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  #1  
Alt 08.01.2009, 17:27
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Zitat:
Zitat von Bine65 Beitrag anzeigen
.... Aber man kann z.B. den Selen-Status im Blut feststellen lassen und ggf. ein bißchen aumöbeln. Wo ist jetzt das Problem?
Genau richtig, Sabine. Man sollte nur bei Mangel Zusätze nehmen.
Das Problem? Kaum jemand läßt vorher den Status messen. Das ist das Problem.

Lieber Gruß
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  #2  
Alt 09.01.2009, 00:05
Dirk-Gütersloh Dirk-Gütersloh ist offline
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Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Hallo Berthold,

auch mir wurde nach der Strahlentherapie pauschal ein weißes Rezept über Selenase und Vitamin C Tabletten in die Hand gedrückt.

Und genau so passiert das jeden Tag. Nicht nur von Fachärzten, auch von Heilpraktikern und überhaupt. Allgemein wird behauptet, dass Krebserkrankte nach ihrer Therapie oder begleitetend "etwas" tun müssen, etwas tun wollen.

Glaubst Du denn, dass einem Krebserkrankten bewußt ist, dass er einen Status machen sollte?

Und kaum jemand von den Fachleuten macht doch einen Status von sich aus. Das erste Mal, dass ich gehört habe, dass es wichtig ist vor einer Verordnung einen Status machen zu lassen, war 6 Monate "danach" in der Reha. Und alle 30 Leute im Vortrag sind hinten rüber gefallen, da hatte noch niemand was von gehört. Irgendwas genommen haben fast alle.

Und wenn Du dann eine Differenzierung forderst:

Zitat:
Und als Ergänzung: wichtig ist in der Studie vor allem der Hinweis auf die Schädlichkeit von Selen...äh welches? Selenhefe? Natriumselenit, Natriumhydrogenselenit? Organisch, anorganisch? Hat man den Selenspiegel im Blut gemessen voher und nachher oder nicht? Hätte den Probanten die zusätzliche Zufuhr von Selen überhaupt was gebracht, weil der Selenspiegel vorher extrem niedrig war? Ach ist doch egal, hauptsache wissenschaftlich bewiesen!!
Dann fordere ich genau diese Differenzierung erstmal für uns Patienten bei der Verordnung. Es wird doch mit der Gießkanne verteilt und die Patienten nehmen gerne. Das haben wir doch schon mal gehört. Und wenn Du den Verordnenden fragst, kriegst Du wahrscheinlich zu hören, dass die Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen sei

Als beruhige Dich und lass uns doch gemeinsam nach draußen tragen, dass man immer nachfragen sollte, wenn Arzt, Heilpraktiker oder die guten Fachleuten in irgendwelchen Foren was sagen. Das wir lernen sollten, kritisch zu sein und das nicht jeder irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel braucht und überhaupt ..

Nicht zu vergessen übrigens die NEM-Industrie. Auch dort wird doch suggeriert, dass man Gesundheit in Form von Pülverchen einfach so kaufen kann :-(

LG Dirk
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  #3  
Alt 09.01.2009, 08:00
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Hallo lieber Dirk

es ist wohl immer mal wieder in Abständen sinnvoll, dahingehend einiges klarzustellen.

Ich danke Dir dafür.

So erlebe ich fast täglich - nicht virtuell sondern "im richtigen Leben" - dass Gesunde und Kranke mich fragen: WAS NIMMST DU DENN SO ZUSÄTZLICH ? ....

Und wenn ich meine Meinung dazu äußere weiß ich schon im Voraus, dass ein Teil der Fragenden es eigentlich gar nicht von mir wissen will, sondern einfach seine festgefahrene Meinung bestätigt haben möchte

Und so trennt man sich liebevoll grüßend und Jede/r handelt nach Gutdünken - sozusagen


LG
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Ilse
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  #4  
Alt 09.01.2009, 09:45
Berthold Berthold ist offline
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Beiträge: 61
Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Hallo Dirk,
ich gebe Dir durchaus recht. Grds. ist dazu folgendes zu sagen:

Ich halte es für extrem gefährlich pauschal und ohne Kommentierung Links zu setzten, gerade und auch zu Themen die nicht nur heikel sind, sondern auch noch sehr polarisieren.

