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  #1  
Alt 09.02.2011, 13:12
Sven.P Sven.P ist offline
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Registriert seit: 09.02.2011
Beiträge: 28
Standard Prostatakrebs Diagnose

Hallo,

ich habe mich nach intensiver Suche um Antworten mit dem Internet beschäftigt und bin auf dieses Forum gestossen. An dieser Stelle möchte ich mich vorstellen und etwas zu meiner Geschichte erzählen:

Mein Name ist Sven, komme aus Berlin und bin 45 Jahre jung. Ich war im Sommer letzten Jahres mit über 40°C Fieber ins Klinikum eingeliefert worden. Ich hatte in den Wochen davor extreme Probleme beim Wasser lassen. Es brannte sehr stark. Weitere Schmerzen hatte ich nicht. Ich glaubte zu dieser Zeit, an einer Blasenentzündung zu leiden. Auf Grund des hohen Fiebers wurde ich sofort stationär behandelt. Lt. Aussage des Aufnahmearztes stand ich kurz vor einem Nierenversagen. Daraufhin wurde ich auf den Kopf gestellt. Diverse Bluttests, Harnuntersuchungen, Ultraschall außen und rektal, CT usw.
Am Anfang waren sich die Ärzte unsicher, was mir fehlen könnte. Nach Auswertungen der CT Bilder (Prostata war abgedeckt) entdeckte man einen kleinen Punkt an meiner rechten Niere. Daraufhin bezog sich die gesamte Behandlung auf diesen Nierenabzess. Ich wurde intravenös mit Antibiotika behandelt, was relativ schnell zur Verbesserung meines Zustands führte. Nachdem ich für die Nachbehandlung mir einen Urologen suchte, untersuchte er mich weiter nach diesem Schema. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich keine Probleme mit dem Wasserlassen, allerdings verwunderte es mich, dass keine Samenflüssigkeit mehr austrat. Dies teilte ich meinem Urologen mit, der aber erstmal nicht weiter darauf einging. Vorsorglich sollte ich pro Quartal mich 1x vorstellen, was ich auch tat.
Seit Ende des Jahres gingen dann die Beschwerden los, Wasser lassen ist fast nur noch im Stehen möglich, die Blase entleert sich nicht zu 100%.
Ein einziges Mal hatte ich kurzzeiges Stechen beim Wasser lassen, was gefolgt von kurzer Blutung, wie ein Abgang eines winzigen Steins sich anfühlte.
Ich bin dann sofort zum Urologen, der daraufhin eine Vergrößerung der Prostata und einen PSA von 21,9 feststellte. Das Abtasten war für mich schmerzhaft. Gefolgt von einer 14 tägigen Antibiotika Behandlung, die ohne Erfolg war, unterzog ich mich einer Biopsie. Da die örtliche Betäubung nicht anschlug, war das Einstechen der Stanznadel sehr schmerzhaft. Ich glaubte immernoch an eine bösartige Entzündung durch resistente Bakterienstämme. Der pathologische Bericht war niederschmetternd. Es wurde Krebsbefall der Prostata festgestellt. Mein Arzt geht von einer Streuung aus. Am Freitag lasse ich die Knochen röntgen, um eventuelle Krebsherde festzustellen zu lassen. Er empfiehlt mir eine Totalentnahme mit nachfolgender Hormonbehandlung. Ich bin am Boden zerstört und kann das alles nicht nachvollziehen. Was kann ich noch alles unternehmen, um einer Totalentnahme entgehen zu können und dennoch eventuelle Heilungschancen zu nutzen.
Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten.
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  #2  
Alt 09.02.2011, 17:19
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 295
Standard AW: Prostatakrebs Diagnose

Hallo Sven,

erstmal ruhig Blut bewahren. Leider kann man Ihnen auf Grund der wenigen Angaben keinen fundierten Rat geben.

Sie sollten sich den Biopsiebefund bei Ihrem Urologen besorgen - darauf haben Sie als Patient - ein Anrecht und dann Ihre genauen Daten ins Forum stellen:

1. Alter
2. Ausgangs-PSA vor der Biopsie
3. Anzahl entnommener Stanzen
4. Anzahl betroffener Stanzen, optimal mit dem %-Anteil des Krebsbefalles
5. ganz wichtig: Gleason Score, der etwas über die Aggressivität des Krebses aussagt
6. wenn angegeben, Tumorstadium z.B. T1c

Zur Information und Hilfe bei der Therapieentscheidung kann ich Ihnen die Patientenratgeber Prostatakarzinom I und II empfehlen, die auf Grundlage der S3-Leitlinie erstellt wurden:

Die beiden besten Ratgeber, die es derzeit meiner Ansicht nach zum Prostatakarzinom gibt:

Prostatakrebs I Lokal begrenztes Prostatakarzinom:

http://www.krebsgesellschaft.de/down...009-pl-pca.pdf

Prostatakrebs II Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom:

http://www.krebsgesellschaft.de/down...ca2_100818.pdf

Beide Ratgeber können Sie auch in gedrucker Form kostenlos beim BPS in Gehrden anfordern:

info@prostatakrebs-bps.de

Panik ist ein schlechter Ratgeber. Informieren Sie sich in Ruhe und holen Sie sich gegebenenfalls an einem urologischen Zentrum, am besten an einem Prostatakarzinomzentrum oder an einer Universitätsklinik eine Zweitmeinung ein.

