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  #1  
Alt 30.05.2009, 16:04
marco_84 marco_84 ist offline
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Registriert seit: 30.05.2009
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Pfeil ... ich kann es nicht vergessen ...

hallo,

lese schon eine ganze weile hier im forum und jetzt habe ich mich entschlossen selber mal zu schreiben.

letztes jahr im märz wurde bei meinem papa ein gehirntumor festgestellt,
worauf hin er ins kkh auf die intensiv gebracht wurde. drei verdammt lange
tage mussten wir warten um zu erfahren ob man ihm noch operieren kann.

doch dann kam endlich die nachricht "wir können operieren"!
ich freute mich und dachte es wird alles wieder gut.
glücklicher weise überstand er die schwere op sehr gut. und
wir konnten ihn nach 1 woche wieder mit nach hause nehmen.
beim anschließenden gespräch mit den ärzten, erfuhr ich das der gehirntumor
lediglich eine fernmetatase war und das der haupttumor in der lunge sitzt.

es hat mir den boden unter den füßen weggerissen!

es folgten später weitere untersuchungen. und dann ging die chemo und auch die gehirnbestrahlung los. anfangs sah es ja noch gut aus.
doch bald merkte ich wie sich sein aktionsradius sich im verlauf der therapie immer mehr verringerte. bis schließlich gar nicht mehr aus dem bett kam und man ihn nur noch künstlich ernährte.

ich weis es noch wie heute es war der 27.08.08, ich sass bei ihm am bett, mittlerweile konnte er nicht mehr reden. ich nahm seine hand und sagte:
"komm alter, du mußt kämpfen, du schaffst das!" ob er es hörte,
weis ich nicht. anschließend verabschiedete ich mich und fuhr nach hause.
ich sagte noch "bis morgen mein guter!"

am nächsten tag auf arbeiten, kam ein anruf, ich solle unbedingt zu hause anrufen. meine tante ging ans telefon und sagte das ich soll nach hause kommen soll, weil mein paps im kkh liegt.
ich wußte sofort was los war, aber ich verdrängte den gedanken.

zu hause angekommen, stand das auto meiner tante und meiner großeltern vor der tür. meine mum öffnete die tür und nahm mich in den arm und sagte: "papa, hat keine schmerzen mehr". das war wie ein stich ins herz.
ich sackte zusammen. anschließend fuhr ich ihn nochmal in kkh besuchen und mich von meinem geliebten paps zu verabschieden. ich sagte ihm das er sich keine sorgen machen muss und ich auf mum und meine kleine schwester aufpasse. aber den anblick werde ich nie vergessen. irgendwie lag er da aber es war nicht mehr der mensch, so wie ich ihn kannte.

es tut immer noch so weh, kann die bilder einfach nicht vergessen.
jeden tag stehe ich an seinem grab und rede mit ihm, habe ihm bilder von uns und seinen haus eingegraben.

am 28.08.08 ist mein über alles geliebter paps im alter von 47 jahren eingeschlafen, und ich hoffe das es ihm gut geht wo immer er auch ist.
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  #2  
Alt 30.05.2009, 23:49
Benutzerbild von Wetterhexe
Wetterhexe Wetterhexe ist offline
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Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

Hallo Marco,

zu allererst mein Beileid.
Denke an all eure schönen Zeiten, du hast sicher viele schöne Erinnerungen an und mit deinem Paps. Sicher das macht den Verlust nicht weniger schwer, aber so lebt er in deinem Herzen weiter.
Ich hab selbst erst vor kurzem meinen Paps verlohren, und es ist schwer. Ich denke sehr oft an ihn. Hier im Forum über oder auch an ihn zu schreiben tut mir sehr gut. Hier gibt es viele wirklich sehr liebe Menschen, die deine Situation gut verstehen können, sie stecken selbst mitten in solch einer Situation. Ich hab die Erfahrung gemacht dass es sehr hilft sich mit anderen auszutauschen.
Du zweifelst ob dein Paps deien letzte Verabschiedung überhaupt gehört hat. Ich bin mir sicher, dass er deinen Besuch gespürt hat, und auch deine Worte gehört hat. Denn das Gehör hört am längsten. Und auch wenn die Seele deines Paps nicht mehr in seinem Körper ist, er lebt noch weiter. Irgendwo ist er, er sieht was du machst. Er wird auch so lange auf dieser Erde bleiben, solang es jemanden gibt, der an ihn denkt, oder ihn im Herzen trägt.

