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#1
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Hallo Euch allen,
tut mir leid, dass ich jetzt erst wieder schreibe . Das ist auch so eine Sache. Ich bin sonst echt begabt darin, mich selber zu motivieren. Die Eigenschaft ist futsch. Genau wie Mama . Nicht mehr da! Eben dieser nagende Schmerz, dieser Kummer, dieses Verlustempfinden, das macht mich ganz verrückt. Ich würd so gern wieder ein wenig von meinem alten Leben zurückhaben. Als ich kleiner war, und realisiert habe, so wieder jeder Mensch das ja irgendwann mal beginnt zu tun, dass es das Sterben gibt, da habe ich auch über Mama und Papa nachgedacht. Und ich erinnere mich noch sehr gut, wie schrecklich alleine diese Vorstellung war. So schlimm, dass ich aufgehört habe weiterzudenken. Da war so ein Selbstschutzmechanismus. Mit Mamas Tod, ist der Selbstschutzmechanismus weg. Und ich denke Gedankengänge, die mir natürlich selber nicht gut tun, aber die einfach damit zusammenhängen, dass man diese unangetastete Schwelle nun einmal überwunden hat. Man eröffnet sich selber so ein gedankliches Spektrum, dass man früher schon im Ansatz verworfen hätte, weil man es gar nicht hätte zu Ende denken wollen. Versteht ihr was ich meine? Meine Sichtweise auf die Dinge ist eine völlig andere geworden. Es ist ein Gemisch aus Reife, Erfahrung, Bitterheit und Trauer. Und das begleitet einen täglich, immer wieder auf´s Neue. Bei mir kommen momentan allerhand Widrigkeiten von Außen hinzu. Früher, noch vor 3-4 Jahren, hätte mich das total fertiggemacht. Heute, da sehe ich die Dinge viel rationaler und gehe (manchmal erschrecke ich mich da sogar über mich selber) mit viel Kalkül an die Lösung heran. Das ist eigentlich was Positives, aber wenn das alles ist, was ich gewonnen habe, dann hab ich dafür einen verdammt hohen Preis gezahlt. @Helmut....bezugnehmend auf Deine Geschichte, möchte ich auch mal Passagen aus dem Alltag erzählen. Meine kleine Tochter ist 4 Jahre alt und kann sich noch schemenhaft an Mama erinnern. Sie sagt immer:"Klar weiß ich noch, wie die Oma Ulla aussah. Die hatte keine Haare mehr und war ganz krank!" Wir sprechen da viel drüber. Vergangene Tage, bei der Kinderärztin in der Praxis auf selbige wartend, haben wir im Behandlungsraum gewartet u. gespielt. Ich war das Kind und sie die Ärztin (ergab sich, weil so´n Kinder-Dr.-Koffer da rumlag ). Jedenfalls hat sie mich untersucht und mir Medikamente verordnet. Da sagt sie, ganz in der Frau-Dr.-Rolle aufgehend:"Hier sind Deine Medikamente. Die muss Dir die Mama dann abends immer geben!" Auf einmal schaut sie ganz betroffen und mitfühlend drein, und sagt:"Ach maaan, Du hast doch gar keine Mama mehr!" Und ja, es gibt auch die andere Seite. Ich kann mir meine Mama schon sehr lebendig, mit all ihren zynischen und spitzwindigen Kommentaren vor mein geistiges Auge rufen. Kürzlich hatte ich ein Vorstellungsgespräch. Die "Führungskraft" und ich hatten ca. 3 Sek. Augenkontakt und dann stand die Sache mit der Sympathie und Antipathie fest . Mein lieber Scholli -war das ein Idiot! Hätte den meine Mutter erlebt bwz. hätte ich ihr das in voller Länge schildern können, hach...was hätten wir herrlich gelästert . Ja, und dann ist es da - das Bewusstsein, dass alles nur in der Vorstellung abläuft und vielleicht nie wieder wahr werden wird. Das ist