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  #61  
Alt 23.09.2002, 21:11
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Tjaha! Lillebror, so geht's natürlich auch: Von anderen persönliche Offenheit verlangen, diese analysieren und kritisieren, ... aber selber lieber schweigen, gell?

Ja, mach's auch gut!
Grüsse von
der "krassen" Brigitte

*Reines Gold hat keine Angst vor dem Feuer!" (Chinesisches Sprichwort)
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  #62  
Alt 24.09.2002, 07:21
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo zusammen,
auch wenn es nicht zur eigentlichen Diskusion gehört. Mein Vater ist gestern morgen friedlich eingeschlafen. Hätten wir die letzten Erinnerung an den Todeskampf von Freitag an ihn gehabt, wäre mir bei allen Versprechungen ein grosse Last auferlegt worden.
Sie haben ihm in Krankenhaus ein Sterbezimmer eingerichtet, der Hospiz war da und nachdem er sich von allen bei "klaren" Verstand verabschiedet hat er gestern morgen noch auf meine Mutter gewartet, zwar da schon bewußtlos und ist eine halbe Stunde später für immer eingeschlafen. Wir konnten uns noch in Ruhe verabschieden, ich würde alles dafür geben alles wieder umzukehren, aber mit diesen letzten Erinnerungen kann mann arbeiten und sie akzeptieren. Nicht jeder hat die Gelegenheit dazu und ich habe mich gefragt woher dieser Mann (52 kg) das letzte halbe Jahr diese Kraft gehabt hat und es hat meine vollste Bewunderung. Auch er war erst 55 Jahre und sogar sein Opa hat ihn überlebt, aber wir versuchen es zu akzeptieren, weil es in diesem Zustand das Beste war und nach dem Zustand am Freitag hat er es gestern wohl auch akzeptiert.
Natürlich sind da sehr viele Ängste und Trauer, aber eine menge Erfahrungen und auch in sofern was Positves "das dieser Tod letztendlich nicht der Horror von Freitag geblieben ist".
Wenn durch den Tod auch gleich meine Erinnerungen an ihm gestorben sind und ich dürfte mich jetzt hier nicht mehr mitteilen wäre ein grosse Lücke entstanden. Denn dieses Forum hat mich begleitet und indirekt auch meinen Vater. Ich bin dankbar, auch wenn ich nicht so oft geschrieben habe, aber sehr viel gelesen und ich glaube auch gelernt (ich war die die Diskusion mit der Pflicht eines Betroffenen ausgelöst habe und ich habe meine Lehre daraus gezogen, auch ich wollte niemand verletzten, aber ich glaube es ist auch keine "persönlich teilweise sogar beleidigende Diskusion geworden.
Vielen Dank und ich werde bestimmt noch mal vorbeischauen, denn diese Krankheit ist auch ein Teil von mir geworden, wenn auch in passiver Hinsicht.
Michaela
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  #63  
Alt 24.09.2002, 08:35
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Liebe Michaela,
mein tiefstes Mitgefühl.
Wann immer du möchtest, melde dich zu Wort. Wir alle hier im Forum können sehr genau nach empfinden, wie es dir / euch jetzt geht.
Lass dich ganz lieb drücken.
Ich weiss, Worte - auch wenn sie noch so lieb gemeint sind - können wenig bewirken.
Aber sie sollen dir zumindest zeigen - du bist nicht allein.
Wann immer dir nach einem Austausch ist, melde dich.

Leider muss ich jetzt auch noch einmal zu dem Thema "Lillebror" kommen.
Ich glaube, langsam wird mir bewusst, was er eigentlich wollte. Aber er hat eine etwas seltsame Art und Weise gehabt, diese Frage zu stellen - leider habe ich es nach etwas längerer Zeit "geschnallt".
Aber das er kritische Stimmen ausschalten wollte, ist m. E. nicht in Ordnung. Noch der rüde Umgangston.
Ich kann der krassen Brigitte nur recht geben - dass er sich jetzt zurückzieht ist doch eigentlich typisch.
Er schreibt, dass er selbst Hinterbliebener ist - dann müsste er aber auch für uns Verständnis aufbringen können.
Egal wie - ich wollte mich nicht mehr aufregen. Es führt zu nichts...
Nur eine Anmerkung noch:
"Ein grosser Fehler: das man sich mehr dünkt, als man ist und sich weniger schätzt, als man wert ist."
(J. W. von Goethe)


