Innerhalb 1 Woche an einem NHL gestorben

[flautine]

Hallo Flake,

es tut mir sehr leid, dass Deiner Mutter nicht mehr geholfen werden konnte. Von einem so krassen Verlauf habe ich auch noch nie gehört - es wurde wohl schlicht zu spät entdeckt, und dass die Leber als lebenswichtiges Organ befallen war, hat die Situation erst so verschlimmert. Du schreibst, dass Deine Mutter ein "Arbeitstier" war - könnte es sein, dass sie sich schon länger nicht gut fühlte, es aber von sich weg bzw. auf die Herzschwäche geschoben hat? Viele Lymphompatienten haben auch gar keine Symptome, das macht die Erkennung oft schwierig. Mein Mann hatte das "Glück", dass Lymphknoten unter der Achsel bis auf Apfelsinengröße anschwollen, dadurch machte es sich schnell bemerkbar. Deine Mutter hatte dieses Glück leider nicht ...
Ein hochmalignes NHL kann sehr schnell wachsen. Das Problem ist, dass es auch bei zügiger Bearbeitung mindestens eine Woche dauert, bis man ein Ergebnis hat: Es müssen eine Gewebeprobe und Knochenmark untersucht werden, und diese Proben werden an zwei verschiedene Institute geschickt. Das dauert leider, ist aber wichtig für die Wahl der Therapie. Ob man schon durch den Verdacht eine Vorchemo hätte machen können, weiß ich nicht - allerdings hättet Ihr da wohl so ein Glück haben müssen wie Mayas Mutter ... oft dauert es sehr lange, bis ein Lymphom als solches diagnostiziert wird.
Ich kann Dein Bedürfnis nach Erklärungen sehr gut verstehen, aber woher ein Lymphom kommt, kann man nicht wirklich sagen. Es gibt so viele vermutliche und mögliche Ursachen, nachgewiesen ist nichts. Selbst der Zusammenhang mit Pfeifferschem Drüsenfieber ist nicht nachgewiesen - könnte sein oder auch nicht ... Letztlich bringt die Ursachensuche, wie Maya schon schrieb, nichts.

Ich wünsche Dir viel Kraft, gerade jetzt zu Weihnachten, wo Dir Deine Mutter wohl besonders fehlen wird.

Liebe Grüße
flautine

[sonnescheint]

hallo flake,

ich hab jetzt erst deinen thread gelesen...

das muss ein horror sein, wenn es so schnell geht...... meine ma wurde 5 tage nach ihrer krebsdiagnose operiert, es hätte eine sehr schwere operation werden sollen und ich hatte fürchterliche angst, dass sie sie nicht überlebt.
ich wäre fast verrückt geworden von dem schock und der großen angst..... ich habe gebetet, dass sie die operation übersteht und wir noch genug zeit haben, uns zu verabschieden - und so war es dann auch.

von dem her fühle ich mit dir, das muss ja ein riesen schock gewesen sein...

ich denke, wie es auch ist, es ist immer sehr schlimm...
was ihr euch "erspart" habt, war das wissen darum, dass diese oder jene aktivität die "letzte" ist. wir haben dem tod solange (9 1/2 monate) ins auge geblickt, immer in dem bewusstsein, dass er kommen wird und doch in der hoffnung, dass das alles nur ein böser traum ist und alles gut ausgeht.... das war auch grauslich.... zu wissen und in jeder faser zu spüren, dass der tod langsam aber sicher immer näher kommt...

deine mutter hat bis zum ende der krankheit gar nichts von ihr gewusst... ich glaube, die ärzte hätten ihr gar nicht mehr helfen können, in eurem fall haben sie glaub ich gar nichts falsch machen können, sie waren auch "überrumpelt".... vielleicht war es ein glück, dass die krankheit erst so spät, quasi im allerletzten moment, entdeckt wurde. bis dahin konntet ihr sorgenfrei sein. das ist auch was wert!

meiner meinung nach ist es schicksal... die krankheit hat einfach bis zum letzten moment darauf gewartet, sich zu zeigen. ich sehe es so, dass sie euch ein paar traurige monate zwischen kampfeslust und tiefster verzweiflung und depression und des sich nicht-abfinden-wollen-aber-müssens erspart hat.

wie heißt es doch: lieber ein ende mit schrecken als ein schrecken ohne ende. bei euch lag der fokus auf ersterem....

ich bin mir nicht sicher, ob ich die richtigen worte gefunden habe... ich will einfach sagen, alles hat auch seine positive seite. dass es sooooo schnell ging hat bewirkt, dass deine ma nicht lange leiden musste und du musstest deine ma nicht lange leiden sehen.

alles liebe

irene

[Flake]

Hallo ihr Lieben,

ich wünsche euch von tiefsten Herzen ein FROHES WEIHNACHTSFEST und sehe eure Worte als mein persönliches Geschenk. Man glaubt es nie, aber wenn die Gedanken verrückt spielen und man am verzweifeln ist, dass es euch gibt und einem mit einem geschriebenen Text wieder auf den Boden der Tatsachen holt.

