Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 31.07.2002, 11:30
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Heute vor einem Jahr haben wir unsere einzige Tochter beerdigt. Sie ist mit 26 Jahren an einem kleinzelligen neuroendokrinen Kazinom unbekannter Herkunft gestorben. Sie hat 7 Monate unter entsetzlichen Schmerzen leiden müssen. Unser Trauer ist so übermächtig und unsere Tränen wollen nicht trocknen. Unser Leben ist seit her so arm geworden.
Wir suchen Kontakt zu jungen Menschen, die durch den Verlust eines lieben Menschen auch einsam und verlassen sind.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 31.07.2002, 11:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

liebe Gisela,
ich drück dich ganz doll.. Es muß schlimm sein, seine Tochter an diese tückische Krankheit zu verlieren...
Ich bin 27 und habe meine Mum vor 4 Monaten an Krebs verloren...
Ich war jeden Tag bei ihr, 4 Monate war sie im Krankenhaus..
Mein Vater starb vor 11 Jahren an Asthma.
Ich weiß was es heißt traurig und allein zu sein.Meine Mum fehlt mir so..
Liebe Grüße aus Hamburg Inke
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 01.08.2002, 10:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Liebe Inke,
es tut mir so leid, dass Du in Deinen jungen Jahren schon beide Eltern verloren hast. Dass Dir Deine Mutti noch besonders fehlt, kann ich gut verstehen. 4 Monate Trauer um den Verlust des liebsten Menschen ist eine sehr kurze Zeit und Du wirst noch viel Zeit brauchen, um das alles einigemaßen zu verkraften. Du hast bestimmt viel mitgemacht und ich umarme Dich, um Dich zu trösten.
Liebe Inke, ich würde mich freuen, wenn Du Dich wieder meldest. Vielleicht können wir uns in der schweren Zeit gegenseitig etwas stützen.
Liebe Grüße von
Gisela
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 01.08.2002, 17:58
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Liebe Gisela,
danke für deine lieben Worte,..
bestimmt hat sich euer ganzes Leben danach verändert,... es ist einfach nicht fair.
Wie gehts du mit deinem Kummer um? Ich habe das Gefühl, das alle von mir erwarten ganz normal weiter zu leben.. Tatsächlich gibt es Tage, an denen scheint alles ganz normal und dann wiederum fühl ich mich so verloren.. Ich hatte ein sehr inniges Verhältnis zu meiner Mum. Egal was, ich hab ihr alles erzählt,- sie war meine beste Freundin.. ich muß nun allein alles auf die Reihe kriegen und das ist gar nicht so leicht.. ich weiß zwar, was sie sagen würde, aber das ist einfach nicht das gleiche.. Wie lebst Du mit Deinem Schmerz? Hast du liebe Menschen um Dich, die dir halt geben?
Mein Freund ist ganz lieb, aber er hat noch beide Eltern und kann dieses Gefühl nicht verstehen..
War sie euer einziges Kind?
Vieleicth magst Du mir ja mailen
inkelligent@web.de
Alles liebe Inke
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 02.08.2002, 09:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Liebe Inke,
schön, dass Du geantwortet hast und ich schon ein bisschen mehr von Dir weis.
Ja, wir leben jetzt allein, mein Mann und ich, unsere Julia war unser einziges Kind. Wir hatten beide ein so intensives Verhältnis zu ihr. Mir war sie auch wie eine Freundin und Tochter zugleich. Sie fehlt mir so, wie Dir Deine Mutti fehlt. Um mit meinem Verlust besser zurechtzukommen, bin ich dabei, ein Buch über Julia zu schreiben. Sie war eine sehr aktive junge Frau, hatte einen Freund und hat so gerne gelebt.Ich bin noch beruftätig und die Konzentration auf die Arbeit hilft mir, mit meiner Trauer besser zurecht zukommen. Außerdem besuche ich eine Selbsthilfegruppe mit betroffenen Müttern, die alle ihre erwachsenen Kinder an Krebs verloren haben.
Ich kann gut verstehen, dass es unterschiedliche Tage gibt, wie Du mit Deiner Trauer zurecht kommst. Du kannst die Erwartungshaltung von anderen, dass alles normal weitergeht, nach dem Verlust Deiner Mutti gar nicht erfüllen. Dazu ist der Schmerz noch viel zu übermächtig und die Erinnerungen zu stark. Schön, dass Du einen Freund hast und Du nicht allein bist. Aber Trauergefühle können nur von Betroffenen richtig verstanden werden. Ich fühle mich auch oft von Verwandten und Freunden nicht richtig verstanden, obwohl alle sehr behutsam mit uns umgehen.
Ich möchte gern mehr über Dich erfahren, wie Du lebst und was Du beruflich machst.
Hast Du noch Geschwister? Schreib mir von deiner Mutti, wenn Du kannst!

