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  #601  
Alt 03.04.2010, 10:20
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Erle Erle ist offline
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Standard AW: Myriam

Lieber Helmut,
ich möchte Dir auch ein doch geruhsames Osterfest wünschen, bei all dem Stress, den Du hast.

Auch wollte ich Dir rasch erzählen, dass ich Deinen Tipp befolgt habe, den Du mir vor meinem WE-Trip gegeben hast.
Ich nahm Alfreds Uhr mit, hab sie mir in die große Handtasche gesteckt.
Und als ich dort ankam, räumte ich die große Handtasche um und hab nur noch eine kleine benutzt, die ich vorher im Koffer hatte. (bin nicht so ne Frau, die immer ALLES im riesigen Beutel mit sich schleppen muss )
Ich hab dabei aber gar nicht mehr an Alfreds Uhr gedacht.

Als ich dann Montagmorgen vor der Abfahrt wieder umräumte (die kleine Handtasche nahm einfach weniger Platz im Koffer ein), da fiel mir Alfreds Uhr in die Hand, ich hatte sie wahrhaftig vorher vergessen, einfach nicht mehr daran gedacht, dass da im Hotelzimmer was von ihm lag. Habs also unbewusst wirklich im Hotelzimmer vergessen.
Und so dachte ich kurz vor der Abfahrt nicht nur an Alfred, sondern auch an Dich und habe herzhaft gelacht.
Es war übrigens wunderschön, alles war so einfach, locker und natürlich, hätte nicht schöner sein können. Alle unruhigen Gedanken waren umsonst.

Also danke für Deinen Zuspruch vorher.
Alles LIebe für Dich Erle
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  #602  
Alt 03.04.2010, 15:48
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Lächeln AW: Myriam

Zunächst ma l Danke für eure Wünsche zu Ostern. Draussen wird es hoffentlich noch besser. Es regnet Bindfäden.

Silverlady,

ja, ja, die lieben Kätzchen! Muss Liebe schön sein, wenn sie solche Geräusche produziert oder zumindest das Verlangen danach. Bin richtig froh, dass ich kein Kater bin.


Erle,

Nein, ich lache dich nicht aus, sondern an. Alfred wird wohl gedacht haben: "Da bleib ich lieber in meinem bequemen Versteck als das ganze Wochenende durch die Gegend geschaukelt zu werden. Ausserdem muss ich ja nicht überall dabei sein, die Beiden kommen auch allein zurecht. " Nicht, dass ihm dabei noch schlecht geworden wäre von der Schaukelei.

Na siehste, alles nicht so schlimm, wie man sich das manchmal vorstellt. Ich freu mich für euch Beide.


Alles Liebe

Helmut
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  #603  
Alt 11.04.2010, 22:24
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Standard AW: Myriam

Hallo, meine Lieben,

heute ist so ein .... Sonntag. Grau, es regnet, dicke Wolken am Himmel, es ist kalt und der Wind pfeift ab und zu um das Haus. Da kommt auch mal so mancher trübe Gedanke hoch.

Knapp vor der 60, naja, eher noch etwas mehr als Mitte 50. Nicht mehr viele stehen vor mir. Als ich klein war, waren es 3 Generationen, die ich vor mir hatte, heute ist es noch eine. Und die ist bereits arg geschrumpft. Also, noch Zeit? Wieviel?

Und was heisst das überhaupt, noch eine? Es bedeutet absolut nichts. Haben nicht gerade wir es auf schmerzlichste Art erfahren müssen? OK, man sieht so manches anders nach dieser Lektion. Viele Dinge sind nicht mehr so wichtig, dafür hat anderes an Stellenwert hinzu gewonnen. Gehört dazu die Gelassenheit? Ein stilles "sich fügen" in das, was noch kommt? So tun, als wäre jetzt alles in Ordnung? Keine Erwartungen mehr an das Leben? Nur noch leben für andere? Sich selbst genug sein und von der Erinnerung leben?

Da fällt mir der "kluge" Spruch ein: "Sich finden lassen." Wann!?! Morgen, übermorgen, nächstes Jahr, am 31. November 2019? Auch ich hab diesen Spruch schon des öfteren benutzt. Es ist nur verdammt schwer, die Geduld dazu aufzubringen. Ein Sechser im Lotto, dazu brauchts eine ganze Menge Geduld und noch mehr Glück. Nur, dazu muss man seinen Lottoschein auch abgeben. Auf der anderen Seite: wem kann man zumuten, diesen Lottoschein, vielleicht sogar nochmal, zerreissen zu müssen?

