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  #1  
Alt 09.01.2009, 17:50
Benutzerbild von kerstin0364
kerstin0364 kerstin0364 ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Eigentlich bin ich auch nur noch stille Mitleserin hier.

Aber ich bin entsetzt, wie bei diesem Thema hier gestritten wird.

Es ist doch einfach wahr, dass nicht jeder Mensch auf ein und diesselbe Art stirbt, manche friedlich andere kämpfend. Warum muss man in so einem Thema anfangen aufeinander loszugehen.

Mein Mann zum Beispiel ist friedlich gestorben mit einem Lächeln im Gesicht, wir haben uns alle von ihm verabschiedet und gesagt, dass es o.k. er braucht nicht mehr zu kämpfen.

Als er gewaschen wurde, meinte die Schwester, nicht erschrecken - es kann passieren, dass noch Luft in den Lungen ist, die entweicht und es wirkt, als wenn noch ein Atemzug kommt - meisstens dann, wenn der Sterbende sich verkrampft hat.

Nicht dergleichen ist passiert, alles lief ganz friedlich ab.

Also lasst doch bitte zu, dass es auch hierbei nicht immer gleich abläuft und dass man nicht von vornherein Angst zu haben braucht.

Kerstin
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Ich mag mein neues Leben einfach nicht.
Ich will es auch nicht.
Ich muß es leben.
Mein neues Leben ist ein falsches Leben.
Es fühlt sich nicht richtig an.
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  #2  
Alt 09.01.2009, 17:54
mischmisch mischmisch ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Ich denke nicht dass hier gestritten wird.

Und es sind meine Worte:....was sein kann, nicht m u s s!

mischmisch
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  #3  
Alt 09.01.2009, 18:09
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Lieber Stefans,

auch ich stimme dir zu. Meine Mama starb zum Glück nicht so wie deine Frau. Sie hat den ganzen Tag geschlafen und irgendwann aufgehört zu atmen. Sie hat nicht gekrampft, es kam keine Flüssigkeit etc.

Aber wenn es so gewesen wäre, wie bei deiner Frau, wäre auch ich froh gewesen, wenn mich jemand "vorgewarnt" hätte.

Auch ich finde nicht, dass hier gestritten oder gar aufeinander losgegangen wird. Hier gibt es - wie bei allen Diskussionen - zwei Seiten.

Ich muss aber ganz ehrlich sagen: Auch ich empfinde es so, dass man hier scheinbar den Tod mit all seinen Seiten als Tabuthema sieht. Aber Leute ich bitte euch! Wir sind in einem KREBS-Forum. Der Krebs muss nicht immer unweigerlich zum Tode führen. Aber jeder, ob betroffen, angehörig oder hinterblieben, wird bei dieser Krankheit auch unmittelbar mit dem Tod konfrontiert. Und dann soll man es aber nicht ansprechen? Oder gewisse Teile einfach weglassen, weil sie unangenehm sind? Genau hier, wo es genügend Menschen in der gleichen Situation gibt, die einen noch eher verstehen, als die normale Gesellschaft, sollte doch der Ort sein, an dem man offen darüber - und ja, auch in Details - darüber sprechen darf und kann oder?

Viele Grüße


Susanne
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Für meine geliebte Mama
13.06.1964 - 16.12.2008
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  #4  
Alt 09.01.2009, 18:25
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josie&josie josie&josie ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

ich glaube es geht schlicht darum dass man nicht alles über einen kamm scheren darf.

bei manchen mag es schlimm sein...
aber ebenso viele sterben friedlich.
und genau das macht -noch-angehörigen hoffnung.


