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  #16  
Alt 29.05.2002, 13:39
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Hallo Anke,

ich 22 Jahre alt habe das selbe Problem gehabt bzw. habe es noch.
Meine Mutter ist vor über 2 Wochen an Brustkrebs gestorben.
Sie hatte einen langen Weg über 2 Jahre.
Doch die 2 Jahre hat sie gut gemeistert.
Danach ging alles ganz schnell.
Eine Woche vor ihrem Tod sah sie noch gut aus kaum einer hätte gemerkt was sie durchmacht.
Außer das sie starke Atemnot oft hatte.
Doch dann ging es schnell.
Sie starb in den Armen meines Stiefvaters und hatte keinen Todeskampf.
Es ging ganz schnell.
Da ich mich vorher schon mit sterben usw. auseinander gesetzt habe komme ich gut zurecht
Da ich noch nie ein so fröhlicher Mensch war fällt es mir auch nicht auf das mich nicht wohl fühle.
Gibt es hier auch Leute die das kennen??

Ich gehe schon seit langer Zeit zu einer Therapeutin und ich muß sagen es hilft mir sehr im Leben.
Liebe Anke als mein Verlobter gemeint hatte es sei ihm alles zuviel und ich würde nur noch für meine Mutter da sein als sie krank war habe ich probiert meine ganze Energie genommen und probiert Zeit für meine Mutter zu finden und für meinen Verlobten.

Was meinen Stiefvater betrifft, der sucht halt bei guten Freunden.
Natürlich bin ich ab und zu bei ihm aber ich muß arbeiten gehen und habe auch nicht viel zeit.
Gute Freunde sind sehr wichtig hat deine Mutter keine guten Freunde??
So das du ab und zu für deinen Mann Zeit hast.

Ich bin auch oft traurig.
Doch dann denke ich was würde meine Mutter nun dazu sagen.
Und ich weiß sie würden sagen ist schon ok. das du traurig bist aber denk an dein Leben.
Lerne für die Prüfungen und schau nach den Menschen die dich brauchen.

Ich gehe gern auf den Friedhof.
Ich schaue gern Bilder von ihr an.

Wenn jemand lust hat sich zu melden, ich würde mich sehr freuen.

Ein Pfarrer, ein ganz warmherziger Mensch sprach am Tage vor ihrem Tode mit ihr.
Er erzählte uns über das sterben und danach genau die Worte die auch meine Mutter hörte.
Er sagte, daß das sterben wie bei einer Geburt oftmals schwer sein kann.
Doch dann wenn man geboren ist als Baby erwartet einen etwas unbekanntes und zum ersten mal erblickt es seine Mutter.
Wenn wir jetzt mal zurückkommen auf das sterben dann ist das danach für die Person auch ganz neu und aber auch ganz schön weil man dann bei Gott ist.

Liebe Grüße und einen schönen Tag wünsche ich euch noch
Tina
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  #17  
Alt 01.06.2002, 03:16
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Liebe Gisela,

hast Du die Homepage www.leben-ohne-dich.de schon gefunden ?? Es sind ja alles Eltern die ihre Kinder verloren haben. Bei mir sind es schon 6 Jahre und trotzdem ist die Trauer noch genau so stark wie am Anfang. Es ist jetzt allerdings so, dass es dazwischen auch wieder Tage voller Freude gibt und die Abstände immer größer werden.

Welche Krebsart hatte Deine Tochter ? Welche Behandlungen hat sie durchgemacht ?

Du kannst mich jederzeit gerne per mail kontaktieren und wir können uns dann gerne austauschen.

