Adeno, die Psyche macht nicht mehr mit

[Anhe]

Liebe Gabriele,

jeder von uns Betroffenen fürchtet, in die Situation zu kommen, in der Du Dich gerade befindest. Einerseits müde und zermürbt von den Therapien, andererseits den Hoffnungsschimmer suchend, der doch noch Stabilisierung, Lebensjahre und -qualität schenkt. Ich wünsche Dir sehr, daß Du gemeinsam mit Deiner Familie und den Ärzten eine für Dich annehmbare Option findest, die Dir ein wenig Zuversicht schenkt...

Herzlichst,
Anhe

[Smanu]

Liebe Gabriele,

das hört sich ganz nach einem Tief an. Schau blos, das du da wieder rausgekrochen kommst. Denk an dein Enkelkind. Das will seine Oma noch sehen.

Die Brocken werte ich jetzt einmal positiv. Ich denke, das die von einer vorher verlegten Stelle stammen. Vielleicht hat sich durch die Chemo der Tumor etwas zurückgebildet und das alte Zeugs konnte raus. Wo sollte das sonst herkommen. Sei froh das du es los bist. Das war bestimmt der Frosch, der in deinem Hals saß. Hättest du in blos mal geküsst. Oder lieber doch nicht?

Du ziehst die Chemo durch und gibst gefälligst nicht auf. Das ist ein Befehl! Wir haben es schon mal geschrieben: Schlappmachen gilt nicht! Ruh dich ordentlich aus und trink genug. Und solange die Blutwerte passen wird weitergemacht. Du musst da durch. Du meinst ja selber, das der Husten besser geworden ist. Das ist doch auch positiv. Und von zwei so klitzekleinen Chemos kann auch nicht alles auf einmal gut sein. Sie zu, das du dir alle 6 Chemos reinziehst. Bei vielen von uns hat Alimta dann eine lange Zeit geholfen. Das wird bei dir bestimmt auch der Fall sein. Glaub daran.

Ich schicke dir ein großes Kraftpaket und eine großen Drücker. Und denk daran, aufgeben gilt nicht.

Liebe Grüße
Manu

[Gina 58]

Liebe Gabriele,
lass dich nicht entmutigen. "Sekret" ist zäher Schleim, der dich erschreckt hat.

Powerfrauen geben nicht auf.
Ich zähl auf dich.

[Gabrieleli]

Ihr Lieben,

erst mal euch allen vielen Dank für eure aufbauenden Worte. Ganz klar fühlt man sich dadurch getröstet. Und trotzdem brauch ich diesmal Zeit.
Ich hatte das schon einmal ähnlich, Anfang des Jahres. Da saß ich auch nur heulend bei der Chemo und wußte nicht wie weiter.
Irgendwie hatte ich da, obwohl mir seitens der Ärzte viel Hilfe angeboten wurde, mich da direkt zur zweiten Chemo wieder gefangen und es lief dann ganz natürlich wieder weiter.
Im Moment ist es so das mich jede weitere wütender werden läßt, weil ich so gerne möchte das es mir besser geht. Aber leider überwiegen die schlechten Tage. Gerade die letzte Woche ist gut, und dann geht es schon wieder los.

Und bei alledem habe ich natürlich eure Worte ganz genau im Kopf. Nicht hängenlassen, dadurch. Ich weiß es vom Kopf her ja auch. Und ich bin glaube ich viel zu feige um endgültig abzubrechen. Jedenfalls im Moment.

Die Nebenwirkungen fangen glaube ich auch jetzt eher an. Klappte das Trinken heute morgen noch ganz gut, mit Essen war das heute gar nichts. Aber einen hochkalorischen Shake habe ich runter bekommen und die nächsten beiden Tage geht es ja in die Praxis um Flüssigkeit zu bekommen.


Manu und Conny, euch wünsche ich eine Bestrahlungszeit die ihr gut hintereinander bekommt. Ohne große Nebenwirkungen. Einfach das es schnell hilft.

Liebe Sun, bei deinem Befund fehlen mir einfach die Worte. Es tut mir einfach nur leid und ich hoffe das dir da mit den Bestrahlungen schnell und effektiv geholfen werden kann. Alles, alles Gute und größtmöglichen Erfolg auch dir.

Gute Nacht euch allen
Gabriele

[The Witch]

Dir auch eine gute Nacht, liebe Gabriele. Ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helfen.