Das einzige, was wärmt, ist die Decke überm Kopf und die Heizung: blöder Sonntag!


Ein lieber Gruss

Helmut
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  #604  
Alt 11.04.2010, 22:47
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Jyrina Jyrina ist offline
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Standard AW: Myriam

hallo helmut,
schei.... sind solche sonntage, ich kenne das, bei mir war das osterfest sehr einsam, ja ein paar freund alle rufen komm doch her, ja aber diesmal habe ich mich gedrückt konnte die trauten familien nicht ertragen, alle haben mann und kinder und enkel um sich gescharrt und ich..........allein dazwischen.

ich weiss jetzt dass es eine falsche entscheidung war, das osterfest alleine zu begehen, mache ich nicht wieder, werde auf meine freunde hören.

inzwischen habe ich wieder freude, nach ostern kam mein schwiegersohn mit meinem enkel, die beiden sind eine woche bei mir und was soll ich sagen........
seit freitag habe ich ein lungenentzündung und kann meinen enkel noch nicht mal knuddeln, aber ich geniesse es nicht allein zu sein.

dir lieber helmut wünsche ich eine bessere und schönere woche als es der sonntag war............... und ich werde versuchen jede woche einen lottoschein abzugeben.................
liebe grüsse gerda
__________________
Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben,
sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Mein Schatz geb. 08.07.1954 seit 16.01.2008 im Regenbogenland
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  #605  
Alt 11.04.2010, 23:30
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Ute08 Ute08 ist offline
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Standard AW: Myriam

Hallo Helmut,
diese Sonntage kenne ich nur zu genau.
Manchmal gibt es diese Sonntage auch an anderen Tagen,
dieses grau in grau, dazu verhangene Wolken und den einen
oder anderen Regentropfen.

Wünsche dir für die kommende Woche den einen oder anderen
Sonnenstrahl am Himmel und das ein oder andere Lächeln im Gesicht.
Lass dich mal knuddeln ( hey, der Knuddelsmiley ist weg)!
Ein lieber Gruß
die Ute
__________________
Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr
Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!!
www.darkprincess-melaniehuemmer.de
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  #606  
Alt 11.04.2010, 23:33
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Ingrid50 Ingrid50 ist offline
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Standard AW: Myriam

Hallo Helmut,
was ist los mit Dir? Kennst Du nicht das Lied von Kurt Jürgens 60 Jahre und kein bisschen weise? Ist doch eigentlich wie für Dich gemacht. Das Gute in der meschlichen Natur ist doch die Neugier auf das was kommt. Keiner kann sagen ob Gutes oder Schlechtes kommt. Erinnerst Du Dich noch wie das immer vor Weihnachten war : Große Erwartungen, Spannung, Auffregung.
Ob sich dann alles erfüllt hat ist eine andere Geschichte, aber das Gefühl vorher war unbeschreiblich. Ich bin Frau und 59 aber ich denke alles im Leben kann noch passieren, man muß es nur zulassen. Ich schicke Dir mal eine große Portion Neugier
lG Ingrid
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  #607  
Alt 12.04.2010, 00:22
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Standard AW: Myriam

Ich gebe dir recht, liebe Ingrid,

wobei, das eine Weihnachten kommt bestimmt, da bin ich mir ganz sicher. Der Unterschied ist nur, da weiss ich, dass mir was geschenkt wird. Manchmal sogar was mir geschenkt wird. Was hinzu kommt: dieses Weihnachten ist ein festes Datum und dazu hab ich keine festen Wünsche. Ich lass mich einfach überraschen.

Das andere Weihnachten. Dazu kann ich nur meinen Lottoschein ausfüllen und abgeben. Allerdings weiss ich nicht wann dieses Weihnachten stattfindet noch weiss ich, was da in Geschenkpapier eingepackt ist. Und vorallem, ob überhaupt. Klar, ich bin neugierig. Und wie! Und ich möchte dieses Geschenk auspacken. Am liebsten Morgen früh. Nur, das Warten auf Weihnachten ist manchmal verdammt lang und schwer.