ja auch so Ding. Die Sache mit dem Glauben. Ich bin ja schon gläubig. Wenngleich ich jetzt nicht der strenggläubige Typ bin oder so. Ich glaub das was ich wirklich glauben kann und will. Dann spazier ich so durch die Welt und frage mich, ob die Kirchen ein Stück weit aus Angst so voll sind?! Aus Angst davor, dass es sonst danach nichts mehr geben könnte ? Klammern Menschen nur deswegen am Glauben fest? Ich weiß, ich hab viele Fragen und einen Großteil davon kann mir keiner beantworten. Ich wünschte, ich könnte irgendwie meinen Frieden damit schließen, aber der Verlust ist etwas, dem ich irgendwie nicht die Hand reichen kann. Leider! Liebe Grüße Annika @Kyria, Zitat:
@Jasmin - das mit David tut mir sehr leid. Dachte, es gäbe doch noch Hoffnung auf eine 2. Chance. Das sind für Dich andernfalls 2 Verluste binnen kurzer Zeit, und das wiegt natürlich schwer. |
#2
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika,
Zitat:
Überhaupt hatte ich das Gefühl, daß die Kirche einer der wenigen Orte ist, an denen noch über Trauer gesprochen werden darf. Am Ende vom Gottesdienst wird ja immer vorgelesen, wer aus der Gemeinde verstorben ist und ein kurzes Gebet für die Angehörigen gesprochen. Das waren immer so Worte, die mich sehr getröstet haben. Jetzt allerdings, wo meine Trauer nachgelassen hat, gehe ich nur noch selten in die Kirche, muß ich gestehen. Wie ist es denn, wenn Du am Grab Deiner Mutter bist. Spürst Du da ein wenig mehr innere Ruhe oder Frieden? Liebe Grüße Kyria |
#3
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Hallo an alle,
Allerheiligen! Als ich Kind war, da gingen meine Eltern und ich immer an Allerheiligen auf die Friedhöfe. Ich mochte Allerheiligen, so blöde das vielleicht klingen mag, immer gerne. Es war ein Tag, an dem man schulfrei hatte, an dem es früh düster wurde, und unzählige Lichter auf dem Friedhof standen. Außerdem war der Friedhof gar nicht gruselig. Viel zu viele Menschen waren gleichzeitig dort. Gestern konnte ich nicht gehen. Ich war einen Tag zuvor an Mamas Grab, habe es geschmückt und war traurig. Ich weiß nicht....ich kann nur schwer dort sein. Ich mag den Tag nicht mehr, das ist vorbei und auch unwiederbringlich so, das weiß ich. Ich sitze oft hier zu Hause und möchte die Erlebnisse das Tages ungefiltert meiner Mama erzählen. Es gibt hierfür keinen adäquaten Ersatz. Nur Mamas können einen da so verstehen, dass man nie "Gesprächsstoff auf Verträglichkeit filtern" muss. Sie fehlt mir so sehr. Ich habe immer gedacht, mit der Zeit würde alles irgendwie besser werden und ich würde einen gewissen Abstand zum Erlebten finden. Ja, ich hatte tatsächlich ein wenig die utopische Vorstellung, sogar wieder ein wenig von meiner eigentlichen Unbeschwertheit zurückzuerlangen, aber die Hoffnung, dass dies jemals wieder so sein könnte, habe ich unlängst aufgegeben. Alles ist so anders geworden. Ich kann den Dingen nicht mehr spontan nur ihr Gutes abgewinnen, hinterfrage alles und beleuchte von möglichst allen, auch unangenehmen und unbehaglichen Seiten. Wiegesagt, die Selbstschutzeigenschaft, Gedankengänge an gewissen Punkten aus Eigennutz zu unterbrechen, die ist fort. Einmal mit dem persönlichen Super-Gau konfrontiert, ist für mich nahezu alles vorstellbar. Mama verlor ihre Eltern verhältnismäßig jung und musste auch das Sterben ihrer beiden Brüder miterleben. Wir