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  #121  
Alt 03.08.2005, 10:26
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Standard Von der Seele schreiben!!

Liebe Daniela, lieber Mario,

in Gedanken war ich viel bei Euch, nun habe ich seit gestern Abend wieder einen Anschluß für meinen Laptop und kann auch mit einem Brief zu Euch kommen.

Der angstvoll erwartete Tag des Begräbnisses liegt nun hinter Euch. Die Zeit geht weiter, alles andere auch und die Zeit ist der einzige Verbündete, die einzige Hilfe. Man fragt sich, wie ist es so möglich, dass alles weiter geht, die Blumen blühen weiter, alles lebt weiter, der Verkehr läuft, die Tageszeiten wechseln, dann die Jahreszeiten, nur Mama ist nicht mehr dabei.

Man selbst ist froh um jede Minute, jede Stunde, jeden Tag den man hinter sich gebracht hat. Man weiß, nun muß man etwas bewältigen und hat nicht die rechte Vorstellung wie das gehen soll.

Liebe Daniela, wie die anderen Tanten finde ich es auch gut, dass Deine Tochter beim Begräbnis dabei war. In Deine Trauer wird Bedauern darüber kommen, dass Deine Tochter die Oma nicht länger und besser kennen lernen durfte. Dazu möchte ich Dir gerne etwas sagen:

Ich hatte zwei Omas, eine lebte zwei Häuser weiter, die andere entfernter und ich habe sie in meinem Leben vielleicht dreimal gesehen, dann allerdings jeweils für ein paar Wochen. Diese war die Oma mütterlicherseits. Wirklich kennen gelernt habe ich diese Oma durch die Erzählungen meiner Mama, auf diese erzählende Art auch Mamas Lieblingstante, die zwei Jahre vor meiner Geburt verstorben war. Über die zwei wichtigsten Frauen im Leben meiner Mama (d.h. die wichtigste war wahrscheinlich ich) habe ich so viele Geschichten gehört, dass sie in mir präsenter sind als die andere Oma die ich lange hatte. Ich fühle mich beiden emotional sehr verbunden.

Du, sowie die zwei Onkel werden die Erinnerungen an Oma, an Eure Mami lebendig halten können.

Ich möchte Euch etwas von Dietrich Bonhoeffer aufschreiben:
.... es gibt nichts was die Abwesenheit eines lebenden Menschen ersetzen kann und man sollte es auch gar nicht versuchen, man muß es einfach aushalten und durchhalten. Das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost, denn indem die Lücke unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden.
Es ist verkehrt, wenn man sagt, Gott füllt die Lücke aus. Er füllt sie gar nicht aus, sondern er hält sie vielmehr gerade unausgefüllt und hilft uns dadurch unsere alte Gemeinschaft miteinander – wenn auch unter Schmerzen – zu bewahren.

Ihr Lieben, ich bin voll Zuversicht wenn ich an Euch denke.

Ich umarme Euch und schließe in diese Umarmung auch den Weltreisenden mit ein.

Tante Briele
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  #122  
Alt 03.08.2005, 11:18
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Standard Von der Seele schreiben!!

Lieber Mario,

erstmal musst du dich in keiner Weise entschuldigen, wenn du hier ein Weilchen nicht schreibst. Das wäre ja absurd, wenn ihr nun denkt, ihr müsst für uns 'da' sein.

Ich freu mich, daß du den Tag gut überstanden hast und deine Mama gespürt hast.

Ein bißchen Bitterkeit habe ich herausgehört, über Menschen, die nun da waren an diesem Tag, sich aber vorher, als eure Mama krank war, nicht gekümmert haben.
Das war bei uns auch so. Und es hat mir wehgetan, für meinen Vater, daß seine Brüder ihn nicht einmal besucht haben. Auch nicht, als sie wussten, daß er im Sterben liegt. Wir haben sie nicht zur Trauerfeier eingeladen.
Dafür gab es aber auch andere Menschen, die uns jetzt sehr viel näher sind, weil sie da waren, als es ihm schlecht ging.
Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt. Das hat auch etwas gutes und tröstliches.
Ich hoffe, daß du das auch erfahren hast. Und wenn nicht: daß ihr einander habt in eurer Familie ist mehr als genug, es aufzuwiegen.

Eine liebevolle Umarmung schickt euch Isa.

Danke für die Sonnenblume!!!!
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  #123  
Alt 03.08.2005, 13:44
mario1 mario1 ist offline
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Für meine Mama!!!