liebe grüße
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Ich habe dich sicher in meiner Seele -
ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

alle im forum von mir verfassten beiträge dürfen ohne meine zustimmung nicht weiterverwendet werden.
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  #5  
Alt 09.01.2009, 19:24
Benutzerbild von dihudi
dihudi dihudi ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Hallo

ich habe auch meinen Mann bis zum letzten Atemzug gepflegt und ich weiß er hat bis zum schluss alles mitbekommen ich merkte es daran das er mir bei seinem letzten Atemzug die hand drückte ich ihm aber sagte Schatz wenn es dir zu schwer und zuviel wird dann höre auf zu kämpfen.
Ich empfinde es nicht schlimm wenn man darüber schreiben möchte wie es ihr oder ihm ging und es empfand den/die liebende zu verlieren.
Wie schon von einigen erwähnt es gibt solche die krampfend einschlafen und auch friedliche so wie mein Mann der mit einem lächeln im Gesicht eingeschlafen ist und diesen Gesichtsausdruck werde ich nie vergeßen was ich nicht vergeßen kann ist das ich entscheiden mußte ob mein Mann leben darf oder nicht.Ich bin immer noch nicht darüber hinweg aber es hat mir schon geholfen hier zu schreiben wie es mir ging und noch geht und auch das sterben meines Mannes.
Stefan es tut mir leid das so den Tod deiner Frau erleben mußtest.
Und ich denke schreiben tut der Seele gut.
Und wenn man das nicht lesen möchte muß man das ja nicht es wird keiner dazu gezwungen.
Deswegen hier einen Streit anfangen finde ich sinnlos haben wir denn nicht schon genug durchgemacht und viele andere es noch tun.
Angelika
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  #6  
Alt 09.01.2009, 20:25
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Hallo Angelika und alle,

wenn ich geahnt hätte, was für ein Fass ich hier aufmache, hätte ich die Klappe gehalten. Aber ob das besser gewesen wäre ?!?!

Zitat:
Zitat von dihudi Beitrag anzeigen
was ich nicht vergeßen kann ist das ich entscheiden mußte ob mein Mann leben darf oder nicht
Da hast du mein tiefstes Mitgefühl!

Wie meine Frau (oder andere Sterbende, die von ihren Angehörigen begleitet wurden) nun konkret gestorben ist, das ist letztendlich egal. Ich habe sie begleitet, und sie wollte es so. Hätte sie das nicht gewollt, dann hätte sie - wie das viele Sterbende tun - ihren Todeszeitpunkt so gelegt, dass ich gerade dann nicht bei ihr gewesen wäre. Sondern in die paar Minuten, die ich abwesend gewesen wäre, um mal kurz auf's Klo oder raus in den Hof zu gehen, um den Kopf durchzulüften.

Ich danke meiner Frau dafür, dass sie das nicht getan hat. Dass sie nicht alleine sterben wollte / musste, sondern dass ich in diesem Moment bei ihr sein durfte!

Die physischen "Nebenerscheinungen" der letzten Minuten sind nicht mehr wichtig. Es war schwierig und traf mich unvorbereitet. Aber das ist längst "abgehakt". Ja, mit etwas "Vorwissen" wäre es mir leichter gefallen. Aber bis zum Ende begleitet hätte ich meine Frau so oder so. Unabhängig davon, wie schlimm es war / gewesen wäre / hätte kommen können.

Dieser Mensch war mein Leben, mehr als 20 Jahre lang! Und dass ich da nicht "kneife", wenn es drauf ankommt, nur weil etwas stinkt oder eklig aussieht... daran habe ich nie gezweifelt. Meine Frau würde das Gleiche für mich tun. Und so habe ich es auch getan, und zwar gerne!

Was ich mir so richtig schlimm vorstelle, ist dieser Zwang zur Entscheidung, den Angelika beschreibt. OK, natürlich habe auch ich entschieden, dass meine Frau in Frieden sterben darf. Indem ich das ausgehalten und nicht das getan habe, wovor sie sich am meisten gefürchtet hat: im letzten Moment noch den Notarzt rufen und sie im Krankenhaus sterben lassen.

