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  #1696  
Alt 19.12.2008, 13:18
illy illy ist offline
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Hallo Bruni,
ja es stimmt, es ist schon seltsam, wenn man auf die Frage: Wie geht es dir? jetzt mit gut antwortet. Ich habe dann auch immer so ein komisches Gefühl. Geht es mir wirklich gut? Habe ich ein schlechtes Gewissen, weil es mir gut geht? Aber muss es mir denn schlecht gehen, nur weil ich ab und zu traurig bin? Ich habe so viele schöne Erinnerungen an meinen Mann und ich versuche mich daran hochzuziehen. Man kann doch nicht immer trauern, deswegen muss man doch nicht vergessen. Ich liebe meinen Mann immer noch und muss auch noch jeden Tag zum Friedhof, aber deshalb kann es mir doch langsam wieder gutgehen?. Ich hoffe, dass meine jetzige Einstellung noch lange so bleibt, denn dann kann ich auch gut alleine weiterleben.
Wünsche euch allen eine positive Einstellung zum Weiterleben, ich glaube, das wäre auch im Sinne unserer Lieben.
Machts gut
Illy
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  #1697  
Alt 19.12.2008, 23:53
gaertner gaertner ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallöchen,


@:helmut, und an alle

im Moment sind deine Zeilen meinem ich am nächsten.ja, es wird nicht besser vom grübeln. Dann illy. "jetzt geht es mir gut ", und Zufriedenheit ist dabei.

Vor drei, vier Wochen bekam ich auf die Floskel, wie geht es Ihnen, die Antwort : "ich bin zufrieden" . seit dieser Zeit versuche ich, genauso zu antworten , wenn diese Frage an mich gestellt wird. Ich muß mich bei aller Zufriedenheit, die ich im Moment empfinde, trotzdem zwingend erinnern, diese Antwort zu geben.
Ja, ich bin zufrieden , wie noch nie in meinem Leben, gerade dass häusliche Umfeld, es ist einfach perfekt.
Doch die Schalter in meinem Kopf, sie stehen auf einem Dreh, den ich nicht einordnen kann.
Meine Liebe sagte heute wieder zu mir, sie merkt, dass viel in mir arbeitet und vieles Vergangene mich beeinflußt.
Ihre Antennen sind schon sehr , sehr empfindlich und klar.

Klarer als mein Denken, als meine ZUGEGEBENEN Gefühle. Ja, ich trauere , ich hadere mit dem Schicksal, doch nicht wegen dem Verlust um Robert, sondern ob der Leichtigkeit und Einfachheit des anderen, vergangenen Lebens.

Dann kommt mir in den Sinn, ja , diese Gespräche gab es auch schon. Worte gesprochen , gesagt, gedacht, doch nie in der Konsequenz "angewandt" .

Ich bin kein Papa eines 3 jährigen, ich habe keine junge Familie, ich werde dies auch nicht mehr haben können. DIESE Zeit ist vorbei, ob mit oder ohne schrecklichen Verlust. Meine "MitliveKrise" fiel genau inn die Zeit eines wirklichen Verlustes, ich sollte froh sein , nicht den imaginären Kampf eines Otto-Normal-Familien-Vaters zu Haben.

Diese Gedanken kamen, bevor ich die Zeilen schrieb.

Fragt Ihr mich , wie geht es Dir, sage ich in vollen Bewußtsein, : "Ich bin zufrieden "

Denn mit meinem Herzen gesehen ging es mir in meinem Leben noch nie besser.

Wenn die große Tochter der Freundin die Mutter nicht erreicht und dann bei mir anruft, Trost möchte, Angst hat vorm Start nach Rom, vor dem dunklen Himmel voller Schneewolken vor dem Flug......würde sie einen "unzufriedenen!" "hadernden" verzweifelden" Freund der Mutter anrufen, oder einen, von dem sie hofft, STÄRKE zu bekommen.

Unten habe ich einen Spruch , einen von mittlerweile unzähligen.

"IN ALL SEINER EIGENEN SCHWACHEIT JEMANDEN STÄRKE ZU GEBEN , DAS IST DER SINN DES LEBENS"

Meine Schwacheit, in dem ich sie zulasse, werde ich menschlich. Dann bin ich glaubhaft, dann sehen in mir die Menschen meines Umfeldes einen "Menschen", wo es lohnt, sich anzulehenen.