Sei ganz lieb gegrüßt
von Gisela aus Berlin

P.S.Im Moment kann ich dir nicht mailen, da ich ein technisches Problem habe.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 02.08.2002, 10:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Liebe Gisela,
das mit dem Buch finde ich eine tolle Idee, es ist aber bestimmt schwer die Gefühle in Worte zu fassen.
Ich schreibe so eine Art Tagebuch, d.h. eigentlich sind es Briefe an meine Mum...
Meine Mum ist in Berlin geboren und später von Bayern nach Norddeutschland gezogen, denn mein Papa kam von dort.
Sie war ein sehr lustiger Mensch, sehr interessiert an allem und meine ganzen Mädels haben in ihre eine Vertraute gefunden und ihr alles erzählt..
Immer durften meine 2 Brüder und ich Freunde mit nach Hause bringen, sie war wirklich großherzig. Als wir mal zusammen in Tunesien waren ist sie mir zuliebe sogar aufs Pferd gestiegen,..
Ich bin Ergotherapeutin, aber ich studiere derzeit in Hamburg Berufsschullehramt.Mit meinen Brüder (33 u. 34), bzw. mit einem davon habe ich sehr innigen Kontakt, der andere ist nie sehr zugänglich gewesen..
Ich bin ein sehr kreativer, fröhlicher Mensch und ich mußte meiner Mum versprechen so auch zu bleiben..
das ist ganz schön schwer. Irgendwie kann ich es nicht begreifen, das es ein endgültiger Abschied sein soll. Glaubst Du an ein Leben danach?
Ich halte mich gedanklich daran fest, daß meine Mum mich sieht und nur halt nicht da ist..
Wie denkst Du darüber.. Habt ihr mit Julias Freunden noch Kontakt?
Was machst Du beruflich? Ich habe auch schon daran gedacht eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, aber ich habe ein wenig Angst davor.. hilft es Dir? Kannst Du da über Julia sprechen? Schreib mir mehr, wenn Du magst.
Viele liebe Grüße aus dem verregnten Hamburg.
Inke
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 02.08.2002, 13:04
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Hallo Gisela,

ich bin Tina (22 Jahre) und habe meine Mom vor ca. 10 Wochen verloren.
Ich vermute mal das es etwas ganz anderes ist seine Kinder zu verlieren als wenn man seine Eltern verliert oder?
Mit seinem Kind verliert man die Hoffnung auf die Zukunft und wenn man seine Eltern verliert oder einen Teil dann verliert man ein Stück halt im Leben.

Aber mir geht es auch so das ich gerne Kontakt habe zu krebskranken Frauen/Müttern habe weil sie erinnern mich an meine Mom.

Mir fehlt sie sehr. Ich bin adoptiert worden als ich 3 Monate alt war. Leider ließen sie sich als ich 7 Jahre alt war scheiden.
Ich fühle mich sehr verlassen und mir fehlt die Stütze im Leben.
Meine Mom eben.

