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  #1  
Alt 16.09.2010, 20:25
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Hallo Dante,

inzwischen ist man dabei ein Netzwerk auch aus Palliativ-Ärzten zu gründen und es gibt schon eine ganz gute Abdeckung.

Es ist aber so:
aus eigener Erfahrung (ich bin ex. Altenpflegerin mit Hospizerfahrung)
kann ich Dir sagen, dass die ambulanten Palliativdienste ganz sicher KEINE
24-Stunden-Rundum-Betreuung leisten und Deine Mutter wird auch keine Pflegestufe bekommen, die sowas ermöglicht.
Es gibt Ausnahmen bei außerklinisch Beatmeten mit Trachoetomie, die können jemanden 24 St bekommen, oder manchmal auch Patienten wenn sie die Pflegestufe 3+ bekommen ... aber das ist eben sehr selten.

Ich sehe für euch 2 Möglichkeiten:
Es gibt ja nun seit 2008 die Möglichkeit, durch die Schaffung des Pflegezeitgesetzes, dass man sich bei familiärem Pflegefall für einige Monate "freistellen" lassen kann - näheres findest Du zB ... HIER ...

Wenn sich das jemand zutraut???

Zweite Möglichkeit:
Ihr lasst eure Mama ins Hospiz einweisen. Dazu bedarf es lediglich der Einweisung des Arztes, der "Hospizbedürftigkeit" verordnet.
In unserem kleinen Hospiz lebte eine Dame fast 4 Jahre, bis sie dann verstarb.
Die Kasse hat zwar immer mal wieder nachgefragt, ob die Hospizbedürftigkeit noch bestehe, unser Arzt hat denen dann mitgeteilt:" Ja. Man sterbe aber eben nicht nach der Uhr."
So haben die Kassen die Pflege bis zum Schluss bezahlt/bezahlen müssen.

Für eure Situation wäre Hospiz glaube ich die bessere Lösung. Dort macht man ihr die verbleibende Zeit so angenehm und schön wie möglich und sie ist immer in guten Händen und fachlich gut versorgt ... Eine solche Erkrankung kann sich von einer Minute zur nächsten so verändern, dass man zuhause in eine Notsituation kommt (wie zB das Fallen), aber es gibt auch anderes Unvorhergesehenes 8zB Krampfanfälle durch steigenden Hirndruck), auf das man im Hospiz SOFORT reagieren kann.

Ich wünsche euch eine gute Entscheidung und viel viel Kraft!

Alles Liebe,
herzlichst Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #2  
Alt 17.09.2010, 16:31
Dante Dante ist offline
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Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Hallo,

Danke für Eure Anworten.

Den Link fand ich sehr interessant, nur vermute ich, dass sich dies auf unsere Situation leider nicht wird anwenden lassen. Ich sprech auf jeden Fall gleich mit meinem Mann darüber, er kommt mich abholen (und zu Hause ist unser Internet gerade flöten gegangen).

Ja die Hospizeinweisung... wie gesagt wir hatten uns bereits erkundigt und soweit ich informiert bin, sind die Mitarbeiter (Ärztin, Sozial..wie heißt es doch gleich, naja jedenfalls die Dame die für sowas zuständig ist)da dran und haben auch eine Voranfrage gestellt, wegen der Verfügbarkeit der Plätze. Wir wollen mit meiner Schwiegermama jetzt am Wochenende sprechen (so gut es geht, denn zeitweise wirkt sie wie weggetreten).

Meine Schwiegermama lebt in Neuenrade und liegt zur Zeit im Klinikum Lüdenscheid (Hellersen).

Wenn ich das Internet zu Hause nicht wieder flott bekomme, kann ich mich frühestens wieder am Sonntag abend melden - also bitte nicht wundern.

Gruß
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  #3  
Alt 19.09.2010, 19:12
Dante Dante ist offline
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Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Hallo,

seit heute mittag ist meine Schwiegermama im Hospiz - irgendwie überschlagen sich für mich gerade die Ereignisse (so gefühlt...).

