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  #1  
Alt 02.03.2005, 11:54
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Standard Inflammatorisches Mamma Carzinom

Liebe Viola,
vielen Dank für die Links, haben mir schon sehr für meine Freundin geholfen, die letztes Jahr die Diagnose IBC erhalten hat.
Es freut mich sehr für dich, daß deine Nachsorge keinen Befund ergeben hat.
Liebe Grüße
Eva
__________________________________________________ ______________ "Gesundheit ist die größte Gabe, Zufriedenheit der größte Reichtum,Vertrauen das beste Verhältnis" (Fernöstl.Weisheit)
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  #2  
Alt 02.03.2005, 12:06
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Standard Inflammatorisches Mamma Carzinom

Hallo Ilse, und alle anderen. Das Erste, was man bei einem Verdacht auf inflammatorisches Mammacarcinom macht, ist die Antibiotikagabe. Die Symptome sind nämlich die einer Entzündung. Wenn sie unter Antibiotika weggeht, dann ist Krebs unwahrscheinlich.

Verdacht auf Krebs ist ja schwerwiegend und da sollte man die Antibiotikagabe in Kauf nehmen. Krebs geht nämlich von Antibiotika nicht weg.

Wenn man dagegen in er Mammographie nichts findet ist das lagen nicht so aussagekräftig.

Die Antibiotikagabe ist bei inflammatorischem Mammakarzinom die beste, sicherste und und am wenigsten belastende Untersuchung. Elbetta
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  #3  
Alt 03.03.2005, 22:10
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Standard Inflammatorisches Mamma Carzinom

Liebe Ebetta,

es stimmt zwar, dass differentialdiagnostisch bei verdächtigen Entzündungszeichen an der Brust, an die Möglichkeit einer ‚gewöhnlichen‘ Entzündung (Mastitis nonpuerperalis) zu denken ist. Es stimmt auch, dass eine genügend lange, aber erfolglos gebliebene Behandlung mit Antibiotika für das Vorliegen eines inflammatorischen Mammakarzinoms spricht. Es mag auch sein, dass in der Praxis die Diagnose hin und wieder so gestellt wird. (Eine Patientin wird über längere Zeit gegen die vermeintliche Mastitis und weil man einfach nicht an die Möglichkeit eines entzündlichen BKs gedacht hat, mit Antibiotika behandelt und kommt dann ins Mammazentrum, weil die Entzündung nicht weggehen will und sich vielleicht eher verschlimmert hat. Den Spezialisten ist dann sofort klar, dass es sich in diesem Falle um ein inflamm. Mm-Ca. handeln muss.)

ABER: gegen dieses Ausschlussverfahren als bewusst einzusetzendes Diagnoseinstrument spricht der Zeitverlust, der damit verbunden ist (es dauert eben seine Zeit, bis man sagen kann, ob ein Antibiotikum anschlägt oder nicht). Und gerade der Zeitfaktor spielt beim inflamm.Ca., das (wie du an anderem Ort schon gesagt hast) in aller Regel mit einer Lymphangiosis carcinomatosa einhergeht, wie bei keinem anderen Krebstyp eine ganz entscheidende Rolle.

‚Lymphangiosis carcinomatosa‘ bedeutet, dass Krebszellen in die Lymphbahnen der Brust (Haut) übergetreten sind (was die vermeintliche Entzündung verursacht), sich also ungehindert und ohne Filterung durch Lymphknoten im ganzen Körper ausbreiten können. Es gilt nun, diese ‚Invasion‘ unverzüglich zu stoppen, und das geschieht nach heutigem Wissensstand am besten durch die sofortige Gabe einer (so genannten neoadjuvanten, also VOR der OP) Polychemotherapie. Jeder Tag, der durch eine nutzlose Antibiotikatherapie vertan wird, begünstigt die Ausbreitung der Krebszellen im ganzen Körper.

