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  #1  
Alt 13.08.2012, 12:30
monschie monschie ist offline
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Standard AW: Heaven can wait...

Hab soeben die Antwort per mail auf meine Frage , 10 Jahre Nachsorge bei Darmkrebs vom Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) erhalten.

Zitat:
Gerne möchten wir Ihnen nun das Ergebnis unserer Recherche zum Thema "Dauer der Nachsorge bei Enddarmkrebs" mitteilen. Wir bitten hierbei um Verständnis dafür, dass wir als Krebsinformationsdienst nur Hintergründe zusammentragen und nicht die ärztliche Beratung ersetzen.

Die Nachsorge bei Darmkrebspatienten orientiert sich an dem individuellen Rückfallrisiko. Lag ein frühes Tumorstadium vor (Stadium I) und ist der Tumor vollständig entfernt worden, kann in Anbetracht der geringen Rückfallrate und der günstigen Prognose auf eine regelmäßige Nachsorge verzichtet werden. Nach der kurativen Behandlung (d. h. Heilung) von örtlich fortgeschritten Tumoren (Stadium II und III) werden regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen empfohlen. Welches Tumorstadium bei Ihnen vorlag, geht aus den uns zur Verfügung stehenden Information nicht hervor.

Ein Ziel der Nachsorge ist nicht nur der frühzeitige Nachweis von örtlichen Rückfällen (Lokalrezidiven) und Metastasen sondern auch das frühzeitige Erkennen von Zweitkarzinomen (bösartigen Tumoren, die sich unabhängig von der ursprünglichen Krebserkrankung an einer anderen Stelle im Darm entwickeln, auch als "metachrone Karzinome" bezeichnet). Denn Menschen, die bereits einmal an Darmkrebs erkrankt waren, haben ein im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erhöhtes Risiko, (weitere) Karzinome im Darm zu entwickeln.

Patienten mit einem Rektumkarzinom (Enddarmkarzinom) im Stadium II oder III erhalten in der Regel vor der Operation (neoadjuvant) eine Strahlenchemotherapie. In letzter Zeit gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass diese lokale Vorbehandlung den Zeitpunkt von Rückfällen verzögert. Nach Meinung mancher Experten sollte das Nachsorgeprogramm daher nicht wie in der Leitlinie* empfohlen nach 5 Jahren enden, sondern bis zu 10 Jahre dauern: Nur so könnten auch späte Rückfälle frühzeitig entdeckt und einer kurativen Re-Operation zugeführt werden. Die verlängerte intensive Nachsorge würde zudem durch die Tatsache gerechtfertigt, dass auch erneute Operationen bei wiederholten Rückfällen sinnvoll erscheinen.

Zur Erläuterung des Begriffes Leitlinie*:
Ärztliche Leitlinien sind durch Ärzte entwickelte Entscheidungshilfen, die bewährte Verfahren von Diagnostik und Therapie für bestimmte Krankheitsbilder regeln. Sie sollen dem behandelnden Arzt Orientierungshilfen geben, die Qualität der Behandlung absichern und dem Schutz des Patienten dienen. Medizinisch legen die Leitlinien den Standard guter Behandlung fest. In Einzelfällen kann jedoch auch eine Abweichung von den Empfehlungen sinnvoll sein, wenn es die Besonderheit der Erkrankung oder die Konstitution des Patienten gebietet.

Welches individuelle Vorgehen bei Ihnen sinnvoll ist, kann nur ein behandelnder Arzt, der Sie persönlich, Ihren Allgemeinzustand, Ihre durchgeführten Therapien und all Ihre Befunde im Detail kennt, beurteilen.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Hinweisen ein wenig weiterhelfen konnten.........
---------------------------------------------------
cu monschie
  #2  
Alt 14.08.2012, 11:15
Benutzerbild von McBabbel
McBabbel McBabbel ist offline
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Standard AW: Heaven can wait...

Hallo monschie,

danke für Deine Recherche und schnelle Antwort.

Hätte mir zwar lieber die Verneinung der 10 Jahre andauernden Nachsorge gewünscht. Aber, was soll's! Die dann noch insgesamt 7 Jahre der zeitweisen Nervosität und innerlichen Unruhe sitze ich doch locker auf einer A....backe ab.

Ob sich durch diese neue Erkenntnis auch die Schwerbehinderung um 5 Jahre verlängert?

Bin mal gespannt, was Toffy herausfindet.

Liebe Grüße an alle - McBabbel

Geändert von gitti2002 (03.03.2015 um 23:44 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
  #3  
Alt 14.08.2012, 12:11
monschie monschie ist offline
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Beiträge: 155
Standard AW: Heaven can wait...

Ich sehe es genau andersherum. Man oder Frau stelle sich nur mal vor,
nach einer T3er Op ist dann nach 5 Jahren Schluß mit Kontrollüberprüfungen.
Und im 7ten Jahr verkriecht sich "der schwarze Vogel " wieder im Darm......