Liebe Doris - herzlichen Dank für deine Wortmeldung.
Ich würde mich freuen, wenn wir weiterhin in Kontakt bleiben würden. Gern bin ich dir eine Stütze - wir (eigentlich die meisten die sich in diesem Forum zu Wort melden) sind doch in der gleichen besch... Situation.
Daher können wir doch alle sehr genau nachempfinden, wie es dem Gegenüber geht...
so sehe ich es zumindest.
Und ich ziehe meinen Trost aus diesem Forum - nach wie vor. Dafür möchte ich noch einmal ganz doll Danke sagen.

Allen wünsche ich für den heutigen Tag viel Kraft und Mut - bei uns kommt gerade ganz zaghaft die Sonne durch. Vielleicht sollte uns dies ein Zeichen sein...
Alles Liebe
wünscht die Robbe, die leider ab und an auch mal zum wütenden Heuler wird
- bei allen, denen ich dadurch weh getan habe, die ich zusätzlich belastet habe (ausser einem gewissen Herren) möchte ich mich entschuldigen. Sorry - ihr ward nicht gemeint und mein Ton war mir in dem Moment nicht unbedingt bewusst
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  #64  
Alt 24.09.2002, 09:38
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Liebe Michaela,

es tut mir so leid, dass nun auch dein Vater euch verlassen hat. Ich fühle mit dir!

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich zum ersten Mal hier geschrieben habe. Du warst eine der ersten die geantwortet haben, dazu gab es noch viele Parallelen zwischen unseren Vätern (introvertiert...). Das mit der Pflicht, hatte ich mir damals auch so ähnlich gedacht, aber da haben wir beide von Brigitte ja gleich einen ordentlichen Dämpfer verpasst bekommen. Hat mich damals geärgert, denn schließlich haben wir es doch gut gemeint. Doch bald habe ich gewußt, dass sie recht hatte. Und wie du, habe auch ich hier viel gelernt.

Ich habe das Gefühl, auch bei euch war es nun ein Abschied in Harmonie, ein Akzeptieren, und ein sanftes Loslassen.

Ich wünsche dir, dass auch dir die Art wie unsere Väter "gehen" durften ein kleiner Trost ist.

Alles Liebe und viel Kraft
Afra
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  #65  
Alt 24.09.2002, 10:27
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Hallo Lisa,
vielen Dank, Deine Umarmung war sehr warm und herzlich. Für mich stimmt es nicht ,dass Worte nicht helfen, ich erzähle z. Z. jeden der es hören will oder nicht, was von Freitag bis gestern passiert ist, sonst würde ich in irgendeiner Ecke hängen und vor "Selbstmitleid" zerfliessen, wobei ich jetzt niemanden der so diese Ereignisse verarbeitet jetzt verurteile. Und zwischen diesem Kampf und dem eigentlichen Tod liegen Welten und es hat mir wirklich gezeigt, dass mein Vater noch irgendentwas zu erledigen hatte und ich glaube, dass war die Gegenwart von seiner Mutter zu der er eigentlich kaum Kontakt hatte. Aber er war in eine Phase seines Lebens gekommen, wo er hilflos dalag, einem Kleinkind gleich und keiner von uns weder meine Mutter noch wir Kinder haten ihn jemals so gesehen, aber eben seine Mutter ob es doch mehr mit "Urinstinkt" in so einer Situation gibt als wir ahnen, er hat seinen Frieden gemacht und konnte loslassen.
Känguruh und Du seid schon ein starkes Team geworden, dass freut mich sehr für Euch und lasst es durch nichts und niemanden zerstören.

