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  #136  
Alt 15.06.2013, 23:29
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,da ich meinen Papa ja leider auch schon vor drei Jahren verloren habe,kann ich das alles sehr,sehr gut verstehen.Das erste Jahr ist ganz schwer,da alles das 1. Mal ohne Papa.Geburtstage,Weihnachten etc.Das ist ganz schwer u an dem Tag ist man schon besonders traurig.Aber auch diese Tage schafft man.Durch den Verlust ändert sich einfach alles.Es wird anders u die Lücke bleibt,aber man fängt an diese in sein leben zu integrieren u irgendwann kann man dann auch an Tagen wie dem Geburtstag Deiner Mama wieder Fröhlich sein...das dauert eben seine Zeit.

Ich persönlich finde die Zeit nach dem Tod unserer Lieben schwerer.vorher sind sie noch da u man kann sie sehen u mit ihnen sprechen.alles eben was man nun vermisst...auch wenn die zeit der Krankheit extrem anstrengend ist/war.

Ich habe es heute noch immer,dass ich Sachen mache,die ich eigentlich mit meinem Papa zusammen gemacht hätte u traurig werde.oder so wie du denke,dass ihm das nun so wie ich das mache wohl nicht gefallen hätte.aber dadurch,dass ich so genau weiß,was er getan oder gedacht hätte,bringt ihn das mir ganz nah.u das ist schon.

Liebe Nina,ich drücke dich ganz fest!

LG!tina
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  #137  
Alt 16.06.2013, 11:16
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Tina! Drück dich ganz fest zurück! Ja, ich glaube auch dass das erste Jahr am Schlimmsten ist weil ja alles zum ERsten Mal ohne Papa passiert.
Auch das schöne Wetter jetzt, der Garten, die Sonne, ... - ich sehe Papa überall sitzen. Ich sehe ihn Rätsel auflösen, Auto waschen, im Pool baden. Es ist einfach noch immer unvorstellbar für mich dass ein Mensch einfach nicht mehr da ist, einfach so von dieser Welt (wie wir sie kennen) verschwindet.
Ich sehe Papa auf Fotos an und denke mir "so warst du, so war deine Nase, deine Hände, deine Finger, - so bist du. Nur wo bist du jetzt? Es ist jetzt alles schon fast vier Monate her und ich habe es manchmal noch immer nicht richtig realisiert und verstanden.

Ich bin gespannt auf meine Ferien. Jetzt weiß ich ich darf mich nicht hängen lassen und muss stark sein weil ich ja arbeiten muss und meine Frau stellen muss. Aber wie es in den Ferien wird, wenn ich nicht jeden Tag um eine gewissen Uhrzeit aufstehen muss und Tätigkeiten erledigen muss, das weiß ich nicht. Irgendwie fürchte ich mich davor, ich fürchte mich vor dem großen Zusammenbruch, vor dem sich-gehen-lassen. Ich hoffe ich kann mich gut beschäftigen und ablenken.

Ich kann es ehrlich gesagt gar nicht wirklich sagen was ich als schlimmer empfinde, die Zeit der Krankheit oder diese Zeit jetzt. Ich glaube es ist alles noch immer ein riesiger Albtraum für mich den ich noch immer nicht wirklich realisiert habe.