Jetzt bist du wohl auf einer Wolke,
schön wäre es wenn ich jetzt bei die sein könnte!
Mich an dich kuscheln, dich drücken und dich küssen,
darauf werde ich wohl noch einige Zeit warten müssen!
Im Gedanken und im Herzen bist du für immer bei mir,
traurig und mit Tränen in den Augen,
schaue ich auf diese Zeilen hier!
Ich weiß, am liebsten würdest du mir wegnehmen diesen Schmerz,
keine Angst, du nimmst ihn mir mit viel Herz!
Für meine Mama, sind diese Zeilen hier,
damit sie weis das ich sie vermiss und nie vergiss!
In Liebe
Dein Mario
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  #124  
Alt 05.08.2005, 21:01
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Liebe Dani, lieber Mario,

wir sind noch da. Auch wenn ihr eine ganze Weile nicht schreiben könnt oder wollt:
Wir bleiben da.
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  #125  
Alt 05.08.2005, 22:25
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so ist es!

Briele
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  #126  
Alt 06.08.2005, 18:19
mario1 mario1 ist offline
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hallo an alle!

so nun hat mich der alltag wieder! aber dieses gefühl ist zum kotzen! würde mich doch am liebsten in eine ecke vergriechen oder nur stundenlang an mamas grab sitzen und heulen!
ich finde das so doof so kurz danach schon wieder zu tun als ob alles okay und vergessen wäre! ich hab das gefühl das es die gesellschaft so verlangt da fast alle sagen das wird schon wieder das leben geht weiter! natürlich geht es weiter aber ohne meine geliebte mutter und da kann niemand verlangen das dies nach einer woche so ist! warum sagen das die meisten? es tut so weh und es is so leer auf dieser welt ohne meine mama! wie kann das nur weiter gehn?? ich hab angst den mama kann mir keine ratschläge mehr geben wenn ich welche brauche! was mach ich nur ohne sie!

danke liebe tanten das ihr für uns da wart und auch noch immer seit! das tut gut zu wissen! wollte ja schon ins hinterbliebenen gehn aber das schaffte ich noch nicht!
liebste grüsse mario
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  #127  
Alt 06.08.2005, 23:15
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Lieber Mario,

ich schreibe Dir wieder einmal etwas auf:

Segen der Trauernden

Gesegnet seien alle, die mir jetzt nicht ausweichen.
Dankbar bin ich für jeden, der mir einmal zulächelt
Und mir seine Hand reicht, wenn ich mich verlassen fühle.

Gesegnet seien die, die mich immer noch besuchen,
obwohl sie Angst haben, etwas Falsches zu sagen.

Gesegnet seien alle, die mir erlauben, von dem Verstorbenen zu sprechen.

Ich möchte meine Erinnerungen nicht totschweigen.
Ich suche Menschen, denen ich mitteilen kann, was mich bewegt.

Gesegnet seien alle, die mir zuhören.
Auch wenn das, was ich zu sagen habe, sehr schwer zu ertragen ist.

Gesegnet seien alle,
die mich nicht ändern wollen,
sondern geduldig so annehmen, wie ich jetzt bin.

Gesegnet seien alle, die mich trösten und mir zusichern,
dass Gott mich nicht verlassen hat.

Von Marie-Luise Wölfing

Ich glaube, lieber Mario, man kann nur von einem Menschen verstanden werden, der das schon einmal durch gemacht hat. Selbst dann kann man sich nicht darauf verlassen, dass so jemand die richtigen Worte findet, keine Angst hat. Denn es ist hauptsächlich Angst und Unsicherheit wenn Menschen sagen, das wird schon wieder, das Leben muß weitergehen und halt all diese Sätze, die man unnötig wie einen Kropf empfindet.

Ich weiß, dass man Tag und Nacht über den Verstorbenen reden möchte. Vielleicht sollte ich Dich schon ein wenig vorbereiten, dass Du in ein paar Wochen, oder in einigen Monaten hören wirst, nun ist aber genug getrauert.

In der Zeit, in der man angeschlagen und verwundet ist, kann es gut sein, sich ein bisschen zurückzuziehen, bei den Menschen sein, die wissen wie einem ist. Das ist das eine. Dann kannst Du immer hier schreiben und ich denke es wird immer eine von uns da sein. Es gibt viele gute Bücher, die einem helfen.

Das einzige was meiner Meinung nach hilft, ist die ZEIT. Die muß man sich nehmen.