Liebe Afra,
ja ich kann mich auch noch an dich erinnern, hatte es nur leider nicht mitbekommen, dass Deinen Vater schon seit längerem gegangen ist, was ich zu tiefst bedaure, weil auf einer Art auch Euer Kampf vergebens war.
Ja es gibt mir Trost, diesen Frieden, den er mit sich und seiner Umgebung gemacht hat, aber selbst im allerletzten Moment hat er uns nur durch die Art wie er von uns gelassen hat, uns zu verstehen gegeben das er an uns hängt. Er konnte die Berührungen von meinem Bruder (23) nicht ertragen, weil nie eine körperliche Nähe da war und er hat sich so unendlich geschämt. Aber trotz allem hat er auf uns bis gestern morgen gewartet um seinen letzten Atemzug zu tun und das sehr entspannt. Und er wusste glaube ich, dass wir es als Familie schaffen können und seine Aufgabe erfüllt war und dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Auch Dir weiterhin alles Gute und durch Deine Äusserungen glaube ich bist Du ein ganzes Stück in Dir "gewachsen".
Michaela
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  #66  
Alt 25.09.2002, 09:51
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Hallo an alle, ich hatte hier auch schon mal reingeschrieben. Zunächst möchte ich euch allen viel Kraft wünschen, egal, ob ihr Betroffene (wie ich), Angehörige oder Hinterbliebene seid! Ich habe auch schon Menschen verloren, nun zwar nicht durch Krebs, aber das hat nicht weniger weh getan. Daher weiß ich, wie ma sich fühlt, wie alleine man manchmal sein kann, wie verletzbar. Von daher finde ich es schade, wie die ganze Diskussion hier ausgeartet ist. Vielleicht ist es gut, dass Lillebror weg ist...nicht weil seine Frage dumm war oder wie auch immer. Ich selbst habe nicht mehr geschrieben, weil ich es absolut dämlich fand, wie unsere Antworten gesplittet und so aus ihrem Kontext gerissen und dennoch bewertet wurden. Und wie Lillebror versucht hat, seine Meinung durchzubiegen, ohne andere zu akzeptieren. Wie gesagt: Seine Frage war NICHT dumm, aber ich bezweifle, dass er eine wirklich sachliche Diskussion darüber führen wollte/konnte... Es tut mir leid für ihn, dass er auch Hinterbliebener ist (nach seiner Aussage), aber gerade deshalb konnte ich seinen Ton hier nicht nachvollziehen, genauso wie mir aufgefallen ist, dass er das Wort TOD nie geschrieben hat. Wenn ich selbst damit nicht umgehen kann, sollte ich mir vielleicht nicht so eine Frage, aber auf jeden Fall so eine Diskussionsführung stark überlegen. Ich selbst bin noch immer der Meinung, die ich bisher vertreten habe: Jeder kann frei entscheiden hier, welches Forum er anklickt oder auch nicht. So, jetzt bin ich meinen Senf doch noch losgeworden. Ich hoffe, ihr alle habt weiterhin so viel Herz und Kraft wie bisher und wünsche euch von ganzem Herzen alles Glück dieser Welt!!!
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  #67  
Alt 25.09.2002, 10:16
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Hallo an alle,
Ich muß mich auch mal zu Wort melden. Ich bin "nur" Angehörige und lese hier auch gar nicht mit. Im Chat wurde gestern davon gesprochen und jetzt habe ich mir das durchgelesen.

Ich bin schockiert, wie hier mit einer Frage umgegangen wird! Und damit meine ich nicht Lillebror, der hier ja schon von allen Seiten angegriffen wurde. Ich meine seine "Angreifer".

Ich lese in diesem Forum mit, weil mein Vater Lungenkrebs hat. Ich bin froh, daß er wegen seinem Alter nicht mit dem Internet umgehen kann. Ich glaube nämlich nicht, daß es ihm guttun würde, so viel Negatives zu lesen. Es ist schon schwer genug für MICH, alle diese grausamen Leidensberichte zu lesen! So kann ich wenigstens "filtern", ihm die Positiven, mutmachenden Dinge zum Lesen geben. Und das möchte er auch ausdrücklich! Er gehört nicht zu denen, die sich abfinden WOLLEN!