Alles Liebe!
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  #138  
Alt 16.06.2013, 21:28
malvine malvine ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Gina, erst mal auch von mir herzliches Beileid. Ich bin erst vor ein Paar Tagen hier auf dieses Forum getroffen weil mein geliebter Mann BSDK und Prostatakrebs hat und ich dringend Rat brauchte. Auf sooo viel Unterstürzung und so viele Gemeinsamkeiten war ich nicht gefasst. Ich weiß jetzt nicht ob dir meine Zeilen helfen werden, aber ich versuche es. Ich bin seit 15 Jahren in einem Altenzentrum tätig (bin Altenpflegerin) und war in all den Jahren 2 mal bei BW die gerade im Sterben lagen. Einer Bewohnerin habe ich die Hand gehalten bis sie ruhig und friedlich eingeschlafen war. Was ich eigentlich sagen wollte, in den vielen Jahre habe ich sehr traurige und hilflose Angehörige erlebt, die ihre Lieben keinen Moment allein lassen konnten. Und gerade dann, wenn jemand kurz nach Hause zum Umkleiden oder kurz was erledigen ging, machten sich die alten Leute allein auf den Weg. Für viele Angehörige ist es sehr schwierig damit umzugehen, dass sie nicht dabei waren. Oft habe ich das Gefühl dass die alten Menschen lieber allein sein wollen (ach, Mensch, wie das klingt) vielleicht weil der Abschied auch für sie schwer ist, oder weil sie die Trennung den Kindern nicht zumuten können, ich weiß es nicht. Manchmal finden die Angehörigen (so scheint es zumindest, weil man eh nie die "richtigen Worte "findet) Trost, wenn sie hören dass die meisten Menschen allein sind wenn sie Abschied von dieser Welt nehmen. Ich denke es hilft zu wissen dass man nicht versagt hat und vor allem dass man den geliebten Menschen nicht im Stich gelassen hat. Liebe Gina, das ist meine Arbeit! Ob es auch in der Familie so ist, weiß ich , Gott sei Dank, nicht. Vielleicht kann dich dies alles ein klein wenig trösten, ich wünsch mit das so sehr und möchte dich ganz fest in die Arme nehmen. Malvine
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  #139  
Alt 17.06.2013, 21:07
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Malvine! Danke, dass du mir geschrieben hast. Tut mir leid, dass auch ihr von dieser schlimmen Krankheit betroffen seid und dagegen ankämpfen müsst.
Ich glaube auch dass für viele Sterbende nicht der Tod an sich das Schrecklichste ist sondern das Sterben, das Abschied nehmen von den Liebsten. Wie ich zuvor schon mal geschrieben habe war mein Dad kein Mensch der riesengroßen Worte, eher ein ruhiger Mensch, wenn auch sehr lustig. Er wollte sich nie im Mittelpunkt sehen und so war dann auch sein Abschied, er wollte alleine sein, er wollte uns schützen und wollte diesen richtigen Abschied nicht. Es ist auch gut so wie es ist und sein Sterben passt genau zu seiner Art wie er gelebt hat. Er hat alles richtig gemacht und ich bin unendlich stolz auf ihn und bin ihm unendlich dankbar dafür dass er es genau so gemacht hat.

Sicherlich kommen immer diese Schuldgefühle und GEdanken dass man nicht genug gemacht hat für den lieben Menschen und dass man noch mehr lieben und geben hätte müssen. Im Nachhinein ist es immer zu wenig.

Ich weiß ich bin auf einen guten Weg, diesen Weg hat mir mein Papa schon geebnet aber es tut halt trotzdem alles sehr weh und er fehlt mir unendlich!

Ich bin immer froh zu erfahren dass es vielen Menschen so geht und dass viele Menschen schon beobachtet haben dass es eben Menschen gibt die alleine sterben möchten und Menschen die ihre Liebsten um sich haben wollen. Da glaube ich nicht an Zufall, es hat schon alles seinen Sinn (hoffentlich!).
ICh würde halt immer noch sehr gerne wissen was in seiner letzten Nacht passiert ist, aber das kann mir wohl keiner mehr wirklich beantworten und ich muss einfach meinen Frieden damit finden. Papa ist ruhig und entspannt in seinem Bett gelegen, das habe ich gesehen und das beruhigt mich ein bisschen.

Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft damit ihr diese Krankheit in den Griff bekommt! Alles Liebe, drück dich
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  #140  
Alt 20.06.2013, 21:35
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Lieber Papa! Du wirst es ja schon wissen, gestern hat dein Freund und Leidensgenosse auch diese Welt verlassen und ist dir nachgegangen.
Auf einmal ist es auch bei ihm ganz schnell gegangen und er hat losgelassen. Ich habe es gerade erfahren.
Ach Papa, ich kann mich noch erinnern wenn ihr beide euch immer im Krankenhaus getroffen habt, beide an der Chemo hängend. Ihr habt trotz allem immer so viel Spaß gehabt und habt euch gegenseitig aufgebaut. Ihr wart beide so positiv!
Papa, ich war erschrocken und habe die Tränen in den Augen aber ich weiß dass ihr da oben (oder wo auch immer) jetzt zusammen seid und euch über das Wiedersehen freut!
Mama und ich werden morgen zum Gedenkbeten gehen. Du wärst auch gegangen und wir werden in deinem Namen hingehen. Zum Begräbnis können wir leider noch nicht gehen, wir würden es beide nicht schaffen, es tut noch viel zu sehr weh.