Trotzdem Danke für das grosse Paket Neugier. Ich denke, dass es noch sehr lange Bestand hat.


Liebe Gerda, liebe Ute,

irgendwie ist es komisch. Da bekommt man herzliche Wünsche und Trost von Menschen, denen es zumindest zeitweise genauso geht, manchmal schlimmer, wie einem selbst und man fühlt sich ein bisschen wohler danach. Warum? Ganz sicher nicht, weil man sich an dem Leid anderer hochziehen kann. Sondern weil man sieht, dass andere trotz ihres eigenen Leides noch die Kraft haben zu trösten und Mut zu machen. Und man hat die Gewissheit, zumindest damit nicht allein zu sein. Danke.

Also geh ich morgen früh meinen Lottoschein abgeben. Vielleicht wird ja doch noch was draus? Ich will und darf nicht undankbar sein. An und für sich ist das Leben ja geniessbar. Nur oft ziemlich eintönig und an manchen Tagen, so wie heute halt: entsetzlich öde und kalt.


Alles Liebe

Helmut
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  #608  
Alt 12.04.2010, 09:02
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Standard AW: Myriam

Hallo Helmut,
ja so wie die dunklen Wolken aufziehen, ziehen auch immer wieder die dunklen Gedanken auf. Und genauso wie die Wolken kann man die Gedanken nicht einfach wegschieben, man muss sich mit ihnen auseinandersetzen, ob man nun will oder nicht. Und manchmal kommt dann ein frischer Wind, der die Wolken verbläst und die Sonne kann einen wieder wärmen und plötzlich erscheint die Welt in einem anderen Licht.
Also lass uns hier dein Wind sein, der die trüben Gedanken verbläst und die Sonne wieder Einzug hält, damit du die Dinge wieder in neuem Licht sehen kannst. Und Licht ist wichtig, wie bei der Fotografie!
Also immer der Sonne entgegen!
LG (und ein Foto)
monikaFrühlingsblüten 051 komp.jpg
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  #609  
Alt 12.04.2010, 17:13
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Standard AW: Myriam

Lieber Helmut,
ich sende Dir heute mal ein paar Sonnenstrahlen.
Hoffentlich ist heute nicht mehr "grauer Sonntag", sondern "friedvoller Montag" für Dich.

Diese Tage kommen, sie kommen verd*** nochmal einfach immer wieder, und dazu kommen die schlimmen Gedanken, die Grübeleinen, der Schwermut.

Aber Du weißt ja aus Erfahrung, diese Tage vergehen. Und meistens bringen sie gerade einem weisen Philosophen wie Dir noch weitreichende Erkenntnisse.

Ich möchte Dich mal von Herzen drücken, alles Liebe für Dich Erle
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  #610  
Alt 13.04.2010, 09:13
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Guten Morgen,

tja, es regnet mal wieder heute morgen. Den Wecker auf 7 Uhr gestellt gestern, zu nachtschlafender Zeit aus dem Bett gekrochen, Kaffee aufgestellt und gefrühstückt. Als ich, genüsslich an einem Honigbrötchen knabbernd zum Fenster rausschaue, was sehe ich? Dicke Tropfen rinnen die Scheibe runter. Sofort greife ich zum Telefon und rufe bei Schwiegersohn an. Die muntere Stimme meiner Kleinsten sprudelt mir entgegen. Wie kann man so früh am Morgen nur schon so fit sein? OK, sie gibt mir ihren Papa. Der ist auch noch nicht so ganz wach und hat überhaupt noch nicht richtig zum Fenster rausgeschaut heute morgen.

"Jo gudd, es drippst e bisje. Unn?"
"Eija, willsche vielleicht nass gänn? Also isch honn kä Luscht dazu."
"Achso, du menschd, ma gehn nit?"
"Nä. bevoor äna nohär um Buggel leit. E halb Stunn, unn de bisch nass bis uff de Knoche. Das bringt ganix!"
"Jooo, sovill isses jo a nit."
"Donn waht mo noch e paa Minutte. Wersch siehn."
"Wenn de menscht. Donn halt om Dunnaschda. Eigentlich waas jo aach gemeld em Radio."
"Eewe. Morje telefoniere ma nommo. OK? Es soll jo widda bessa genn ab Morje. Alles klar?"
"Alles klar. Bis donn."
"Jou. Unn knuddel ma die Klääne vun mir. "
"Mach isch."
"Aalle, dis donn. Tschüss."
"Jo, tschüss."