Ja, das mit meiner Mama macht mich echt wahnsinnig, da ich doch durchs Arbeiten jeden Tag mit ihr verbracht habe.
Bezüglich der Symptome! - Da habt ihr schon recht - die waren schon auf sie zugeschnitten. Sie hat sogar nicht einmal abgenommen eher zu.

Die Gedanken - in den Tagen vielleicht selbst etwas tun zu können sind sehr weit hergeholt (ich bin auch nur ein Mensch kein Arzt) aber für mich selbst gibt es eine Sache, die ich bei Mama nie wieder gutmachen kann:
"Ich war nicht da als sie eingeschlafen ist"
und das durch den schnellen Verlauf mir das genommen wurde und ich selbst damit nicht einen Tag gerechnet hatte werde ich mir niemals verzeihen. Ich muss es hinnehmen aber verzeihen kann ich mir das nicht, egal wie ich versuche.

Ich habe jetzt zu Weihnachten das Glück zwei Kids zu haben, die mir zeigen wies weiter geht und vor allem meine OMA, die ohne meine Tochter vielleicht nicht mehr dabei wäre und das ich euch habe ist etwas ganz Besonderes ich drücke euch mit einem Lächeln ganz fest und wünsche das Beste

[sonnescheint]

liebe flake,

schön, dass du auch die positiven seiten sehen kannst und deine familie dir kraft gibt.

du schreibst, du kannst dir das nicht verzeihen, dass du nicht dabei warst, als sie starb.

vielleicht wollte sie das so?
die sterbeforscherin elisabeth kübler-ross hat von vielen fällen berichtet, wo sterbende gerade dann verstarben, wenn ihre lieben, die die ganze zeit an ihrem bett saßen, kurz rausgegangen waren um z.b. ein glas wasser zu holen.

bitte mache dir keine vorwürfe! es wird schon genau so passen, wie es war.

ich wünsche dir viel kraft für die nächste zeit

ich drücke dich

irene

[pialotte]

Hallo Flake,
ich freue mich ein wenig, dass Deine Kinder Dich auf andere Gedanken
bringen können bzw die Weihnachtstage ein wenig schöner werden dadurch.

Mein Vater ist Anfang Februar an einem Hochmalignes Non-Hodgkin Lymphom erkrankt und ist der Krankheit Ende September erlegen!
Wir haben die letzten Tage zu viert (Meine Mutter, meine Geschwister und ich)
an seinem krankenbett gehockt und wirklich rund um die UHr war jemand da!
Letztendlich ist er friedlich eingeschlafen, als meine Schwester gerad mal 10 min weg
und ein guter Freund, der Familie gerade bei ihm war.
Die Schwester der Station haben alle gesagt:
"Er hat bestimmt gewartet, bis ihr nicht mehr da seid!"
Auch die Psychologin meinte, dass die Sterbenden sich einen Moment aussuchen,
wo sie alleine sind, bzw wo die Nahen Angehörigen nicht dabei sind.

Ich bin sehr froh gewesen, dass ich in dem Moment nicht da war.
Ich weiss nicht, wie ich das gefunden hätte und was ich gemacht hätte.

Nun war es bei uns auch ein langer Leidensweg und ich habe ihm nichts sehnlicher gewünscht,
als dass er endlich ruhen darf.

Ich weiss nciht, ob es Dir hilft.
Aber bitte mache Dir keine Vorwürfe.
Ich glaube es ist richtig so, wie es gelaufen ist!

Fühl Dich gedrückt und
viel Kraft für die nächste Zeit.

die Pia

[Flake]

Hallo ihr Lieben,

wenn ich über eure Worte genau nachdenke ... fällt mir mein Opa ein ... er war schon alt und ist an einem natürlichen Tod gestorben. Wir sind Nachts 3x zu ihm gefahren meine Mutter mit Oma und ich. Um kurz vor vier sind wir nach Hause ... nicht einmal 5 Minuten hat es gedauert bis mein Telefon geklingelt hatte .... ich dachte mir es schon und tatsächlich ist er in diesen kurzen Minuten eingeschlafen als wir alle weg waren.

Damals sagte ich meiner Oma "Er hat gewartet und gekämpft - nur um dich zu schützen"

Ich hätte einfach gerne noch etwas gesagt. Seit ihrer Bestattung war ich nicht einmal bei ihr ... ich schäme mich ... ich schaffe es nicht ... irgendwann ist der richtige Zeitpunkt gekommen ... ich habe noch zuviel Angst davor ... ich bin mit den Gedanken immer bei ihr aber ... vielleicht wenn ich mein Gewissen in den Griff bekommen habe!

Auf solch eine Situation kann man sich niemals vorbereiten - das ist schlimm - ein solcher Verlust ist heftig und prägt das Leben unter anderem mit den Worten "Der Schmerz lässt uns nie ruhen - aber wir lernen mit ihm umzugehen!".