Papa ich hab dich lieb!
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  #141  
Alt 05.07.2013, 19:19
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo ihr Lieben!
Ich habe jetzt Ferien, Urlaub, frei und weiß nicht ob ich mich darüber freuen soll oder ob mich dieses Gefühl des "nicht beschäftigt seins" nicht traurig stimmt. Ich habe irgendwie Angst davor zuviel nachzudenken und wieder in eine tiefe Grube zu fallen. Seit Papas Tod habe ich mich sehr bemüht alles doch irgendwie unter einen Hut zu bringen und stark zu bleiben. Bin immer in die Arbeit, habe mich abgelenkt und bin fast nicht zum Nachdenken gekommen. Jetzt ist es anders.
Ich habe mir vorgenommen Sport zu machen und mich viel in der Natur zu bewegen, trotzdem macht mir dieses "Zeit haben" ein bisschen Angst.

Mir kommen noch öfters die Bilder von den letzten Tagen mit Papa im Krankenhaus in den Sinn. Ich bin zu der schlimmen Erkenntnis gekommen dass ich (oder besser wir) die Zeichen, dass Papa nicht mehr lange bei uns sein wird nicht, aber auch gar nicht wirklich wahr genommen haben. Wir haben diese Zeichen einfach übersehen und auch die Ärzte haben nichts konkretes gesagt.
Papa hatte ja bereits drei Tage vor seinem Tod einen Harnstau und Wasser in einem Bein. Er hatte auch immer wieder kleine Atemaussetzer und atmete nicht gleichmäßig. Auch verfärbte sich seine Haut an den Füßen schon ein bisschen lila und er hatte Abschürfungen. Da mir diese letzten Tage noch immer nicht aus dem Kopf gehen wollen habe ich im Internet wieder recherchiert und habe gelesen dass dies Zeichen für einen nahen Tod sind. Irgendwie mache ich mir schon Vorwürfe dass ich das alles nicht so wahr genommen habe wie es wirklich war. Er hat sich ja dann am letzen Tag wieder aufgerappelt und sogar noch eine ganze Käseplatte gegessen. Freilich wusste ich dass es Papa sehr schlecht ging und es nicht mehr besser werden würde aber dass es so schnell geht mit dem habe ich nicht gerechnet.

Mir wird jetzt erst richtig bewusst und klar dass ich diese ganzen Anzeichen einfach übersehen habe.
Mein Papa sagte ja dann auch noch zum Schluss zu mir "dann ist es eben ein bisschen kürzer als wir dachten". ICh habe auch da nicht wirklich mitgedacht und mir nicht vorstellen können dass es dann soooooooooooo kurz ist.

ICh weiß, es ist gut wie es ist und ich sollte es eigentlich so lassen. Papa wollte es sicherlich so wie es geschah denn er wollte uns nur schützen und er wollte alleine gehen sonst hätte er gespürt dass wir am WEg waren und hätte auf uns gewartet. Aber ich fange trotzdem jetzt an dass ich mir Vorwürfe mache dass ich diese Anzeichen einfach ignoriert habe. In der Situation konnte ich nicht anders und wollte ja nur stark sein. Es bedrückt mich aber auch dass die Ärzte, die es ja bestimmt wussten, nicht wirklich was Genaues gesagt hatten. Der Arzt redete schon davon ob wir alles geregelt hätten und dass es sicher nicht mehr besser werden würde aber dass es so schnell gehen würde von dem hat niemand gesprochen.
Wenn ich es gewusst hätte wäre ich in der Nacht bei ihm geblieben!
Es tut mir so leid Papa!

Entschuldigung dass ich ein wenig verwirrend geschrieben habe aber heute ist wieder einmal einer der nicht so guten Tage!

Alles Liebe, drück euch!
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  #142  
Alt 05.07.2013, 19:27
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Nina,

hätte...wäre...wenn...
Genauso ging es mir, als mein Vater gestorben war.
Ich war bis kurz vorher noch bei ihm gewesen, dann kam meine Schwester und ich bin nach Hause gefahren, weil ich kurz meine Familie versorgen und Sachen holen wollte, um dann über Nacht bei ihm zu bleiben.
Ich war gerade die Haustür reingekommen, da ging dasTelefon, meine Schwester, Papa war gestorben...
Wenn ich das gewusst hätte, dann wäre ich doch da geblieben...