Nach meinem Kenntnisstand erfolg in den spezialisierten BK-Zentren/Unikliniken die Mammadiagnostik wie folgt:
1. Verdachtsdianose aufgrund klinischer Zeichen (Rötung, Schwellung, Orangenhaut usf.)
2. Mammographie (ergibt punkto IBC meist keine klare Antwort, aber ist wegen Mikrokalk u.a. für den Arzt nicht unwichtig)
3. Sonographie (meist auch nicht eindeutig, aber für die spätere Verlaufkontrolle nützlich)
4. MRT mit Kontrastmittel: liefert in der Regel Bestätigung und erlaubt Lokalisation des Tumorgeschehens für die
5. Stanzbiopsie
6. Die mikroskopische Gewebeuntersuchung (Histologie) des gestanzten Materials gibt definitiv Aufschluss über Gutartigkeit/Bösartigkeit, Tumortyp, und Grading (Grad der Aggressivität) und in weiteren Untersuchungen auch des Hormon-und HER2-neu Status.

Viele Grüße
viola
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  #4  
Alt 03.03.2005, 23:13
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Standard Inflammatorisches Mamma Carzinom

Liebe Viola,
das ist doch klar, das die Brustzentren das so sehen.
Die haben doch die ganzen Geräte angeschafft und müssen sie auch abbezahlen.

Aber mit Antibiotika gegen Mastitis geht eine Mastitis sofort zurück. Man sieht das am nächsten Tag. Dann ist vielleicht nicht alles weg, aber es geht zurück und braucht sich nicht verrückt zu machen. Für den Fall hat man dann das ganze Geld für die Untersuchungen umsonst ausgegeben. Das war natürlich meine Hoffnung, denn wenn die Antibiotika gewirkt hätten, hätte ich mir all das sparen können. Denn Krebs geht ja von Antibiotika nicht weg.

Aber bei mir hatten die Antibiotika absolut keine Wirkung. Das konnt ich selbst am nächsten Tag sehen.
Nachmittags war auch keine Veränderung zu beobachten.
Und obwohl im Ultraschall erst nichts zu sehen war, haben wir so lange gesucht, bis das Ding dann gefunden war. Meine Lymphangiosis sah übrigens total harmlos. Ich bin nur darauf gekommen, weil wir das in der Familie haben.

Die Mammographie findet durchaus nicht alles.

Meine Kusine war bei der Mammographie. Jedes Vierteljahr.
Eine Woche nach der letzten Untersuchung wurde sie am Knie operiert. Und da sie deshalb sowieso eine Narkose bekam, bat sie den Gynäkologen, ihr während der Knieoperation doch eine Zyste in der Brust zu entfernen.
Der hat das gemacht und mit bloßem Auge gesehen, dass sich unter der Zyste ein großer Brustkrebs verbarg.

Nach der Operation wurden die Aufnahmen noch mal ganz genau angesehen. Der Krebs war nicht zu sehen.
Es wächst nicht alles so, dass es sich in der Mammographie gut darstellt.

Das die ganze Palette an Geräten in den Brustkrebszentren zur Anwendung kommt ist doch klar. Davon leben diese Zentren doch und oft ist es ja auch sinnvoll.

Aber ich habe mir durch die einmalige Antibiotikaeinnahme für 10 oder 20Euro 800 Euro für das MNR gespart.
Ich brauchte auch nicht die vielen Termine, nicht diese quälende Warterei.
Ich merkte auch, dass die Ärztin das eigentlich auch so sah.

Ich hatte ihr gesagt, dass ich in der Nacht vorher eine dicke fette Dosis Antibiotika genommen hatte und das die in keiner Weise gewirkt hatte. Und deshalb war es nicht schwer, sie zu überzeugen per Ultraschall weiter zu suchen.

Also ich bin schon bereit für oder besser gesagt gegen meine Krankheit Geld auszugeben. Aber nur wenn es wirklich was bringt. Elbetta
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  #5  
Alt 03.03.2005, 23:29
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Standard Inflammatorisches Mamma Carzinom

Hallo Viola, ich habe gerade den Thread von Sonja gelesen:
Tastbefund und im Ultraschall nichts!

