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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Meine liebe Leena
eine gaaaaaaaaaaaanz wunderbar erholsame Zeit wünsche ich Dir! Laß Dir soviel Gutes angedeihen wie nur möglich, und wenn es zuviel wird, wirf eben etwas aus dem Plan. Kurstress kannst Du schließlich nicht gebrauchen! In welcher Besetzung fahrt Ihr nun eigentlich? Danach geht es ja auch wieder spannend weiter: Toll, daß die Stoma-Rückverlegung möglich ist! Und außerdem wird Ben bei Euch einziehen! Das wird sicherlich eine aufregende Zeit bei Euch! Also tanke ordentlich Kraft und laß Dich verwöhnen!!! Liebe Leena, einen wahrhaft goldenen Oktober (äußerlich sowie innerlich) wünscht Dir Deine Lenina
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Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat. Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung. - Christine Busta - |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Meine liebste liebste Linnea!
Wie sehr freue ich mich gerade über Deine Zeilen!!! DANKE! Weißt Du, ich bin ja ein wenig nervös, wenn ich an die Kur denke! Werde ich das schaffen, mit 5 Kindern dann quasi allein? Was ist, wenn die sich nur streiten? Habe ich da die Nerven zu (muß nämlich zugeben, daß ich seit dieser ganzen Therapie dünnhäutiger geworden bin, leider...)? Aber dann denke ich wiederum daran, daß ich nicht kochen, nicht aufräumen, nicht einkaufen muß. Ich kann einfach nur "sein". Und es genießen, daß man mich massiert und bequatscht und so. Das versuche ich mir vor mein inneres Auge zu ziehen. Wie gesagt, ich fahre mit 5 Kindern und hoffe sehr, daß die auch Hilfe bekommen bzw daß man uns Wege zeigt, um mit diesen tiefen Schluchten fertig zu werden. Ja, die Rückverlegung, auch so ein Thema...Tse! Ich habe es so ganz locker für Januar überlegt, weil das zwar op-technisch "ein Klacks" ist, aber danach eben alles seine Zeit braucht. Und Weihnachten möchte ich nicht auf dem Klo sitzen! Und Dir, meine Liebe, wünsche ich von Herzen zu Herzen, daß es Dir weiterhin gut geht. Und ich wünsche Dir eine schöne Zeit mit Deiner Familie!!! Wir hören voneinander, wenn ich wieder da bin, ja? Sei herzlich umarmt, Deine Leena
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Liebes Leenchen,
auch von mir einen Berg guter Wünsche für die Kur! Die Kinder haben doch bestimmt oft ihr eigenes Programm? Ach, eigentlich stelle ich mir schon vor, wie gut Du Dich erholst, wenn Du erstmal den Kram daheim WIRKLICH hinter Dir gelassen hast (was bei Dir vielleicht ein paar Tage dauert?)! Und nach meinem Onko-Termin erstatte ich Bericht. Bin jetzt schon gespannt auf Deine ersten Ben-Berichte! Lass Dich umarmen, meliur |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Meine liebe Leena,
auch meine guten Wünsche begleiten dich an den Ostseestrand. Erhol' dich gut und mache dir nicht zuviele Gedanken um deine Kinder, die sicher ihr Kinderprogramm auskosten können und so garnicht zum Streiten kommen ;-). Eine wunderschöne Zeit , in der du wieder neue Kraft schöpfen kannst .... Alles Liebe Deine Uschi |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Liebe Leena,
viiiiiiiieeeeeelllllll Spaß in eurer Reha, wünsche ich dir und deinen Kiddies. Lasst euch da schön bekochen und entertainen. Und Streit ist in einer Reha verboten. Wie soll man sich sonst erholen? Meine Kinder haben sich in der Reha nie nicht gestritten. (oder habe ich da was vergessen??) Wir werden dich hier vermissen und ich fange schon mal an mich auf deine Rückkehr zu freuen. Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit
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glg Sabine Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Hei Ihr Lieben!