Du fragst Dich wie das Leben weitergehen soll ohne Deine Mami. Wen Du fragen kannst, wer Dir hilft. Ich kann Dir versprechen Mario, dass dies mit dem Tod nicht abgeschnitten ist. Ein paar Tage bevor meine Mama starb legte ich meine Wange an die ihre und sagte, ach Mama, ich hab dich so schrecklich gerne. Sie sagte, ich dich auch, und daran wird sich auch nie etwas ändern, das bleibt für immer so, das musst du dir merken.
Und es ist so. Ich fühle mich gleich geliebt wie vorher und meine Liebe zu ihr ist unverändert.

Ich habe sehr lange unter schmerzlicher Sehnsucht nach ihr gelitten. Richtig gelitten. Im Unterbewusstsein habe ich immer gewusst, dass ich durch dieses Tal der Trauer einfach durchgehen muß. Es einfach aushalten muß.

Was hat mir dabei geholfen? Ich habe versucht Mamas guten Eigenschaften Leben zu verleihen. Es ist mir nicht einmal schwer gefallen. Es hat mir auch Freude gemacht, mir Zufriedenheit gegeben, wenn ich für andere Menschen etwas getan habe.

Und irgend wann habe ich kapiert, ich muß die Beziehung zu meiner Mama auf eine andere Ebene bringen, eine emotionale, eine spirituelle. Nach wie vor bekomme ich Sehnsuchtsattacken nach ihrer körperlichen Nähe.

Wenn dann die Trauer nicht mehr so in einem wütet, man ruhiger wird, dann kommt die Zeit, in der man den Verstorbenen gut in sich hat. Dann beginnt auch die Zeit, in der man Antworten auf seine Fragen erhält.

Lieber Mario, jetzt tut es nur weh. Ich umarme Dich.
Deine Tante Briele
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  #128  
Alt 07.08.2005, 00:00
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Standard Von der Seele schreiben!!

Lieber Mario,

ich möchte, ebenfalls aus eigener Erfahrung, alles unterstreichen, was Briele gesagt hat! Wie du weißt, ist es bei mir nun ein Jahr her, dass ich meine Mutter verlor- aber Mario, so abstrakt und unwirklich es auch klingen mag,ich habe sie wieder gefunden, ich bekomme Antworten von ihr und nun habe ich den tröstenden Gedanken, dass sie mir der Krebs nie wieder "wegnehmen" kann.Es wird auch bei dir einmal so sein,Mario, vertraue darauf ! Bei deiner intensiven Verbindung zu deiner Mama wird das vielleicht auch gar nicht so lange dauern.
Und noch etwas zur Dauer und Intensität der Trauer: Es ist ja so,dass man als Angehöriger eines schwer bis unheilbar Erkrankten die ganze Krankheitszeit hindurch trotz der Hoffnung und der "guten" Zeiten meist unbewußt,manchmal bewußt schon trauert.Das kann die Trauerzeit danach "abmildern".

Mir hat all das geholfen, was Briele schrieb.Ich konnte mich nicht ablenken,wie einige mir rieten. Nach ein paar Versuchen habe ich das aufgegeben. Trost fand ich lange nur bei anderen Betroffenen.Briele hat mich hier im KK in meiner schmerzhaftesten Zeit( die begann ca.4 Monate nach Mamas Tod erst so richtig intensiv ) durch die Trauer begleitet und geführt,sie war mir eine wertvolle und kostbare Helferin.

Ich war auch darauf bedacht,mir nicht zu viel auf zu laden, weder in der Arbeit, noch in der Freizeit.Verbringe deine freie Zeit möglichst nur mit Menschen,die dir gut tun. Sei da ruhig egoistisch, du hast viel und Schweres " geleistet" und musst dich erst langsam wieder an das "normale" Leben herantasten. Lass dir Zeit damit !
Vielleicht schaust du mal in das Buch " Über den Tod und das Leben danach" von E. Kübbler Ross.( oder eines ihrer anderen Bücher) Das Buch ist überall auch als Taschenbuch leicht zu bekommen.Mich hat es getröstet,ich las es immer wieder mal,wenn´s mir schlecht ging.

Ich bin auch in Gedanken bei dir und deinen Geschwistern,
deine Tante Alina !
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  #129  
Alt 07.08.2005, 00:02
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Standard Von der Seele schreiben!!

Äh, Tippfehler. Die Autorin heißt natürlich Kübler Ross,Kübler nur mit einem "b"
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  #130  
Alt 15.08.2005, 13:14
Ein Reisender Ein Reisender ist offline
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Standard AW: Von der Seele schreiben!!

hallo mario,
ich frag jetzt nicht wies dir geht. wie du sagtest, es ist halt ein funktionieren - und das ist gut so (um das mal mit einem bekannten satz eines dt. politikers zu formulieren)

Ich werd dich auch nicht beim trauern stören, du weißt ja, wenns nicht funktioniert, I am here... anruf genügt, bin immer für dich da.