Ich wünsche Dir noch viel Kraft,
liebe Grüße

Nicole
__________________
Mein lieber Paps
31.08.1955 bis 03.03.09

Unser neuer gemeinsamer Lebensweg ging viel zu schnell zu Ende.
Ich vermisse Dich
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  #3  
Alt 31.05.2009, 10:08
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

Hallo Marco,
mein Beileid zum Tot deines Paps. Er ist bei dir auch wenn du ihn nicht sehen kannst. Ich persöhnlich glaube an ein Leben nach dem Tot. Ich weiß dass er dich und deine Angehörigen von da wo er jetzt ist sehen kann. Er wird ab und zu auf einer Wolkenbank sitzen und auf euch hruntersehen.
Dieser kleine Schutzengel unterstützt ihn dabei, auch wenn dieser noch so seine Probleme mit dem Heiligenschein hat. Er ist halt noch nicht so lange Schutzengel.
Liebe Grüße von Erika.
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  #4  
Alt 31.05.2009, 22:57
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

Lieber Marco,

mein herzliches Beileid zum Tod Deines Vaters.
Meine Mutter ist damals, noch nicht 49 Jahre alt an einem Hirntumor gestorben.
Auch ich...habe am 28.08.2008...verloren: Meinen Mann.

Ich wünsche Dir Kraft und Zuversicht.
Deinen Worten merkt man an, wie sehr Du Deinen Vater gern hattest und wie unfassbar groß der Schock war, dass er gehen mußte.

LG
Morgana
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #5  
Alt 02.06.2009, 21:52
marco_84 marco_84 ist offline
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Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

hallo,

erstmal möchte ich euch für eure lieben antworten danken.

es ist teilweise sehr erschreckend was man hier bei einigen lesen muß.
dieser scheiß krebs !!! ich euch allen ebenso viel kraft.

glg marco_84
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  #6  
Alt 09.06.2009, 10:23
Benutzerbild von Wetterhexe
Wetterhexe Wetterhexe ist offline
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Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

Lieber Marco,

Ich schick Dir einen stillen Gruß
Wie geht es Dir denn?

Liebe Grüße
Nicole
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Mein lieber Paps
31.08.1955 bis 03.03.09

Unser neuer gemeinsamer Lebensweg ging viel zu schnell zu Ende.
Ich vermisse Dich
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  #7  
Alt 17.06.2009, 12:02
pialotte pialotte ist offline
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Ort: Flensburg
Beiträge: 98
Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

Lieber Marco!
Auch ich möchte Dir mein herzlichstes Beileid aussprechen.
Mein Vater ist am 27.09.2008 verstorben. Er hatte Lymphdrüsenkrebs.
Als ich Deinen Beitrag bzw Deine Gedanken gelesen habe,
hat es mir im Herzen weh getan.
Ich kann so sehr nachempfinden, was Du fühlst, wie es Dir geht.

Aber glaub mir, hier bist Du aufgehoben, wenn Du möchtest!

Es ist schön zu lesen, dass Du für Deine Mutter und Deine Schwester da bist,
aber Birgit hat recht. Gib auch acht auf Dich!

Meld Dich wenn Dir danach ist.

Ein stiller Gruss,
pialotte
__________________
Eines Morgens wachst Du nicht mehr auf,
die Vögel aber singen wie sie immer sangen.
Nichts ändert diesen Tageslauf.
Nur Du bist fortgegangen.