Aber letztendlich hat - Gott sei Dank! - sie entschieden, wann es für sie Zeit war zu gehen. Wir hatten uns z.B. vor längerer Zeit über das Thema Sterbehilfe unterhalten. Und die Gasflasche Helium steht schon lange da, wir sorgen ja vor. Ich bin dermaßen froh, dass dieses Thema nicht akut wurde, das kann ich gar nicht ausdrücken. Weil ich im Notfall mit keiner Variante friedlich weiterleben könnte. Nicht damit, ihrem Wunsch nicht zu ensprechen. Und auch nicht damit, an ihrem Tod (ob passiv oder aktiv) beteiligt und schuld sein zu müssen.

Ich wüßte nicht, wie ich damit weiterleben sollte. Auch dafür unendlichen Dank an meine Frau, dass sie mir dieses Leid erspart hat!

Viele Grüße,
Stefan
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  #7  
Alt 10.01.2009, 12:08
Tantchen Tantchen ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Lieber Stefan,

ich bin eher eine stille Leserin und schreibe nur ganz selten mal etwas zu Berichten, die mich wirklich herzensnah berühren.

Ich danke Dir für Deine Ehrlichkeit in Deiner Geschichte - es ist so wichtig für mich, auch solche Dinge mal aus dem Blickwinkel Betroffener und Angehöriger, die wirklich beim Sterben dabei waren zu erfahren. Vieles wird doch schöngeredet, um im Nachhinein die Leute nicht noch mehr zu verunsichern, traurig zu machen oder auch sie zu verletzen/entsetzen.

Du hast sicherlich eine offen Tür eingerannt und das war gut so - für mich jedenfalls.

Hab vielen Dank für Deinen Mut und alles Gute und viel Kraft für Deinen künftigen Weg.

Karin
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  #8  
Alt 09.01.2009, 19:26
Benutzerbild von Billchen
Billchen Billchen ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Hallo ihr alle,.....

als erstens sollte es wirklich keinen Streit geben um dieses doch so traurige Thema "" Sterben.""

Ich denke Stefan hat mit seiner Schilderung vom Tod seiner Frau,(mein Aufrichtiges Beileid für dich lieber Stefan) auch ein Stück Trauerbewältigung absolviert,...und auch dafür gibt es den Krebs-Kompass,....

Als mein Vater letztes Jahr starb -- nach schlimmen Darmentleerungen und auch röchelndem Atem..... doch dann ganz plötzlich und eher ruhig -- hätte ich es am liebsten in allen Einzelheiten aufgeschrieben und in die Bild-Zeitung gesetzt. Jedem der mir in dieser Zeit begegnet ist und was wissen wollte oder nicht hab ich die Einzelheiten erzählt, ich hab es gebraucht um meine Trauer und den Schock, auch wenn es vorhersehbar war, zu verarbeiten.
Wie schon von Vorgängern geschrieben, man kann es lesen oder lassen, am Anfang eines Postings sieht man ja schon wohin es wahrscheinlich rausläuft und wenn ich ""solche Einzelheiten"" nicht wissen will mach ich klick und bin woanders,...
__________________
Ganz liebe Grüße
Billchen
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  #9  
Alt 09.01.2009, 19:37
Geske Geske ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Zitat:
Zitat von taffissima Beitrag anzeigen
bei manchen mag es schlimm sein...
aber ebenso viele sterben friedlich.
und genau das macht -noch-angehörigen hoffnung.
genau da bin ich mir nicht sicher, ob die Schilderung vom (immer) friedlichen Sterben den pflegenden Angehörigen Hoffnung macht, oder sie eher unter Druck setzt.
Wenn man auf sich allein gestellt ist (bei mir war es so, dass ambulante Pflege und der Hausarzt Feierabend hatten), ohne die im KH oftmals medizinischen Hilfestellungen, kann es durchaus hilfreich sein, dass man vorher nicht nur etwas über "das schöne Sterben", sondern auch noch über andere Formen des Hinübergehens gehört hat. Man begleitet seinen Angehörigen ja zu Hause, weil er/ sie es sich so gewünscht hat. Das allein ist schon eine Kraftquelle für die pflegenden Angehörigen. Der Schilderung von Ulrike von (fast immer?)unproblematischen Sterbeprozessen kann ich so recht nicht folgen, auch habe ich hier im KK oft über andere Verläufe gelesen, selbst dann, wenn die Patienten im Krankenhaus verstorben sind.