Was soll ich sagen, inzwischen regnet es Bindfäden. Also heute nix Wald, nix Kettensäge, nix Spalthammer. Ein ruhiger Morgen also steht bevor. Zumindest bis um 1/2 11. Da muss ich im Laden sein, Schleifen drucken und anschliessend noch die Kränze auf den Friedhof bringen.

Am Anfang wars eine komische Sache, die Leichenhalle zu öffnen und die Kränze hineinzubringen. Heute wird es die Halle sein, wo auch der Sarg mit Myriam gestanden hat, bereit zur Trauerfeier. Es waren gemischte Gefühle. Auch heute werde ich daran zurückdenken bei dieser Gelegenheit und mich erinnern an diesen Tag. Doch es ist nicht mehr so schlimm. Anscheinend wird das dann irgendwann zur Routine? Neben der Halle sind die Wirtschaftsräume der Friedhofsgärtner und 3 Kühlräume gibt es dort, in welchen die Toten aufgebahrt werden bis zur Beerdigung. Manchmal muss ich auch dort hinein, um ein Gesteck aufzustellen oder die Sargauflage anzubringen. Manch anderer mag das schrecklich finden. Das berührt mich seltsamerweise nicht. Respekt vor den Toten. OK, das ja. Jedoch auch nicht mehr.

Verändert sich das Verhältnis zum Tod? Bestimmt nicht wegen dem Ausfahren von Kränzen und Auflagen, jedoch ganz bestimmt, weil man ihn so hautnah erlebt hat. Das, was da in den Särgen liegt, ist nicht mehr der Mensch, der mal geliebt wurde und noch wird. Es ist lediglich das, was übrig bleibt und wieder zu Erde wird. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Respekt davor? Ja. Angst? Nein. Das, was ihn ausmachte, das Wesentliche an ihm, seine Seele, die mag in der Nähe sein oder wo und wie immer man sich das auch vorstellt. Vor ihr braucht man keine Angst zu haben. Manchmal sind auch Angehörige da, die draussen vor der Scheibe stehen. Dann gehe ich zuerst zu ihnen, drücke mein Beileid aus und erkläre, was ich machen muss. Ich sehe Gesichter mit Tränen, bedrückte Gesichter, gefasste Gesichter. Ich weiss, was in ihnen vorgeht, doch ich kann es nicht an mich heranlassen. Auch, wenn ich die Menschen kenne. Man wechselt ein paar Worte, das Fenster wird kurzfristig geschlossen und ich tue meine Arbeit. Ich bin danach nicht froh, den Friedhof wieder verlassen zu können sondern zufrieden, wenn die Sargauflage sauber aufgelegt ist und die Arbeit meiner Tochter oder ihrer Angestellten "gefällt" und in Ordnung ist.

So ändert sich vieles im Leben. Früher hätte ich mir das so nicht vorstellen können. Den Umgang mit dem Tod. Für mich persönlich hat er seinen Schrecken verloren. Was nicht heissen soll, ich wäre nicht traurig, wenn ein Mensch stirbt. Das nicht, doch es ist einfach der Lauf der Dinge. Durch nichts aufzuhalten. Es ist einfach so, wir können es nicht ändern.

Kurz vor Ostern, am Gründonnerstag, mussten wir einen Kollegen aus dem Computerclub beerdigen. 58 Jahre, ganz plötzlich, Gehirnblutung, nichts zu machen. Die Trauerfeier auf dem Friedhof, die Urne am Grab, die Schaufel Sand, das macht mich nicht traurig. Traurig sind die Gedanken an den Toten, die Erinnerung an einen lieben Menschen, fast ein Freund.

Doch auch ein Lächeln, als über seinen trockenen, manchmal verdrehten Humor gesprochen wird in der Traueransprache.

Trübe Gedanken? Nein, nicht trübe, nur ernst.

