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Alt 12.11.2009, 12:53
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Standard Abschied nehmen

Hallo liebe Forum-Teilnehmer, seit gestern habe ich sehr viele eurer Beiträge gelesen und musste mich dabei schon sehr zusammenreißen um hier am Arbeitsplatz nicht das heulen anzufangen. Meinem Dad wurde im Dez 2008 Leberkrebs diagnostiziert. Sein Bilirubin war damals um die 20 und der Tumor hatte eine größe von 7cm und ist inoperabel. Metastasen hat er bis heute keine. Im Klinikum Großhadern hatte man sich im Januar für eine TACE Therapie entschieden welche mein Dad auch ganz gut angenommen hat. TACE hatten wir dann im April wiederholt. Ich glaube diese Behandlungsmethode war eine ganz gute Entscheidung. Immerhin ging es meinem Vater von Jan09 bis Juni09 eigentlich ganz gut. Im Juni bekam er dann aber eine Aszites und wir mussten sehr schnell reagieren. Eine weitere TACE war dann nicht mehr möglich. Außerdem stellte man im Juni09 fest, das der Tumor auf die portader drückt und sich deshalb auch das Bilirubin staut. Daraufhin bekam er zwei Stent und Nexavar. Anders als bei vielen eurer Väter hat mein Dad das Nexavar eigentlich ganz gut vertragen und es ging ihm von Jun09 bis letzte Woche eigentlich nicht schlecht. Letze Woche wurde er dann wieder gelber im Gesicht und bekam auch wieder etwas Wasser. In Großhadern fanden sie das der Stant verstopft ist und erneuert werden muss. Es war immer die Rede der Stant muss nach etwa 3 Monaten ausgetauscht werden und nicht wie jetzt nach fünf Monaten. Wir waren da immer dahinter aber der Arzt meinte es passt noch alles. naja kann man jetzt nicht mehr ändern. Jetzt am Montag sagten die Ärzte sie können keinen Stant mehr legen da der Tumor dazu keinen Platz mehr lässt. Am Dienstag haben die meinen Dad entlassen und er soll Regelmäßig beim Hausartzt seine Werte kontrollieren lassen und bei Hohem Fieber sofort wieder nach Großhadern kommen. Nexavareinnahme ist auch nicht mehr möglich da Bilirubin zu hoch. Diese sch.... Krankheit geht nun in die nächste Phase über und die Ärztin sagte mir heute am Telefon das es sich nur noch um Monate handels wird. Vielleicht max. 5-6 Monate aber es könnte auch viel viel schneller gehen. Wir wünschen uns sehr noch einmal gemeinsam Weihnachten feiern zu dürfen.
Um nichts unversucht zu lassen haben wir heute um 14 Uhr einen Termin im neuen Rinecker Protonenzentrum hier in Müchen. Die Ärzte in Großhadern stehen dieser neuen Behandlungsmethode allesamt skeptisch gegenüber. Obwohl ich bis zum Ende immer guter Hoffnung bleiben will, weiß ich auch nicht ob die Protonenbestrahlung noch etwas bringen wird (falls mein Dad überhaupt bestrahlt werden kann). Für mich ist dies der letzte Strohhalm. Wenn die beim Rinecker sagen das bringt nichts mehr, beginnt für mich die Phase des Abschied nehmens. Mein Dad ist so zuversichtlich und checkt eigentlich gar nicht was da gerade mit ihm geschieht. Er glaubt noch ganz fest daran, wieder vollständig gesund zu werden was ja wohl nur durch ein Wunder geschehen könnte wenn man realistisch bleibt. Meine Frage an euch: Sollen wir ihn in dem Glauben lassen das es noch Chancen gibt, oder sollen wir ihn vor die vollendeten Tatsachen stellen um mit Ihm gemeinsam den Rest seines Lebens zu planen? Ich weiß nicht was da besser ist. Ich glaube ich werde meinen Schmerz vor ihm nicht verbergen können, ich werde es versuchen aber ich weiß nicht ob ich es kann. Spätestens dann wird er merken das etwas nicht stimmt. Ich würde mich sehr über Meinungen von euch freuen insbesondere zum Thema Protonenbestrahlung (vielleicht habt ich auch Erfahrungswerte oder einer eurer lieben war da schon einmal)Noch wichtiger sind mir aber eure Meinungen zum Thema Abschied nehmen. Sollen wir meinen Dad aufklären oder hoffen lassen?

Lieben Dank, Christian
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