[Conny 007]

Liebe Gabriele,

Ich hab meine Bestrahlung ja schon hinter mir

Ist ja gut verlaufen, trotzdem stecke ich irgendwie in so einer ''Schleife' das ich gefühlsmäßig Achterbahn fahre.

Denke, das es manchmal mit den schlechten, dann wieder guten Nachrichten für uns dann doch zu viel ist und es dann halt SEHR viel Kraft kostet, da dann immer wieder gut rauszukommen.

DU must ja zudem noch mit den Nebenwirkungen der aktuellen Therapie, den Gedanken an das weitere Vorgehen und dem Husten, etc kämpfen!

SO stark zu sein, wie du zur Zeit bist, dann darfst du auch mal einen 'Hänger' haben! (aber nur einen kleinen , dann wieder,....)

[Smanu]

Liebe Gabriele,

Durchhänger hat bestimmt jeder während der Chemo gehabt. Mal geht es dir besser, mal schlechter. Wichtig ist es, irgendwann dazwischen auch wieder ein paar ruhige Tage zu haben. Mir ging es nicht viel besser als dir. Ich hatte maximal eine gute Woche dazwischen.

Die letzten zwei Tage der dritten Woche waren bei mir auch immer schlecht. Da hustete ich mehr, da tat mir alles weh. Irgendwie war ich dann immer der Meinung, das nichts hilft. Es hat aber geholfen. Irgendwo hab ich dir das auch schon mal geschrieben.

Du siehst, auch ich hatte die gleichen Tiefs wie du. Ich brauchte da auch immer jemanden, der mich dort rausholte. Man konnte mich aber nicht immer rausziehen. Oftmals blieb ich einfach liegen. Aber es hat sich gelohnt.

Bitte halte durch. Aufgeben gilt nicht. Ich schick dir ein riesenpaket Durchhaltevermögen und einen Megadrücker

Liebe Grüße
Manu

[harti269]

Liebe Gabriele,
ich möchte mich allen anderen anschließen "aufgeben gibt`s nicht"!
Du hast immer gekämpft. Alleine für dein Enkelkind lohnt es sich, du wirst das erleben.
Nach meiner Op hatte ich mir geschworen, zu kämpfen, wollte meine Enkelkinder aufwachsen sehen. Nun sind sie schon 6 Jahre älter.
Du wirst dich unglaublich freuen, Oma zu sein.
Alles Gute
Heidrun

[Gabrieleli]

Guten Morgen Ihr Lieben,

ich möchte mich nur schnell einmal melden.
Mit den Infusionen , das scheint gut geklappt zu haben. Die eigentliche Chemo habe ich außer den üblichen Sachen ganz gut hinter mich gebracht. Was gar nicht geht und unheimlich belastet ist meine Brodelei und Luftnot.

Der Doc hat mehrfach abgehört und ist zufrieden weil es nicht fest sitzt. Seit heute morgen scheint es auch besser zu werden, ein bißchen mehr Luft ist da und Kortison läuft im Moment noch mit. Morgen muß ich wieder zu ihm hin, mal sehen was er dann meint.

Ansonsten ist noch viel Pudding in den Beinen. Ich wollte mich vorhin draußen bücken um eine Blüte abzubrechen und lag dann wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Tja, ich hoffe mal wieder keiner hats gesehen. ( Die verwelkte Blüte habe ich aber ab!!) Das Gleichgewicht will wohl noch nicht so wie ich es möchte.

Von daher erübrigt sich auch für mich die Frage wie ich morgen zum Arzt komme. Auto fällt noch aus, nehme dann doch noch mal das Taxi. Sicher ist sicher.

So jetzt hüpfe ich mal wieder auf die Couch, nur schön im Sitzen, ja nicht Liegen, und versuche irgendwoher Kraft zu tanken. Da der Mann heute zu Hause ist nimmt er mir viel ab, aber ich versuche trotzdem das eine oder andere selber, sonst wird das mit der Kraft nix. Und hoffe wie jeden Tag auf den nächsten das es da wieder was besser ist. ( Was diesmal bis auf die Luft auch so war, immer ein winziges kleines bißchen, aber immerhin.)