Mit so viel Gepäck an guten Wünschen fahre ich dann ganz leicht ab (fragt nicht nach der Logik dahinter))) Ja, ich werde Euch auch vermissen! Ich werde aber an Euch denken, ganz fest und ich werde Euch allen nur das Allerbeste wünschen! Also bis Ende Oktober! Fühlt Euch umarmt, Euer Leenchen
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Liebes Leenchen,
solltest Du mal zwischendrin hier reinschauen: Hier wartet einfach so eine kleine Zwischendurch-Umarmung für Dich - los, jetzt kannst Du sie abholen! Ich stelle mir vor, dass Du Dich die ersten Tage an alles gewöhnen musstest und Zeit brauchtest, bis Du den Alltag zuhause wirklich hinter Dir lassen konntest. Jetzt ist es vielleicht schon soweit und Du kannst einiges richtig genießen. Gute Zeit! meliur |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Ihr Lieben!
Nach langer Zeit im "Hintergrund" möchte ich mich mal wieder melden! Die Kur war so lala. Psychologisch wurde ich 2 mal betreut, einmal mein Sohn. Mehr Anwendungen für die Kinder gab es nicht, sie wurden aber nett betreut. Ich selbst konnte walken- herrlich, am Strand und dann bei Sonnenaufgang, wunderschön -, wurde massiert und bebadet, habe Rückenschule gemacht und Wirbelsäulengymnastik. Ui! Dann wurden die Kinder der Reihe nach krank (Magen-und Darm) und ich war mit ihnen in unserem Zimmer, in dem wir uns, obwohl es ein großes war, ziemlich auf den Nerv gingen! Teilweise war ich sehr verzweifelt und wollte nach Hause, aber die Tage vergingen eher langsam. Schön war dann der letzte Dienstag, als mein Mann kam und bei uns über Nacht blieb. Wir fuhren dann am nächsten Morgen nach Hause...Das war schön!!! Mit den Frauen konnte ich da meistens nicht viel anfangen. War irgendwie komisch, aber sie hatten dann doch so ganz andere Probleme als ich. Aber ich habe nette Menschen kennengelernt und kann durchaus sagen, daß ich mich erholt habe. Nun ist der Alltag ja wieder da, der kleine Hund erfüllt alle Vorahnungen ( Gepiesele im Wohnzimmer, im Flur, in der Küche, Zerbeißen von Barbie und Pferden und Stiften und Schuhen- da brauche ich zur Zeit keine extra-Fitness), aber es macht mir Spaß, mit ihm morgens eine Runde zu drehen. Er ist sehr auf mich fixiert, so daß es zur Zeit noch sehr angenehm ist mit ihm. Die Adventszeit steht vor der Tür und einmal mehr fühle ich, wie sehr ich es genieße. Wir haben schon Kekse gebacken (und gleich verdrückt), ich sitze gern mit den Kindern auf dem Sofa und wir schauen Bücher an oder sehen eine DVD (herrlich, die "Muppets Weihnachtsgeschichte"...) Gestern fand ich einen Text von mir, den ich im Sommer 08 geschrieben habe. Einen Auszug möchte ich Euch zeigen; ich denke, einige von Euch werden genau wissen, was ich meine... Das zerbrochene „Ich“ Es war einmal mein Leben. Seltsam, diesen Satz zu schreiben; er scheint so banal, aber auch geheimnisvoll. Und in der Tat ist es das, was mein jetziges Leben ausmacht- Kontraste. Ich weiß nun, daß Normales unnormal, daß Banales geheimnisvoll sein kann. Das zu begreifen und zu leben, das brauchte einen gewaltigen Spagat zwischen „meinem alten geliebten Leben“ und dem „neu zu gestaltendem“. Und nicht selten wünschte ich mir, ich müßte diesen Spagat gar nicht erst versuchen. Und ich muß es zugeben, es gab auch Zeiten, da wünschte ich mir, ich würde mittendurch reißen. Mein Leben. Es gibt ein Leben vorher und eins jetzt. Erstaunlich, daß das, was man verlor, im Rückblick so20großartig erscheint. Der Zauber der Imagination, der Illusion haftet an dem, was man nicht mehr hat. Was man hergeben mußte. Was man nie mehr haben wird. Es wird zu einem Ideal, fast paradiesisch. Natürlich weiß ich, daß mein „vorher-Leben“ kein Paradies war, aber ich mußte es aufgeben, ich wurde abgetrennt davon, ohne zu fragen, so daß ich ihm wenigstens diesen kleinen Glanz verleihen möchte. Denn ich verlor mein altes Leben. So, das war´s erstmal von mir. Liebe Grüße in die Runde, Leena
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Liebe Leena,
wir schön dich hier zu lesen Dein Text hat mich sehr berührt und ich kann sehr viele davon nachfühlen, da ich es ähnlich erlebt habe. Wünsche dir hier und heute schon mal eine schöne Adventszeit.