Ich selber sehe im Moment ein zerissenes Kerlchen, dass sich wünscht, es hätte nie den Euro gegeben.

Und dann dieses "Aufblicken", "Festhalten", ob bewußt oder unbewußt, dass Suchen nach "Ordnung", "Stärke" , "Richtung".

Oder nur einfach anlehnen können, eigene sorgen abladen, nicht mal konkrete Hilfe wollend, einfach nur eine Person haben , die einen selber respektiert und auf "befindlichkeiten" angemessen, vielleicht sogar väterlich reagiert.

Ich bin zufrieden , so wie ich hier leben kann und darf.

Wenn dies der Weg ist, in all meiner eigene Schwacheit den mit mir Lebenden Halt zu geben, dann bin ich sogar mehr als zufrieden.
__________________
Jede Lebensphase hat ihren eigenen Wert

und ihr eigenes Glück.


daraus das Beste zu machen

ist der Schlüssel zur Zufriedenheit.
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  #1698  
Alt 20.12.2008, 23:15
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AndreaS AndreaS ist offline
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Hallo an alle!

Eines möchte ich vorwegschicken, ich mag sie sehr. Sie ist ein wunderbarer Mensch, hat zahlreiche Schicksalsschläge vorbildlich gemeistert, die Familie steht an erster Stelle ohne dass ihr beruflicher Erfolg auf der Strecke bleibt. Sie hat ein großes Herz, ein offenes Ohr für vielerlei Missstände und Probleme, sehr sozial engagiert und sie war ein sehr fairer und verständnisvoller Arbeitgeber.

Gestern hatten wir Weihnachtsfeier, für meine Kollegin und mich eine Art Abschiedsessen, denn unser Aushilfsjob endet mit dem Jahreswechsel wie von Anfang an besprochen, sobald eine passende Halbtagskraft gefunden würde.

Es war ein netter Abend, ein lustiger Abend mit jede Menge Anekdoten, wie es halt so ist, wenn 4 Mädels zusammensitzen. Natürlich kam man recht bald auf die bevorstehenden Feiertage und sie erzählt, dass sie zur Schwägerin fahren würden zum Jahreswechsel. Und sie erzählt voller Empörung: Da lädt doch meine Schwägerin noch eine ältere Dame ein, die gerade Witwe geworden ist. Das finde ich nicht so toll. Ich meinte: Wieso, ich finde es nett, ist es doch eine besonders schwere Zeit...Und sie antwortete wirklich aus tiefstem Herzen: Nein, was, wenn die anfängt zu weinen? Damit kann ich gar nicht umgehen. Und ich sitze an dem Tisch, die Witwe, der mit einmal mehr als deutlich bewusst wurde, welche Gefühle ich wohl bei manchen ausgelöst habe oder auch heute noch auslöse. Panik verursache. Die Vorstellung hervorrufe, wenn ich dabei bin, gibt es nur Weinen und Trauer, statt der erhofften Abwechslung vom Alltagsleben. Angst, ja wir stören den Weihnachtsfrieden. Sie erzählte es ohne daran zu denken, WEM sie es u.a. erzählt. Ja, bei mir ist es ja schon soooo lange her und außerdem ich gehöre zu den netten Witwen, die die Umwelt denke ich (außer euch armen geplagten Stammtischlern) vor ihren Gefühlen verschont.

Ich habe ihr nicht gesagt: Keine Angst, sie ist schon nicht ansteckend, nein, wie gesagt ich mag sie wirklich, aber befremdet hat es mich, erschreckt hat es mich im Nachhinein oder vielleicht auch noch im Jetzt? Sie sagt dann weiter: Naja, vielleicht ist es ja auch eine lustige Witwe....

Und ich fange wieder an nachzudenken. Was bin ich? Mittlerweile wieder lustig, oft jedenfalls, mittlerweile wieder voller Lebensfreude, meistens jedenfalls, ich funktioniere, habe ich fast die ganze Zeit getan, ja, ich bin lustig, wenn es die Gegebenheit mit sich bringt,kann albern sein wie in frühen Mädchentagen aber eines bin und werde ich nie,eine lustige Witwe, denn das war, ist und bleibt eine vollkommen unlustige Tatsache.

