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  #1  
Alt 10.02.2009, 13:32
Manu81 Manu81 ist offline
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Registriert seit: 09.11.2008
Beiträge: 56
Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Hallo Susi,

auch mir geht es gerade nicht gut.
Ich vermisse meine Mutter sooo sehr! Kann gar nicht sagen wie sehr...
Gerade wird mir immer mehr bewusster, dass sie nie mehr kommt, nie mehr...

Gestern hatte meine Schwester Geburtstag und wir sind abends zusammen gesessen und haben gegessen. Das war so schlimm, da meine Mutter nicht da war. Ich habe versucht stark zu sein, aber irgendwann ging es nicht mehr und ich habe mich ins Bad geflüchtet und geweint. Als ich mich wieder beruhigt habe bin ich wieder zu den anderen gegangen.

Viele um mich herum denken, dass jetzt ja schon einige Zeit vergangen ist und ich bzw. wir das zwischenzeitlich verarbeitet haben müssten. Aber dem ist nicht so... Meine Mutter ist im September verstroben, es ist noch nicht mal ein halbes JAhr her...

Dein Verhalten ist nicht komisch oder unormal. Das ist einfach die TRAUER. Ich kann auch nicht immer aufs Grab bzw. ich schaff es auch nicht immer aufs Grab zu gehen. Hab dann auch immer wieder ein schlechtes Gewissen. Aber unsere Mütter sehen uns, sind bei uns und sie nehmen es uns nicht krumm.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft!!!!
Kämpfe dich durch den Alltag so gut es geht und nimm dir immer wieder die Zeit, die du für dich brauchts.
So versuche ich auf die Tage.. Wochen... zu überstehen.
Jedoch mach ich immer wieder den Fehler mir zuviel aufzuladen und dann bin ich irgenwann völlig ko.
So wie jetzt gerade. Habe die letzten Wochen einfach funktioniert, gemacht und getan. Am Samstag ging es dann los mit Halsweh usw. Jetzt lieb ich daheim auf dem Sofa und habe Grippe. Sicherlich weil ich auch immer gemacht und getan habe, mir keine Auszeit genommen habe und irgendwann kann der körper nicht mehr...
Jetzt sitzte ich daheim in einem großen leeren Haus und suche meine Mutter....

Ich schicke dir ganz liebe Grüße!
Melde dich bald mal wieder!
Manu
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  #2  
Alt 11.02.2009, 21:52
Tochter1980 Tochter1980 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.04.2008
Beiträge: 89
Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Hallo Manu,
hallo alle,

ich bin froh nicht die Einzige zu sein, die Ihre Mama nicht besuchen kann/will, wie auch immer...

Bei mir ist es so, wenn ich mich Mama nah fühlen will, fahr ich zu meinem Elternhaus. Papa wollte immer seine eigenen vier Wände haben um die er herumgehen kann. Als meine Eltern sich dann vor 10 Jahren den Traum vom Haus erfüllt haben, war es meinem Papa gar nicht mehr so wichtig, aber es wurde für meine Mama unbezahlbar und Ihr Traum. Sie wollte es nie mehr hergeben und so wurde Papas Traum zu Mamas Haus.
In diesem Haus fühle ich mich wohl, ruhig und Mama so nah. Überall ist sie, in jeder Ecke, in jedem Zimmer, überall ist Mama und das tut mir gut.
Heute habe ich seit dem Anruf aus dem Krankenhaus vor knapp vier Monaten erstmals wieder meine ganze Trauer, Schmerz, Verzweiflung und Angst rausgeschrien und -geweint. Tränen laufen bei mir fast immer, sobald mir etwas an sie erinnert aber heute konnte ich richtig weinen... Es ist immer alles für mich alleine. Vor meiner Familie kann ich meine Trauer nicht zeigen, nicht so. Wie Du schon sagst, ich funktioniere, damit ich Halt geben kann.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft, für die Zukunft und alles was noch kommen wird/mag.

Liebste Sanne,

ich hoffe Du schaust noch ab und zu bei mir vorbei. Tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Kann ich Dich morgen anrufen?

An alle ganz liebe Grüße und viel Kraft
Susi
__________________
In Erinnerung an unsere geliebte und starke Frau und Mama
*28.02.1958 +18.10.2008
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  #3  
Alt 12.02.2009, 19:56
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.09.2008
Ort: Fürstenfeldbruck
Beiträge: 165
Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Liebe Susi,

mein liebes armes Mäuschen, komm mal her in meine Arme

Ich schau immer wieder bei dir rein Süße!

Ist doch kein Problem, dass du mich nicht angerufen hast. Ich weiss ja, dass du auch viel zutun hast. Und neben dem ganzen Alltag soll man noch seine Trauer bewältigen... Manchmal wächst mir das alles über den Kopf. Ich höre dann immer das Lied von Glashaus, das ich dir doch mal geschickt habe. "Und die Welt dreht sich weiter und dass sie sich weiter dreht ist für mich nicht zu begreifen, merkt sie nicht das einer fehlt? Haltet die Welt an! Es fehlt ein Stück! Haltet die Welt an! SIE SOLL STEHEN!..."

Ja, auch deine Welt steht seit fast genau 4 Monaten still aber die der anderen dreht sich weiter. Also hast du ganz schön zu rennen, wenn du hinterher kommen willst. Einige verweilen kurz bei dir, um dich ein wenig zu trösten. Aber irgendwann laufen sie doch weiter. Und du stehst immer noch am selben Fleck.

Wir alle hier leben zwar alle für sich in seiner eigenen Welt. Aber irgendwo steht sie doch am gleichen Fleck. Denn unsere alle Welten stehen still.

Und wenn dir danach ist, dass unsere 2 Welten zur gleichen Zeit am gleichen Fleck stehen, dann weisst du, wie du mich erreichst!

Jetzt leg ich schön ins Bett, kuschel dich ein, fühle, wie deine Mama dich knuddelt und dir übers Haar streichelt und schlafe sanft ein. Vielleicht triffst du sie ja....

Ich hoffe, wir hören uns bald (du fehlst mir nämlich )

Deine Sanne
__________________


Für meine geliebte Mama
13.06.1964 - 16.12.2008
http://de.youtube.com/watch?v=PP_NQPrbRvM
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  #4  
Alt 15.02.2009, 16:05
Benutzerbild von MS78
MS78 MS78 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.07.2008
Beiträge: 46
Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Hallo zusammen,

in den letzten Wochen ging es mir ziemlich elend und ich war sehr verzweifelt. Ich konnte einfach nicht mehr… Jeden Tag und jede Woche dachte ich, es wird endlich besser, aber es wurde immer schlimmer. Teilweise bin ich sogar mit dem Auto sinnlos durch die Gegend gefahren. Das ist natürlich keine Lösung. Aber umso weiter ich gefahren bin, umso ruhiger bin ich geworden. Mamas Geburtstag am 7. Februar habe ich einigermaßen gut verkraftet. Darauf bin ich stolz! In den letzten Tagen ging es einigermaßen. Ich hoffe es bleibt so, wie es im Moment ist. Aber ich habe Zweifel… Letzte Nacht konnte ich wieder kaum schlafen, weil mir alles durch den Kopf ging.

Mama du fehlst mir einfach! Ich werde dich nie vergessen, du wirst immer in meinem Herzen bleiben!

Ganz liebe Grüße

Markus
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