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  #1  
Alt 03.03.2007, 17:56
Marga75 Marga75 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
Beiträge: 8
Standard Gemcitabin als Schmerztherapie

Hallo an alle,

ich bin heute das erste Mal hier und finde in der Vielzahl der Beiträge leider keine Antwort

Meine Mutter leidet an BSDK inoperabel. Chemotherapie hat sie bislang abgelehnt weil sie keine Verlängerung um jeden Preis möchte.

Es geht ihr nur noch um Schmerztherapie.

Zwischenzeitlich lebt sie neben anderen Medikamenten mit Schmerzpflaster Durogesic in einer Stärke von 600. Dabei ging es bislang einigermaßen zufriedenstellen.

Nach Umzug zu mir nach Hause (sie kann nicht mehr alleine leben) kam sie wegen sehr starker Schmerzen gestern in hiesiges KH/Onkologie. Man hat angesichts der Dosierung des SChmerzpflasters die "Hände über dem Kopf" zusammengeschlagen und verwies auf die einzig sinnvolle Chemo mit Gemcitabin. Es soll zur Schmerztherapie eingesetzt werden als Monotherapie und angeblich keine Nebenwirkungen haben.

Hat jemand damit Erfahrungen?
Bitte antwortet schnell, wir müssen übers Wochenende entscheiden, ob sie dieser Therpie zustimmt!!!!

Liebe Grüße
Marga75 (Marga war schon vergeben)
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  #2  
Alt 03.03.2007, 18:28
Neo Plasms Neo Plasms ist offline
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Registriert seit: 18.08.2005
Beiträge: 47
Standard AW: Gemcitabin als Schmerztherapie

Hallo Marga75!

Die Entscheidung kann man selbstredend Deiner Mutter nicht abnehmen!
Jedoch hat Deine Mutter das Recht seitens der Ärzte vollumfänglich aufgeklärt zu werden, da ihr nur so eine ihren Interessen gerecht werdende Entscheidung möglich ist.

Völlig unverständlich ist es, wenn Ärzte „die Hände über dem Kopf zusammenschlagen“, wenn einem so schwer erkrankten Patienten, wie Deiner Mutter, das Opioid „Durogesic“ verordnet wird.

Allgemein ist „Durogesic“ gut verträglich, jedoch kann es zu beachtlichen unerwünschten Nebenwirkungen kommen, die nicht unterschätzt werden dürfen. In den USA ist es aufgrund der erheblichen Nebenwirkungen nicht zugelassen.

Ab einer bestimmten „Schmerzstärke“ reicht „Durogesic“ jedoch nicht mehr aus – so wie dies ja nun auch offenbar bei Deiner Mutter der Fall ist.

Die Behandlung mit dem Medikament „Gemzar“ (Wirkstoff: Gemcitabin) ist die Behandlungsmethode der ersten Wahl bei einem inoperablem Pankreaskarzinom.
Aus schulmedizinischer Sicht gibt es keine ernstzunehmende Alternative!

Falsch ist es jedoch, wenn seitens der Ärzte behauptet wird, dass „Gemzar“ keinerlei Nebenwirkungen hat! Der Hersteller des Medikaments veröffentlicht hierzu Folgendes:

Nebenwirkungen: Sehr häufig: Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie, Dyspnoe, Übelk., Erbrechen, Erhöh. v. Transaminasen, alkal. Phosphatase, allerg. Hautausschlag, leichte Proteinurie, Hämaturie, Ödeme, periph. Ödeme, grippeähnl. Sympt. Häufig: febrile Neutropenie, Appetitlosigk., Kopfschm., Schläfrigk., Schlaflosigk., Husten, Schnupfen, Durchfall, Verstopf., Stomatitis, erhöhtes Bilirubin, Schwitzen, Juckreiz, Haarausfall, Muskelschm., Rückenschm., Fieber, Schüttelfrost, Schwäche. Gelegentl.: Lungenödem, Bronchospasmus, interstit. Pneumonitis. Selt.: Myokardinf., Herzinsuff., Arrhythmie, Hypotonie, ARDS, erhöhte GGT, Nierenversagen, hämolyt.-urämisches Syndr. Sehr selt.: Thrombozytose, anaphylaktoide Reakt., klin. Anzeichen v. periph. Vaskulitis od. Gangrän, schwere Hautreakt.

Trotz dieser, teilweise erheblichen, Nebenwirkungen, die auftreten können, aber nicht auftreten müssen, sollte man die stark ansteigenden Schmerzen, die durch das unaufhaltsame Wachstum des unbehandelten Tumors entstehen werden, mit den Nebenwirkungen von „Gemzar“ abwägen!

Alles Gute und viel Erfolg!