Und nichts anderes wollte Lillebror wissen. Ich habe auch nirgendwo gelesen, daß er dieses Forum verbieten wollte. Er hat doch immer geschrieben, wie wichtig er es findet! Nur halt eben nicht direkt an der Stelle, wo noch Menschen sind, die die Hoffnung noch haben und sie nicht verlieren wollen!
Und liebe Brigitte, nicht jeder verliert die Angst, wenn er dieser ins Auge schaut! Du solltest dich bemühen, nicht von dir auf andere zu tippen.

Ich bin froh, daß ich im Chat auch andere Menschen kennengelernt habe....dieser Thread hat mich nämlich total schockiert.

Isa
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  #68  
Alt 25.09.2002, 10:50
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Liebe Isa,
es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater so schlecht geht.
Ich wünsche euch sehr viel Kraft und Mut. Gebt die Hoffnung nicht auf und vor allem kämpft!

Da ich sehr gut nachvollziehen kann, wie schlecht es dir zur Zeit geht, möchte ich auch nicht näher auf deine Meldung eingehen.
Nach wie vor bin ich aber der Meinung, dass es jedem einzelnen von uns überlassen bleiben muss, ob er sich das jeweilige Forum ansieht oder nicht.
Warum hast du diese Forum angeklickt - noch ist es für euch uninteressant (zum Glück lebt dein Vater und ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass er noch lange lebt! Dies wünsche ich euch aus ganzem Herzen!)
Du musst doch deine Beweggründe gehabt haben ...
Das es bei Hinterbliebenen nun mal leider auch um das Thema Tod geht, ist nicht zu vermeiden... (warum auch?)
Es ist doch das Thema, um dass sich bei uns allen derzeit alles dreht.

Zu Lillebror nur noch ein ganz kurzer Kommentar - ihm wäre es am liebsten, wenn wir eine eigene Homepage einrichten würden, nur für Hinterbliebene. Dies hat er mehrmals geschrieben.
Dabei wird aber vergessen, dass wir - genau wie du auch - bis vor kurzem Angehörige waren.
Viele von uns haben sich im Forum für Angehörige und Betroffene kennengelernt und finden uns leider nach und nach im Forum für Hinterbliebene wieder.

Als meine Schwester noch lebte, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, bei dem Forum für Hinterbliebenen zu schaun.

Du schreibst:"Er hat doch immer geschrieben, wie wichtig er es findet! Nur halt eben nicht direkt an der Stelle, wo noch Menschen sind, die die Hoffnung noch haben und sie nicht verlieren wollen!"

Ist ja in Ordnung - ich habe bereits mehrmals erwähnt, dass ich mich auch in anderen Foren noch einmal zu Wort gemeldet habe. Ich lasse mir dies auch nicht verbieten. Aber ich versuche dort Hoffnung zu machen, Stärke und Mut zu vermitteln.
Sehr genau überlege ich mir, was ich wo schreibe...
Schliesslich habe ich mittlerweile ein grosses Erfahrungspotential - und gewisse Erfahrungen sollte man weitergeben. Andere hingegen nicht.

Brigitte musst du nicht unbedingt anmachen - sie ist selbst Betroffene!

Liebe Isa,
ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft - gebt niemals die Hoffnung auf.

Liebe Karin,
danke für deine Wortmeldung.
Du schreibst mir aus dem Herzen.
Alles Liebe für dich

und natürlich auch an alle anderen

Lisa, die Robbe

P.S. Leider konnte ich es nun doch nicht lassen, mich noch einmal zu Wort zu melden. Dieses Thema scheint noch lange nicht zufriedenstellend bearbeitet...
auch wenn sich Lillebror - feigerweise - zurück gezogen hat.
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  #69  
Alt 25.09.2002, 12:14
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Hallo Ihr Lieben,
noch einmal Danke an Lisa, für Deine Unterstützung. Ich kann's auch nicht lassen, und melde mich nochmal kurz zu Wort hier.

