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  #1  
Alt 22.10.2015, 15:55
Emma2015 Emma2015 ist offline
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Standard Hoffnung frisst mich auf.....

Liebe Foris,

Mein Vater liegt im Sterben....
Er bekam die Diagnose Lungenkrebs vor gerade mal 5 Monaten.
Er hat sich tapfer durch Chemos gequält, 6 Wochen Tarceva eingenommen.
Er hatte noch eine schöne Zeit, dir aber von jetzt auf gleich ohne Vorankündigung beendet wurde.
Jetzt liegt er auf der Intensivstation, die er nach Aussage der Ärzte nicht mehr lebend verlassen wird.
Im Moment verfluche ich die Hoffnung, die mir grad ordentlich zusätzt.
Die Hoffnung lässt es nicht zu ihn gehen zu lassen, mich von ihm zu verabschieden.
Ich kann und mag ihn nicht gehen lassen...

Es tut einfach nur weh ihn so zu sehen....

Ich weiß nicht was ich euch eigentlich sagen möchte...
ich kann nicht los lassen...

Traurige Grüße,
Emma
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  #2  
Alt 22.10.2015, 16:45
Lia90 Lia90 ist offline
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Beiträge: 100
Standard AW: Hoffnung frisst mich auf.....

Liebe Emma,

es tut mir sehr Leid, dass du in so einer schwierigen Situation bist, es so schlimm um deinen Vater steht
Ich bin zwar auch Angehörige, kann dir aber leider nichts wirklich hilfreiches sagen, da ich dieses Gefühl nicht von mir selbst, nur von anderen Angehörigen meiner Familie, kenne. Ich kann mir daher aus dieser Erfahrung heraus nur vorstellen, dass das sehr sehr schlimm ist.
Musst du dich denn wirklich offensichtlich verabschieden? Geht es nicht, dass du "einfach" nur da bist, ihm nahe bist? Oder hast du Angst, dass er ein Abschiedsgespräch sucht?
Ich denke, wenn er nicht merkt, dass du nicht loslassen kannst; wenn du es schaffst, das zu verbergen, dann hast du schon viel geschafft. Dann kann er beruhigt gehen. Du musst doch nicht direkt mit ihm darüber sprechen...? Das ändert zwar nichts daran, dass du danach trotzdem loslassen lernen musst - leider, aber es hilft ihm vielleicht.

Liebe Grüße
Lia90
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  #3  
Alt 22.10.2015, 16:55
Bremensie Bremensie ist offline
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Beiträge: 758
Standard AW: Hoffnung frisst mich auf.....

Hallo Emma,
tut mir leid das dein Paps im Sterben liegt. Ich kann dich voll verstehen. Keiner mag seinen Angehörigen gehen lassen der sich so ein Schalentier eingefangen hat.
Bei meinem Lebensgefährten ging es mir auch so. Doch ich habe ihm dann die Entscheidung gelassen ob er gehen möchte oder immer noch weiter kämpfen. Ich habe ihm weiter gesagt egal wie er sich entscheidet ich akzeptiere seine Entscheidung und bleibe an seiner Seite bis zum Schluss.
Er ist dann in meinem und im Beisein seiner Tochter über die Regenbogenbrücke gegangen.
__________________
Jeder Tag ist der Anfang des Lebens.
Jedes Leben der Anfang der Ewigkeit.
(Rainer Maria Rilke)
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  #4  
Alt 24.10.2015, 12:27
Emma2015 Emma2015 ist offline
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Beiträge: 43
Standard AW: Hoffnung frisst mich auf.....

Liebe Bremensie, Lia90,

Es ist alles so schwer....
Die Ärte sagen es wird nicht mehr lange dauern.
Sie haben uns wiederholt versprochen Paps hätte keine Schmerzen, müsse nicht ersticken und die Angst würden sie ihm nehmen.

Stimmt das?