Seltsam, wie solche Gespräche mich tatsächlich auch heute noch immer sehr beschäftigen. Ich wünsche meiner ehemaligen Chefin, die ich wirklich sehr, sehr gerne mag, dass, wenn sie denn mal den unfreiwilligen Familienstand Witwe innehaben sollte, sie an solchen Tagen wie Weihnachten oder Jahreswechsel von Menschen getragen wird, die sich nicht vor ihren Tränen fürchten werden. Dass es Menschen geben wird, die ihr nicht das Gefühl vermitteln: Du gehörst nicht mehr dazu...

Kommt gut durch die Nacht und lasst euch nicht ärgern, ihr tapferen traurig-lustigen Witwen und Witwer, verwaiste Eltern, Kinder und Geschwister.

LG
Andrea
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  #1699  
Alt 21.12.2008, 08:11
Blue Blue ist offline
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Hallo zusammen,

Wie geht es Euch?

Ich bin zufrieden. Mmmh und doch liegt noch ein bißchen mehr drin. Seltsam das ich an den Worten rumkaue und die Zufriedenheit über das ganze Leben spanne. Und doch ist es nur eine Momentaufnahme. Ich bin zufrieden mit dem Tag, der Woche, dem Jahr. Vermutlich ist es „passender“ als „gut“.

Es ist noch nicht so lange her, da fragte ich, wie benimmt sich eine Witwe? Wie hat eine Witwe zu sein? Eine tiefschürfende Antwort bekam ich nicht wirklich. Eins wußte ich von Anfang an. Eine „lustige“ Witwe bin ich nicht und wenn ich noch so viel lache. Und doch, an manchen Tagen genügt ein Blick und ich stelle mich in Frage. Lustige Witwe ist ganz was anderes, oft haben wir das schon auseinender gepflügt. Sicher hat Deine Chefin es nicht in diesem Sinn gemeint.

Wir haben einen Menschen verloren, haben eine Traurigkeit in uns die vorher nicht war. Und doch greift das Leben nach uns, kitzelt das Lachen wieder hervor und das ist nun aus uns geworden. Traurig-lustige-tapfere Menschen.

Grüßle
Bruni
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  #1700  
Alt 21.12.2008, 23:40
illy illy ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallo Bruni, Andrea und alle anderen,
ich habe Andreas Bericht gelesen und muss ehrlich sagen, dass ich doch etwas geschockt war, wie man so etwas einfach sagen kann. Dass man es denkt ok, das darf ja jeder, aber einfach so gefühllos darüber reden ist schon hart.
Keiner von uns wollte Witwe oder Witwer werden oder sein Kind verlieren und es ist unheimlich wichtig und auch toll, wenn man Freunde hat, die sich um einen kümmern. Auch ich bin über Sylvester von unseren gemeinsamen Freunden eingeladen worden für eine Woche wegzufahren und mit ihnen zusammen zu feiern. Ich habe es mir lange überlegt, weil ich auch dachte, wenn ich vielleicht dort traurig bin, dann vermiese ich den anderen die Stimmung, aber es wurde mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen solle, wenn ich dort weinen möchte, dann dürfte ich das auch, sie würden dann vielleicht mal mitweinen, weil sie meinen Mann ja auch vermissen, aber dann könnten wir auch wieder fröhlich sein und schließlich wären alle erwachsen genug, um damit umgehen zu können. Es fährt auch noch eine Frau mit, die schon seit 20 Jahren allein (geschieden) lebt, sodaß ich nicht überzählig bin bei den anderen drei Paaren. Mittlerweile freue ich mich auf die Fahrt und denke, dass es schon gut gehen wird.
Ich bin auch im Moment immer noch zufrieden und versuche immer mehr Lebensfreude zu entwickeln. Ich rede oft, wenn ich allein bin, ganz laut mit meinem Mann, als wenn er noch da wäre, und das tut mir einfach gut.
(Hoffentlich hört mich keiner, derjenige denkt bestimmt, ich wäre nicht ganz dicht im Kopf), aber ist mir auch egal, hauptsache mir geht es gut.

Mal sehen, wie es Weihnachten wird, hoffentlich bleibt meine positive Einstellung.

Wünsche allen schon jetzt ein fröhliches Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2009, da meine Tochter noch einen Tag vorher Geburtstag hat, habe ich noch einiges vorzubereiten und vielleicht keine Zeit mehr zu schreiben und am 27. fahre ich schon weg.