Ich habe mich mit der. angesprochenen Problematik lange und intensiv beschäftigt. Jede unserer Schritte in dieser Richtung wurden auch mit behandelnden Ärzten abgestimmt und diskutiert. Ich gebe Dir vollkommen Recht, dass es nicht sein kann, dass man pauschal irgendwelche Pillen oder Pülverchen zu sich nimmt.

An renomierten Uni-Kliniken in Deutschland wird ebenfalls an den hier diskutierten Therapieansätzen (die im übrigen keinesfalls irgendein Ersatz zu schulm. Behandlungen darstellen darf) geforscht.

Stellvertr. nehme ich die TUM, an der intensiv das Thema Selen, Enzyme etc. aufgearbeitet und bewertet wird.

Ich habe einmal einen Chefarzt eines großen Klinikums (damals noch Privatdozent in München) gefragt was er in einer ähnlichen Situation wie ein Krebserkranker tun würde. Ich bekam zur Antwort: Selbstverständlich würde ich ebenfalls Selen, Enzyme, Mistel etc. zu mir nehmen. Ich warte doch in solch einer Situation nicht ab, dass deren Wirksamkeit in 20 Jahren vielleicht bewiesen ist. Allerdings muss man sich damit sehr genau und tiefgründig auseinander setzten!!!!

Aber Vorsicht: Ich spreche hier von Dingen, die bereits in der suplementären Krebsbehandlung Einzug gehalten haben. Ich spreche ausdrücklich nicht von Wundermitteln von denen ich mich hier absolut distanziere!!!!!!

Ich glaube nur dass es wichtig ist, den Menschen neben der eigentlichen Primärbehandlung einen Weg aufzuzeigen, der es ihnen ermöglicht, den Glauben an eine dauerhaften Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation seriös im Auge zu behalten.

Jeder Mensch entscheidet für sich, dass tun diejenigen auch, die keinerlei unterstützende Therapien für sich in Anspruch nehmen wollen.

Das ist auch o.k. und ich glaube nicht, dass ich schon einmal jemanden dafür pauschal verurteilt habe. Man muss es akzeptieren und respektieren. Es geht mir also in ersten Linie um "Pauschalaussagen". Das geht nun mal leider in der hochkomplexen Medizin nicht.

Ich würde bsp. nie aus meinem Job heraus, in dem ich fast täglich mit Behandlungsfehlermangagement zu tun habe, pauschale Verurteilungen der gesamten Schulmed. vornehmen und dann deshalb von Chemo- Strahlentherapie etc. ablehnen. Kann ich nicht, weil es nicht die Mehrheit ist. Die Mehrheit profitiert davon, die Mehrheit sollte aber auch situativ für sich entscheiden können und dazu gehört eine sachliche und substanziell ausreichende Beurteilung und Diskussion von Themenkomplexen.

Das dumme ist, jeder möchte halt was loswerden was ihm mom. wichtig erscheint und dass kann auch nach hinten losgehen!!!

Also nix für ungut.

Berthold

Geändert von Berthold (09.01.2009 um 09:53 Uhr)
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  #5  
Alt 11.01.2009, 14:57
jakobi jakobi ist offline
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Beiträge: 32
Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Neben allen methodischen Bedenken, ging es bei diesen Studien doch um prophylaktische Nahrungsmittelergänzung.
Es wäre unsinnig, daraus Schlüsse auf das Verhalten bei bestehender Krebserkrankung abzuleiten.

