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#1
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AW: Wir sind so hilflos !
Liebe Antje,
manchmal muss man auch nichts mehr sagen und auch nichts tun- höchstens etwas für sich, wobei man die Gedanken sowieso nur schwer abstellen kann. Als es meinem man während seiner Therapie sehr sehr schlecht ging, merkte auch ich irgendwann, dass mir die Kräfte schwanden. Ich habe mir dann nach den täglichen KH-Besuchen ab 21.00 Uhr "krebsfrei" verordnet, d.h. keine Telfonate mehr bis in die halbe Nacht über d. "schwere Situation" geführt. Denn danach habe ich erst recht keinen Schlaf gefunden. Und da mir der Appetit gänzlich abhanden gekommen war, habe ich auch angefangen, bewusst und regelmäßig zu essen. Pass also gut auf dich auf, liebe Grüße Adelheid. |
#2
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AW: Wir sind so hilflos !
Liebe Adelheid
Danke für Dein Verständis .Habe heute ganz bewußt versucht alles zu verdrängen.Ging auch ganz gut,da ich mehr als genug mit den Kindern beschäftigt war.Heute Abend beim Telefonat mit meiner Mutter war ich ganz vorsichtig,habe keine brezligen Themen angeschnitten,sondern sie nur reden lassen.Weiß leider noch immer nicht,was gestern beim Arzt vorgefallen ist.Morgen werde ich versuchen meinen Vater alleine zu sprechen.Noch etwas liegt mir auf der Seele.Wir haben im letzten Jahr das erste Mal mit der Familie Urlaub machen können.2 Wochen Ostsee (dabei kommen mein Mann und ich ursprünglich von der Nordsee ).Es hat uns allen richtig gut getan.Vorher war ein Urlaub für uns aus finanziellen Gründen nicht möglich.Dieses Jahr haben wir 3 Wochen gebucht ,gleicher Ort,gleiche Unterkunft.Wir haben das ganze Jahr darauf gespart und leider auch keine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen.(was sollte uns schon daran hindern...)Der Weg von hier zu meiner Mutter ist der gleiche,wie von der Ostsee zur Nordsee.Frage mich aber ,ob ich das mit meinem Gefühl vereinbaren kann.Aber es sind noch 6 Wochen bis dahin.Würde ich jetzt schon absagen,würde meine Mutter mir im Moment wahrscheinlich "ins Gesicht springen".Ich glaube,dass ich verstanden habe ,dass ich im Moment abwarten muss,und auf sie warten muss. Danke und alles Liebe Antje |
#3
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AW: Wir sind so hilflos !
Liebe Antje,
ja abwarten, alles so lassen, wie geplant mit dem Urlaub. Es findet sich alles- irgendwie. Mach dich wegen des Urlaubes nicht verrückt. Es findet und fügt sich alles... Ich hoffe, dein Tag heute war erträglich und du kommst mit der momentanen Situation zurecht, findest in deinem Umfeld genügend Unterstützung und Verständnis. Viele Grüße und eine gute Nacht von Adelheid. PS. Wohin an der Ostsee wollt ihr im Urlaub fahren? Mein Mann und ich wohnen in Stralsund. |
#4
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AW: Wir sind so hilflos !
Hallo Adelheid
Unsren Urlaub wollen wir in Sierksdorf (kleines Dorf in der Nähe von Scharbeutz/Schleswig-Holstein ) verbringen.Im letzten Herbst waren wir in Solkendorf (bei Stralsund ).Im Moment versuche ich mich abzugrenzen,denn die Wahrheit höre ich leider nicht von meiner Mutter.Sie hat mir beigebracht,dass man niemals lügen darf!Aber im Moment merke ich selbst,dass fast alles Lüge ist,was von ihr kommt.das tut so weh!Morgen hat sie einen Termin im Krankenhaus.Verbandswechsel,Thema Port und Chemo... Bin gepannt was ich dann zu hören bekomme.Noch ist sie da ,aber ich vermisse meine Mutter "von früher ".Wie soll das nur alles weitergehen ? Gute Nacht Antje |
#5
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AW: Wir sind so hilflos !
Liebe Adelheid,
es tut mir sehr leid, was du in dieser Situation mitmachst. Zum Verständnis für das momentane Verhalten deiner Mutter schicke ich dir diesen link: http://www.pflegewiki.de/wiki/Sterbe...C3%BCbler_Ross Dort werden die 5 Phasen, die ein Mensch durchmacht, wenn er weiß, dass er bald sterben muss, erklärt. Deine Mutter befindet sich wahrscheinlich gerade in der zweiten Phase, die viel Wut und Zorn zeigt. Sie will einfach mit dir noch nicht über ihren Tod sprechen, weil sie sich selbst noch nicht damit abgefunden hat. Das ist sicher auch gut zu verstehen. Es braucht noch ein kleines bisschen Zeit. Lass ihr diese Zeit. Sie hat sicher sehr mit sich zu kämpfen. Alles Gute für euch Viki |
#6
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AW: Wir sind so hilflos !
Liebe Antje,
Vikis Hinweis finde ich ganz wichtig und kann ihn noch durch eine Buch ergänzen, das mir persönlich sehr geholfen hat: Bernhard Jakoby "Keine Seele geht verloren- Hilfe und Hoffnung bei plötzlichen Todesfaällen und Suizid". Ich habe es gelesen, nachdem ich unvorbereitet Sterbebegleitung bei meinem Vater gemacht hatte und danach in ein tiefes Loch gefallen bin. Meine Schwiegermutter starb, als mein Mann gerade aus der Klinik entlassen war. Auch sie habe ich stellvertretend für meinen Mann beglietet. Bei ihr war ich irgendwie besser gewappnet. Viel Kraft euch allen und ein sonniges Wochenende von Adelheid. |
#7
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AW: Wir sind so hilflos !
Hallo Viki
Vielen Dank für Deinen Hinweis,es ist manchmal alles so schwer zu verstehen.Aber letztendlich geht es in erster Linie um meine Mutter und nicht um mich.Auch wenn es mir schwer fällt. Danke ,Antje |
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