Bis bald
Illy
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  #1701  
Alt 22.12.2008, 12:14
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Stammtisch

Hallo, ihr Stammtischler,

zwischen all dem Traurigen nicht Weihnachten vergessen!


Euch allen ein fröhlich-besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in's neue Jahr


Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise.
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  #1702  
Alt 22.12.2008, 15:24
AndreaM AndreaM ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallo ihr Lieben,

welch komische Gedanken die Menschen doch beim Wort "Witwe" hegen - man sollte denken, diese Menschen haben selbst noch nichts erlebt.

Wir feiern Silvester, wenn wir uns nicht wie dieses Jahr wieder aus dem Staub machen, seit Jahren mit der gleichen Clique. Ja, und mir ist aufgefallen, inzwischen hat fast jeder von uns draußen beim Mitternachtsfeuerwerk seine traurigen Gedenkmomente. Wir sprechen nicht groß drüber, denn nichts ist "akut" und es ist die Zeit zu feiern - aber man sieht jedes Jahr in anderen Augen ein paar Tränen glitzern. Ja, das gehört doch auch dazu, zum Feuerwerk. Der Blick zurück, der unvermeidlich kommt. Ja, und wenn dann jemand weint - wann ist es denn leichter für die Freunde und Bekannten zu trösten, den Blick nach vorn zu richten und ein paar schöne Bilder in den Himmel zu malen als an Silvester?

Ich kann es nicht verstehen - ich verstehe noch eher die Zurückhaltung im Büro, im Arbeitsumfeld, wo es viel schwieriger ist mit Gefühlen, die sich Bahn brechen, umzugehen. Ist doch dort das private Gesicht, die private Sorge nicht gerne gelitten.

So, bevor ich mich nun auch in den Weihnachtsurlaub verabschiede (ja, wieder ein 24.12. unterwegs - in diesem Jahr auf der Autobahn), möchte ich noch ein kleines und wie ich finde hoffnungsvolles Gedicht zum Jahreswechsel ins Körbchen legen:

Die Jahre kommen, die Jahre gehen.
Nicht immer ist das Leben schön.
Jeder muss sein Schicksal tragen.
Niemand kann den Weg ihm sagen.

Der eine nimmt das Leben leicht,
schnell hat er sein Ziel erreicht.
Der andre hat’s im Leben schwer,
weiß oft nicht, wohin – woher.

Freu dich, wenn aus eigener Kraft
Vieles du allein geschafft.
Sei dankbar, tu nur deine Pflicht.
Dann verlässt das Glück dich nicht !

Es wird bei dir bleiben im kommenden Jahr.
Vertrau deinem Glück – das macht Wunder wahr !

Ich wünsche Euch allen schöne hoffnungsvolle Feiertage - auf dass jedem auf seine Weise ein kleines Weihnachtswunder begegnen möge!

Liebe Grüße und eine Umarmung Euch allen
AndreaM
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  #1703  
Alt 22.12.2008, 17:21
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rowa rowa ist offline
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ein liebes Hallo an alle hier,

auch ich möchte allen hier ein ruhiges, besinnliches und erholsames Weihnachtsfest und auch einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. Bleibt alle schön gesund und denkt daran, unsere Lieben sind bei uns (tief im Herzen).

Liebe Grüße
Rowa
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  #1704  
Alt 22.12.2008, 22:29
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AndreaS AndreaS ist offline
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Der letzte Arbeitstag ist geschafft. Es war ein guter Tag, wenn er auch sehr lange war (Feierabend erst um 20:00 Uhr). Eine herzliche Umarmung und ein Danke vom Chef, eine herzliche Umarmung von der Kollegin, ja ich arbeite gerne mit diesen Menschen zusammen.

Auch ich wünsche euch trotz all dem Schmerz, der in uns ist, eine schöne Weihnachtszeit, friedvolle Tage zum Erinnern aber auch zum nach vorne schauen auf das ungewollte neue Leben, das - so wir es zulassen - schön sein kann, anders, aber auch schön.

Irgendwie freue ich mich auf diese Zeit, die nun vor mir liegt. Wenn auch ein wichtiger Teil fehlt, da Saskia bei ihrem Freund in Rom sein wird, so hoffe ich, dass der fehlende Teil der Dreieinigkeit rechtzeitig einläuft. Weihnachten mit alle den Menschen, die ich liebe im Jetzt und Hhier und mit denen, die uns vorausgegangen sind.

