Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 03.12.2004, 11:52
Birgit
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Freundin & Papa

Hallo
nachdem ich die letzten Tage hier im Forum gestöbert habe habe ich heute das Bedürfnis, mich auch kurz zu Wort zu melden.
Dieses Jahr ist für mich der absolute Horror, ich bin froh wenn es vorbei ist. Ich habe innerhalb von 3 Monaten zwei geliebte Menschen verloren. Im Frühjahr musste meine Freundin mit gerade 32 Jahren an Lungenkrebs sterben nachdem sie über ein Jahr wie eine Löwin gekämpft hat. Ihre letzten Wochen waren furchtbar. Durch die Metastasen im Gehirn konnte sie nicht mehr sprechen, war aber geistig noch voll da. Es war eine Qual für alle, sie so zu sehen. Sie weinte viel, weil sie sich nicht mehr mitteilen konnte. Bei unserem letzten Treffen sagte ich ihr, dass ich sie lieb habe. Sie drückte ganz fest meine Hand und gab mir einen Kuss. Das sind meine letzten Erinnerungen an sie.

Etwa 6 Wochen nach ihrem Tod wurde bei meinem Papa Bauchspeicheldrüs diagnostiziert. 5 Wochen später war er nicht mehr bei uns. Er wurde gerade erst 60 Jahre alt. Nachdem was ich hier gelesen habe, empfinde ich es fast als Erleichterung, dass er nicht lange leiden musste. Als er starb, waren wir bei ihm. Das macht es mir etwas leichter. Aber er fehlt an allen Ecken und Enden. Und jetzt kommt Weihnachten - ich habe Angst. Zum Glück habe ich eine kleine Tochter , die mich etwas ablenkt.
Herzliche Grüße und danke fürs Lesen
Birgit
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 03.12.2004, 21:23
Fantine Fantine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.02.2004
Beiträge: 68
Standard Freundin & Papa

Liebe Birgit,
schlimm was Du ertragen mußtest.

Dass Dir Dein Papa fehlt kann ich gut verstehen, auch ich habe meinen Vater mit 63 Jahren an Krebs verloren.
Auch ich habe ein Kind, einen Sohn, der mich immer wieder aus meiner Lethargie reißt.
Bei mir ist der Tod meines Vaters zwar schon 3 Jahre her, aber ich vermisse ihn immernoch schrecklich. Ganz besonders an Weihnachten.
Meine Mutter hat wieder einen neuen Partner, aber ich werde nie wieder einen Vater haben.
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 04.12.2004, 11:30
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Freundin & Papa

Liebe Birgit,
ich kann Dich gut verstehen, auch für mich ist 2004 das totale Horrorjahr und ich bin froh, wenn es endlich vorbei ist!! Im Februar wurde bei meinem Papa, der bis dahin immer fit und gesund war, ein Lungentumor festgestellt, wir hatten viel viel Hoffnung, aber am 12.9. ist er verstorben, er war auch erst 63!! Ich vermisse ihn schrecklich und werden damit sehr schwer fertig, wie Du habe ich eine kleine Tochter (wird nächste Woche 8), die mich immer wieder aufmuntert. Vorgestern habe ich nun auch noch erfahren, dass ein guter Freund an Krebs erkrankt ist, Nierentumor und was das schlimmste ist, schon Metastasen in der Wirbelsäule, die ihm wahnsinnige Schmerzen bereiten. Er ist 42 und hat drei kleine Kinder. Ich habe einen solchen Hass auf diese Krankheit und verstehe einfach nicht, warum so viele liebe Menschen daran sterben müssen. Mein Gott, die Menschen fliegen zum Mond und gegen diese Krankheit findet niemand etwas wirklich wirksames???

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft, es kommen hoffentlich auch wieder bessere Zeiten!
Susanne
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 04.12.2004, 21:22
Birgit
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Freundin & Papa

Liebe Fantine,

recht herzlichen Dank für Deine Nachricht.

Auch Dir schicke ich meine herzliche Anteilnahme. Ich musste mich bekanntlich mit dem Thema Lungenkrebs (meine Freundin) ebenfalls auseinandersetzen. Daher weiss ich, wie schrecklich er verlaufen kann. Ich hoffe, Dein Papa musste sich nicht zu sehr quälen. Was sind schon 3 Jahre wenn man einen geliebten Menschen verloren hat? Du hast schließlich fast Dein ganzes Leben mit Deinem Papa verbracht. Ich hoffe einfach für uns alle, dass der Schmerz irgendwann weniger bwz. erträglicher wird.
Für Deine Mama finde ich es schön, dass sie sich neu orientiert hat. Ich hoffe, dass meine auch irgendwann einmal diesen Weg einschlagen wird. Eigentlich kann ich mir das aber nur sehr schwer vorstellen und im Moment ist einfach noch nicht die Zeit dazu. Wenn es nicht zu indiskret erscheint würde ich Dich gerne fragen, wie Du damit zurecht kommst, dass Deine Mutter einen neuen Partner hat.

Alles Liebe
Birgit
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 06.12.2004, 19:58
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Freundin & Papa

liebe birgit und alle anderen,
es ist echt grausam was man aushalten muß. ich habe meinen paps vor gut zwei monaten verloren. auch er war nicht alt, nur 55 jahre. es kommt mir so vor als hätte diese krankheit schon fast jeder zweite. wo ich hinhöre: krebs. was ist bloß los?!
ich habe innerhalb von 13 monaten 3 geliebte menschen verloren, aber der verlust meines paps ist das allerschlimmste. er fehlt mir jede minute. zum glück haben wir unsere kinder, ich habe 3, die halten ein echt aufrecht. ich wüßte nicht, was wäre, hätte ich sie nicht.
ich versuche die trauer in mein leben zu integrieren, manchmal gelingt es, manchmal aber auch nicht.
eines hat die "sache" mit sich gebracht, angst vor dem tod habe ich nun nicht mehr. ich hoffe so sehr das ich ihn wiedersehe.
das ging ja furchtbar schnell mit deinem pa. 6 wochen...
konntet ihr euch alles sagen? ich meine war allen das ende bewußt, oder sah es nicht danach aus. hoffe du verstehst mich richtig. antworte nur, wenn es nicht zu aufdringlich ist.
meinen pa blieben von diagnose bis zum ende 8 monate und das fand ich schon sehr schnell.

es grüßt dich eine traurige und mitfühlende
Maja
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 11.12.2004, 00:47
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Papa

Auch ich habe meinen Paps verloren allerdings ist es schon im Jan.05 11 Jahre her und ich selbst bin auch schon 54 aber ich kann meinen Paps auch nicht vergessen.Er war immer der ruhende Pol in unserer Familie.Vor 3 Wochen habe ich meine Schwägerin verloren sie starb an Eierstockkrebs mit erst 48 Jahren.Mein Bruder und ich hoffen nun das die beiden sich oben getroffen haben.Mein Paps wird auf der einen Seite sehr traurig sein das er seine junge Schwiegertochter jetzt schon wieder sieht aber er wird sich auch freuen sie wiederzusehen das wissen wir alle.Mein Papa wurde nur 63 Jahre alt und hat seine 2 süßen Urenkel leider nie kennen gelernt.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:18 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55