Die Schwestern sind da total nett, aber ich war schon so ein wenig erschrocken wie klein das Zimmer ist, wo meine Schwiegermama jetzt drin "lebt" oder wohnt oder ist - kann es gerade nicht so treffend beschreiben. Wir versuchen es ihr da so schön wie möglich zu machen, so mit Fotos von der Familie, aber es ist eben nicht das Zuhause. Und es tut schon weh, wenn Schwiegermama sagt, sie möchte nicht im Hospiz bleiben.

Habe keine Ahnung ob man so schnell Pflegekräfte organisiert bekäme, die eine fast Rund-um-die-Uhr-Betreuung leisten könnten, wenn sie wirklich da unbedingt wieder raus wollte. So gesehen bin ich froh, dass nicht ich für sie entscheiden muss, wenn es nicht mehr geht...

Sehe sie dann hoffentlich nächstes Wochenende.

Gruß
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  #4  
Alt 19.09.2010, 21:31
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Vielleicht kannst Du Dich mal informieren, ob es sonst möglich wäre sie in Kurzzeitpflege in ein Pflegeheim zu geben? Dort wäre sie dann auch rund um die Uhr betreut und es hätte nicht den Hospizcharakter ...

Dann hättet ihr eine evtl. Ausweichmöglichkeit.

Alles Gute für euch!
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  #5  
Alt 20.09.2010, 19:24
Dante Dante ist offline
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Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe, wurde uns dringend davon abgeraten, sie in die Pflege (gemeint war ein Pflegeheim) unterzubringen, denn dann hätte sie keine Möglichkeit mehr ins Hospiz wechseln zu dürfen.

Mal abgesehen davon, dass der MKD sich sehr viel Zeit läßt (der Antrag läuft schon seit Juli) und erst für den 27.09. einen Termin festgelegt hat.

Den Link mit dem Pflegegeld hatten mein Mann und ich diskutiert - keiner von uns hat die Möglichkeit sich 10 Tage unbezahlten Urlaub zu nehmen (weil in unserem Fall sämtliche Vorausetzungen fehlen, wie Anspruchszeit von vollen 6 Monaten, wo eine Pflegekraft voll tätig war) - ich selber bin noch in der Probezeit, da geht das mal gar nicht...

Wir werden schauen was die nächsten Tage so bringen...Hauptsache meine Schwiegermama bekommt wieder etwas mehr Lebensqualität.

Danke nochmal für die Infos.

Gruß
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  #6  
Alt 03.11.2010, 23:24
Dante Dante ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Hi,

nur zur Info: meine Schwiegermama ist in der Nacht vom 18. auf den 19.10. verstorben. Es ging auf einmal sehr schnell. Sie hatte erstmals am Tag (18.10.) gekrampft und von da an verschlechterte sich ihr Zustand stündlich. Ich hatte sie noch am Abend besucht und als ich mich gg. 19 Uhr verabschiedet hatte, mit dem Hinweis ich würde versuchen am Mittwoch wieder vorbei zu schauen, da meinte die Schwester schon zu mir, es könnte sein, daß meine Schwiegermama es nicht schaffen könnte bis dahin. Somit war für mich klar gewesen, daß ich die Woche jeden Tag pendeln würde - aber noch in der selben Nacht kam der Anruf.

Das einzige was mich in dem Moment getröstet hatte, war die Gewissheit, daß sie nicht hat lange leiden müssen....

Danke nochmals an alle, die mir Infos haben zukommen lassen.

Gruß
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  #7  
Alt 04.11.2010, 21:11
HeikoJ HeikoJ ist offline
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Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Hallo Dante,

mein aufrichtiges Beileid!

Ja, ich gebe Dir recht, es ist gut dass sie nicht lange leiden musste.

Ich möchte nämlich auch nicht lange leiden, wenn es bei mir soweit ist. Viele können mich nicht verstehen und schon garnicht meine Patientenverfügung. Doch der Tag "X" ist unvermeidbar und ich habe mehr Angst vor grausamer Quälerei, als vor dem Tod selber.

Mit stillem Gruß

Heiko
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