Liebe Isa, ich weiss schon, was Du meinst. Aber Konfrontationen an und für sich sind ja noch lange nichts negatives. Negativ werden sie erst, wenn wir sie so sehen.
Nicht jeder Betroffene ist jederzeit bereit dazu, in einem Hinterbliebenenforum zu lesen, wie schon gesagt, dazu braucht er den Willen, damit konfrontiert zu werden und natürlich auch die Kraft. Ich habe ja auch geschrieben, dass ich nur dann hier rein schaue, wenn ich dazu bereit bin und die Kraft dazu habe. Und ob ich dann noch was rein schreibe oder nur still mitlese, ist dann wieder ein anderes Thema, denn das kann jeder in jedem Forum ja tun. Aber dass die Möglichkeit DA ist, finde ich wichtig, denn - wie schon ein paar hier geschrieben haben - : Man lernt sich in einem bestimmten Forum kennen, diskutiert und hilft sich gegenseitig, und später wird dann jemand plötzlich zum Hinterbliebenen, wo das Forum gewechselt wird. Aber er ist immer noch DA, er tauscht sich lediglich mit anderen in einem anderen Forum aus, wo diese anderen gerade das selbe fühlen und durchmachen wie er selber. Das ist ja auch völlig richtig so, denn zur "Verarbeitung" braucht es nun mal Gleichgesinnte.
Genau so wie ich am Anfang nur ins Brustkrebsforum ging. (Suche nach Gleichgesinnten, Suche nach Heilmethoden, Suche nach gegenseitiger Unterstützung und die ganze Verarbeitung). Mit der Zeit musste ich aber auch anderes verarbeiten, wie z.B. den eigenen Umgang mit Angehörigen, oder Angehörige mit mir. Also rutschte ich ins Angehörigenforum. (Da habe ich übrigens SEHR nette Menschen kennen gelernt!) Auch hier ging es um die Verarbeitung des Ganzen.
Nun rutschen aber diese Angehörigen manchmal plötzlich in die Foren für Hinterbliebene. Ich erlebe dies also als Selbstbetroffene live mit, fühle mit, trauere mit, ... und damit ich weiterhin "bei ihnen" sein kann, lese ich hier hin und wieder still im Forum für Hinterbliebene mit.
Dieser Vorgang selbst hat eigentlich nichts mit Angst zu tun. Er ist einfach eine Entwicklung. Zur weiteren Konfrontation. Diese Entwicklung kann etwas positives zu meiner eigenen Verarbeitung beitragen, ... auch wenn alles so schrecklich traurig ist, verstehst Du?
Klar ist jeder Mensch da verantwortlich für seine Selbstbestimmung, jeder muss mit seinen eigenen Konflikten irgendwie umgehen. Ich gehe auch gar nicht davon aus, dass JEDER Betroffene das kann und will. Aber die Möglichkeit, hier im Forum mitlesen, oder auch mitreden zu können, sollte bestehen bleiben, damit für Verarbeitungen genug Raum bleibt.

Mir ist schon klar, wie Lillebror das gemeint hat. Er meinte: Trauern selbst ist ein Thema für sich. Es ist ein ganz anderes Thema als Angehöriger zu sein und mit Krebspatienten umzugehen. Oder wieder ein ganz anderes Thema als Krebsbetroffener zu sein. Und er meinte wohl, dass das Thema "Trauern der Hinterbliebenen" die anderen wohl zu sehr belasten kann. Also muss das Thema "Hinterbliebene" raus, oder separat behandelt werden.
Wäre ja eine Idee, aber eigentlich ist ja gar niemand damit einverstanden hier, nicht wahr?
Es ist nun mal so: Das eine zieht eben das andere mit sich, alles gehört zusammen. Irgendwann, irgendwie.
Die Frage ist nur, was wir daraus machen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ganz viel Kraft. Kraft zur Verarbeitung. Ich bin bei Euch, fühle mit, verarbeite mit, weine mit, auch wenn ich meistens nur ganz still bin und mich gar nicht gross hier melde, ja?