Ich hoffe ihr habt totz Allem auch schöne Weihnachtstage mit Menschen die euch lieben

Liebe Grüße

[Schokolinse]

Hallo Flakechen & frohe Weihnachten

ich finde, dass Deine Gedanken eine wirkliche Entwicklung zeigen.....ich wolte Dir heute aber nur sagen, dass ich immer für Dich da bin....ich mag Dich sehr, obwohl wir uns nicht kennen, vielleicht verbindet uns aber die Gleichheit der Erkrankung unserer Mamas.

Du kannst mich jederzeit kontaktieren wenn Du magst,

liebe Grüße sendet Dir

die Maya

[Schnucki]

Hallo Flake,

Kennt sich jemand damit aus, oder hat es jemand hinter sich???

ich kenne mich mit dem Pfeiffer aus, hatte es selbst, sogar über Jahre chronisch.

Zu Deiner Beruhigung sei gesagt, dass die Durchseuchung bei den Menschen mit dem das Fieber auslösende Virus EBV bei ca. 95 % liegt, d.h. die meisten Menschen haben Pfeiffersches Drüsenfieber gehabt.

LG

Astrid

[Flake]

So, so....
wir hatten vorher nicht viel davon gehört. Dieses Wort steht sogar noch bei meiner Mama auf dem Schreibtisch, so als hätte ich es ihr erst Gestern am Telefon gesagt.

Es gibt für viele Sachen keine Erklärungen, warum - weshalb - wieso.... In der Medizin hätte ich auf eine gehofft, da weder das eine noch das andere zu besonders seltenen Krankheiten gehören.

Vor ein paar Jahren verstarb meine beste Freundin an einem Brand in ihrem Zimmer. Sie kam von einer Party nach Hause. Was passiert war weiss keiner, weder Ursache noch evtl. Gründe - ihre Mutter starb beim Versuch sie aus ihrem Zimmer zu befreien. Es war eine Tragödie ohne Worte. Sie wurde mir aus dem Leben gerissen mit 19, wir waren 5 Jahre, als wir uns kennengelernt hatten. Es war für mich nicht leicht das zu begreifen, aber ich konnte akzeptieren - es war ein Unfall und keiner konnte etwas dagegen tun. Es ist kein Trost - aber, ich glaube ihr wisst was ich meine.

Bei meiner Mama, war es kein Unfall bei dem es öfters keine Erklärungen gibt und dass macht mich Wahnsinnig - allein nur das.
Das es so schnell ging ist für mich in Ordnung, Sie musste dadurch wahrscheinlich keine Schmerzen erleiden und das ist das Wichtigste, denn es geht ja um Sie und nicht um mich. Das die Ärzte darüber selbst überrascht waren, hat mir allerdings nichts gebracht und ist mit das Einzige was mich nicht akzeptieren lässt, das sie gegangen ist.

Nun habe ich mir wieder etwas von der Sehle geschrieben und wünsche euch allen alles Liebe

[Flake]

Hallo alle zusammen,

ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2009.

Liebe Grüße und alles alles Gute

[Flake]

Hey,

wie ich gelesen habe, gibt es im Spätjahr immer einen Weltlymphom-Tag, war jemand schon einmal dabei? Würde es sich lohnen mal dort vorbeizuschauen?

Es gibt so viele Sachen, die mir an den Kopf geklatscht wurden - viele Nebendiogs wie z.B. Hypercalkaemie, hat das jeder bei einem B-zell-Lymphom?

Wäre super, wenn ich ein kleines Feedback bekomme

Liebe Grüße an Alle

[Flake]

Ich muss mir etwas von der Sehle reden....


Die Zeit rennt und es ist schon ein dreiviertel Jahr vergangen und ich fühle mich nicht unbedingt besser. Ich komme mir so blöd vor, da ich noch nicht einmal es geschafft habe auf den Friedhof zu gehen, warum? - Ich stand schon oft davor, habe Familie hingebracht und und und ... und kann einfach nicht zum Grab gehen.
Kennt jemand dieses Gefühl? - Es ist ein scheiß-Gefühl zu wollen, nicht zu können und sich noch Vorwürfe zu machen, dass man noch nicht da war. Einfach lächerlich - ich bin normalerweise gar nicht der Typ für sowas....

[Flake]

Liebe Mama,

ohne ein Wort musstest du gehen
in eine andere Welt – und ich kann dich nicht mehr sehen.
Auch wenn ich versuche dass ich nicht weine,
fühle ich mich so alleine,
denn du warst immer für mich da
und dieses Gefühl war so wunderbar.
Ein neues Leben kommt auf mich zu
und ich weiss noch nicht was ich tuh.
Es ist ein Schmerz und tut so weh
Tag für Tag weiss ich nicht wohin ich geh.
Ich will zu dir um kurz zu sagen,
was ich in menem Herzen zu tragen.
Die vielen gesagten Worte waren's nich'
Sie waren stets in Gedanken -
ICH LIEBE DICH.

[Flake]

Ein Engel ist gekommen
und hat dich mir genommen.

Denn wenn ich mich traue
und zum Himmel aufschaue...

Wirds mir ganz warm ... - ... als hätte ich eine Kerze
direkt am Herze.

Vielleicht wird der größte Stern es globen,
dass du es bist – irgendwo dort oben.