#1
|
|||
|
|||
Mama ist nicht mehr da und alles ist leer
Ich habe mir schon vor längerer Zeit Einträge in dem Forum durchgelesene. Da lebte aber meine Mami noch und ich traute mich nie so richtig zu schreiben. Jetzt bin ich im Hinterbliebenen-Teil und wenn ich einige Einträge durchlesen, kommen mir so richtig die Tränen.
Bei Mama wurde letztes Jahr (nachdem sie ein halbes Jahr bei Untersuchungen war) Lungenkrebs festgestllt, Metastasen waren bereits gestreut. Seitdem sie die Diagnose hatte, fuhren wir sie zwar zur Chemo und den Bestrahlungen, aber ins Ärztezimmer ließ sie niemanden mit. Wir wussten nie genau, was der Arzt sagte oder wie genau es um sie steht. Auch keine Lebenserwartung oder so. Sie wurde einfach nur schwächer, nahm zwar bei der ersten Chemo zu und alles sah besser aus, aber dann ging es rapide bergab. Sie war so schwach, aß und trank nichts mehr oder gab nur vor gegessen zu haben. Sie nahm Schmerzmittel - aber nicht etwa Morphium, nein Novalgin und so. Ich war vier Wochen bei meinem Freund in Spanien, als ich den Anruf ihrer besten Freundin bekam, die eine Woche bei ihr bleiben wollte. Sie sagte mir, dass Mama im Sterben liegt und ich bin schnellstmöglich rübergeflogen. An dem Samstag saßen mein Bruder und ich bei ihr im Krankenhaus. Freitags, an dem Tag an dem ich aus dem Urlaub kam, wurde sie eingeliefert, weil sie sich krümmte vor Schmerz. Erst ab da hat sie in ihrer ganzen Behandlung Morphium bekommen!Samstags saßen wir "Kinder" bei ihr und ich war ganz tapfer, weinte nur anfangs kurz, als sie sagte "Süß Mädeli, wein doch nicht". Und ich zeigte ihr wie stark wir sind, dass wir füreinander da sind und dass wir sie lieb haben. Und wir sie noch nicht "beweinen" am Krankenhausbett. Nachts, mein Bruder war bei ihr im Krankenzimmer geblieben, schlief sie dann ein, sie sagte am Abend vorher, als ich ging "Ich will jetzt schlafen" und meinen Bruder plagt seitdem das Gewissen, ob er sich an ihr Bett setzen hätte sollen, weil sie damit vielleicht meinte, dass sie nun schlafen wird und gehen muss (er lag im Bett nebendran). Mein Freund, ihre beste Freundin, die Freundin meines Bruders und ich wurden gerufen und konnten uns von ihr auch noch auf diese Weise verabschieden. Ich erschreckte immer vor dem Gedanken, einen toten Menschen zu betrachten. Aber es war das beste was uns passieren konnte. Sie lag so friedlich dort, ihr Gesicht war nicht mehr schmerzverzerrt, so schön glatt - ohne Falten. Ich dachte nur, jetzt hat sie diesen Körper verlassen, den verdammten Krebs alleine da gelassen, der ihr so Schmerzen bereitet haben muss, den sie so tapfer ertragen hat. Sie hat stets so getan, als hätte sie nur einen Schnupfen - unglaublich, sie wollte uns keine Sorgen bereiten und mit Würde von uns gehen, nicht als arme, kranke, bemitleidete Frau. Es ist so verdammt schwer. Auch wenn wir nun viel zu tun haben und das Loch erst dann kommt, wenn etwas Zeit vergeht. Wir müssen Gott sei Dank nicht direkt eine Wohnung auflösen oder so, ihre Sachen, ihr Zimmer, das kann erst mal so bleiben. Hm, jetzt habe ich das zum ersten Mal einfach niedergeschrieben und es tut gut, da ich zur Zeit alleine bin und auch nicht immer mit jemandem reden will. Manchmal kommen mir Gedanken, die kann ich einem auch nicht mitteilen, da sie für die andere Person vielleicht unzusammenhängend erscheinen würden. Ich wünsche jedenfalls allen, denen es ähnlich geht, genauso viel Kraft für die kommende Zeit, und viel Mut die Gefühle zuzulassen, die nötig sind, den Verlust der Mutter, oder einem anderen wichtigen Menschen, wirklich zu realisieren. Ich kann es noch nicht. Abendliche Grüße, Tinchen |