Ganz liebe Grüsse an Euch alle
von der "krassen" Brigitte
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  #70  
Alt 26.09.2002, 10:25
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Leider habe ich auch die Erfahrung gemacht, das man hier immer gleich so niedergemacht wird, wenn man mal eine andere Meinung hat oder nur einmal etwas diskutieren möchte. Deshalb habe ich mich aus diesem Forum zurückgezogen, weil mir der Umgang miteinander nicht zugesagt hat. Schade eigentlich!
Silvia
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  #71  
Alt 27.09.2002, 05:50
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Liebe Silvia,

zu diesem Thema kann man denken, wie man will. Ich glaube, Kritik darf man immer üben, wenn einem etwas nicht passt. Aber sie sollte natürlich nicht destruktiv sein. Ist aber doch in diesem Forum auch nicht so gewesen, oder?
Andererseits: Die Menschen sind halt grundsätzlich sehr intolerant. Viele sind es jedenfalls. Und ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass mir auch das Harmoniegetue von vielen Menschen manchmal ganz schön auf die Nerven geht. Manche müssen einfach konfliktfähiger werden.
Meine Kritik hat übrigens nichts mit diesem Forum hier zu tun, falls das jetzt jemand so empfinden sollte, sondern war ganz allgemein gemeint.

Alles Gute für euch und dich. Anja
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  #72  
Alt 27.09.2002, 08:59
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Hallo Lillebror,

wir kennen uns, Du hast ja auch Links zu Teilen (!) meines Projektes gesetzt. Aber eben nur zu Seiten, die sich nicht so sehr mit dem Thema Tod (warum schreibst du eigentlich dieses Wort nicht aus -kann es sein dass DU im BESONDEREN die Auseinandersetzung damit scheust?) beschäftigen. Und das ganze mit eben dieser Begründung, die Du auch hier versuchst, den Mitlesern näher zu bringen.

So weit, so gut.

Nun bedenke aber mal bitte, möchtest Du Dir wirklich das Recht anmassen, zu bestimmen, was die Mehrzahl der Betroffenen (!) lesen bzw. erfahren DARF/KANN/MUSS? Ist das nicht eher eine Art von Zensur, die bei Dir aus eigener Betroffenheit und dem nicht-mit-dem-Verlust-umgehen-können entsteht? Sorry, aber ich frage ja nur, weil Du aus Deinen Beweggründen doch eher ein Geheimnis machst...

Meine Meinug als selber Betroffene (ja, ich lese hin und wieder AUCH dieses Forum hier!):

Als ich meine Diagnose bekam, war meine erste Reaktion "na toll, das war es jetzt, ich bin schon tot"

Nach den ersten Wochen der Behandlung, in denen ich eigentlich kaum zum Nachdenken kam und erst recht nicht im Internet lesen konnte, weil eben einfach im KH und mit wichtigerem beschäftigt..., kam nach und nach die Neugier hoch. Also nach vorübergehender Entlassung nach Hause hab ich dann den Schritt ins für mich bis dahin mit sieben Siegeln bedeckte Internet gewagt. Und so sicher wie das Amen in der Kirche stiess ich natürlich (!) auch auf Negativ-Berichte (ja und am Anfang waren sie wirklich SEHR abstossend, ist doch klar wenn man selber gerade damit beschäftigt ist, dem Sensenmann von der Schippe zu springen, dass man das nicht ständig auch noch lesen will, dass es kaum Überlebende gibt und WIE die Menschen an dieser Krankheit sterben...).

Doch ich muss sagen, dass ich nach anfänglicher Verweigerung solcher Seiten bzw. Unterforen dann doch AUCH wissen wollte, wie gehen Angehörige damit um (denn als Erkrankter machen sich viele (!) eben auch ihre Gedanken um ihre Angehörigen)!