Liebe Grüße

DORIS
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  #18  
Alt 18.06.2002, 21:34
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hallo Ihr Lieben,
ich selbst habe am 24.4.2001 meinen Vater verloren. Er war 70 Jahre, kerngesund. Er sagte morgens zu meiner ma, ich leg mich einen Augenblick aufs Sofa, (das machte er öfter einfach so). Dann legte er sich hin, schloß seine Augen und starb - einfach so.
Mir hat es damals total den Boden unter den Füßen weggerissen, ich habe mechanisch alles geregelt, für die Beerdigung, da meine Mutter eigentlich nur verwirrt war und zu nichts in der Lage, tröstete meine Mutti,meinen Mann und meine 3 Kinder (24, 17 und 10) Ich weinte nicht, ich handelte einfach nur. Nach der Beerdigung war ich nicht mehr in der Lage zu arbeiten, ich hatte das Gefühl, ich könnte gut Waisenrente beantragen, so klein und einsam habe ich mich gefühlt, und das obwohl ich 42 war und selbst schon erwachsene Kinder hatte. Ich war wie gelähmt. Ich konnte nicht weinen. Fast 1 Monat später war ich morgens um 8:00 im Krankenhaus, weil ich operiert werden sollte. Auf einmal kam einSturzbach von Tränen und ich weinte bis Mitternacht unaufhörlich Man holte den Krankenhauspfarrer und meinen Mann, weil ich mich garnicht mehr beruhigen wollte bzw. konnte.
Aber danach fing es ganz langsam an besser zu werden, ich konnte weinen und einen für mich gesunden Trauerprozess durchleben, der sehr schmerzhaft war und auch nach mehr als 1 Jahr nicht ist. Allerdings ist es mittlerweile so, das ich immer häufiger von Dankbarkeit erfüllt bin, das ich 42 Jahre einen wunderbaren Vater hatte, der mich geliebt hat und ich denke immer häufiger mit wehmütigem Lächeln an ihn und der Schmerz verändert sich und ist leichter geworden.
Ich schreibe dies für alle von euch, die jetzt gerade in dertiefsten Trauerphase sich befinden, um euch ein wenig mut zu machen.
Nehmt die Trauer an, sie ist gesund und hilfreich und sie wird sich verändern und es werden die schönen Erinnerungen in den vordergrund treten.
Alles Liebe an euch

Marlies
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  #19  
Alt 20.06.2002, 12:44
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Liebe Doris,
ich habe die HP "leben ohne Dich" gefunden und auch schon Kontakt aufgenommen. Vielen Dank für den Hinweis. Gern würde ich Dir von meiner Tochter alle Fragen beantworten. Sie hatte einen 7-monatigen entsetzlichen Leidensweg bis zu ihrem Tod mitmachen müssen. Im Juli ist jetzt ein Jahr vergangen und meine Tränen wollen nicht trocknen. Schön, dass Du nach 6 Jahren auch wieder Freude am Leben haben kannst. Das gibt mir Hoffnung. Leider habe ich Deine e-mail-Adresse nicht. Melde Dich doch bei "leben ohne Dich" im Gästbuch, dort bin ich jeden Tag.
Grüße an Dich von Gisela
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  #20  
Alt 20.06.2002, 21:10
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Liebe Tina! Vielen Dank für deine mutmachenden Worte.Mir geht es derzeit schon etwas besser und nach einem reinigenden Gespräch mit meinem Mann und meiner Mutter habe ich das Gefühl,alles wieder in geordnetere Bahnen zu bekommen und allen gerecht zu werden.Ich hatte einfach Angst,meine mutter auch noch zu verlieren(obwohl sie ganz gesund ist),ich hatte Angst,sie leiden zu sehen undder Gedanke,daß sie nun allein ist,tat und tut mir weh.Leider sind meine Eltern erst vor 5 Jahren auf Grund der Krankheit meines Vaters in unsere Nähe gezogen und nun hat meine mutter eben keine guten Freunde,aber eine Bekannte,die auch alleine ist.Ich ermutige sie,Kontakte zu knüpfen,aber sie meinte auch,sie sei noch nicht so weit.Auch das ist Trauerarbeit.Ich wünschte mir für ihre Zukunft,daß sie noch mal einen netten Herren kennenlernt,der auch alleine ist-nicht zum zusammenleben,aber als guten Freund zum reden und für gemeinsame Unternehmungen,ja nicht als Vaterersatz.Ja,die Trauer ändert sich mit der Zeit.Ich denke jeden Tag an meinen Vater,bin aber nicht mehr nur traurig,sondern ich bin mit Liebe erfüllt,wenn ich an ihn denke,und dankbar dafür,daß ich ihn hatte.Aber an manchen Tagen ist es wiederum ganz schlimm und ich habe regelrechte Weinkrämpfe,da geht es mir so wie Dir,liebe Marlies,ich könnte Waisenrente beantragen und mich ganz dicht an meine Mutter kuscheln,so klein und verlassen fühle ich mich.Es dauert wohl noch lange,bis das anders ist-und andererseits habe ich Angst davor,daß die Zeit mir die Erinnerung raubt,ich vieleicht vergesse wie er aussah,wie er war-die vielen Kleinigkeiten,die da waren.Vati-ich vermisse dich so sehr!!
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  #21  
Alt 25.06.2002, 00:26
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Hallo!
Vor einigen Tagen war ich noch im Forum für Angehörige und nun bin ich hier. Meine Mutter ist gestern nach einer Woche Koma an den Folgen bzw. Metastasen (vorwiegend Hirn) eines m. Melanoms gestorben.
Ich selbst bin 27 und habe Frau und eine 16 Monate alte Tochter, die mich oben halten, doch als ich die Kleine gestern so schlafen hab sehen, dachte ich nur, dass sie sich nie an ihre Oma erinnern wird......
Es ging im Grunde alles so schnell.....vor 8 Wochen war noch keine Metastase im Hirn zu sehen....6 Wochen später war alles voll!
Der einzige Trost der mir bleibt, ist, dass sie einfach nur eingeschlafen ist mit dem Bewusstsein, dass alles wieder gut wird...... und dass sie wieder mit meinem Vater zusammen ist, den wir schon vor 16 Jahren verloren haben......ihre Sehnsucht war in all den Jahren einfach zu groß.....!
Morgen habe ich meine Examensprüfung und ich will sie einfach machen, warum ich so verrückt bin, kann ich eigentlich gar nicht sagen......
Im Augenblick denke ich, dass ich doch viel trauriger sein müsste, dass ich doch mal weinen müsste, aber es geht nicht.......nach dem Tod meines Vaters war es ähnlich, da hatte ich meinen Zusammenbruch 2 Wochen später......
Ich vermisse jetzt schon den einzigen Menschen, der genau wusste, was in mir vorging, ohne dass ich groß etwas sagen musste oder die Möglichkeit hatte, etwas vorzuspielen.....
Morgen fahre ich gleich nach der Prüfung nach Hause....also eigentlich würde ich sagen, zu meiner Mutter.....Grab, Todesanzeige, Sarg,.......daran hätte ich erst in weiteren 27 Jahren denken wollen.......
Die Hälfte ihres Lebens gehörte mir......viel, aber viel zu wenig.......!
Gruß
Sven
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  #22  
Alt 25.06.2002, 09:30
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hallo stern,
ich lese deine zeilen und die tränen laufen in strömen. ich fühle mich zurückversetzt, mein vater starb vor einem jahr und meine gefühle damals waren ganz ähnlich wie deine. ich habe alles geregelt und war ganz gelassen, hab mechanisch einfach weiter gemacht mit meinem leben. heute weiss ich, das ich unter schock stand und bei mir kam der zusammenbruch erst 4 wochen später. ich weiss genau wie es ist, man hat das gefühl, jetzt hat man sein zuhause verloren obwohl man doch schon erwachsen ist und eine eigene familie hat.
stern ich wünsche dir alle kraft der welt.
auch ich fand und finde es schrecklich, das bei meinem damals 9-jährigen sohn die erinnerung an seinen opa mehr und mehr verblassen wird. damit kann ich mich auch heute nur schwer abfinden und ich versuche immer die erinnerung an ihn wachzuhalten, aber das ist schwer und langfristig wohl kaum möglich. ich denke heute mit liebe an meinen dad und an die jahre die ich mit ihm haben durfte aber für meinen kleinen sohn tut es mir noch immer sehr weh.

