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  #1  
Alt 08.01.2009, 14:21
Berthold Berthold ist offline
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Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Liebe Barbara,
langsam fällt mit ja zu solchen Hinweisen nichts mehr ein. Das Thema ist doch schon im anderen Thread durchdiskutiert worden. Oder meinst Du, wenn man es immer wieder wo anderen postet, dass es dann glaubhafter wird.
Darum jetzt ein paar direkte Fragen an Dich:

Hast Du schlechte Erfahrungen mit Selen gemacht? Kennst Du jemanden der daran gestorben ist. Warst Du Teilnehmer der Studie. Bist Du von dubiosen Geschäftemachern ausgenommen worden und musst jetzt von HarztIV leben?? Drängt Dich Dein Arzt gegen Deinen Willen Vitamine und Selen zu nehmen?? Bist Du Betroffenen oder Geschädigte eine Selen- oder Vitaminkomplotts??

Wenn nicht, dann halte Dich einfach zu Themen mit denen Du Dich nicht genauer auseinandergesetzt hast im Hintergrund. Danke

Und für den Rest Derer die glauben so etwas undiskutiert stehen lassen zu müssen nochmals meine Aussage aus dem anderen Thread zu diesem Thema:

Wer von Euch hat denn die Originalstudie gelesen?? Oder habt Ihr nur die Kernaussage des Ärzteblattes vor Euch? Welche der tausend Studien die bisher zu diesem Themenkomplex veröffentlich wurden sind denn nun richtig? Die letzte? Die größte? Die von der einen oder von der anderen Seite finanziert wurde?? Ich weiß sowas nicht, aber ich nehme an Ihr schon ;o)) Vor Euch ziehe ich jetzt meinen Hut! Schön übrigens, dass ein Link mal von einigen hier bejubelt wird. In der Regel werden die ja nur gelöscht!

Und als Ergänzung: wichtig ist in der Studie vor allem der Hinweis auf die Schädlichkeit von Selen...äh welches? Selenhefe? Natriumselenit, Natriumhydrogenselenit? Organisch, anorganisch? Hat man den Selenspiegel im Blut gemessen voher und nachher oder nicht? Hätte den Probanten die zusätzliche Zufuhr von Selen überhaupt was gebracht, weil der Selenspiegel vorher extrem niedrig war? Ach ist doch egal, hauptsache wissenschaftlich bewiesen!!

Sorry aber sowas musste mal raus!
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  #2  
Alt 08.01.2009, 16:50
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Lieber Berthold,

während meiner Therapie vor über 5 Jahren kam weltweit so allmählich auf, dass vorsichtig vor der Überbewertung bezügl. der Nahrungsergänzungsmittel gewarnt wurde.

Zunächst wurde mir empfohlen w ä h r e n d der Chemo keine immunstärkenden Mittel zu nehmen. Das habe ich befolgt.

Danach bekam ich Selen, Zink etc. empfohlen und habe mich umfassend damit "eingedeckt".

Inzwischen gibt es immer mehr Stimmen dagegen.

Ob Du und andere Betroffene diese Warnungen "anerkennen", ist natürlich ganz und gar Deine bzw. derer Entscheidung.

Gleichwohl halte ich es für statthaft, dass wir uns über evtl. übertriebene Hoffnungen oder mögl. Schäden auszutauschen.


LG
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Ilse
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  #3  
Alt 08.01.2009, 16:53
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BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Zitat:
Zitat von Berthold Beitrag anzeigen
Sorry aber sowas musste mal raus!

Und? Geht es Dir jetzt besser?


mitfühlende Grüße
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  #4  
Alt 08.01.2009, 17:27
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Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Zitat:
Zitat von Bine65 Beitrag anzeigen
.... Aber man kann z.B. den Selen-Status im Blut feststellen lassen und ggf. ein bißchen aumöbeln. Wo ist jetzt das Problem?
Genau richtig, Sabine. Man sollte nur bei Mangel Zusätze nehmen.
Das Problem? Kaum jemand läßt vorher den Status messen. Das ist das Problem.

Lieber Gruß
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  #5  
Alt 09.01.2009, 00:05
Dirk-Gütersloh Dirk-Gütersloh ist offline
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Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Hallo Berthold,

auch mir wurde nach der Strahlentherapie pauschal ein weißes Rezept über Selenase und Vitamin C Tabletten in die Hand gedrückt.

Und genau so passiert das jeden Tag. Nicht nur von Fachärzten, auch von Heilpraktikern und überhaupt. Allgemein wird behauptet, dass Krebserkrankte nach ihrer Therapie oder begleitetend "etwas" tun müssen, etwas tun wollen.

Glaubst Du denn, dass einem Krebserkrankten bewußt ist, dass er einen Status machen sollte?

Und kaum jemand von den Fachleuten macht doch einen Status von sich aus. Das erste Mal, dass ich gehört habe, dass es wichtig ist vor einer Verordnung einen Status machen zu lassen, war 6 Monate "danach" in der Reha. Und alle 30 Leute im Vortrag sind hinten rüber gefallen, da hatte noch niemand was von gehört. Irgendwas genommen haben fast alle.