Rowa, dir einen besonders innigen Gruß. Bleib wie du bist. Du bist so toll!

Lasst euch nicht ärgern, sie wissen es nicht besser!

LG
Andrea
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  #1705  
Alt 23.12.2008, 04:37
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baghira baghira ist offline
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Hallo @alle,
sorry, ich möchte auch so vieles sagen- hatte auch schon so viel getippt- jetzt ist alles weg- ???- mein männlicher Computer spinnt! Männer sind doof und wissen nicht, was Frau will- Grins-grins-grins! Hilfe- nicht bös gemeint- nicht dass ich alle Y-Chromosomen hier vergraule!
Bruni, ich bin auch im Weihnachtsurlaub- und schaun wir mal was uns 2009 bringt! Hab die letzten Wochen eigentlich nichts zu tun gehabt, auf der Arbeit- na ja, ausser Weihnachtsgrüsse drucken und Weihnachtspresente einzupacken- aber egal- jetzt hab ich Urlaub und will ausschlafen, mein heimisches Chaos beseitigen, lange Hundespaziergänge machen, Socken stricken, meine Küche streichen und vielleicht einen kleinen Ausflug in den südwestlichen Teil Deutschlands machen! Was nächstes Jahr beruflich wird- weiss ich nicht, sieht nicht so gut aus!
Aber, Andrea- fallen mir manche Parallelen ein- ich war Putzfrau, Spargelverkäuferin und Basteltante für Kinder bevor ich vor fast 2 Jahren wieder in meinen eigentlichen Job als techn. Zeichnerin zurückfand! Glück hab ich gehabt, ja, und Menschen an meiner Seite, die mir die Chance zu einem Neuanfang gegeben haben- die mich manchmal an den Rande des Wahnsinns getrieben haben- die ich manchmal hätte ermorden können! Die ich im letzten Sommer irgendwann mal angeschriehen habe : Schmeisst mich einfach raus- ich bin zu dämlich, zu langsam, zu unfähig, zu unselbstständig und zu ...irgendwas- sucht Euch irgendjemanden, der es mal wieder mit euch aushält! (wohlwissend, daß man in den letzten 3 Jahren jedes Jahr irgendjemand verschlissen hat, der seinen Job selber hingeschmissen hat!) - Ja, aber wir können dich doch nicht rausschmeissen- du kriegst doch noch kein Arbeitslosengeld! Mag sein, aber ich kann putzen, Spargel verkaufen und basteln - nehmt bitte keine Rücksicht auf mich!
Klare Worte, keine Angst meinerseits-ein reinigendes Gewitter, hat uns allen gutgetan....und jetzt krieg ich Arbeitslosengeld...möcht ich natürlich nicht- arbeite lieber mit einem Choleriker und einer Domina zusammen!...Und ein ganz dickes Grins- und trotz allem bin ich den beiden dankbar, daß sie mir eine Chance gegeben haben!!!!
Eigentlich möchte ich noch was zu den "lustigen Witwen" sagen...oder zu mir- weil ich ja auch- so eine bin, was auch immer -es sein mag! Ja ich gehöre auch zu den tapferen traurig-lustigen Witwen, und wisst ihr was...ich bin auch stolz drauf, irgendwie!
...könnte euch jetzt alle noch totquatschen, aber ihr habt Glück, es ist fast schon Weihnachten und ihr müsst euch nicht totquatschen lassen...jedenfalls nicht von mir!!!
Hallo Rowa, versprichst du mir, dass du meine allerbeste Sockenstrickfreundin bleiben wirst und mich irgendwann mal, wenn's dir wieder richtig gut geht, nach Potsdam auf nen Kaffee einladen wirst? Ich würde mich jedenfalls riesig freuen!!!!
Hallo Illy, dein erstes Weihnachten alleine...du weißt schon, wie du das halbwegs schaffst...ich wünsch dir Mut und Kraft dazu... und notfalls sind wir alle da!!!

....ich wünsche allen hier, auch mir- besinnliche Stunden- Zeit, in der Familie mal abzuschalten, mit den Kiddies mal Blödsinn zu quatschen, zu spielen, albern zu sein, gemütlich beisammen zu sein, was leckeres zu essen, kuscheln, Kaminofen oder Kerzen- kurz alles was Weihnachten ausmacht, heute genauso wie vor Tag x...............