Mike
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  #3  
Alt 03.03.2007, 18:46
Benutzerbild von Jeanie
Jeanie Jeanie ist offline
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Beiträge: 153
Standard AW: Gemcitabin als Schmerztherapie

Hallo Marga75,

Mein Vater hat auch BSDK, bekommt Chemo mit Gemzar und er verträgt sie sehr gut, hat kaum Nebenwirkungen und ist damit Schmerzfrei. Vielleicht hilft das deiner Mutter bei ihrer Entscheidung. Bedenkt aber bitte das nicht jeder gleich auf die Chemo anspricht.

Ich wünsch euch alles gute

LG Janet
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  #4  
Alt 03.03.2007, 20:10
Jörg46 Jörg46 ist offline
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Beiträge: 1.155
Standard AW: Gemcitabin als Schmerztherapie

Hallo Marga

Es ist die gängige Meinung der Onkologen das eine pallative Chemo den Schmerzmittelverbrauch um bis zu einem Drittel senken soll - aber auch das "rechtverträgliche" Gemzar hat erhebliche Nebenwirkungen (siehe Mike Postings) - ich rate dazu persöhnlich ab Gemzar als Schmerzmittelersatz zu nehmen - aber ich bin kein Mediziner.
Viel besser ist eine gekonnte Schmerztherapie durch einen guten Schmerztherapeuten. Siehe folgenden Link http://www.karzinom-schmerzbehandlung.de/
Wägt bitte genau ab was Ihr machen last - es ist Eure Entscheidung
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  #5  
Alt 03.03.2007, 20:13
Engel1972 Engel1972 ist offline
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Beiträge: 132
Standard AW: Gemcitabin als Schmerztherapie

Hallo Marga,
erstmal ein trauriges Willkommen hier im Forum.

Bei meinem Dad wurde am 20.12.06 auch leider BSDK (inoperabel) diagnostiziert.
Er hat sie für die Chemo mit Gemcitabin entschieden.Mit der Hoffnung Schmerzen zu lindern.Leider ist meinem Dad die Chemo nicht bekommen und hat die zweite abgelehnt und sich gegen die Chemo entschieden.Er hatte üble Nebenwirkungen.

Liebe Marga ich denke es ist von Mensch zu Mensch verschieden,es gibt auch einige,wo die Chemo gut vertragen.Kann nur aus unserer Erfahrung sprechen.

Lass deine Ma selber entscheiden und sprich nochmal mit ihr darüber.

Drücke euch die Daumen das alles gut wird und wünsche euch das beste

Viele liebe Grüsse Engel
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  #6  
Alt 04.03.2007, 15:50
Marga75 Marga75 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Gemcitabin als Schmerztherapie

Hallo,

vielen Dank für eure Erfahrungen. Es ist natürlich richtig, dass meine Mutter die Entscheidung treffen muss, aber auf welcher Grundlage soll man so etwas tun? Von ärztlicher Seite wird das zum ersten Mal als die beste Möglichkeit dargestellt. Die bisherige Ablehnung der Chemo hatte mehr den Hintergrund die nicht zu vermeidende Folge nicht um jeden Preis zu verlängern. Von SChmerztherapie war da nie die Rede. Selbst der Prof. des vorherigen Krankenhauses meinte später mal, auch er würde in dieser Situation keine Chemo machen.

Ich denke sie wird es versuchen. Wenn´s klappt ist es ja lt. Mike eine der besseren Varianten den zunehmenden Schmerzen zu begegnen und ein wenig Lebensqualität wieder zu gewinnen.

Verträgt sie es nicht wird man weiter schauen müssen, welche Möglichkeiten noch vorhanden sind in diesem Stadium.

Ich danke euch ganz herzlich. Es macht die Entscheidung etwas leichter.

Engel....was bekommt dein Vater denn jetzt?

Liebe Grüße
Marga
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  #7  
Alt 04.03.2007, 18:39
ruthra ruthra ist offline
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Registriert seit: 14.02.2006
Ort: München
Beiträge: 651
Standard AW: Gemcitabin als Schmerztherapie

Liebe Marga,

ich bin sicherlich nicht der Experte in Sachen Gemzar als Schmerztherapie deswegen möchte ich auch dazu nichts sagen. möchte Dir aber empfehlen Deine Ma auf eine Palliativstation zu verlegen, dort sidn die Fachleute was Schmerzen betrifft. Lies mal in dem Beitrag von Conny44 nach, wie gut es ihr mit der Entscheidung ihn ( auch gegen den Rat von anderen Ärzten) auf eine Palliativabteilung verlegen zu lassen, gegeangen ist.....

Euch alles Liebe und viel KRaft

Inez
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