OK, ich sehe gerade, dass die Sonne durchs Fenster scheint, wenn auch nur kurz. Ein kleiner Lichtblick? Ein Trost? Ein Versprechen? Ich denke, alles zusammen. Hm, hätten wir doch in den Wald gehen sollen? Naja, jetzt ist es zu spät. Morgen, oder übermorgen, ist auch noch ein Tag. Das Holz kann ja nicht weglaufen. Dann gehe ich halt in den Garten und beginne mit den Vorbereitungen, damit ich das Holz auch trocken lagern kann. Eine gute Stunde hab ich ja noch. Mein Kaffee ist jetzt übrigens auch alle.

Mollie, Monika, Erle,

danke für eure Worte, sie haben gut getan. Es tut gut, sich auszutauschen. Gedanken rauslassen zu können, sie zu teilen und erfahren zu dürfen, dass andere an den eigenen Gedanken teilhaben.


einen wunderschönen Tag euch allen

Helmut
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  #611  
Alt 15.04.2010, 08:45
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Hallo an alle,
gestern traf mich eine Nachricht wie ein Keulenschlag. Ein Bekannter ist tot. Er fuhr auf ein Seminar, kam dort nicht zu einem Vortrag und als man ihn holen gehen wollte, fand man ihn - tot. Ansatzlos, so einfach aus dem Nichts. Er verließ seine Frau und seine 4 Kinder um in ein paar Tagen von der Fortbildung zurückzusein und kommt einfach nie wieder. 41 Jahre und das jüngste Kind nicht einmal 3!
Da verschieben sich wieder Prioritäten, da gerät das Weltbild wieder einmal ins Wanken, auch meins als nicht unmittelbar Betroffene.
LG monika
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  #612  
Alt 15.04.2010, 10:37
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Liebe Monika,

es tut mir leid um deinen Bekannten und um seine Frau und die Kinder. Auch mein Schwager starb ähnlich. Mit 45 Jahren den sogenannten Sekundentod. Unbegreiflich. Selbst wenn ein Arzt daneben steht, gibt es da keine Chance. Zurück blieben die Witwe und eine Tochter von 12 Jahren.

Du schreibst vom Weltbild. Welches? Haben wir nur vielleicht ein falsches?


Liebe Grüsse

Helmut
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  #613  
Alt 16.04.2010, 08:06
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Standard AW: Myriam

Lieber Helmut,
ich habe gestern versucht irgendwie in ungelenken Worten über meine Weltanschauung zu philosophieren uns als ich endlich fertig war, stand da "Verbindung fehlgeschlagen" und alles war weg. Da war ich ganz schön, auf gut österreichisch, "zwida" und hab den Krempel abgedreht und links liegen lassen. Na ja sollte halt nicht sein, vielleicht ein andermal.
Bei uns regnet es mehr oder weniger ständig seit Dienstag, daher ging ich in einer kurzen Regenpause raus und beschäftigte mich mit Tropfenfotos. Ich kam abgeschmiert, mit gatschigen Schuhen und feucht nach Hause, aber dem Kopf gings besser.
Schönes Wochenende an alle und
LG monika
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  #614  
Alt 18.04.2010, 00:29
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Daumen hoch AW: Myriam

Liebe Monika,

tja, über Weltanschauung und Weltbild lässt sich trefflich stundenlang reden und diskutieren. Schade, dass dein Beitrag verschwunden ist.
  • Mal ein Tipp am Rande : mit dem "Zurück-Button" in deinem Browser bekommt man solche Beiträge wieder. Einfach auf "Zurück" klicken und siehe da - da steht er immer noch. Das wird alles zwischengespeichert im Browser. Erst wenn er geschlossen wird, ist das entgültig verschwunden.
Liebe Grüsse

Helmut
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  #615  
Alt 21.04.2010, 01:59
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Standard AW: Myriam

Der Tag.........

........aufstehen, Kaffee, manchmal Frühstück, duschen, Zähne putzen, aufräumen, Telefon, Bürgeramt, Schwiegermutter, tanken, Blumenladen, holzhacken, Post öffnen und beantworten, Bank, mit Nachbarn klönen, Blumen giessen, Katze füttern, Wäsche, putzen .......... Etwas gibt es immer.

Der Abend.......

.......... heimkommen, abschalten, ausruhen, zu Abend essen ............ Ruhe.


Falsch! Das war einmal. Es ist anders. Der Tag schaltet ab.
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