Eigentlich wünsch ich Euch nur, was ihr euch wünscht...keine Ahnung!
Frohe Weihnachten.......

Annette
__________________
Wer nicht traurig seien kann,
hat im Leben nicht getanzt.
(Herbert Grönemeyer)
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  #1706  
Alt 24.12.2008, 07:30
Bremensie Bremensie ist offline
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Hallo an alle vom Stammtisch,
heute ist Heilig Abend. Ich fahre nachher mit meiner jüngsten Tochter (30 Jahre) mit dem Zug zu meiner Mutter(85 Jahre). Ich bin froh dass ich heute nicht in meiner Wohnung bin. Es ist das erste Heilig Abend nach dem Tot meines Lebensgefährten. Ich bin froh dass ich diesmal keinen Tannenbaum schmücken muss. Ich habe das sonst so gerne gemacht. Mein Lebensgefährte hat immer das Weihnachtsessen zubereitet. Ich habe es noch nicht mal geschfft meine Wohnung ein wenig weihnachtlich herzurichten. Sonst habe ich da eher zuviel als zu wenig gemacht.
Trotz allem wünsche ich allen Stammtischleuten ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Liebe Grüße von Erika
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  #1707  
Alt 25.12.2008, 01:08
illy illy ist offline
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Hallo an alle,
Heilig Abend ist vorüber. Ich habe es geschafft. Mein erstes Weihnachten ohne meinen Mann. Es war kein trauriges Weihnachten, es war aber anders.
Ich hatte mich auf Weihnachten ein bißchen gefreut und ich bin nicht enttäuscht worden. Es war irgendwie schön. Wir haben mit 11 Personen zusammen gefeiert und es war eine schöne Stimmung. Ich brauchte auch nicht weinen, aber wir haben auch nicht Stille Nacht gesungen. (Das hätte ich nicht gekonnt) Ich war nachmittags noch auf dem Friedhof und dort konnte ich weinen. Es tat wieder furchtbar weh und ich habe eine ganze Weile weinen müssen. Als ich mich dann doch wieder beruhigt hatte, konnte ich mit meinen Lieben auch ganz gut feiern. Wir haben dann noch zwei Himmelslichter steigen lassen für meinen Mann und ich muss sagen, es war alles sehr schön.
Die beiden Feiertage bin ich eingeladen und dann fahre ich auch schon für eine Woche nach Rügen mit lieben Freunden. Hoffentlich klappt es dort genausogut wie heute. Dort ist zwar kein Friedhof, aber ein großes Meer, wenn ich dann mal wieder allein sein muss.

Wünsche allen, dass sie auch schöne Feiertage haben und natürlich ein schönes neues Jahr.
Illy
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  #1708  
Alt 27.12.2008, 13:22
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AndreaS AndreaS ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

die Feiertage sind geschafft, für viele von uns das erstemal, für einige von uns zum wiederholten Mal, aber nicht unbedingt wirklich besser.

Empfindlich!

Wenn es jemand sagt, kommt es an, wie ein Vorwurf, wie ein "änder was!" Aber bitte, WAS kann man ändern? Das, was uns empfindlich sein lässt bleibt, der Verlust und der Schmerz bleibt. Für alle anderen hat sich die letzten Jahre doch die Welt wie bisher gedreht, nur für uns nicht. Sie hat sich gedreht, aber anders, nicht mehr so, wie wir es wollten, nicht mehr im Tempo, dem wir folgen konnten. Noch immer fällt es schwer, das Leben so wie es jetzt ist, anzunehmen, was Neues zu beginnen, denn wir wollten doch das Neue, das Andere nicht. Noch immer ist es Tag für Tag eine Anstrengung, weiterzumachen.

Empfindlich!

Ich versuche es so zu nehmen, wie es für mich erträglich ist. "Du bist empfindlich", ist die einzige Erklärung der anderen dafür, dass sie uns nicht mehr verstehen, dass sie nicht mitkommen. Und schon haben sie die "Schuld" nicht mehr auf ihren Schultern, wenn wir "seltsam" reagieren, wenn wir in Tränen ausbrechen, bei Dingen, die uns im Normalzustand kalt gelassen hätten, oder zumindest nicht diesen hohen Stellenwert gehabt haben. Ich bin nicht Schuld daran, dass es dir schlecht geht jetzt eben in diesem Augenblick, du bist halt einfach nur so schrecklich empfindlich...