sprachen viel über Tod und Trauer. Irgendwann mal, da hab ich sie auch gefragt, ob sie glaubt, dass es nach dem Tode noch was gibt. Sie hat das klar gejaht. "Daran musst Du einfach glauben!", hat sie gesagt. Ich frage mich, ob das wirklich die Überzeugung war, oder einfach die Unerträglichkeit dessen, nämlich das nichts mehr kommt, kein Wiedersehen, wenn man sich nicht in den Glauben flüchtet. Glaubt ihr? Und wenn, warum? Ich glaube. Nicht im Sinne von zwanghaft-anerzogener religiöser Einstellung, aber ich glaube schon, dass es etwas gibt, was für uns hier, in unserer "jetzigen Lebensform", ungreifbar und unermesslich ist. Was macht denn Euren Alltag leichter? Ich hab immer noch die alte Funktionalität. Ich kriege alles hin, bin zu vielen Dingen in der Lage, kann über mich hinauswachsen. Das zumindest sehen die anderen. Ich selber, ich habe das Gefühl, ich arbeite eine innerliche Liste ab und erfülle pflichtgemäß chronologisch alle aufgeführten Punkte. Im näheren Umfeld hat eine Frau ihren Vater verlorgen. Ganz plötzlich. Herzinfarkt. Keine Zeit zum Abschiednehmen - mitten aus dem Leben gerissen. Heute traf ich sie. Ein warmer Händedruck, keine großen Worte, denn die habe ich selber nie gemocht und genau das sagte ich auch, und sie drückte mir dankbar die Hand und weinte. Diese Konfrontation mit der Krankheit und dem Tod, die empfinde ich manchmal ähnlich dem, wenn man in ein Geheimnis eingeweiht wird. Ein bedrückendes, ungemein belastendes Geheimnis. Es erschließt sich einem vorher nie, auch nicht ansatzweise. Und auf einmal, so hat man es denn erfahren, belastet es die Seele mit tonnenschwerem, erdrückenden Ballast. Und manchmal, da trifft man auf Menschen, die von einem Tag auf den nächsten, genau das selbe Geheimnis ertragen müssen. Man weiß um die Bürde und versteht einander wortlos. Nun auch noch der Herbst und dann die Steigerung - der Winter. Ich hab jetzt schon manchmal auf der Annika-eigenen-Trauerskala die volle 10. Ich frage mich, wie das noch werden soll. Ob´s irgendwann mal besser wird? Euch allen eine gute Woche Annika |
#4
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
hallo annika,
ich kann dich sooooo gut verstehen. auch ich würde meine mama verdammt doll vermissen. zum glück ist sie bei bester gesundheit und ich hoffe, dass das noch ganz lange so bleibt!!! ich habe meinen papa vor einem jahr verloren und ja, er fehlt noch immer verdammt doll. er wird immer fehlen! papa war immer für mich, für uns, da. egal wann...wenn etwas kaputt war-papa hat es repariert, wenn wir einen babysitter brauchten-papa hat es gemacht...diese liste könnte ich unendlich weiterführen! mein papa war einzigartig und ich hätte so gerne noch ganz viel zeit mit ihm verbracht! leider war uns das nicht vergönnt! bei meiner mama ist es ähnlich wie es bei dir war...ich glaube ohne sie ginge es garnicht! wir haben auch eine sehr enge bindung, wohnen auf einem grundstück und sehen uns eigentlich täglich. mit ihr kann ich über alles sprechen, sie hat immer zeit für mich. und wenn ich diese gespräche nicht mehr hätte- au weia... ich wünsche dir einfach weiterhin ganz viel kraft um diesen verlust auch weiterhin einigermaßen gut zu meistern. besonders in der jetzt kommenden dunklen jahreszeit, vor der auch mir schon ein wenig graut... lg, nicole |
#5
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Zitat:
Zitat:
viele Menschen halten sich an dem fest, was sie glauben zu glauben. "Lieber Gott, ich gehe jeden Sonntag in die Kirche, damit du mich auch siehst. Schmücke jeden Samstag die Kirche mit schönen Blumen. werfe immer was ins Opferkörbchen. Ich bete regelmässig zu dir, damit du mich nicht vergisst und wenn ich dann sterbe, dann komme ich deswegen in den Himmel. Ich habe Angst vor der Hölle. Du musst mich in den Himmel holen, weil ich an dich glaube." "Lieber Gott, ich weiss, dass es dich gibt und gehe Sonntags manchmal in die Kirche, weil es schön ist, dich gemeinsam mit anderen Menschen zu feiern." Welcher Typ "Gläubiger" glaubst du, hat die besseren Karten? Ob man ihn nun Gott nennt oder Allah oder Manitou ist dabei vollkommen unerheblich. Ob man katholisch, evangelisch, Budhist, Islamist oder Indianer ist, das ist dem alten Mann mit Bart da oben sowas von vollkommen gleichgültig, als ob in China ein Sack Reis umfällt. Dir eine schöne Woche Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#6
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe annika,
du weißt, ich kann dir mit konkreten, eigenen Ratschlägen nicht weiterhelfen. Aber einen virtuelle Umarmung möchte ich dir gerne da lassen in der Hoffnung, dass ab und zu ein heller Tag oder auch nur eine helle Stunde für dich dabei ist. Jutta |
#7
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika
Ich habe letztes Jahr meine Eltern verloren. Meine Mutter starb an Blasenkrebs im Januar 2010. Im Dezember habe ich dann meinen Vater verloren. Wenn ich zurückblicke stelle ich fest dass ich eigentlich nie richtig um meine Mama getrauert habe. Ich habe mich nach ihrem Tod sehr auf meinen Vater konzentriert (bin Einzelkind) und die Hauptsache war dass es ihm gut ging. Am 6.12. jährt sich sein Todestag zum ersten Mal und im Januar sind es dann bereits 2 Jahre seit meine Mama gestorben ist. 2 Jahre!!! Ja, ich vermisse meine Eltern und es gibt viele Tage an denen ich es einfach ungerecht finde dass ich sie verloren habe. Und es gibt viele Situationen in denen mir bewusst wird dass ich sie nicht mehr fragen kann! Mein Freund und ich haben Ende Februar die Wohnung meiner Eltern geräumt und danach viele ihrer Sachen (z. B. Kosmetikartikel und Lebensmittel aus dem Tiefkühler) zu uns nach Hause genommen. Inzwischen ist das meiste verbraucht und wieder entfernen sich meine Eltern ein Stück von mir. Was bleibt? Viele Erinnerungen und sehr viele Fotos Und der Vorsatz den Kontakt zu meinen Onkeln/Tanten/Cousinen aufrecht zu erhalten. Das ist manchmal "harte Arbeit" aber es lohnt sich Durch den Tod meiner Eltern habe ich auch wieder Kontakt zu meiner Cousine die ich vor 25 Jahren das letzte Mal gesehen habe. Ich freue mich dass sie "in meinem Leben ist". Bald ist Weihnachten. Letztes Jahr haben wir diese Zeit einfach vorbeigehen lassen, mein Vater ist ja kurz vorher gestorben. Dieses Jahr werde ich sicher wieder dekorieren, aber feiern werden wir nicht. Ich konnte mir nie vorstellen dass Weihnachten nicht mehr "dasselbe" ist wenn jemand stirbt. Aber es ist tatsächlich so, die ganze feierliche Atmosphäre ist irgendwie weg.. Alles Liebe Susanne
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Meine Mama: 27.10.1935 - 15.01.2009. Mein Papa: 17.08.1935 - 6.12.2009. Sprachlos... |
#8
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika!