Liebe Nina, ich glaube diese Vorzeichen kann ein "normaler Mensch" gar nicht so erkennen. Da fehlt einem auch die Erfahrung zu. Und selbst die Ärzte wissen ja oft nicht, wann ein Mensch stirbt. Bei meinem Vater konnte auch Keiner den Moment, nicht einmal den Tag sagen.

Heute hast du eben einen schlechten Tag, aber es kommen auch wieder bessere.
Du hast alles gegeben und sei sicher, dein Vater ist sehr stolz auf dich.

Drück dich,
Monika
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  #143  
Alt 05.07.2013, 21:53
steffkus steffkus ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina, ich drück dich erstmal ganz doll!

Ich weiß, es gibt Tage, da kommt man ganz besonders ins grübeln, mir geht es genauso: Hätten wir gewusst, dass es so schnell geht, währen wir an diesem Abend nicht nachhause gefahren, währen bei ihm geblieben aber erinnere dich bitte an das, was du mir geschrieben hast...

...unsere Väter wollten es so, genaus so! Sie waren Menschen, die uns und generell ihre Mitmenschen nicht belasten wollten.

So, wie sie uns schon als Kinder vor allen Enttäuschungen und Kummer bewahren wollten, so wollten sie es auch als sie ihre letzte Reise antraten. Sie wollten nicht, dass wir es miterleben müssen, sie wollten diesen Weg alleine gehen.

Es wird wohl noch oft solche Momente und Tage geben, in denen man sich doch wieder Gedanken macht, dass man nur eine paar Minuten zu spät kam und sich nicht mehr verabschieden konnte, aber dein Papa wusste wie lieb du ihn hast auch ohne, dass du in den letzten Minuten bei ihm warst...

Liebe Grüße
Steffi
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  #144  
Alt 06.07.2013, 11:17
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hey Nina,

gräm dich bitte nicht.wir können die Vorzeichen doch gar nicht wissen,wenn wir das erstemal mit so einer Situation konfrontiert werden.dazuhin möchte man es doch gar nicht wirklich wahr haben! Meiner Erfahrung nach sagen einem Ärzte nur etwas über Vorzeichen,wenn man sie explizit danach fragt.Zeitangaben machen sie sowieso nur sehr ungern,da auch sie es nicht genau wissen können. So wie jetzt bei meiner Mama.ihr Onkologe prophezeite ja schon,dass sie auf der Palliativstation sterben wird.nach ihrem Hausarzt wäre gestern ihr letzter Tag gewesen u nach meinem Onkel,der auch Arzt ist,musste es morgen in einer Woche soweit sein...zwei Angaben stimmten schon mal nicht...also keiner kann es wissen...u ganz ehrlich Nina,wenn meine Mama heute noch eine ganze Käseplatte vertilgen würde,würde ich mir auch keine Gedanken machen...u auch die Worte deines Papas darfst du dir nicht so zu Herzen nehmen...das die zeit so kurz sein würde,davon konntest du wirklich nicht ausgehen...ein Papa hat es vielleicht geahnt u wollte dich mit den Worten ein wenig vorbereiten.u euch gleichzeitig vor einem langen gemeinsamen Leidensweg schützen...

Liebe Nina,genieße deine freie zeit!ruh dich aus u tue dir gute Dinge!unternimm Sachen mit Deiner Mama u Deinen Freunden!

Ich weiß,wie schwer gerade das 1. Jahr ist...aber du bist stark u tapfer!!!

Ich drücke dich ganz fest,liebe Grüße,

Tina
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  #145  
Alt 06.07.2013, 19:31
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Danke ihr Lieben! Es freut mich immer wieder wenn ich eine Antwort von euch lese! Und es baut mich immer wieder auf wenn ich lese dass es euch auch nicht anders geht oder anders gegangen ist und dass all dies in unserer Situation völlig normal ist.
Mir ist es heute nicht wirklich viel besser ergangen. Ich musste von der Früh an an Papa denken und habe sogar von ihm geträumt. Nichts Besonderes oder Wichtiges von ihm geträumt sondern er hat meinen Traum eher "gestreift". Er hat nicht wirklich als Person eine große Rolle darin gespielt sondern nur ganz kurz. Das ist mir schon öfters so ergangen. Habt ihr das auch schon mal gehabt dass ihr nicht richtig von der geliebten Person geträumt habt sondern diese Person nur irgendwie im Hintergrund oder nebenbei vorkam?
Es kommt mir irgendwie vor als ob sich mein Gehirn oder mein Körper noch dagegen sträubt voll und ganz von Papa zu träumen, vielleicht eine Schutzfunktion??!!
Ich hoffe es wird wieder besser und ich falle die Ferien über nicht in ein tiefes Loch. Habe heute sehr viel geschlafen und hatte zu nichts wirklich Lust.
Morgen nehme ich mir vor mit Mama wandern zu gehen, ich glaube das wird uns gut tun.