Ja, auch ich war sehr empfindlich in diesem Jahr. Was mich auf der einen Seite zu Tränen der Freude rührte, eine wunderschöne Postkarte meines "Schwiegersohns in spe", der es nicht immer leicht mit mir hat - ich bin manchmal schon wirklich die Pest, eine kleine Karte, in der er sich für die Wärme und Herzlichkeit bedankt. Diese Karte war so viel mehr wert als tausend (unnötige) Geschenke. Sie war eine wunderbare Geste.
Und auf der anderen Seite, die Freundin meines Sohnes, die hier ein - und ausgeht seit einiger Zeit, die über meinen Sohn sogar den Schlüssel zu meinem Haus hat, die sich vom Kühlschrank bedient, als hätte sie ihn gefüllt. Sie kommt am 1. Weihnachtstag, begrüßt uns noch nicht einmal. Kein "Frohe Weihnachten", nichts. Nein, es geht nicht um ein Geschenk. Eine Umarmung und eine Geste, gesprochen oder geschrieben, sie hätte Respekt gezeigt. Ihr Verhalten hat auch etwas gezeigt: Verachtung.

Empfindlich? Gewiss. Sie ist es eigentlich nicht wert, einen Gedanken daran zu verschwenden. Und doch....

Ok, ein andres Wort mit neuer, wesentlich angenehmer Bedeutung als bisher: Wechseljahre. Sie haben den Schrecken verloren, wenn man den Begriff auseinandernimmt, die Bedeutung nicht mehr negativ betrachtet, sondern so, wie es auch sein kann, weil die Zeit gekommen ist. Zeit für einen Wechsel! Zeit für Veränderung! Und so wird es ab jetzt anders werden, gewiss ungewohnt und unbequem für meine Kinder, aber in dem Wechsel, der für mich nun folgen wird nach dieser Erkenntnis, liegt für mich eine Chance.

Lasst euch nicht ärgern, von niemandem, ja, ja, ich bete es mir selbst täglich vor, gelingen tut es nicht immer. Bin wohl einfach zu empfindlich!

LG
Andrea
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  #1709  
Alt 27.12.2008, 20:29
Bremensie Bremensie ist offline
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Hallo Andrea und alle anderen Stammtischler,
haben wir nicht auch ein bisschen ein Recht empfindlich zu sein denn wir haben doch auch einen empfindlichen Verlust erlitten.Auch wenn der Tod unserer Angehörigen für manchen eine Erlösung war so vermissen wir sie doch schmerzlich. Manch einer(eine) fühlt sich vieleicht auch hilflos uns gegenüber. Sie wissen nicht wie sie uns begegnen sollen. Ja oft ist es bloß eine Umarmumg wie du richtig schreibst. Als mein zweiter Mann vor 8 Jahren starb musste ich mir anhören dass ich ja nun zumindest Witwenrente bekäme. Als mein Lebensgefährte starb meinten einige nur er wäre ja doch kein freundlicher Zeitgenosse gewesen. Es stimmt schon er war nicht zu allen meinen Bekannten freundlich. Nur was wußten sie denn wie ich bei ihm und manchen seiner Erzählungen Tränen lachen konnte. Sicher er konnte sich nicht gut entschuldigen. Aber wenn nach einem Streit dann am nächsten Tag Milchreis mit Zucker und Zimt für mich auf den Tisch stand so war es seine Art sich bei mir zu Entschuldigen. Heute weiß ich natürlich auch dass die Krebskrankheit(Asbestose) schon lange bevor sie sich bei ihm bemerkbar machte in ihm steckte und ihn schleichend verändert hat. Andrea auch für uns dreht sich die Welt weiter nur anders. Ich drücke dir auf alle Fälle die Daumen dass du den Wechsel auch vollziehst den du vor hast.
Liebe Grüße an euch alle von Erika
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  #1710  
Alt 02.01.2009, 20:27
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rowa rowa ist offline
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Hallo,
Ich wünsche allen von Herzen ein friedliches, aber vor allem ein gesundes und glückliches neues Jahr, in dem auch mal wieder das eine und andere so sein darf, wie wir es möchten.
Ich wünsche Euch alles Gute.

Liebe Grüße an alle
Rowa
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