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AW: Es macht alles kaputt...
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Geändert von Nephy (26.01.2011 um 19:05 Uhr) |
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AW: Es macht alles kaputt...
Was ein Sch.... Dabei brauchst Du gerade jetzt jemanden, der Dir Halt gibt: Verdammt schwer, einen Weg daraus zu finden. Irgendwie weiß ich auch keinen richtigen Rat, ich kann Dir nur meine Schulter und mein offenes Ohr anbieten....
Ich selbst könnte derzeit ohne dieses Forum, meine Therapeutin und meine Antidepressiva auch nicht weiter.... Alles Liebe Caitlin
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Alles Liebe Caitlin |
#3
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AW: Es macht alles kaputt...
Hallo Nephy,
ich denke diese Phasen machen alle erst einmal durch. Angehörige und Betroffene. Mein Mann hat auch so eine Diagnose wie Du. Statistisch hat ein Glioblastom eine Prognose von 2 Jahren. Jetzt hat er schon eins hinter sich... Die Frage ist aber doch: Was möchte ich von meinem Leben? Möchte ich - wenn ich denn die 5 Jahre nur habe - diese 5 Jahre damit verbringen vor der Wahrheit davon zu laufen? Die meisten sagen einem dann immer: "Genieß' Dein Leben solange es noch geht." Tja, das ist gar nicht so einfach. Wie genießt man sein Leben, wenn man dauernd diesen Gedanken im Kopf hat, dass man nur noch wenig Zeit hat? Dass einem die Zeit immer weiter davon rennt? Und was kann man tun um sein Leben zu genießen? Ist es die große Weltreise? ist es Party mit Freunden, noch mal eine neue Liebe oder oder oder? Oder ist es einfach nur ganz normal leben. Ruhig und alltäglich? Wir selbst kommen immer mehr zu dem Schluss, dass es das Alltägliche ist, was uns das Leben genießen lässt. Nachmittags bei einem Kaffee zusammensitzen und über die Kinder reden. Draußen Holz für den Ofen spalten, Geige lernen, ab und zu in Urlaub fahren... Bei uns ist die Diagnose jetzt etwas über ein Jahr her. Und irgendwo kommt man doch wieder in ein "normales" Lebensgefühl. Es hat lange gedauert, aber seit ein paar Monaten denken wir nicht mehr ständig an den Krebs. Vorher war er immer in unserem Denken, egal was wir machten. Und irgendwo schöpft man auch wieder Hoffnung, auch wenn man sich im Unterbewusstsein natürlich klar darüber ist, dass es eine trügerische ist.
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Einen schönen Tag wünsche ich euch! Nicole Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008 Zur Zeit geht es uns gut. |
#4
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AW: Es macht alles kaputt...
Hallo Nephy!
Hab deinen Eintrag gerade gelesen. Es tut mir sehr leid, das auch du, schon in so junge Jahren mit so einer schlimmen Diagnose konfrontiert wirst. Aus deinen Zeilen meine ich zu lesen, das du ein sehr perfektionistischer Mensch bist. Du hast Ziele in deinem Leben, möchstest beruflich was erreichen. Und dann kommt wums von heute auf morgen so eine Diagnose die alles ins Wanken bringt. Ich finde es gut, das du trotz allem deine Ziele nicht aus den Augen verlierst. Das ist nicht unwichtig. Aber auf der anderen Seite setzt man sich oft auch selber so ein bisschen unter Druck. Zu der Aussage der Ärzte, "5 Jahre zu leben" geh bitte nicht nach solchen Aussagen. Es sind vielleicht Richtwerte, Statistiken. Aber jeder Mensch und jeder Krankheitsverlauf ist anders. Du hast geschrieben das dein Wächterlymphknoten entfernt wurde. Hast du sonst noch irgendwelche Therapien bekommen? Bist du zur Zeit noch in Behandlung? Hmm, also ich glaube schon das ein grosser Druck auf dir lastet, weil ja z.b auf deiner Arbeitsstelle von deiner Erkrankung weiss. Vielleicht gibt es ja dort eine Person, der du vertraust, mit der du dich gut verstehst, vielleicht kannst du ja damit anfangen und dieser Person davon erzählen. Sich mitteilen, die "Last" loszuwerden, hilft oft schon ein bisschen. Tja, dein Freund scheint ja im Moment nicht so eine grosse Stütze für dich zu sein, hast du den sonst noch jemanden in deinem Familien oder Freundeskreis dem du deine Gedanken anvertrauen kannst?
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In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008 Du wirst für immer in meinem Herzen sein. Geändert von Desi (04.02.2010 um 14:41 Uhr) |
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AW: Es macht alles kaputt...
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Geändert von Nephy (26.01.2011 um 19:05 Uhr) |
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AW: Es macht alles kaputt...
Hallo Nephy,
ich kann das alles sehr gut nachvollziehen. Was ich aber vor allem sehe ist, dass Du es vor allem versuchst anderen recht zu machen und die hochgesteckten Erwartungen, die in Dich gesetzt werden zu erfüllen. Dein Chef, Dein Freund, Deine Kollegen... Wichtig bist doch nur Du selbst! Wenn man einen Vorteil hat dadurch, dass man sterbenskrank ist, dann ist es der, dass man egoistisch sein darf. Wichtig ist nur, ob Du diese Prüfung bestehen willst und nicht, ob sie Deinem Chef wichtig ist oder weil er glaubt, dass Du das kannst. Wichtig ist auch nur, ob Du Karriere machen willst, weil Dir das Spaß macht. Weil Du gerne zur Arbeit gehst. Nicht weil es jeder von Dir erwartet. Wenn Du die Prüfung verhaust, weil Du sie eigentlich gar nicht machen willst, dann verhau' sie. Von Dir darf eigentlich niemand mehr etwas erwarten, außer das, was Du selbst möchtest. Es ist klar, dass Du alles in Frage stellst. Das Leben mit so einer Krankheit ist nicht mehr wie das Leben vorher. Aber es muss nicht nur schlecht sein. Zu behaupten die Krankheit ist was Gutes finde ich übertrieben, aber sie hat durchaus auch ihre guten Aspekte. Man lebt bewusster als andere Menschen und vielleicht sind 5 Jahre bewusstes Leben wertvoller als 80 Jahre nur "abgesessen".
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Einen schönen Tag wünsche ich euch! Nicole Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008 Zur Zeit geht es uns gut. |
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AW: Es macht alles kaputt...
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Geändert von Nephy (26.01.2011 um 19:05 Uhr) |
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