Ich hab dich lieb!
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  #131  
Alt 15.08.2005, 22:35
Alina Alina ist offline
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Standard AW: Von der Seele schreiben!!

Lieber Mario und liebe Dani,

auch wir können nun wieder da sein,deine Kleeblatt-Tanten.
Mario, ich möchte dich schon gerne fragen, wie es dir und deinen Geschwistern geht ? War in Gedanken oft bei euch !
Sei nicht beunruhigt,wenn du dich die meiste Zeit über vielleicht wie ein Roboter fühlst, der halt so vor sich hin funktioniert. Das ändert sich wieder in einiger Zeit,dann beginnt eine andere Phase, dann wieder eine andere und dann kannst du dich irgendwann auch wieder aktiver am Leben beteiligen, mit deiner Mama ganz fest bei dir !

Melde dich,wann immer dir danach ist,
ganz liebe Grüße von Alina
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  #132  
Alt 16.08.2005, 18:08
mario1 mario1 ist offline
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Lächeln AW: Von der Seele schreiben!!

Hallo an alle!

Zum Anfang, möchte ich sagen das ich in der letzten Woche öfters probiert hab, ob der KK wieder geht! Leider war es nicht so, daher schreib ich erst heute!

Mal riesiges Danke an euch alle! Wie ich schon so oft gesagt habe, kann man das was ihr hier für einen tut, mit nichts auf der Welt gegenleisten!
Es ist ein wunderbares Gefühl zu wissen, wenn ich nicht weis, wohin mit meinen Gedanken, dass ich das hier loswerden kann!

War grad am Freidhof mit Laura und Dani, wo ich eigentlich zur Zeit jeden Tag bin! Ich hab das Gefühl das ich meiner Mama dort besonders nahe sein kann!
Ich bringe ihr dann immer etwas mit, sei es Blumen eine Kerze oder auch ein Gegenstand den sie gerne mochte! Leider denken auch einige, dass mir das zuviel wird! Ja ich weis, sie meinen es gut, aber ich bin alt genug um zu entscheiden wie oft und wie lang ich dann am Freidhof bin!
Es tut mir einfach nur gut in ihrer nähe zu sein, wenn ich diese noch nicht so spühre! Was mir aber grosse Angst macht, sind diese Träume die ich jetzt jede Nacht habe. Ich sag nur soviel, es sind keine schönen! Ich hab dann schon mal gesagt, bitte Mama mach das das aufhört komm du mich doch mal "BESUCHEN" in meinen Träumen, aber irgnedwie hört das nicht auf! Ich habe seit Mamas Tod, nicht mehr von ihr geträumt, dass war als sie noch lebte anders! Warum jetzt nicht?
Ich hab einfach grosse Angst, mich aus dem Alltag total zu isolieren, den zur Zeit möchte ich einfach nur meine geliebten um mich haben! Das sind jene, die mich verstehn, auch wenn ich mal unsinn spreche! Aber keine Sorge nun!
Dani gibt mir zur Zeit sehr viel halt, sie ist in der letzten Zeit ein sehr besonderer Mensch in meinem Leben geworden! Ich meine das war sie immer, aber das ist jetzt ganz anders, ich hoffe ihr versteht mich!
Aber ich spühre auch, dass es ihr ganz und gar nicht gut geht, auch wenn sie oft so tut!
Wir drei (Dani, Stefan und ich) waren letzten Montag gemeinsam Essen! Es hat mir sehr gut getan in ihrer nähe zu sein, ein wenig über Mama zu reden, aber auch ein bisschen zu lachen! Unser Bruder ist ein "harter Brocken"! Aber ich denke wir können ihm nur immer wieder siganlisieren das wir da sind wenn er uns braucht und vielleicht macht er das ganze, für sich selber klar!
Man es ist total schwer zur Zeit für mich!

Mit Lieben Grüssen an alle 3 Tanten
Und alle anderen
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  #133  
Alt 16.08.2005, 20:56
Briele Briele ist offline
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Standard AW: Von der Seele schreiben!!

Lieber Mario, liebe Dani,

obwohl die Schließung des KK-Forums knapp 10 Tage war, erscheint es mir ein viel längerer Zeitraum. Wir, Eure Tanten, hatten das Glück kurz vorher e-mail Adressen ausgetauscht zu haben, könnt Euch ja vorstellen wie froh wir darüber waren! In jeder zweiten Mail wart Ihr und unser liebe Saphir erwähnt, wir haben viel an Euch gedacht und manchmal befürchtet Euch nie mehr wieder zu finden. Ich war in anderen Foren unterwegs, immer auf der Suche nach Euch!