Ich finde eine Ermuterung Kranken das Sterben zu Hause zu ermöglichen, kann auch sein, offen und ehrlich mit dem Thema umzugehen. Wenn man weiß, was auf einen zukommen kann, ist die Realität auch besser zu ertragen.
Wenn man den Wunsch des Kranken erfüllen konnte, dann wiegt das nachher viel mehr, als die ganze Schwere, die während des Sterbeprozesses entstanden ist. Ich habe es so erfahren, mein Mann ist nicht mit einem Lächeln im Gesicht gegangen, aber sein Sterben war auch nicht so schwierig, wie Stefan es schilderte. Es gibt zig verschiedene Situationen, nur müssen sie nicht immer Leser freundlich sein.
Viele Grüße
Geske
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  #10  
Alt 09.01.2009, 20:15
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Hallo Ihr zusammen....

Ich denke nicht ,das ihr ein Streit entstanden ist...
Es ist eine Diskusion,wie ich sie mir gewünscht hätte,in der Phase in der mein Vater starb....
Auch ich wollte mit meinen Freunden und Bekannten darüber sprechen,merkte aber schnell,das ich da an Grenzen stosse....
Tod als Tabuthema.....

Ich wäre froh gewesen,hätte mir damals jemand gesagt ,was auf uns zukommt,wie es ist, einen Sterbenden zu begleiten....
Man muss nichts beschönigen,gerade einen geliebten Menschen sterben zu sehen,verlangt viel von einem ab...
Dazu noch die Verunsicherung.....Ist das alles normal ???
Auch mein Papa hat sich in den Stunden vor seinem Tod erbrochen,was Stefan als Kaffeesatz kotzen beschrieben hat....Hätte ich vorher gewußt dass das "normal" ist,wäre ich gelassener damit umgegangen.....So bin ich in Panik verfallen...(WAS IST DAS ???)
Ich denke gerade hier im KK sollten wir offen über diese Dinge reden,wer es nicht aushalten kann ,solche Dinge zu lesen,muss sie ja auch nicht lesen.

Tod vergleichen mit Geburt...
Dieser Gedanke hat mir immer schon gefallen....
Es ist ein Weg,und jeder Mensch und jedes Baby geht diesen Weg anders.
Es gibt Babys ,die kommen im Schweinsgalopp auf die Erde,und bei anderen dauert es viele quälende Stunden ,wie sie sich den Weg ins Leben freimachen....
Als mein Papa starb,habe ich zu meiner Mutter gesagt:
Das war wie eine Geburt,und das meinte ich auch so....!

Auf dem Weg zu Papas Beerdigung fuhren wir an einer Weide vorbei,genau in dem Moment kam ein kleines Kälbchen zur Welt.

Gut ok,bin etwas vom Thema ab...Sorry....

Alles in allem finde ich es richtig und gut über den Tod in seiner ganzen Breite zu Sprechen....

Regina
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Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
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  #11  
Alt 12.01.2009, 12:43
Benutzerbild von Karin B.
Karin B. Karin B. ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