manche menschen bleiben für immer
denn sie hinterlassen spuren in unseren herzen

spuren werden da sein, bei meinem sohn und auch bei deiner kleinen tochter
ein kleiner teil in unseren kindern stammt auch von unseren eltern und lebt in ihnen weiter.
ich wünsch dir kraft und menschen die dich lieben und auffangen.

marlies
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  #23  
Alt 03.07.2002, 19:20
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Hab meine Mutter vor 3 Monaten verloren. Komme einfach nicht zurecht damit. Warte im Prinzip nur das sie wiederkommt. Ich kann es einfach nicht verstehen,... ich war dabei als sie ging und ich hielt ihre HAnd und trotzdem kann ich nicht verstehen, daß sie fort ist...
HAb das Gefühl ganz allein zu sein, denn in meinem Umkreis hat noch niemand jemanden verloren. Habe auch keinen Vater mehr. Fühle mich vom Schicksal bestraft und sehe keinen Sinn.
... Nein,... sooo schlimm ist es auch nicht,.. sie fehlt mir einfach so sehr . und es fehlt mir jemand, der weiß, wie das ist und nicht der Meinung ist nach 3 Monaten wär wieder alles ok.
Vielleicht mag mir jemand schreiben oder kennt eine Homepage für verwaiste Kinder?
Liebe Grüße Inke
inkelligent@web.de
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  #24  
Alt 04.07.2002, 12:45
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Liebe Inke,
ich weiß nicht ob ich die für Dich richtigen Worte habe, ich versuche es einfach einmal! Ich glaube zu verstehen ist es auch nicht das Deine Mutter nicht mehr bei Dir ist! Und auch Deinen Schmerz um ihren Verlust wirst Du nicht in so kurzer Zeit, verarbeitet haben, wenn Du diesen jemals verarbeiten kannst?! Aber sei ganz sicher er wird anders werden, nämlich so das auch Du damit umgehen kannst mit dem Bewußstein zu Leben, ich hatte das Glück eine wundervolle Mutter zu haben, eine Mutter die mich zudem gemacht hat was ich heute bin! Deine Gegegenwart wird sich sicher häufig mit dem Gestern vermischen, aber letztendlich wirst Du im -Heute- leben und das wird, wenn es soweit ist, gut für Dich sein!