Und wenn Du dann eine Differenzierung forderst:

Zitat:
Und als Ergänzung: wichtig ist in der Studie vor allem der Hinweis auf die Schädlichkeit von Selen...äh welches? Selenhefe? Natriumselenit, Natriumhydrogenselenit? Organisch, anorganisch? Hat man den Selenspiegel im Blut gemessen voher und nachher oder nicht? Hätte den Probanten die zusätzliche Zufuhr von Selen überhaupt was gebracht, weil der Selenspiegel vorher extrem niedrig war? Ach ist doch egal, hauptsache wissenschaftlich bewiesen!!
Dann fordere ich genau diese Differenzierung erstmal für uns Patienten bei der Verordnung. Es wird doch mit der Gießkanne verteilt und die Patienten nehmen gerne. Das haben wir doch schon mal gehört. Und wenn Du den Verordnenden fragst, kriegst Du wahrscheinlich zu hören, dass die Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen sei

Als beruhige Dich und lass uns doch gemeinsam nach draußen tragen, dass man immer nachfragen sollte, wenn Arzt, Heilpraktiker oder die guten Fachleuten in irgendwelchen Foren was sagen. Das wir lernen sollten, kritisch zu sein und das nicht jeder irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel braucht und überhaupt ..

Nicht zu vergessen übrigens die NEM-Industrie. Auch dort wird doch suggeriert, dass man Gesundheit in Form von Pülverchen einfach so kaufen kann :-(

LG Dirk
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  #6  
Alt 09.01.2009, 08:00
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Hallo lieber Dirk

es ist wohl immer mal wieder in Abständen sinnvoll, dahingehend einiges klarzustellen.

Ich danke Dir dafür.

So erlebe ich fast täglich - nicht virtuell sondern "im richtigen Leben" - dass Gesunde und Kranke mich fragen: WAS NIMMST DU DENN SO ZUSÄTZLICH ? ....

Und wenn ich meine Meinung dazu äußere weiß ich schon im Voraus, dass ein Teil der Fragenden es eigentlich gar nicht von mir wissen will, sondern einfach seine festgefahrene Meinung bestätigt haben möchte

Und so trennt man sich liebevoll grüßend und Jede/r handelt nach Gutdünken - sozusagen


LG
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Ilse
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  #7  
Alt 09.01.2009, 09:45
Berthold Berthold ist offline
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Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Hallo Dirk,
ich gebe Dir durchaus recht. Grds. ist dazu folgendes zu sagen:

Ich halte es für extrem gefährlich pauschal und ohne Kommentierung Links zu setzten, gerade und auch zu Themen die nicht nur heikel sind, sondern auch noch sehr polarisieren.

Ich habe mich mit der. angesprochenen Problematik lange und intensiv beschäftigt. Jede unserer Schritte in dieser Richtung wurden auch mit behandelnden Ärzten abgestimmt und diskutiert. Ich gebe Dir vollkommen Recht, dass es nicht sein kann, dass man pauschal irgendwelche Pillen oder Pülverchen zu sich nimmt.

An renomierten Uni-Kliniken in Deutschland wird ebenfalls an den hier diskutierten Therapieansätzen (die im übrigen keinesfalls irgendein Ersatz zu schulm. Behandlungen darstellen darf) geforscht.

Stellvertr. nehme ich die TUM, an der intensiv das Thema Selen, Enzyme etc. aufgearbeitet und bewertet wird.

Ich habe einmal einen Chefarzt eines großen Klinikums (damals noch Privatdozent in München) gefragt was er in einer ähnlichen Situation wie ein Krebserkranker tun würde. Ich bekam zur Antwort: Selbstverständlich würde ich ebenfalls Selen, Enzyme, Mistel etc. zu mir nehmen. Ich warte doch in solch einer Situation nicht ab, dass deren Wirksamkeit in 20 Jahren vielleicht bewiesen ist. Allerdings muss man sich damit sehr genau und tiefgründig auseinander setzten!!!!

Aber Vorsicht: Ich spreche hier von Dingen, die bereits in der suplementären Krebsbehandlung Einzug gehalten haben. Ich spreche ausdrücklich nicht von Wundermitteln von denen ich mich hier absolut distanziere!!!!!!

Ich glaube nur dass es wichtig ist, den Menschen neben der eigentlichen Primärbehandlung einen Weg aufzuzeigen, der es ihnen ermöglicht, den Glauben an eine dauerhaften Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation seriös im Auge zu behalten.

Jeder Mensch entscheidet für sich, dass tun diejenigen auch, die keinerlei unterstützende Therapien für sich in Anspruch nehmen wollen.

Das ist auch o.k. und ich glaube nicht, dass ich schon einmal jemanden dafür pauschal verurteilt habe. Man muss es akzeptieren und respektieren. Es geht mir also in ersten Linie um "Pauschalaussagen". Das geht nun mal leider in der hochkomplexen Medizin nicht.

Ich würde bsp. nie aus meinem Job heraus, in dem ich fast täglich mit Behandlungsfehlermangagement zu tun habe, pauschale Verurteilungen der gesamten Schulmed. vornehmen und dann deshalb von Chemo- Strahlentherapie etc. ablehnen. Kann ich nicht, weil es nicht die Mehrheit ist. Die Mehrheit profitiert davon, die Mehrheit sollte aber auch situativ für sich entscheiden können und dazu gehört eine sachliche und substanziell ausreichende Beurteilung und Diskussion von Themenkomplexen.

Das dumme ist, jeder möchte halt was loswerden was ihm mom. wichtig erscheint und dass kann auch nach hinten losgehen!!!

Also nix für ungut.

Berthold

Geändert von Berthold (09.01.2009 um 09:53 Uhr)
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  #8  
Alt 11.01.2009, 14:57
jakobi jakobi ist offline
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Beiträge: 32
Standard AW: Vitamin E und Selen schützen nicht

Neben allen methodischen Bedenken, ging es bei diesen Studien doch um prophylaktische Nahrungsmittelergänzung.
Es wäre unsinnig, daraus Schlüsse auf das Verhalten bei bestehender Krebserkrankung abzuleiten.

Gruß
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