Ich kann dich total verstehen wie du dich fühlst. Ich habe am Sonntag meinen Vater an BSDK verloren. Ich kann nicht schlafen,nicht essen. Tags über geht es ja da meine 3 kleinen mich ablenken aber Arbends ist es schlimm. Sobald es anfängt packe ich meine kinder dick ein und gehe raus. Ob es regnet oder nicht. Es tut gut und man kann auch wieder bis zum Bauchnabel artmen. Ich weiß das ich ihn immer vermissen werde aber ich weiß auch das es besser wir mit der zeit. Fühle dich umarmt. lg Steffi |
#9
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Hallo annika,
ich bin eigtl nicht mehr so oft hier, aber bei Dir musste ich mich nochmal einklinken. Ich habe meine Omi vor 2 1/2 Jahren verloren, sie starb an dem fiesesten Gehirntumor, den es gibt, er lässt Dir keine Zeit für Angriffe, zumindest bei Omi war es so, da sie schon 92 war und er sehr spät entdeckt wurde. Omi hatte für mich Mutterstatus, da sie mich und meine Geschwister, nach dem frühen Tod unserer Eltern aufgezogen hat, ich war damals 9 Wochen alt. Ich möchte Dir eigtl nur sagen dass es für mich auch am schlimmsten im 1. und 2. Jahr war, aber was ich nicht für möglich gehalten habe, ist eingetreten. ich vermisse sie immernoch, aber es tut nicht mehr so weh...... sicher gibt es Tage wo ich ganz traurig werde, wenn ich an Sie denke, aber das ist immer weniger geworden...Trotzdem vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht an sie denke, und jetzt meistens mit einem Lächeln... Ich wünsche Dir dass es bei Dir auch irgendwann so ist.... GGLG Astrid
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Unsere geliebte Omi Diagnose Glioblastom 30.03.2008 -16.04.2008 .....Die Erinnerung ist ein Fenster durch das wir Dich sehen können, wann immer wir wollen.... |
#10
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika, ich kann grad nicht soviel schreiben/tippen (Hand ist verletzt), aber ich musste mal eben loswerden, dass DU MIR TOTAL aus der Seele schreibst. Dieses "Geheimnis", ja, dieses Gefühl habe/hatte ich die letzten Wochen ständig, denn mit denjenigen die dieses auch kenne, besteht derzeit eine Verständigung fast ohne Worte, während eine sehr gute Freundin von mir grad mit mir gar nicht umgehen kann/will?-es ist so schwer zu verstehen, dass unsere Eltern jetzt vorausgegangen sind, wobei meine Ma ja noch da ist (ich bin dankbar dafür), aber sie ist auch sehr angeschlagen und ich habe Angst um sie- der verlust meines Vaters ist schon so enorm schmerzhaft...ich habe das in der Form noch nie erlebt. Ob es besser wird? Ich wünsche es mir. Und Dir. Und allen.
Liebe Grüße, Lines |
#11
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika,
auch ich werde meinen Vater nicht vergessen. Das Andenken an schöne , glückliche Tage überwiegt inzwischen. Gestern hätte er Geburtstag gehabt. Da kommt einiges hoch...immer wieder in meinem Leben kommt einiges hoch. Es zeigt mir wie vieles ich noch verarbeiten muss. Ich in mir mir und mit vertrauenswürdigen Freunden und Gesprächspartnern...nicht in einem öffentlichen Raum in welchem im verraten, schlecht verstanden und ausgerichtet werde...und trotzdem...DUU bist eine der ganz wenigen die ich fest in meinem Herzen trage, die mich auf diesem harten Weg als "nur" Angehörige von einem an Krebs erkankten...getragen und gestützt hat! Danke! Mariesol |
#12
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika,
ich habe jetzt 3 1/2 Jahre hinter mir und kann Dir sagen: es wird besser! Gib´die Hoffnung nicht auf! Zwar bin ich immernoch täglich traurig, aber die Kraft kehrt langsam etwas mehr zurück. Teilweise konnte ich meinen Alltag nicht mehr bewältigen, mich nicht mehr um meinen Sohn kümmern etc. Die kleinsten Dinge fielen mir schwer. Ich denke, es müssen viele Tränen ins Land gehen, damit man auch wieder Fröhlichkeit empfindet. Die Last ist bei mir nicht mehr immer so tonnenschwer und ab und zu lache ich auch wieder. Heute sogar ziemlich heftig als mein Sohn etwas echt Witziges erzählt hat. Aber ich leiste so oft es geht Trauerarbeit. Das Weinen erleichtert so ungemein. Ich provoziere es geradezu -das Weinen. Dann merke ich die Erleichterung danach. Durch Fotos, Filme, Musik, Lesen im KK...ich bin regelrecht süchtig nach meinen Tränen - und dann kann ich auch mal wieder lachen und Witze machen. Hört sich etwas mad an - ich weiß. Hätte früher auch nicht gedacht, dass ich sowas mal mache. Habe viel ausprobiert, weil man ja endlich wieder "normal" werden will. Vielleicht schreibe ich mal einen Erfahrungsbericht darüber, damit andere Trauernde davon evtl. profitieren können. Jedenfalls als ich früher hier gelesen habe, dachte ich immer, dass es mir am schlechtesten geht (unter denen, die ihre Mütter verloren haben). Jetzt merke ich, dass andere noch schwerer zu tragen haben. Alles Liebe tochtermama |
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