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  #1  
Alt 21.09.2004, 19:01
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Beiträge: n/a
Standard Trombose - Ärzte haben geschlampt

Hallo,

meine Mutter ist vor einiger Zeit an Krebs erkrankt. Sie hat während der OP und danach nicht sofort Trombosestrümpfe bekommen. Sie selbst konnte sich da kaum drum kümmern, weil sie sehr geschwächt war. Sie bekam nur eine Spritze.

Ist es nicht selbstverständlich, dass man heute Trombosestrümpfe bekommt?
Der Eingriff war eine größere Bauch-OP - selbst bei einer kleinen OP bekommt man heute schon welche.
Nun, sie musste wegen der Trombose nun länger im Krankenhaus bleiben, war länger ans Bett gefesselt und ist jetzt - nach ein paar Monaten - immer noch nicht ganz fit auf den Beinen.

Gibt es Möglichkeiten das Krankenhaus dafür haftbar zu machen oder hat man da wenig Chancen?


Gruß
Nordlicht

PS: sollte das Forum falsch sein, bitte verschieben
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  #2  
Alt 21.09.2004, 19:52
Benutzerbild von Barbara_vP
Barbara_vP Barbara_vP ist offline
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Ort: Alfter
Beiträge: 1.153
Standard Trombose - Ärzte haben geschlampt

Hallo Nordlicht
erst einmal tut es mir leid, dass mit der Thrombose deiner Mutter,
Ich denke mal nicht, dass die Zhrombosesrümpfe bzw. das Fehlen der Thrombosestrümpfe ursächlich für die Thrombose waren Sie bekam ja die Die Antithrombosespritzen.
Eigentlich bringen diese Strümpfe nur etwas wenn du auch aufstehst, liegst nur im Bett sind sie nicht zwingend notwendig.
Liebe Grüße
Barbara
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  #3  
Alt 21.09.2004, 20:05
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Beiträge: n/a
Standard Trombose - Ärzte haben geschlampt

Hallo Nordlicht,

tut mir leid, dass Deine Mutter nach der OP auch noch mit der Thrombose zu kämpfen hatte! Ich denke, einen Anspruch wegen Schlamperei zu erheben und diesen durchzusetzen wird nicht nur sehr aufwendig sein, sondern auch enorme Zeit in Anspruch nehmen. Du könntest Dich zunächst einmal an die KK wenden (bei der AOK gibt es z.B. so etwas wie einen Behandlungsfehlerservice). Ich war im letzten Jahr dankbar, dass sich die Kasse so intensiv mit dem Fall meiner Mutter beschäftigte. Im Endeffekt hat mich die ganze Sache sehr viel Zeit gekostet, eine Menge heruntergschluckte Wut war dabei und ich hatte das Gefühl, dass ich gegen Wände renne....
Bei meiner Mutter hatte der Hausarzt geschlampt und sie monatelang mit Antibiotika aufgrund einer fälschlich angenommenen Bronchitis behandelt. Nie eine Röntgenaufnahme der Lunge angefordert und die Schilderungen über Nachtschweiss, Dauerhusten und schlechtem Allgemeinbefinden ignoriert.
Die Krankenkasse hatte ein Gutachten erstellen lassen. Das hat sich über Monate hingezogen und eine Menge an Schreibkram mit sich geführt. Nun habe ich die Wahl, ob ich das Ganze an die Gutachterstelle der Ärztekammer weiterleiten mag oder ob ich mit dem Gutachten an sich zufrieden bin (muss dazu sagen, dass meine Mutter im letzten Jahr starb und mir kurz danach die Kraft für solche Dinge wie Gutachten und dergleichen ein wenig fehlte).
Wenn ich mich richtig erinnere, muss man nicht sofort auf Behandlungsfehler oder Unterlassung der ärztlichen Sorgfaltspflicht pochen, sondern hat mehr als ein Jahr (ich glaube, es waren sogar bis zu drei) Zeit dafür.
Wende Dich doch mal an die besagte Stelle bei Deiner KK, vielleicht kann man Dir da weiterhelfen. Und nicht abschrecken lassen von solchen Sprüchen wie "Hat doch keinen Sinn" oder so. Sollte da wirklich Schlamperei vorgelegen haben (und so hört es sich ja erst mal an!), dann wird Dir ein Gutachten sicher weiterhelfen. Klar ist, dass man hier nicht solche Millionenklagen wie in den USA ausfechten kann;-), aber darum gehts ja auch gar nicht. Mir hat es auch schon gereicht, dass der Hausarzt damals gemerkt hat, dass er nicht so schlampen kann. An der Situation meiner Mutter konnte ich dadurch ja leider auch nichts mehr ändern.

Wünsche Dir viel Glück und drücke Dir die Daumen!!!!

Liebe Grüsse,
Sandra
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  #4  
Alt 03.10.2004, 21:45
celcha celcha ist offline
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Standard Trombose - Ärzte haben geschlampt

Hallo Nordlicht

Ich kann dir leider keine Antworten auf deine Fragen geben, allerdings habe ich einen Hinweis ,was die Thrombose betrifft.