Nein, nein, ich muß wissen wodran man ist. Bin da zu meinem Körper sehr vorsichtig lieb geworden.
So etwas kannte ich vor meinem exKrebs noch gar nicht. Es hat sich nach diesem überstandenen
Darmkrebs bei mir zu viel im Kopf nur POSITIV ( auch auf Basis NLP ) entwickelt.
Hat mich auf Jahre vorangetrieben

cu monschie

Geändert von gitti2002 (03.03.2015 um 23:45 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
  #4  
Alt 14.08.2012, 12:27
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Heaven can wait...

Hi Ihr zwei!
Monschie, das ist sehr interessant.
Aber wie genau sollte denn die Nachsorge dann aussehen? Geht Ihr denn jährlich zur Kolo?

Viele Grüße
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
  #5  
Alt 15.08.2012, 06:47
monschie monschie ist offline
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Standard AW: Heaven can wait...

Bei mir war es so. Im Dez.09 ergab eine Darmspiegelung+ CT Darmkrebs T3 ;
8cm vor dem Ausgang. 30cm Darm muß weg. Feb.10 Bestrahlung+5Fu Chemo.
Mitte April 10 Op im Prosper, soeben noch relativ rechtzeitig,
keine vitalen Tumorteile mehr gefunden. Danach noch mal im Juli10 3 Wochen 5Fu Chemo.

Nachsorge im Oktober 10 + 11 +12 ergab bisher immer keinen Befund.
Ausgeführt wurden diesbezüglich:
MRT Unterleib , Darmspiegelung , Ultraschall Leber , röntgen Lunge
sowie großes Blutbild incl. Tumormaker.
Blutuntersuchung auch deshalb, bei mir wurde durch den Beckenknochen durchbestrahlt --->
dadurch kann ich zu 3% statistisch Leukämie bekommen.

Was ich durch die Bestrahlung bekommen habe, sind 5cm Enddarmentzündung
( ab und an Blut ) vom Ausgang her gerechnet.
Damit kann ich aber auch noch gut mit leben.

Mit jedem Nachsorgejahr verringert sich die Wahrscheinlichkeit eines Rezetivs.
Verwandschaft ( Seite Vater+Mutter) ist bei mir auch zu 80% an einem
Unterleibskrebs verstorben.
Was mir jetzt im Alter von fast 61 Jahren so in meinem Fall bis 2020 so vorschwebt,
wenn ich u. durch weiter Untersuchungen nix festgestellt wird
weiterhin:
Jedes Jahr eine ausführliche Blutuntersuchung + Ultraschall Leber

Bis 5 Jahre nach OP: jedes Jahr MRT + alle 2 Jahre Darmspiegelung.
Sowie 7. Jahr nach OP.
Im 10. Jahr nach OP. ALLE Untersuchungen zum Abschluß wie ganz
oben beschrieben.
Natürlich werde ich auch 10 Jahre nach OP auch innerlich und außerlich in mich hineinhören......

Man hatte mir vor 2 Wochen noch gesagt: Bei ihnen ist ja durch das TME OP Verfahren viel
rumgeschnibbelt worden. Halten sie die Stelle bei der MRT Untersuchung im Auge.

Seltsamerweise habe ich mich schon 2 Jahre vor meiner Krebsdiagnose
auch schon damit innerlich beschäftigt. Da waren auch mehrere Träume,
die sich alle verwirklicht haben, hab Zeugen dafür, ( sowie 2009 = 2x Blut im Stuhl ,
und seit 2007 beim aufsteigen auf mein ex 125ccm Roller ein dumpfes Gefühl in der linken Leistengegend ,
im Urlaub 2009 war dies fast schon ein Dauerzustand, ohne Roller ).
Hatte jedenfalls bisher ein Sauglück, speziell ab Feb.10, da bin ich dann den RICHTIGEN FACHleuten
in Recklinghausen in die Hände gefallen.
Jetzt bitte wegen den Träumen mich hier nicht als Spinner abtun.
Da hat danach einfach zuviel gepaßt. Hoffe auch weiterhin ein Sauglück wie bisher dabei zu haben.

cu monschie

Geändert von gitti2002 (03.03.2015 um 23:46 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
  #6  
Alt 15.08.2012, 08:57
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.079
Standard AW: Heaven can wait...

Hi monschie
ja, so in etwa habe ich das auch mit der Nachsorge gehandhabt.
Ich bin jetzt im 7. Jahr nach dem Tag x und eigentlich wird 2x Blut untersucht und Sono des Oberbauches gemacht. Kolo wie gesagt in 4 Jahren wieder. das werde ich auch so weitermachen, denke ich.

Ich tue Dich ganz sicher nicht als Spinner ab. Auch ich hatte vorher die seltsame Ahnung (oder war es eine riesige Befürchtung), dass ich sehr sehr krank bin.
Das Unterbwußtsein darf man nicht unterschätzen.

Alles Gute und weiterhin "Sauglück"
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

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