Lieber Mario, Du brauchst dir keine Sorgen zu machen wenn Du gerne auf den Friedhof gehst, am liebsten bei Deinen Geschwistern, Deiner Familie bist, wenn Du Dich zurückziehst. Das ist alles in Ordnung.
Ich hab Dir ja schon einmal geschrieben, dass ich es auch schwer hatte als meine Mama starb. So schwer, dass ich das Gefühl hatte ich brauche Hilfe. Die hab ich mir dann gesucht und auch gefunden. Eben habe ich in meinen Unterlagen von einem Trauerseminar geblättert und unter anderem einen Zettel gefunden, auf dem in riesengroßer Schrift steht:

Was ist tue, ist in Ordnung.
Meine Trauer richtet
Keinen Schaden bei mir an.

Ich schaffe es, wie andere
es auch geschafft haben

Mein Gefühlszustand dauert
Nicht ewig.

Arbeitest Du? Wenn Du arbeitest hast Du den „Alltag“ ausreichend in Deinem Leben. Was die Träume betrifft, lieber Mario, es sind Träume. Ich kann mich an Angst erregende Träume erinnern, gefahrvolle Szenen, viel Wasser. Diese gefährlichen Wasserszenen hatte ich auch bei einem viel früheren Todesfall geträumt. Ich freue mich, dass Du nun anderen hier schreibst, ihnen versuchst beizustehen, zu trösten. Auch das hilft bei der Bewältigung von Trauer, es ist kein Verdrängen wenn man sich öffnet dem Schmerz und der Trauer anderen gegenüber.

Liebe Grüße an Dich, an Dani, Deinem Bruder
Und auch einen lieben Gruß an den Weltreisenden.
Tante Briele
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  #134  
Alt 16.08.2005, 21:34
Isa1 Isa1 ist offline
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Standard AW: Von der Seele schreiben!!

Lieber mario, liebe Dani,

wenn Briele vor mir schreibt, kann ich eigentlich nie mehr was wesentliches hinzufügen.
Also wiederhole ich halt: Mario, deine Trauer gehört dir ganz allein. Laß dich nicht beirren! Verbring so viel Zeit auf dem Friedhof, wie es deiner Seele gut tut, mach genau was dein Herz und dein Gefühl dir sagt. Ignoriere diejenigen, die das merkwürdig finden. Oder frag sie, ob sie schon einmal in deiner Situation waren.
Wir haben wirklich oft an euch gedacht in der letzten Woche.

Mario, auch ich habe gesehen, daß du trotz denes großen Kummers versuchst, andere aufzurichten. Ich glaube auch, daß dir das guttut (?)
Vielleicht schaust du mal ins Hinterbliebenenforum in den thread von little watergirl. Sie ist erst 15, ihre Mama ist vor zwei Wochen an Lungenkrebs gestorben.

Ich umarme euch

Isa
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  #135  
Alt 16.08.2005, 22:05
Alina Alina ist offline
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Standard AW: Von der Seele schreiben!!

Lieber Mario, Liebe Dani,Lieber Stefan,

nun komme ich als dritte dazu und sag dir erst mal,dass ich froh bin, wieder von dir zu hören. Oft wart ihr in meinen Gedanken !

Mario, ich erzähle kurz von mir,weil Briele und Isa das Wesentliche schon gesagt haben, meine klugen Freundinnen. Ich dachte auch anfangs, ich finde nicht mehr zum Leben zurück. Auch ich machte mir Sorgen,ob ich mich nicht zu sehr vergrabe in meiner Trauer. Aber Mario, wie schon mal erzählt, meine Mama ist nun ein Jahr nicht mehr bei mir und ich kann dir versichern, dass sich das Leben Schritt für Schritt wieder anders, besser, farbiger anfühlen wird. Es ist Schwerarbeit,das Trauern ! Aber eben nur über dieses Trauern wirst du wieder leben können. Du hast dann nichts verdrängt,nichts verschoben, sondern durchlebt.

In einem Buch habe ich mal gelesen: Der Trauernde zieht auf eine einsame Insel und kann für einige Zeit nur rüberschauen auf das Festland des Lebens.

Wann immer du diese deine Insel brauchst, dann geh dorthin.Das andere Leben,das heitere,fröhliche- das kannst du irgendwann wieder leben, ganz sicher.Nur halt jetzt noch nicht.Laß dich also nicht irritieren von Ratschlägen, die wohl gut gemeint sind, aber oft nichts helfen.

Alles Liebe,
Alina
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