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glg Sabine Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
klopf.....klopf......klopf....... he endlich ist jemand zu hause ........ habe mich riesig gefreut
mal was von dir zu hören ........ hab dich hier irgendwie vermisst ....... verstehe aber auch nur zu gut dass du mal ein wenig abstand brauchst ....... das mit deier reha tönt nicht gerade überzeugend ....... aber dafür hat dich dein kleiner hund .....ja voll im griff ..... grins..... du hast gefragt wie es mir geht ...ich freue mich auf der einen seite auch auf die adventszeit......auf der anderen habe ich einwenig schiss davor ...... aber es wird schon klappen .......denn sonst geht es mir gut ..... ich fühle meistens ein tiefe dankbarkeit und eine grosse innere ruhe wenn ich an meinen pa denke ...... natührlich kommen mir manchmal die tränen und ich werde ihn wohl ein lebenlang vermissen...... aber weisst du in meinem herzen ist er für immer und ewig ...... so nun muss ich mich bald bereit machen denn heute gehen wir nochmals auf den adventsmarkt um unser "gebasteltes" zu verkaufen...... brrr wird sicher wieder bitter kalt ......... dann gönnen wir uns halt ein ...... zwei glühwein das wärmt so schön....... sei ganz lieb daniela |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Mein liebes Leenchen, ich freu mich so, wieder von Dir zu lesen!
Ich muss gerade viel an diese Zeit vor 2 Jahren denken. Da war ich gerade aus der Reha zurück. Die OP-Narbe war ein dicker, violetter Wulst auf meinem Bauch. Aber ich konnte wieder laufen, ohne dabei komplett behindert (im wörtlichen Sinne mein ich das) auszusehen. Oft wachte ich fast schwimmend im eigenen Schweißbad auf, meinen Schlafanzug hätte ich auswringen können. Ich wog 7 kg weniger als jetzt und habe mir in alle Gürtel ein paar zusätzliche Löcher gestochen, damit mir meine Hosen nicht rutschten. Diese Zeit vor 1 Jahr: Antonia lag im KH, die Ärzte hatten ihr schon beschieden, dass sie nichts mehr für sie tun könnten. Sooft es ging, sind mein Freund und ich zu ihr ins Krankenhaus. Wenn ich jetzt um die Hausecke biege, und mir schlägt die kalte Dezemberluft ins Gesicht, ist es genau wie damals, wenn wir in die Klinik geradelt sind. Wenn ich jetzt Gemüsesuppe mit Rindfleisch koche (auf die hab ich immer Lust, wenn es draußen kalt ist), koche ich sie eigentlich noch immer für Antonia. Sie hat sich immer Fleisch und dazu noch Wienerle gewünscht. Und sie hat immer alles aufgegessen, weil es ihr so geschmeckt hat. Das mit den Wienerle fand ich eigentlich absurd, aber seit damals mach ichs weiter so. Und würde die Suppe am liebsten immer noch in ein großes Glas abfüllen und das dick einwickeln und ihr so heiß bringen, dass sie sie gleich essen kann, mit viel frischer Petersilie obendrauf. Ich mag den Advent. Es ist schön, wenn es früh dunkel wird und einem selbst wirds gemütlich zumute (ich muss mir dann mein Zimmer auch immer ganz schön machen) und ich würde am liebsten immer Tee trinken, schöne Musik hören, Briefe schreiben, lesen. Naja, daraus wird nix, weil ich die meiste Zeit am Schreibtisch sitze, die ich daheim bin. ABer gemütlich machen kann ich mirs dabei trotzdem! Ich mag die Winterkälte und den Schneegeruch. Ich mag dieses ganz besondere Winterlicht. Und den Wintersternenhimmel mit dem Orion, den man immer als erstes erkennt, weil er so groß quer über dem Himmel hängt, mittendrin. Jetzt proben wir Händels Messias im Chor, und der ist auch immer wieder toll. Macht Weihnachtsstimmung! Habe ich Dir erzählt, Leenchen, dass in ein paar Tagen bei meinen Eltern auch der neue kleine Welpe einzieht? Sie haben schon ein Halsband für ihn und ein Körbchen (sowas hatte Orpheus gar nicht, und der Hund vor ihm auch nicht - werden meine Eltern alt...?!?) und sie freuen sich sehr. Und ich mit mit gespannt - Weihnachten sehen ich ihn ja dann! Dir wünsche ich, dass Ben bald vernünftig wird und keine Windeln mehr braucht... Einen lieben Gruß! Meliur |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Hei Ihr lieben 3!