Einige Menschen haben eine Genmutation, die eine 5-10 fache erhoehte Thrombosegefahr haben. Diese Mutation nennt man Faktor 5 Leiden Mutation.Wenn beide Elternteile diese Genmutation weitervererben,liegt die Thrombosegefahr sogar bei 50-100 fachem.
Ausfuehlicheres unter folgendem Link:

http://www.m-ww.de/krankheiten/erbkr..._v_leiden.html

Ich habe eine Thrombose im Arm durch den Port bekommen und die Gerinnung meines Blutes musste bis zur Entnahme des Ports regelmaessig kontrolliert werden.Mein Onkologe ueberwies mich an die Gerinnungsabteilung des UKE's in Hamburg, die die Faktor 5 Leiden Mutation nach einer Blutuntersuchung feststellte.

Wenn deine Mutter direkt nach der OP Probleme mit einer Thrombose bekommen hat,soll sie eine ev.Mutation bei Ihrem Doc oder im KH abklaeren lassen.

Gruss Celcha
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  #5  
Alt 07.10.2004, 12:42
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Standard Trombose - Ärzte haben geschlampt

Hallo Celcha,

ich glaube nicht an eine Genmutation.
Bei einer etwa 7-stündigen OP mit 2-3 Tagen Intensivstation ist es doch wohl üblich Trombosestrümpfe zu bekommen - oder?

Gruß
Nordlicht
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  #6  
Alt 08.10.2004, 01:22
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Beiträge: n/a
Standard Trombose - Ärzte haben geschlampt

Hallo Nordlicht

Du hast richtig geschrieben nach einer grossen Bauchop., und dann noch dazu von 7 Stunden sowie längerer Bettlägerigkeit (IPS) sollte eine Thromboseprophylaxe gemacht werden, wobei die Stützstrümpfe nur einen kleinen Bestandteil davon darstellen. Viel wichtiger ist die injizierte Thrombosenprophylaxe - also die Spritzen die du erwähnt hast.

Du hast geschrieben, dass sie NUR Eine Spritze erhielt gegen Thrombosen. Hat sie nur eine bekommen oder täglich über längere Zeit? Falls sie wirklich nur eine bekommen hat, ist es sicher als Fehler anzusehen.

Inwieweit ihr aber die Kraft haben dagegen anzugehen kann ich nicht beurteilen, ihr werdet sie aber brauchen falls, ja. Den Tipp mit Kontaktaufnahme mit der KK ist eine gute Idee, habt ihr auch Patientenschutzorganisationen die einen Rechtsdienst haben - wir in der Schweiz können uns da beraten lassen. Falls ja, lasst euch medizinisch rechtlich beraten.

Die Spritzen enthalten meist Heparin, Liquimin etc. und dienen der Blutverdünnung damit es nicht zu Thrombosen oder Embolien kommen soll.

Stützstrümpfe unterstützen nur den Rücklauf des Blutes aus den Beinen beim Stehen, Sitzen und Gehen etc. damit es nicht ein Blutstau durch die Schwerkraft gibt und damit die Gefässe diese Arbeit unter mechanischer unterstützender Entlastung machen können.

Die Spritzen hingegen verdünnen das Blut ähnlich wie Macumar, nur ist es bei plötzlichen grossen Blutungen (als Komplikation) durch ein schnellwirksames Gegenmittel rasch wieder aufhebbar. Bei Macumar geht das nicht so schnell. Da Blutungen bei Frischoperierten eher zu erwarten sind wird Macumar nicht eingesetzt, aber dafür bei chronischen nicht blutenden Krankheiten wie Herzinfakte etc. damit eine Thromboseprohylaxe gemahct werden kann.

Falls du noch Fragen hast melde dich liz.isler@gmx.ch

LG Liz
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  #7  
Alt 08.10.2004, 10:38
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Standard Trombose - Ärzte haben geschlampt

Hallo Liz,

wir wissen nicht genau, wieviele Spritzen meine Mutter bekommen hat, das sie auf der Intensivstation nicht immer ganz wach und ansprechbar war. Vermutlich hätte sie es auch nicht bemerkt / es sich nicht gemerkt, wenn sie eine Spritze bekommt.

Meine Mutter hat nicht den Wunsch geäußert, etwas dagegen zu unternehmen. Meine Mutter zeigt insgesammt wenig Initiative, was aber ein anderes Thema ist. Ich wollte die Sache bloß mal vorweg abklären, weil es mir merkwürdig vorkommt.
Solange meine Mutter kein Interesse daran hat, werde ich ihr diesen Stress nicht zumuten und das vergessen.
Die Sachlage scheint ja nicht eindeutig zu sein und würde demnach nur noch mehr Kraft und Zeit kosten, die weder ich, noch meine Mutter übrig hat.

Trotzdem vielen Dank für die Mühe

LG
Nordlicht
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