Gruß
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  #6  
Alt 31.08.2009, 14:57
hallo.susi hallo.susi ist offline
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Registriert seit: 02.04.2009
Beiträge: 114
Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

bin auf diesen beitrag gestoßen, weil ich nach zusätzlichen methoden suche, um den krebs zu besiegen und mein allgemeinbefinden während der chemozeit etwas zu verbessern.... mein arzt hat mir selen und kalium empfohlen (kalium meinte er würde reichen, wenn ich am tag 2 bananen esse), weil bei jeder chemo und eine woche danach ein großes blutbild gemacht wird.... ein mangel ließ sich also schnell herausfinden.
die überschrift zu diesem beitrag sollte eher heißen.... "selen schützt nicht VOR krebs...." in keiner dieser links habe ich irgendwas gelesen, dass es WÄHREND oder NACH einer krebsbehandlung schädlich ist oder nix hilft... (falls ich etwas überlesen habe... sorry) vielleicht sollte dies mal geändert werden. kann mich diesbezüglich nur jakobi anschließen.... und auch berthold, auch wenn ich es nicht so extrem sehen würde. viele dinge hier im forum haben mich nach meiner diagnose eher noch mehr verzweifeln lassen.... eben weil jeder von uns erkrankten ein anderes krankheitsbild hat, wie eben mein arzt sagt, es gibt nicht DIE behandlung, jeder bekommt was anderes....
wichtig finde ich und das wird auch weiter bei mir laufen, dass man regelmäßig die blutwerte testen lässt und entsprechenden mangel gegensteuert, eben auch mit pillen....

lg und euch nicht.... Susi
__________________
Schenke dem LEBEN mehr Aufmerksamkeit, als deiner Krankheit.

BK links 24.03.2009, G3 (nach OP G1) - B5b - HER-2 3+ gesamt positiv, neoadjutive Chemo 4 x EC und 4 x Taxan, Herceptin 18 Mon., Planung Amputation beids. 10/2009 + Bestrahlung, Stand 10/09: brusterhaltend (je 220 gr. sind weg) operiert mit rechter Anpassung, da Tumor komplett vernichtet wurde, Bestrahlung, da 2 Lymphknoten befallen waren.
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  #7  
Alt 15.10.2009, 08:19
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Beiträge: 3.386
Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Hallo Susi


Du hast wohl tatsächlich nicht alle Einlassungen - beispielsweise bei Barbaras beiden Links - gelesen oder zumindest nicht gründlich genug

Tatsächlich ist in allen Medien in den vergangenen Jahren zu o.a. viel gut fundierte Kritik veröffentlicht worden.

Die meisten (natürlich gewinn-versprechenden) Empfehlungen bezüglich der Nahrungsergänzungsmittel bekommst Du natürlich - wenn Du genau hinsiehst - hauptsächlich von den Vertreibern

Und dann gibt es durchaus auch Ärzte - ich selbst habe da in meinem Umfeld im Verlaufe der Nachsorge ein typisches Beispiel erfahren - die sich um vernünftige ErnährungsErkenntnisse einen Sch..... kümmern und einfach nur Gängiges nachplappern. Mir zu sagen "nehmen Sie sicherheitshalber täglich Selen ein" obwohl Selen gerade in der Kritik steht, ist schon etwas dreist, finde ich

Wenn man dann als Betroffene genauer hinterfragt, kommen ausweichende Antworten wie beispielsweise: " Na ja, probieren können Sie das ja mal....". Manchmal kommt allerdings klugerweise der Nebensatz "Wenn es Sie beruhigt...."

Dass die Pillchen, Tablettchen, Säftchen etc. auch kontraproduktiv sein können, wird oft nicht deutlich genug betont :


Zum Schluss ist noch zu bemerken, dass in diesem Thread durchaus Unterschiede "ob Nahrungsergänzungsmittel VOR oder NACH einer Krebstherapie" angesprochen wurden.

Siehe dazu meinen Beitrag vom 1. Januar




Dir alles erdenklich Gute
wünscht mit herzlichem Gruß
__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (15.10.2009 um 08:25 Uhr)
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