ich danke allen für ihre Offenheit
auch ich komme aus dem BK Forum, selbst an BK erkrankt mit Metastasen in Lunge, Leber und Knochen.
Warum ich aber nun hier schreibe hat einen anderen Grund.
Vor jetzt fast genau 5 Jahren bekam der Lebenspartner meiner Mutter die Diagnose Darmkrebs - Prognose - 6 Monate.
meine Mutter war damit total überfordert. Da ich damals schon wg meiner eigenen Erkrankung hier schrieb habe ich mich an das Darmkrebsforum gewendet.
Und zwar mit genau dieser Bitte, ob man mir bitte sagen könne, was genau auf mich zukommt, wenn ich den Partner meiner Mutter bis zum Schluss begleite.
Das war nämlich sein wichtigster Wunsch, zu Hause zu sterben.
Ich bekam daraufhin viele Antworten, dass das nicht hierhergehöre, ich das bitte im Angehörigenforum fragen soll, oder eben per PN.
Außerdem bekam ich einige PN`S, dass das geschmacklos sei, und ich würde mit so einer Frage bei vielen die Hoffnung nehmen.
Ich habe das auch eingesehen, wußte aber dann wirklich nicht, wo stelle ich meine Frage und habe mich dann entschieden, eben die Frage per PN zu stellen und habe dann, wer weiß warum, genau DIE Richtige Person angesprochen.
Sie hat mich verstanden und hat mir wirklich schonungslos alles berichtet, was kommen kann, aber nicht unbedingt kommen muss
ich konnte mich darauf einstellen und hab dann für mich entschieden und auch mit ihm es so ausgemacht, ich verspreche nichts, wo ich nicht weiß, ob ich es auch halten kann, aber ich versuche es!
Er konnte zu Hause sterben und er war nie allein, bis zum Schluss nicht.
Die Tage vor seinem Tod waren manchmal sehr schwer, denn ich hatte das Gefühl, er wollte nur weg, weg vor sich selbst.
Im Nachhinein kann ich für mich nur sagen, wenn es bei mir soweit ist, würde ich auch gerne mit so viel Würde gehen, doch ich glaube, das wird bei mir nicht der Fall sein, denn mein Mann ist mit unserer/meiner Situation hoffnungslos überlastet. Ich denke, mir geht es da so wie mascha.

Jedenfalls möchte ich all denen, die hier so offen mit diesem Thema umgehen, danke sagen.
Ob nun die Wortwahl immer die richtige ist???????? ich find nichts schlimmes dabei, wenn man das Kind beim Namen nennt.
viel Kraft für alle, die diesen Weg schon gehen mußten und die, die wissen, dass dieser Weg noch auf sie zukommt
alles Liebe
Karin
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  #12  
Alt 09.01.2009, 20:51
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Ulrike Ulrike ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Stefan:

Ich wollte hier weder über einen Sterbevorgang "informieren" ( von daher habe ich auch nichts verschwiegen ), noch wollte ich etwas "schönreden" und erst recht "lüge" ich nicht!

Was ich geschrieben habe und was rüber kommen sollte:
"Nein, Tod und Sterben KÖNNEN auch sehr, sehr viel Frieden und Ruhe vermitteln und absolut WÜRDIG sein!...." - Das heißt nicht, dass das IMMER so sein wird und sein muss! Da steht klar und deutlich "KÖNNEN"!
"....dass sie die Ruhe und den Frieden miterleben dürfen, den der Tod auch schenken KANN..." - Auch das heißt nicht, dass es nicht anders sein KANN. LEIDER!

Übrigens: auch ich habe eine intensivmedizinsche Ausbildung, habe viele Jahre in der Intensivmedizin gearbeitet und war u. a. auch in leitender Funktion! Und nur noch eines
( denn ich habe keine Lust zu einer derartig entgleisten Diskussion zu einem Thema, dass vielleicht mit ein wenig mehr Sensibilität angefasst werden sollte, erst Recht hinsichtlich der Personengruppe, die sich hier in diesem Forum aufhält und liest ):

"Kaffesatzartiges Erbrechen" gehört zu ganz bestimmten Krankheitsbildern und ist nicht unbedingt TYPISCH kurz vor jedem Exitus sondern lediglich krankheitsbezogen. Und KANN dementsprechend KRANKHEITSBEZOGEN vorkommen! Ist also nciht unbedingt TYPISCH kurz vor dem Exitus! Vielleicht solltest Du dich diesbezüglich besser informieren. Und nebenbei bemerkt fände ich es auch nicht schlecht, wenn Du Deine Wortwahl mal ein wenig überdenkst!