Zum Beispiel habe ich mir wirklich ganz extrem Gedanken um meinen Mann und um meine Mutter gemacht, aus verschiedenen persönlichen Gründen, die ich hier aber nicht näher erläutern will. Und ich habe meinem Mann sogar dieses Forum hier immer mal wieder empfohlen - vielleicht auch, um ihn vorbereitet zu wissen, was mir hätte passieren können und um für ihn einen Weg "vorzubereiten", damit er mit dem eventuellen Verlust besser umgehen könne?!

Jedenfalls halte ich zum einen dieses Forum für sehr,sehr (!) wichtig und bin nach wie vor ausserdem der Meinung, dass man eine Sache nicht isoliert betrachten darf. Es gibt nicht ENTWEDER Schwarz ODER Weiss. Und ich denke auch immer noch, dass JEDER in diesem Fall für sich selber entscheiden sollte - darum habe ich auch auf meiner Homepage eine Unterseite, die sich dem Thema Verlust widmet, denn ich als Patientin habe auch andere Mitpatienten, die mir ans Herz gewachsen waren, verloren und tabuisiere das Thema schon im Gedenken an diese lieben Menschen nicht!!!

Denk mal bitte drüber nach, ob Du Dir wirklich den Schuh anziehen möchtest, für alle anderen Betroffenen zu sprechen - ich bin der Meinung, dass Du mit dieser Einstellung (<Sarkasmusmodus>von wegen das Negative bloss verstecken - dann passiert es MIR auch nicht!</Sarkasmusmodus>)wohl eher alleine dastehen wirst!

Aber wie gesagt
just my 2 cents ;-)
Tina S.
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  #73  
Alt 27.09.2002, 09:22
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Hallo Anja, hallo an alle,

sicher darf jeder Kritik üben, aber: Kritik sollte sachlich und fair sein - und bleiben. Niemals! persönlich werden und unterhalb die Gürtellinie gehen.
Kritik sollte auch keinen ironischen oder sarkastischen Unterton haben.- Wirkt leider zu oft provozierend.

Die Art wie hier teilweise Kritik geübt wird, hat manchmal damit nichts mehr zu tun. Es artet mitunter in gehacke aus.
Wörter werden anders aufgefasst als sie gemeint waren...

Menschen beurteilen Dinge nun mal unterschiedlich und bevor manch einer Kritik üben will, sollte er vorher 3 Mal schlucken und noch mal nachdenken, was der Schreiber meint und nicht gleich losplustern. Denn das bekommt der nächste in die falsche Kehle und schon eskaliert alles...

Menschen fühlen sich leicht angegriffen, obwohl manche Äußerungen nicht als Angriff, wohl aber zum Nachdenken gedacht sind.

Ich empfinde hier manch Kritik schon als destruktiv...Manchmel kann ich nur den Kopf schütteln und manchmal, wenn ich finde es eskaliert immer mehr, hab ich das Bedürfnis zu schlichten...
Mag vielleicht auch nicht immer richtig sein. Inzwischen kennt man sich ja ein wenig und bei manchen sag ich mir inzwischen: Hat keinen Zweck. Man ahnt manchmal schon, dass genau von dieser Person gleich die Keule aus dem Sack geholt wird. Aber erst wird Süßholz geraspelt...Also das geht mir schon eher auf den Keks.
Aber was soll`s.
Harmoniesüchtig ? Süchtig bestimmt nicht, aber mir sehr wichtig. Auseinandersetzungen gehören zu Leben dazu, aber wie ich schon sagte alles sachlich und fair.
Bei so vielen Menschen / Meinungen und Ansichten, wird es immer wieder Zündstoff geben. Man sollte sich nur nicht immer gleich jeden Schuh anziehen und überreagieren. Im Notfall vielleiccht noch mal nachfragen, wie die Frage / Antwort gemeint war.ggf. nach Hintergründen für eine Frage fragen usw.

Was Du mit konfliktfähiger werden meinst, weiß ich nicht.
Mehr Kritik einstecken können?
Ich denke, wenn diese nicht angreifend- also perönlich - wird, ist hier fast jeder oder vielleicht sogar jeder konfliktfähig.