Sie beschreibt, wie schwierig das mit den bildgebenden Verfahren ist.

Bei Lymphangiosis ist es noch schwieriger.

Vielleiicht ist der Antibiotikatest ist gar nicht so schlecht. Vielleicht kommte er nur aus der Mode, weil daran kaum was zu verdienen ist?

Was meinst Du? Oder weil die Leute so ungern Antibiotika nehmen? Das könnte auch ein Grund sein.

Aber die Strahlenbelastung ist ja auch nicht ohne.

Deine Elbetta
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  #6  
Alt 04.03.2005, 08:31
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Standard Inflammatorisches Mamma Carzinom

Hallo liebe Elbetta,

vielleicht war es leichtsinnig, dass ich vor einem 1/4 Jahr die wegen damaliger beunruhigender Hautirritationen aus diagnostischen Gründen empfohlene Antibiotika-Gabe abgelehnt hatte. Mir war der Gedanke schrecklich, schon wieder auf meinen Körper mit hoch dosierten Medikamenten einzuprügeln; durch die Chemo- und Bestrahlungstherapie war mein Immunsystem lange Zeit "ganz unten. Außerdem bin ich eine der vielen betroffenen Patientinnen, die leider viele der bekannten Nebenwirkungen durch Tamoxifen durchhalten muss.
Nachdem ich damals 14 Tage auf einen Termin beim Dermatologen warten musste und in dieser Zeit mehr oder weniger latent schwere Ängste hatte, wurde Gott sei Dank dann sofort durch einen relativ jungen Hautarzt geklärt, dass ich eine durchaus häufige - bei Frauen durch Schwitzen etc. entstehende - bakterielle Erkrankung hatte. Als Allergikerin hat man wohl immer mal kleinere offene Hautstellen; ich konnte mir die Krankheit durchaus im Hallenbad "geholt" haben. Inzwischen hat eine Spezialsalbe alles bereinigt und ich bin sehr froh darüber, dass sich meine Ängste nicht bestätigt haben.

Was die Diagnostik betrifft, so liegt es da und dort wohl bundesweit doch mehr oder weniger im Argen. Beispielsweise hätte ich erwartet, dass ein mit dem Titel BRUSTZENTRUM "belohntes" Klinikum einer Betroffenen bei neu auftauchenden unklaren Krankheitsbildern ohne wenn und aber ein MR anbietet.
Aber, dass in einem solchen Klinikum aus Kostengründen trotz des begehrten Status weiterhin statt Personal-Aufbau -Abbau betrieben wird, ist für Fachpersonal und Patienten eigentlich ein unhaltbarer Zustand. Und hat möglicherweise zur Folge, dass vieles übersehen wird und sich dann im Endeffekt viel dramatischer aber auch kostenintensiver entwickelt (

Dir und allen anderen Betroffenen wünsche ich alles erdenklich Gute

mit herzlichem Gruß

ilse
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  #7  
Alt 04.03.2005, 19:06
Ljubica Sever
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Standard Inflammatorisches Mamma Carzinom

Ich hatte die Diagnose letztes Jahr im Januar bekommen und davor hat meine Frauenärztin mir 9 Monate einreden wollen das es nur eine Entzündung ist.

Heute habe ich eine Brust weniger, eine Chemo hinter mir, Bestrahlungsmarathon und nächste Woche muss ich wieder zur Chemo weil ich am Lymphknoten eine Metastase hatte.

Mein Arzt in Hilden bei Düsseldorf, Dr. Pagouras, empfiehlt mir jetzt eine 4xChemo und Antikörpertherapie um auf Nummer sicher zu gehen, das es zu keinem Rückfall kommt.

Ich kann nur allen Frauen raten, wenn die Brust irgendwie rot wird und diese Rötung nicht innerhalb 2-3 Wochen weg ist nach Gabe von Antibiotika, dann solltet ihr direkt zum Arzt und alle Test machen die es dafür gibt!

Gruss,
Ljubica
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