"Wem ein Geliebtes stirbt, dem ist es wie ein Traum, die ersten Tage kommt er zu sich selber kaum. Wie er´s ertragen soll, kann er sich selbst nicht fragen; und wenn er sich besinnt, so hat er`s schon ertragen. ( Friedrich Rückert)

Alles Liebe für Dich Anke
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  #25  
Alt 04.07.2002, 14:42
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Liebe Anke,
danke für Deine tröstenden Worte, ich las, das auch Du viel Kummer ertragen mußtest.. Ich denke an Deinen Pa..
Ich finde es ermutigend, wie Du trotz Deines Schmerzes mit Deinen Aufgaben und deinen Kindern und Mann zurecht kommst...
Ich hatte mit meinem Freund ein ähnliches Problem.. Meine Mum war 4Monate im KH und ich war jeden Tag bei ihr.. Sie war / ist der wichtigste Mensch in meinem Leben...
Ich bereue keine Sekunde.. langsam entspannt sich meine Beziehung wieder,..obwohl ich glaub, das Männer von Natur aus anders mit Verlust umgehen (natürlich nicht alle).. und das gibt dann manchmal Stress..
Ich hoffe wir können uns mal wieder schreiben .
Alles Gute und halte durch. Inke
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  #26  
Alt 04.07.2002, 18:14
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Liebe Inke,
ich glaube Du hast mich verwechselt, ich habe keinen Kummer mit meinem Pa!

Aber trotzdem kann ich (hoffe ich jedenfalls) Dich und Deinen Kummer verstehen!

Und ich würde es auch ehrlich schön finden, wenn wir uns einmal wieder schreiben!!

Also bis vielleicht bald einmal Anke (Chat)
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  #27  
Alt 05.07.2002, 09:03
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sorry, liebe Anke ich dachte Du wärst die Anke, die 1 Seite vorher geschrieben hat.
Ich hoffe also, das es Dir und deiner ganzen Familie gut geht.
Liebe Grüße Inke
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  #28  
Alt 26.07.2002, 09:09
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Hallo,

ich lese nun schon seit Juli 01 hier im Forom mit, jetzt möchte ich mich auch einmal mitteilen.
Meine Mutter ist am 25.07.02 um 0:45 Uhr , eine dreiviertel Stunde nach Ihrem Geburtstag in meinen Armen eingeschlafen.
Sie hat so gekämpft...und doch verloren. Warum????

Ein ganzen Jahr habe ich sie täglich versorgt, immer in der Hoffnung, dass doch noch alles gut wird.

Genau eine Woche hat sie im Krankenhaus gelegen, ich war Tag und Nacht bei Ihr und habe auf meine Mum aufgepasst. Ich habe so gehofft....
Jetzt passt meine Mum auf mich auf.
Am Mittwoch ist die Beisetzung.
Ich vermisse sie so sehr.