Euch allen etwas schönes
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  #74  
Alt 27.09.2002, 11:25
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Hallo Tina,

ich weiß nicht ob du bemerkt hast, dass ich mich aus diesem Forum bereits offiziell verabschiedet habe. Trotzdem hier noch eine Antwort an dich. Weil du mich persönlich ansprichst und du eben jene HP unterhältst, die als eine der Wichtigeren ja auch auf meiner Linkliste aufgeführt ist.

Es ist doch wirklich eine ganz alte "Kiste", in Diskussionen zu versuchen, ein Thema erst auf die persönliche Ebene zu ziehen, um daraufhin dann die Bedeutung zu reduzieren, in dem man den Themensteller als "sehr speziell" isoliert.
Oder wie auch immer ins negative Abseits drängt. Dies wurde von Anfng an zumindest von den lautesten der Mitdiskutierer versucht.
So ganz in dem Sinne in dem auch du schreibst :
>>-kann es sein dass DU im BESONDEREN die Auseinandersetzung damit scheust?)<<

Dass so etwas für jede Diskussion nur destruktiv sein kann ist aber klar, oder ?

>>Nun bedenke aber mal bitte, möchtest Du Dir wirklich das Recht anmassen, zu bestimmen, was die Mehrzahl der Betroffenen (!) lesen bzw. erfahren DARF/KANN/MUSS? <<

Tina, das habe ich an keiner einzigen Stelle behauptet und diesen wiederholten Vorwurf auch schon mehrfach richtig gestellt. Die Diskussion ist inzwischen auch schon sehr lange geworden, vermutlich hast du nicht alles gelesen. Was ich durchaus verstehen könnte.

>>Ist das nicht eher eine Art von Zensur, die bei Dir aus .....<<

Eine Linkliste ist *immer* eine Auswahl. Und diese muss natürlich nach irgendwelchen Kriterien getroffen werden. In der Tat habe ich bei der Seiten Auswahl darauf geachtet, dass die weit verbreitete Assoziation "Krebs= T'd" nicht schon auf der Hauptseite "bedient" wird.
Mit "Zensur" hat das aber wirklich nichts zu tun. Zumal meine winzige kleine unbedeutende Linkliste ja nun wahrlich nicht der wichtigste oder gar einzige Zugang zum Thema Leukämie ist. Wer sich mit T'd und Sterben oder auch "statistischen Überlebensprognosen" befassen will, findet sowas doch überall. Wer das *nicht* will soll das aber auch lassen können ! Und eben *nicht* nur, in dem er "halt einfach nicht klickt", obwohl es ihm ständig vor die Nase gehalten wird.

>>Denk mal bitte drüber nach, ob Du Dir wirklich den Schuh anziehen möchtest, für alle anderen Betroffenen zu sprechen - ich bin der Meinung, dass Du mit dieser Einstellung (<Sarkasmusmodus>von wegen das Negative bloss verstecken - dann passiert es MIR auch nicht!</Sarkasmusmodus>)wohl eher alleine dastehen wirst!<<

Tina, es gibt Betroffene, die eine ähnliche Sichtweise haben wie ich und für diese spreche ich. (Das im "Sarkasmus Modus" geschriebene übergehe ich jetzt einfach)
Ob dass nun gesellschaftlich betrachtet viele oder wenige sind, ob dass die Mehrheit oder eine nicht mehr zu berücksichtigende Minderheit ist weiß ich nicht. Muss ich das ?


Schönen Tag
wünscht dir
der
Lillebror

http://www.leukaemie-links.de.vu/
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  #75  
Alt 27.09.2002, 12:57
Gast
 
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Ich dachte eigentlich, die Diskussion wäre hier beendet. Zumal sich ja hier ja auch einige Menschen gefunden haben, die hier nicht diskutieren wollen, sondern gerade trauern.
Ich möchte Euch einfach den Vorschlag machen, diese Diskussion an anderer Stelle fortzuführen. Geeignet wäre sicher doch der Bereich "Anregung und Kritik"? Ich denke es ist noch nicht alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt, oder? Ich würde mich dann gerne noch weiter daran beteiligen.
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