Bremensie, ich bin völlig neben der Spur sollte der Name falsch geschrieben sein dann verzeih bitte.
Durfte dein Lebensgefährte Zuhauses gehen?

Meinen Vater hab ich versprochen "wir bleiben zusammen Zuhause, ganz gleich was kommt"
Mein Versprechen kann ich nicht mehr einhalten, was den Abschied nicht leichter macht.

Traurige Grüße,
Emma
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  #5  
Alt 24.10.2015, 21:42
Drea1971 Drea1971 ist offline
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Ort: Erkrath
Beiträge: 82
Standard AW: Hoffnung frisst mich auf.....

Liebe Emma,

ich weiß zu gut, was du fühlst. Bei meinem Papa war es Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wir wussten, dass die Chance klein ist. Aber wir nahmen sie an. Papa bekam am 31.7. seine erste Chemo. Sein Zustand verschlechterte sich schlagartig. Er war auf der Onkologie, Palliativstation. Am 3.8. bekämen meine Schwester und ich den Anruf, wir mögen bitte zeitnah ins KH kommen. Dort wurde uns erklärt, dass er aus der Leber blutet und er keine Chance hat. Das Zimmer wurde für uns gesperrt und zusammen mit Mama waren wir Tag und Nacht bei Papa.
Ja, er wird keine Schmerzen haben!! Wenn die Ärzte das sagen, dann ist es. Er wird dann Morphium bekommen, sobald Schmerzen kommen. Und ja, auch gegen die Angst und gegen die Unruhe können die Ärzte etwas geben. Das wurde uns erklärt: sobald ihr Vater unruhig wird, er Angst haben sollte...sie so etwas merken, dann sagen sie uns Bescheid. Dann geben wir ihm etwas.

Papa bekam in der Nacht vom 5.8. auf den 6.8. etwas Morphium. Vorher brauchte er es nicht. Am 6.8. ist er eingeschlafen in unserem Beisein. Wenn du kannst, bleibe bei ihm. Rede mit ihm, halte seine Hand. Ich habe meinem Papa gesagt, wie sehr ich ihn liebe und das er der allerbeste Papa der Welt ist. Da tat er seinen letzten Atemzug und sein Herz hörte auf zu schlagen. Es ist schwer, keine Frage. Aber wenn du kannst, dann bleibe bei ihm.
Ich denke an dich und ich wünsche dir ganz viel Kraft! Wenn dir zum schreiben ist, dann mach es hier. Manchmal hilft es. Und hier versteht dich jeder.
__________________
---------------------------------
Mein Papa
Diagnose BSDK
ED 8.7.15
*1.6.1938 - + 6.8.15
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  #6  
Alt 24.10.2015, 23:20
Emma2015 Emma2015 ist offline
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Registriert seit: 23.08.2015
Beiträge: 43
Standard AW: Hoffnung frisst mich auf.....

Liebe Drea,

es tut mir so Leid für dich und deine Familie, herzliches Beileid.

Mein Paps bekommt schon seit Montag Morphin....
Sein linker Lungenflügel war schon bei der erst Diagnose zusammen gefallen.
Sie haben es bis heute nicht geschafft ihn wieder zu richten.
Am Montag ist Papa dann auch der Rechte Lungenflügel...
Die Ärzte sagen er Atmet nur weil ihm die Maschine den Sauerstoff in die Lunge pumpt.

Es ist so schwer das alles zu begreifen....

Ich bin auf den Weg zu ihm in die Klinik, werde die Nacht bei ihm bleiben.

Wünscht uns Glück...

Traurige Grüße,
Emma
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  #7  
Alt 24.10.2015, 23:41
Benutzerbild von Martina2015
Martina2015 Martina2015 ist offline
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Registriert seit: 23.10.2015
Ort: Köln (Nähe)
Beiträge: 266
Standard AW: Hoffnung frisst mich auf.....

Liebe Emma,

ich wünsche Dir viel Kraft auf diesem schweren Weg.

Gruß
Martina
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