Es kommen jetzt noch einige Termine wie mein und Papas Geburtstag auf uns zu. Ich freue mich gar nicht. Ich hoffe diese Tage gehen schnell vorbei.
Habe mir heute wieder einmal Papas Fotos angesehen, auch die die wir während der Krankheit gemacht haben. Ein Foto mit Gina seiner Hündin wo er ganz dünn ist und eines war dabei wo er gerade Cortison bekam, also mehr als gut aussah. Ich kann es irgendwie noch immer nicht fassen dass man einfach so von dieser Welt gehen kann. Beim Betrachten der Fotos kam mir sofort wieder sein Geruch in den Sinn und seine Bewegungen, sein Blick, einfach alles. Als ob er noch da wäre und gerade reinkommen würde. Es ist jetzt schon über vier Monate her und noch immer so unfassbar.

Hoffe ihr habt einen schönen Sonntag! Alles Liebe!

Tina, ich denke an euch und hoffe ihr habt eine ruhige und stabile Zeit miteinander! Ganz viel Kraft, drück dich!
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  #146  
Alt 08.07.2013, 10:52
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,
ich kann sehr sehr gut verstehen, dass Dich diese letzten Tage und Stunden nicht in Ruhe lassen und Du Dir Vorwürfe machst, die Zeichen nicht richtig gedeutet zu haben!
Genau die gleichen Vorwürfe habe ich mir ja auch gemacht (und mache sie mir an schlechten Tagen immer noch) - und ich war die letzten 24 Stunden meiner Mami ununterbrochen an ihrem Bett und war dabei als sie starb.
Ich bin mir sicher, wenn ihr in der Nacht am Bett Deines Papas gesessen hättet, bei ihm gewesen wärt in seinen letzten Minuten, würdest Du Dir wegen irgendetwas anderem Vorwürfe machen... Irgenwie ist es so schwer zu akzeptieren, dass sie "einfach" gestorben sind und all unsere Liebe und unsere Bemühungen das nicht verhindern konnten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die viele freie Zeit Dir jetzt etwas Angst macht. Und solche Termine wie Geburtstage natürlich auch. Es ist auch OK, wenn Du Tage hast, in denen die Trauer Dich überschwemmt, Du ganz viel an Deinen Papa denkst - auch dafür brauchst Du Zeit. Ich wünsche Dir nur, dass es auch Tage gibt, an denen Du die freie Zeit genießen kannst, viele schöne Dinge tun kannst!
Deinen Plan, etwas mit Deiner Mama zu unternehmen, finde ich sehr gut - das tut euch bestimmt beiden gut!

Vier Monate... das ist ja immer noch sehr frisch...
Alles Liebe,
Anja
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  #147  
Alt 08.07.2013, 19:36
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Danke ihr Lieben! Im Moment komme ich mir echt vor als ob ich in einem tiefen dunklen Sog sitzen würde und es mir da drin sogar gefällt und ich da gar nicht raus möchte.
Ich habe seit Papas Tod so viel gekämpft und alles gemacht dass ich bei Kräften bleibe, ja nicht zusammenbreche. Ich wollte ja gleich wieder arbeiten gehen und war natürlich sehr abgelenkt. Das fällt jetzt alles weg und ich habe viel Zeit zum Nachdenken, leider zuviel Zeit dazu.
Mir kommen schon beim Aufstehen Bilder von Papa in den Sinn. Ich muss bei allem was ich mache an Papa denken. An die kranken TAge aber auch an gesunde Tage, als wir im Urlaub waren. Diese gesunden Tage sind so nahe dass ich mir gar nicht vorstellen kann dass das alles vorbei sein sollte.
Vielleicht ist es im Moment auch so schlimm für mich weil der Sommer und die schöne sonnige Zeit Papas Lieblingszeit war. Ich sehe ihn im Garten sitzen und Kaffee trinken oder in der Hütte arbeiten oder mit meinem Cabrio fahren oder mit dem Rad fahren. Ich sehe ihn im Moment einfach überall und das stimmt mich einfach traurig.