Ich schließe mit meinem erneuten WUNSCH an alle Angehörigen, die diesen schweren Weg vor sich haben, dass sie zu Hause oder unter guter Begleitung mit vielen Informationen, die sie brauchen, um ihre Angst zu verlieren, ihren geliebten Menschen bis zum Antritt seiner letzten Reise begleiten können, wenn sie oder der sterbende Patient es möchte und der pflegende Angehörige es KANN.

Und dass sie dieses Miterleben des Sterbens und des Todes als ein Geschenk annehmen können. Dass sie die Ruhe und den Frieden miterleben dürfen, den der Tod auch schenken KANN, und dass sie ihn nach Todeseintritt SEHEN können bei dem Menschen, den sie begleitet haben. ( Was leider nicht zwingend heißt, dass es nicht auch anders sein KANN, aber häufig ist es so... )

Ulrike



Liebe Taffissima,
vielen Dank für Deine kurzen, aber sehr treffenden Worte. Genau das wollte ich "rüber" bringen. Ich wünsche Dir weiterhin viel, viel Kraft auf Deinem weiteren Weg.
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  #13  
Alt 09.01.2009, 21:06
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Liebe Ulrike,
Du hast sicherlich irgendwie Recht. Aber hier ist doch nicht das Angehörigenforum, sondern das Hinterbliebenenforum. Also haben die Leute hier den Tod des Angehörigen doch schon hinter sich.
Es tut mir leid, aber ich werde den Tod nie als ein "Geschenk" ansehen können. Sicherlich kann jemand friedlich einschlafen, was für ihn selber dann wahrscheinlich eine Erlösung ist und für die Angehörigen leichter hinzunehmen als ein "schweres" Sterben. Aber ein Geschenk, dass Ruhe und Frieden bringt, nein, so kann ich es nicht sehen. Zumindest nicht für den Hinterbliebenen. Dass Du das, vor allem mit Deiner medizinischen Ausbildung ganz anders siehst, ja, sehen musst, ist sehr verständlich. Man könnte diesen Beruf sonst ja gar nicht ausüben.
Wenn man jemanden sehr liebt, wird man ihn sowieso auch in dieser schwierigen Situation begleiten, auch wenn die Umstände teilweise vielleicht nicht schön sind und es einem schwer fällt, vor allem emotional. Aber man tut es und hat die Kraft dazu. Was danach ist, ist wieder etwas anderes.
Liebe Grüße
Mapa
__________________
_____________________________________________
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  #14  
Alt 09.01.2009, 23:04
Geske Geske ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Liebe Ulrike,
das Überdenken der Wortwahl würde ich gern an Dich weitergeben. Dies ist hier ein Hinterbliebenenforum, in dem wie ich finde, die Hinterbliebenen hier Empfindungen schildern können/dürften, ohne dass sich medizinisches Personal über die unmedizinische Wortwahl moniert.

Gute Wünsche helfen nicht immer weiter. Und die Beiträge bezeugen ja auch, dass nicht nur ich mich gerade von Ärzten und Pflegepersonal nicht ausreichend informiert fühlte. Da wirken Deine guten Wünsche für Informationen schon etwas provokativ. Es handelt sich hier auch überwiegend um Postings von Hinterbliebenen, die ihre Angehörigen bereits begleitet haben, also die sich auf Erfahrung berufen und nicht mehr von dem Wunsch leiten lassen müssen, dass schon alles gut gehen wird.
Gruß
Geske

Geändert von gitti2002 (14.09.2014 um 18:47 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
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  #15  
Alt 10.01.2009, 00:14
Benutzerbild von Chrigissi
Chrigissi Chrigissi ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

@ all!
Selten beschäftigen sich die Lebenden mit dem Sterben.
Ich gebe Stefan recht, danke!
Jetzt sehe ich noch klarer!
__________________
Wirklich trösten kann nur,
Wer selbst durch Leid gebeugt wurde.
Annegret Kronenberg
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