Danke für Eure Worte! Sabine, wir haben ja schon gemailt! Liebe Daniela, darf ich fragen, was Ihr verkauft habt auf dem Weihnachtsmarkt? Ich finde, die Stimmung ist dort immer besonders. Der Duft, die Geräusche- schööön! Als ich noch jung war und noch keine Kinder hatte, sind mein Männe und ich jedes Jahr einen Tag vor Heilig Abend auf einen großen W-Markt in Hamburg gefahren. Das war schön! Ich kann mir gut vorstellen, daß für Dich die Gefühle sehr diffus sind zu dieser Jahreszeit. Manchmal denke ich, das Leben verlangt von einem in manchen Zeiten einen Dauerspagat ab, nicht wahr? Meine liebe Meliur!!! Wie schön, daß das kleine Hündchen bald einzieht bei Deinen Eltern! Es hat auch mir so viel Spaß gemacht, alles vorzubereiten für Ben. Nun habe ich aber Sorge, daß ich allergisch bin! Ich habe heute mal Blut abnehmen lassen für einen großen Allergietest und werde nächste Woche erfahren, wie das aussieht! Es ist so schön, wie liebevoll Du von Antonia schreibst. Sie wohnt ganz tief in Deinem Herzen, liebe Meliur. Du hast ihr da ein schönes Plätzchen bereitet!!! Bei uns sieht es nun auch so aus, als wenn wir wirklich Abschied von meinem Großvater nehmen müssen((( Uff! Eine liebe Umarmung, Leenchen
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Hallo leena ...... selbstverständlich darft du fragen was wir verkauft haben.....
gestecke auf teller....in körbchen in rindengefässen ........ grüne kränze ....... kränze aus rinden und zapfen.....türschmuck ......... wurzeln .......einfach alles was man sich unter adventsgestecke vorstellen kann ..... insgesammt etwa 170 sachen ...............nächste woche fahre ich mit meiner mutter für 2 tage nach salzburg an den weihnachtsmarkt ............ einfach mal selbst sehen .... staunen .... bewundern ..... freue mich schon riesig drauf........ das mit dem spagat hast du übrigens seht treffen beschrieben........ das mit deinem grossvater tut mir leid ..... komm lass dich mal drücken........ daniela |
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Kurzer Gruss :)
Hallo Leenchen,
auch von mir mal wieder ein - wenn auch kurzer - Adventsgruss aus dem Rheinland. Jimbo
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Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern. (Aristoteles) |
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AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen
Mein liebes Leenchen,
das mit Deinem Großvater tut mir sehr leid! Es ist merkwürdig, der November und der Dezember scheinen die Monate zu sein, in denen sich besonders viele Menschen auf den Weg machen. Woran das wohl liegt? Für mich hab ich diese Frage letztes Jahr beantwortet, als Antonia sich verabschiedet hat. Es ist die dunkelste Zeit im Jahr, die Zeit der inneren Einkehr, der Besinnung, des Nachdenkens. Rilke schreibt es so schön in seinem "Herbsttag": "Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben..." Mit anderen Worten: Jetzt kommt es auf die Schätze an, die wir uns angesammelt haben. Wie Frederick vielleicht, die Maus, die den Sommer über Licht und Farben gesammelt hat, während die anderen Mäuse Korn heimbrachten. Es ist die Zeit, in der wir uns elementare Fragen stellen, über Wichtiges nachdenken, in der einfach viel im Innern stattfindet. Und zugleich ist es die Zeit, in der wir aufs Licht warten, auf die "geweihte Nacht". Eigentlich ist es doch eine schöner Moment zu sterben, in einer Zeit, in der alle auf die Geburt Christi warten. Wie kann uns deutlicher werden, dass das Sterben den Eintritt in ein neues, anderes Leben bedeutet? Für mich ist das ein äußerst tröstlicher Gedanke. Vielleicht kannst Du ihn im Hinblick auf Deinen Großvater teilen. Ich wünsche Dir und ihm nur, dass er nicht lange leiden muss... Alles Liebe, Leenchen! meliur |
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