Morgen möchte Mama gerne grillen. Ich tu ihr den Gefallen aber eigentlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Papa war bei uns immer der Grillmeister und war immer dahinter dass im Sommer gegrillt wird.
Eigentlich bin ich ja auch der Meinung dass wir all die Dinge die Papa so gerne gemacht hat und an denen er eine Freude gehabt hatte weitermachen sollen und es gut ist wenn wir die Dinge genauso fortführen aber es schmerzt halt auch im Herzen.

ICh wünsche euch eine sonnige Sommerwoche, bis dahin! Drück euch!
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  #148  
Alt 08.07.2013, 20:37
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Nina,

wahrscheinlich kommst du erst jetzt dazu, richtig um deinen Vater zu trauern. Bisher hast du einfach funktioniert...

Lass die Trauer zu, du kommst eh nicht drum herum.
4 Monate sind noch nicht viel und es ist völlig normal, dass du manchmal noch gar nicht verstehst dass dein Vater wirklich tot ist.

Bezieh ihn einfach weiter in dein Leben ein, rede mit ihm am Grab oder sonst irgendwo wo er dir nah ist. Wenn ihr Familienfeste habt oder wie morgen beim Grillen könntet ihr euch überlegen, ob ihr sein Foto dazu stellt - so ist er immer noch dabei.
So machen wir es schon seit langem.
Am Anfang weint man vielleicht wenn man auf das Foto schaut, aber hinterher wird es irgendwie normal, so als ob es so sein muss.

Alles Liebe für dich

Monika
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  #149  
Alt 09.07.2013, 19:27
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Monika! Das ist eine schöne Idee mit dem Foto! Ich finde es toll dass ihr das immer so macht.
Ja, ich versuche dass ich meinen Papa trotz dass er nicht mehr wie gewohnt bei uns ist, in mein Leben integriere.
Du hast recht, ich bin halt noch nicht so richtig zum Nachdenken und zum Trauern gekommen. Ich habe schon getrauert, wollte oder konnte mich aber vorher nicht so richtig fallen lassen aus Angst dass ich komplett tief runterstürze und meiner Arbeit dann nicht nachgehen kann. Das trifft mich jetzt umso mehr wo ich genügend Zeit habe.

Wir sind Gott sei Dank oder leider, ich weiß nicht was besser ist, heute nicht zum Grillen gekommen weil wir erst später heimgekommen sind und uns Zutaten für einen leckeren Salat gekauft haben. Aber wir werden sicher bald mal grillen und das ist auch gut so, auch wenn es weh tut!

Heute bin ich schon mit meinem Cabrio gedüst (Papas Lieblingsauto). Es war toll und ich glaube fest daran dass er dabei war. Besonders beim Anstarten war er dabei denn das haut ja für gewöhnlich nicht immer so gut hin bei Oldtimern. Aber wenn ich dann mit Papa rede dann funktioniert es auf einmal! Drum, er ist dabei!

Ich fühl mich heute wieder besser!Ich weiß, es werden noch sehr viele solcher Tage kommen wo man der Verzweiflung sehr nahe ist und einfach nur den geliebten Menschen wiedersehen will.

Alles Liebe und danke für den Tipp!
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  #150  
Alt 11.07.2013, 13:57
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,
ich fand es auch sehr schwierig mit Unternehmungen und Dingen, die mich so sehr an meine Mami erinnert habe - lange Zeit habe ich solche Dinge auch eher gemieden, weil ich Angst hatte, dass es zu weh tut. Jetzt fühle ich mich dabei oft meiner Mami sehr nahe und kann mich daran freuen.

Toll, dass es Dir nach nur 4 Monaten auch schon ab und zu so geht. Richtig schön, wie Du das mit dem Cabrio beschrieben hast!!

Du hast absolut Recht - solche Tage der Trauer und Verzweifelung werden immer wieder kommen... Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie jetzt, wo Du viel Zeit hast, wo der Druck zu funktionieren mal wegfällt, besonders intensiv sind.

Ich denke, Du bist auf einem sehr guten Weg!
Alles Liebe,
Anja
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