antwort erhalten zu haben und vor allem, dass du z.B. meinen Beitrag nicht so kalt und abgedroschen empfunden hast. Ich denke, ich vergrabe meine Emotionen meistens aus dem Grund, weil es zu viele wären, wenn sie an die Oberfläche kommen. Ich komme teilweise erst gegen 22 Uhr nach Hause, weil ich einen 50-Std.-Wochen-Job habe und meine Mama aber auch nicht allein lassen will. Und ich bin so allein mit der Versorgung meiner Mama. Alles, was es zutun gibt, mache ich. Und wenn ich mich nicht um meine Mama kümmere, gehe ich der "Leitung" meiner Abteilung im Job oder meinem Haushalt nach. Ich habe kein Privatleben mehr. Und auch wenn mein Stolz diese Erkenntnis nicht gern zugibt: Ich bin überfordert. Ich brauche meine Mama aber auch meinen Job.

Ein kleines Beispiel, dafür, dass ich nicht vollkommen kalt bin: Gestern Abend habe ich mich ins Auto gesetzt, Musik angemacht und bin an einen See gefahren. Es war dunkel. Aber ich war allein und konnte für mich sein. 1 Stunde habe ich mir für mich und meine scheinbar unendlichen Tränen und Schreie der Verzweiflung genommen. In 1 Stunde habe ich einen Teil meines Schmerzes, meiner Angst, meiner Trauer in Form von Schreien und richtigem Weinen rausgelassen. Nach 1 Stunde habe ich mich wieder zusammengerissen und bin nach Hause gefahren. Ich überlebe den Alltag nicht, wenn ich meinen Emotionen ständig freien Lauf lasse. Ich muss Mama Mut machen und möchte ihr nicht zeigen, dass ich genauso verzweifelt bin. Ich sage es ihr oft. Aber ich breche nicht weinend vor ihr zusammen. Ich muss sie doch stützen und stark für sie sein!

Und ich möchte mich gar nicht zu sehr beklagen über mein Befinden, denn ich möchte nicht wissen, wie Mama sich fühlt. Da kann ich mich im Gegensatz zu ihr noch glücklich fühlen.

Meiner Mama geht es sehr schlecht. Sie wiegt nur noch 40 kg auf 165 cm. Sie ist unbeschreiblich depressiv. Seit der ersten Diagnose. Ich versuche alles in meiner Macht stehende, sie aufzupeppeln. Aber es hilft einfach nicht. Auch die Psychotherapie ist nicht so erfolgreich. Vielleicht bin ich aber auch so ungeduldig. Sie hat erst vor ein paar Wochen angefangen.

Ich finde es sehr schön, dass du dir als Hinterbliebene, die noch mehr Schmerz, als ich, ertragen muss, die Zeit für meinen Beitrag genommen hast!
 

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