***
Mein Vater *12.02.1948 +27.09.2008


Diagnose: Hochmalignes Non-Hodgkin Lymphom der T-Zellreihe Stadium IIIB
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  #8  
Alt 19.06.2009, 19:48
marco_84 marco_84 ist offline
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Registriert seit: 30.05.2009
Beiträge: 7
Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

hey liebe leute,

sorry das ich nur so wenig schreibe, aber ich habe leider momentan
nur am wochenende i-net.

ich danke euch für die aufbauenden worte, wo ihr doch selber
mit dem verlust eurer lieben zu tun habt. auch euch wünsche ich viel
kraft.

danke das man bei euch so zuspruch findet.

glg
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  #9  
Alt 19.06.2009, 21:17
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candice candice ist offline
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Beiträge: 161
Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

hallo marco

ich nehme an das du so wie ich 24 bist (84 geb?)

ich habe meine mama am 20.5 auch verloren, sie ist ebenfalls an einem gehirntumor gestorben. ich kann also gut wie alle anderen hier auch verstehen wie es dir geht... ich wünsche dir viel kraft weiterhin. lg Melanie
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  #10  
Alt 09.07.2009, 19:19
marco_84 marco_84 ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

hallo leute,

bald ist es soweit, vor einem jahr ist mein paps gestorben.
habe schon richtig angst davor, könnt ihr mir tipps geben,
wie ich es schaffe diesen ... tag zu überstehen.
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  #11  
Alt 09.07.2009, 19:46
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

Lieber Marco,

auch der Jahrestag meiner lieben Mama jährt sich bald das erste Mal. Es war am 28.07.08. Es hat sich so ergeben, dass ich zu dieser Zeit in Urlaub bin. Wie ich dort damit umgehe, weiß ich noch nicht. Habe auch etwas Bammel davor.
Wäre ich zu Hause, würde ich irgendeinen Platz aufsuchen, an dem ich mit ihr war. Am ehesten würde ich ins Hospiz fahren, wo sie verstorben ist. Mich auf die Terrasse setzen, einen Kaffee trinken, und wissen, dass gerade dort verstanden wird, wie ich mich fühle.

Gibt es für dich einen Ort, den du aufsuchen kannst, an dem du gern mit ihm zusammen warst? Vor seiner Erkrankung, oder auch währenddessen? Vielleicht kannst du eine Kerze anzünden, und mit ihm sprechen? So allein für dich? Vielleicht bist du gern allein, oder lieber mit deiner Familie zusammen? Ihr könntet von ihm erzählen, das bringt ihn euch nah.

Hab nicht zuviel Angst, du wirst sicher einen guten Weg finden, an diesem Tag seine Nähe zu spüren.

Eine liebe tröstende Umarmung
von der Blume
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
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  #12  
Alt 31.07.2009, 13:56
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Wetterhexe Wetterhexe ist offline
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Lieber Marco,

mach dan dem Tag das was Dir gut tut. Erinner Dich an ihn, vielleicht verbringt du ja den Tag mit jemandem der ihm und Dir nahe steht.
Besuche ihn, wenn du es kannst. Oder mach etwas was euch beiden immer gemeinsam Spass gemacht hat.

Ich weiß nicht ob das gute oder schlechte Ratschläge sind, der erste Jahrestag von meinem Paps steht mir noch bevor, und auch wenn es noch ne ganze Weile bis dahin ist, ich hab Angst davor. Ich wünsch Dir viel viel Kraft, und denke dass du an dem Tag genau wissen wirst was du tun willst, und dann tu das einfach.

Alles liebe

Nicole
__________________
Mein lieber Paps
31.08.1955 bis 03.03.09

Unser neuer gemeinsamer Lebensweg ging viel zu schnell zu Ende.
Ich vermisse Dich
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  #13  
Alt 31.07.2009, 21:14
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diana24 diana24 ist offline
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Standard AW: ... ich kann es nicht vergessen ...

hey marco,
ich habe dieses jahr meine mom verloren, es war am 23.03, doch ich kämpfe noch immer jeden tag.
ICh schaue zur tür, und wünsche mir so sehr das sie wieder nachhause kommt.
ICh bin mir sicher, das uns unsere eltern nie verlassen, denn dafür haben sie uns viel zu sehr lieb. Wir können sie leider nicht mehr sehen, aber ich bin mir sehr sicher das sie ständig um uns sind.
lg diana
__________________
*
Du bleibst bei mir, bis ich bei dir bin.
*23.10.59 - 23.03.09* meine mama
Auf diese Ohnmacht folgt Wut,
die kaum Grenzen kennt.
Das ist die Liebe,
die in deinem Herzen brennt.
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