Lieben Gruß an euch alle
Gabriele

[Smanu]

Liebe Gabriele,

schön von dir zu hören. Ich freu mich, das es dir, wenn auch nur ein winziges kleines bischen, besser geht. Aber immerhin besser. Auch kleine Schritte führen zum Erfolg. Die Chemo ist erst eine Woche her. Da hättest du nicht mal mich hochbekommen. Wart noch ein paar Tage und du wirst sehen, das wird schon wieder. Du weist doch, das es erst in der dritten Woche wieder gut geht. Lass dich nicht unterkriegen. Du schaffst das!

Den Maikäfern Konkurenz zu machen hättest mal lieber gelassen. Lass dich von deinem Mann verwöhnen und mach lieber kleinere Spaziergänge. Natürlich ohne gezappel. Ich drück dich

Liebe Grüße
Manu

[Gina 58]

Das freut mich, dass es dir besser geht
Dein Humor ist auch da. Na, dann kann es nur aufwärts gehen.

[Anderl]

Schön Gabriele, dass es aufwärts geht und lass die verwelkten Blüten einfach stehen, irgendwann fallen die von alleine ab
Liebe
Grüße
Andrea

[Brummer]

Liebe Gabriele,

es tut gut, wieder von Dir zu lesen und dass es ein wenig besser ist, freut mich, weiter so!!!

Liebe Grüße
Gerda

[The Witch]

Alles, alles Gute für dich, liebe Gabriele. Ich wünsche dir so sehr, dass jemand bei deiner Luftnot helfen kann.

[Gabrieleli]

Nix schönes.

Bin gestern nachmittag ins Krankenhaus, heute neue Bronchoskopie.
Neuer Befund: Tumor in den rechten Bronchus durch und macht da Verlegung.

Therapieplan: starre Bronchoskopie mit Einsetzen von einem Stent. Nicht machbar in dem Haus in dem ich immer war, deshalb am Dienstag in ein anderes rein, vermutlich dann am Mittwoch gemacht.

Das meine Nerven blank liegen brauche ich nicht zu erwähnen? Ich bin seelisch nur noch ein Wrack. Mir ist das alles zu schnell, zu viel. Ich komm gerade wieder mit den Folgen der Chemo klar, dann zack zack Krankenhaus. Ich habe regelrecht mit meinem Onkologen gezankt. Wobei er unterm Strich recht hatte mit seiner Vermutung. Ich bin jetzt regelrecht aus dem haus geflohen, wollte nur nach Hause obwohl alle ganz lieb waren aber es ist mir einfach zuviel Was ich brauche ist eine Pause, ein bißchen Ruhe ein bißchen Normalität. Ich kann gar nicht mehr geradeaus denken.

Und ich habe Angst vor Dingen die ich nicht kenne. Ich habe gegoogelt. Aber es beruhigt mich nicht. Bekomme ich was mit von dem Einlegen des Stents? Bin ich tief weg? Der Arzt sagt hinterher ist der Vorteil das ich besser Luft bekomme, aber der Stent ist ein Fremdkörper und kann auch Hustenreiz auslösen. Ich weiß das ich dahin muß, es machen lassen muß bevor es ganz dicht wird. Aber ich habe Angst und möchte einfach nur mal wieder weit weg laufen.

5 Tage. Ich nehme ASS. Und das muß erst raus. 5 Tage habe ich. Und das Brodeln ist weg. Die Luftnot leider nicht. Und 24 Stunden Krankenhaus haben leider auch wieder gereicht völlig schlapp zu sein. Und trotzdem ist mein ganzes Glück wieder zu Hause zu sein.

Und damit man gedanklich auch wirklich nicht zur Ruhe kommt: Der Oberarzt dort schlug die Ruhrlandklinik in Essen vor, mein Lungenarzt die Klinik in Hemer, und dann ist hier noch eine große Klinik in der ich auch gelernt und gearbeitet habe die sich seit 5 Jahren eine Abteilung aufgebaut hat. Mittlerweile alles Routine, aber natürlich absolut nicht vergleichbar mit den großen Kliniken die täglich ganz anderen Patientendurchgang haben.

Ich schaffe es nicht, psychisch nicht, jetzt auch noch weit weg von zu Hause zu sein. ich darf da gar nicht dran denken. Ich brauche meinen Mann, meine Mädchen. Und geh in die Klinik hier. Versuche Vertrauen zu haben. Und hoffe es geht alles gut.

Vielleicht weiß einer von euch was von Stents und wie es ist? Obwohl ich das im Moment eher nicht glaube. Hat keiner.

Tschuldigung fürs durcheinander.

Gabriele