Mami, ich habe Dich so lieb

Ich wünsche Euch allen viel Kraft
Ilona
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  #29  
Alt 26.07.2002, 10:44
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Liebe Ilona,
ich drück Dich ganz doll...
Ich fühle mit Dir. Deine Mum kann echt stolz auf Dich sein, daß sie eine Tochter wie Dich hat... Es sind die schwersten Stunden eines Lebens, wenn man von seiner Mum Abschied nehmen muß und gar nicht begreifen kann, was passiert...
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Halte durch...
Meine Mum starb am 26.03.02, ich hielt ihre Hand..
Alles Gute und meld Dich wieder, wenn Dir danach ist.
Inke
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  #30  
Alt 05.09.2002, 14:18
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Hallo alle miteinander. Ich kann die Gefühle vieler hir nachvollziehen.
Ich habe vor zwei Jahren meinen Mann verloren. Wir bekamen die Diagnose, daß er Krebs hat. Das war aller Dings letztendlich nicht der Grund für seinen Tod. Er hatte gute Chancen weiterzuleben. Er hatte sich während einer OP ein Visrus eingefangen, dadurch kam es zu einer Bauchfellentzündung, die zu spät Diagnosiert wurde. Dadurch bekamen sie sie nicht mehr in Griff. Nach 6 Wochen unermüdlichem Kampf im künstlichem Koma, mußte er aufgeben, bzw. durfte er in eine bessere Welt übergehen. Es war ein harter Schlag für mich und meine Kinder, damals 3 u. 5 Jahre. Ich war jeden Tag und die letzten Tag und Nacht bei ihm. Auch im moment als er dann starb. Genau auf den Tag, nur 3 Monate später starb dann meine Mutter ziemlich schlagartig, als wir zusammen im Urlaub an der Nordsee waren, um das Geschehene zu verarbeiten. Sie bekam bei uns im Appartement einen Schlaganfall, den meine Kinder auch noch live miterlebten. Sie wurde dann dort ins Krankenhaus gebracht, in dem sie dann in der nächsten Nacht nochmals einen schweren Schlaganfall hatte. Sie wurde auch ins Koma gelegt und ich saß nun wieder abwechselnd mit meinem Vater und meiner Schwester die auch dabei war auf der Intensivstation. Es gab keine Hilfe mehr, wir konnten nur darauf warten, daß sie stirbt und ihr das letzte Geleit geben. WIr waren bei ihr, als es zu ende war. Das komische war nur, daß sie eben auch am 11. im Monat starb. Als ob sie nur bis zu diesem Tag wartete. Die Ärzte dachten nämlich nicht, daß sie noch eine Woche so durchhält. Eigentlich denkt man, daß solche Schicksalsschläge für einen jungen Menschen ausreichend sein sollte. Ich bin heute 33 Jahre alt. Doch man sollte immer auf alles gefasst sein. Letztes Jahr bin ich nämlich noch an einem sehr bösartigem, seltenem Sarkom erkrankt. Bin operiert und bestrahlt. Kann auch den Umständen entsprechend zufrieden sein. Mann arrangiert sich mit der Situation würde ich sagen.
Was ich euch allen auf alle Fälle noch mit auf den Weg geben möchte, was ich feststellen mußte in meiner Leidenszeit, die noch nicht zu ende ist.Ihr werdet, wenn ihr es zu läßt, immer Hilfe von oben bekommen. Irgendwoher kommt die Kraft dann, die ihr braucht um da durch zu kommen. Ich kann euch da auch noch zwei Bücher nennen, die mir sehr geholfen haben. Sie sind beide von Elisabeth Kübler-Ross: Über den Tod und das Leben danach; und Warum wir hir sind. Ich sehe das ganze heute aus anderer Sicht. Unsere Verstorbenen haben ihre Prüfungen, die sie hier auf Erden verbringen mußten bestanden und durften dadurch zurückkehren, in die bessere und schönere Welt. Ihnen geht es heute gut, da oben im Himmel. So habe ich es auch an meine Kinder weiter gegeben. Nicht daß ihr glaubt, ich hätte nicht auch Tage, andenen ich zusammenbreche, jeder hat die und die werden auch ein Leben lang bleiben. Diese Personen waren ein großer Teil unseres Lebens und werden es auch immer sein, denn sie haben uns mitgeprägt. Ich bin für die Zeit die ich mit ihnen verbringen durfte sehr dankbar.
Was ich noch zu manchen sagen muß, die ihre eigenen Familie wegen hinterbliebenem Vater/Mutter vernachlassen. Ihr könnt zwar immer für sie da sein, aber ihr könnt und dürft den Partner nicht ersetzen. Ihr habt euer Leben und eure Eltern ihr eigenes.Jeder muß sich auf seine Weise sein Leben wieder zurechtrücken. Es muß nur klar sein, daß man jederzeit für den anderen da ist, wenn er einen braucht. Dieser kommt dann auch. Ich kann da aus Erfahrung mit meinem Vater sprechen. Er brauchte sehr lange, bis er in die aktive Trauerphase einreisen konnte. Da ist jeder verschieden. Was ich auch noch sagen muß. Manchmal ist einem die Hilfe der Angehörigen auch "lästig", wenn einem keine Zeit mehr für sich selber und seine Gedanken sind. Das muß ich von mir selber sagen. Alle meinten es zwar nur gut, doch es wurde mir zu viel. Sie erstickten mich mit ihrer Fürsorge.
Ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen von Euch etwas Helfen und Mut zusprechen. Der Spruch ist zwar irgendwo in dem moment frustrierent, aber es stimmt schon. Zeit heilt Wunden. Macht aktive Trauerarbeit und es wird besser, dieser unermüdliche Schmerz.
Tina B.
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