#2
|
|||
|
|||
AW: Mama ist nicht mehr da und alles ist leer
Liebes tinchen,
Ich möchte Dir mein herzliches Beileid aussprechen... ich weiß wie du dich fühlst. meine mama ist heute genau seit 7 monaten tod. Es ist eine schlimme Zeit für die Hinterbliebenen aber wir müssen weiter machen. die erde dreht sich weiter und das leben muss einfach weiter gehen... wann ist deine mama verstorben? Meine trauerphase ist später eingetreten und hält immernoch an, weil ich auch viel um die ohren hatte, danach. es ist aber verdammt wichtig es nicht alles in sich hinein zu fressen. daran geht man kaputt... schreib immer wenn dir danach ist. hier findest du mit sicherheit immer ein "offenes ohr". und hier bist du nicht alleine mit deiner trauer und gedanken. man kann sich in deine gefühlswelt hineinversetzen. ich wünsche dir jedenfalls viel kraft für dein weiteres leben... lg Alina |
#3
|
|||
|
|||
AW: Mama ist nicht mehr da und alles ist leer
ihr lieben
es tut mir leid, eure zeilen zu lesen... es ist so traurig, dass wir nun in diesem forum sind - hier, als hinterbliebene... ich hoffe, du hast eine liebe familie und freunde die dir beistehen und dich stützen ? meine mami ist auch gestorben, sie hatte einen hirntumor - sehr bösartig. es ging "nur" 5 monate nach der diagnose, sie ist vor 3 monaten gestorben... ich kann es auch noch nicht glauben !! ich vermisse sie so unendlich... wir mussten die wohnung bald auflösen - es war so schlimm, es ging immer ein stück mehr von ihr weg... ich werde meine mami nie vergessen, sie war so ein lieber mensch, alle hatten sie geliebt und gemocht, sie war gut zu allen und jedem und dann, musste sie so sterben, unter dieser grausamen krankheit... wie du schreibst, es ist so entwürdigend, wenn ein mensch auf diese weise stirbt - ich hätte niemals gedacht, dass meiner geliebten mam so etwas passiert !! ich war an ihrem bett, als sie starb - es hat mein ganzes leben verändert - nichts ist mehr so wie vorher ich würde alles, alles dafür geben, dass sie noch bei uns wäre... ich habe das gefühl, das forum hier hilft, alle haben wir ein bisschen das gleiche schicksal, und schreiben und sich mitteilen tut so gut !! erzähl wenn immer du magst von deiner mami... und deinem kummer ! ich drück dich... herzliche chris |
#4
|
|||
|
|||
AW: Mama ist nicht mehr da und alles ist leer
Hallo Eule,
ich habe ähnliches erlebt mir meiner Mama. Meine Mama ist seit dem 14.04.2010 auch ein Engel. Mir fällt es schwer dass zu Akzeptieren. Aber als ich den toten Körper sah, wusst ich dass Sie es geschafft hatte uns sie sich nicht mehr quälen musste. Heute denke ich positiv darüber, weil ich meiner Mama zu jedem Zeitpunkt dieser Krankhéit bei ihr war. Ich habe meinen Eltern immer beigestanden, ohne Ausnahme. Ich bin froh, daß ich noch meinen Papa habe und ich versuche ihn zu Zeigen, wie sehr lieb ich ihn habe. Es ist verdammt schwer, seine Mama abzugeben!!!!!!!!! Tod ist der derjenige, an dem nicht mehr gedacht wird. Deine Mama ist nicht Tod!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich denke an Dich Liebe Grüße Mark
__________________
Meine Mutter: Diagnose März 2009 Engel seit: 14.04.2010 Kleinzelliges Bronchialkarzinom |
#5
|
||||
|
||||
AW: Mama ist nicht mehr da und alles ist leer
Liebes Tinchen,
ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen und einfach mal Ute
__________________
Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr Du durftest nur 17 Jahre alt werden. Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!! www.darkprincess-melaniehuemmer.de |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|