Alles Gute!

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
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  #3  
Alt 10.02.2011, 14:18
Sven.P Sven.P ist offline
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Registriert seit: 09.02.2011
Beiträge: 28
Standard AW: Prostatakrebs Diagnose

Hallo Hansjörg,

nicht in Panik geraten ist leichter gesagt, als umgesetzt, wenn einen so ne Dampframme trifft.
Alle Angaben habe ich noch nicht zusammen:

1. Alter: 47 Jahre
2. Ausgangs PSA: 21,9
3. Anzahl entnommener Stanzen: 1 (auf Grund der Nichtwirkung der Betäubung)
4. angeblich mit der einen Stanzung 100%er Befund
5 und 6 sind mir noch unbekannt.

Morgen gehe ich zum Knochenmark Röntgen um eventuelle Streuungen festzustellen. Rein vom Bauchgefühl spüre ich eine Vergrößerung und Verhärtung meiner Prostata. Es ist ein leichter Druck zu verspüren. Ich hoffe auf Morgen, ein negativer Befund wäre mein großter Wunsch.

Vielen Dank für die Links, werde mich da mal durcharbeiten.

Gruß Sven
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  #4  
Alt 18.02.2011, 18:16
Sven.P Sven.P ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2011
Beiträge: 28
Standard AW: Prostatakrebs Diagnose

Um nicht jeden einzel antworten zu müssen, an der Stelle erst mal Dank für die PN's.
Mein Knochenröntgen ist negativ ausgefallen, kein auffälliger Befund. Erste Hürde genommen. Liege gerade im Kampf mit der KK, wegen einer PET CT Diagnose, die sie nicht bezahlen wollen, vielleicht entscheidet ja der MDK positiv und ich kann das PET noch vor meiner OP machen lassen. Habe mich entschieden in die Uniklinik Leipzig zu gehen. Habe heute einen Termin für eine EERPE bekommen. Hoffe diese OP kann auch Nerverhaltend durchgeführt werden.
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  #5  
Alt 18.02.2011, 18:37
frohsinn frohsinn ist offline
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Registriert seit: 07.06.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.883
Standard AW: Prostatakrebs Diagnose

Hi Sven....auch wir hatten das Kk-Problem mit dem Cholin PET-CT...,sind auch bei einer Kasse die das normalerweise nicht trägt.In unserem Falle hat das die Klinik ,der Doc eingeleitet um auszuschließen das es sich um mehrere Metas handelt,man hätte dann auch nicht operiert.Glück im Unglück "nur" eine Meta und erfolgreiche Op.Aber 5 Mon.hats gedauert bis dann die Kasse doch das PET-CT übernommen hat. Also viel Glück bei der Op und bleib am Ball wegen der Kasse Gruß die Frohsinn
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  #6  
Alt 04.03.2011, 18:16
Sven.P Sven.P ist offline
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Registriert seit: 09.02.2011
Beiträge: 28
Standard AW: Prostatakrebs Diagnose

Hallo,

wie zu erwarten hat die KK abgelehnt. Wahrscheinlich wiegt ein Prostatakrebs nicht soviel wie Lungen, oder Brustkrebs. Ich persönlich kann da keine Unterschiede sehen, wenn man erst mal Krebs hat.
Habe mir jetzt auch einen Top Operateur im Uniklinikum Leipzig gesucht. Dieser sagte mir, das wir erstmal auf das PET CT verzichten können. Er will die Diagnose per Schnellschnitt machen. Soll heißen, er wird als erstes Lymphknoten aus dem Becken entnehmen und sofort pathologisch untersuchen lassen. Mit ein bisschen Glück wird auch dieser Befund negativ ausfallen. Hoffe ich jedenfall. Zwar sprechen die Werte nicht dafür (PSA 21,9, Gleason Score 4+5), aber die hoffnung stirbt zuletzt. Egal wie, das Krebszentrum muss entfernt werden. Ich hoffe, dass der Professor dennoch einen Nerven schonenden Eingriff bei mir durchführen kann.
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