Liebe Grüße aus Stuttgart.
Tina
tina-grog@gmx.de
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 05.08.2002, 14:12
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Liebe Inke,
wenn ich an meinem Buch über Julia schreibe, ist es so, als ob ich mir den Schmerz von der Seele schreibe. Sicher geht es Dir ähnlich, wenn Du die Briefe an Deine Mutter zusammenstellst. Das gehört zur Trauerarbeit, die wir leisten müssen, wenn ein über alles geliebter Mensch uns plötzlich verlassen hat. Ich denke auch oft, Julia ist nur verreist. Diese Endgültigkeit ist so grausam und ich wünschte mir so sehr, sie noch einmal wiederzusehen.
Lebt Dein Bruder, mit dem Du guten Kontakt hast, in Deiner Nähe und könnt ihr Euch oft sehen?
Ich habe einen Büroarbeitsplatz und bin für die Finanzen in einem Bundesverein tätig. Julia hatte auch Betriebswirtschaft studiert und hatte eine interessante Stelle in einem Pharmakonzern, wo sie viel in Frankreich eingesetzt war. Sie war auch so ein fröhliches Mädchen und hatte durch den Sport (sie hat aktiv Handball und Volleyball im Verein gespielt) so viele Freunde.
Du hast auch einen schönen Beruf. Bist Du noch beruflich tätig oder füllt Dich Dein Studium ganz aus? Wie sind die beruflichen Chancen, wenn Du fertig bist?
Ich freue mich, wenn Du wieder schreibst und grüße und tröste Dich ganz lieb aus Berlin
Gisela
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 05.08.2002, 14:28
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Liebe Gisela,
die Endgültigkeit ist sicher das Schlimmste daran,.. bei den Worten "nie wieder" schnürt sich bei mir alles zusammen.
Mein Bruder wohnt an der Nordsee und ich sehe ihn mindestens einmal die Woche,- anders halte ich das gar nicht aus.
Oh man, es ist einfach nicht fair. Eine Freundin meines anderen Bruders hat sich mit 34 das Leben genommen und ihr Sohn hat sie gefunden.. Sie wollte einfach nicht mehr. Warum, weiß keiner- und andere kämpfen um ein bisschen Hoffnung.. ich kann das nicht verstehen.. Wir haben immer gehofft, das meine Mum es irgendwie schafft.. Du kennst diese Gedanken sicher.
Ich arbeite noch in meinem Beruf und es macht mir auch Spaß, aber auf Dauer ist das nichts für mich..
Die Arbeit mit Kindern fordert mich sehr und ich komme nicht zum Grübeln und das ist auch gut so.
Bisher sind die Berufsaussichten sehr gut, denn es soll eine Lehrer-Pensionierungs-Welle in einigen Jahren geben.
Was unternehmt ihr so in der Freizeit?
Ich bemühe mich so viel wie möglich unterwegs zu sein,.. bloß nicht nachdenken.
Gestern hab ich so geweint. Ich sah einen schlecht synchronisierten Film und mußte daran denken, das meine Mum so lange beatmet war und daher nicht sprechen konnte, sondern die Worte nur mit den Lippen formte... Lippenlesen kann ich jetzt..
Das Leid, welches einige ertragen müssen scheint unermeßlich..
Ich denk an Euch. Alles liebe Inke
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 05.08.2002, 14:47
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Liebe Tina,
es tut mir so leid, dass Du Deine Mutti vor so kurzer Zeit verloren hast und ich umarme Dich ganz fest. Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr Du sie vermisst und wie sehr Du Dich verlassen fühlst. Meine Tochter fehlt mir auch so sehr. Trauer um die Liebsten, die wir hergeben mußten, ist in jedem Fall schwer zu ertragen. Die Trauer wird noch lange Zeit unser Leben bestimmen und nichts ist mehr wie früher.
Wenn Du kannst und wenn die möchtest, kannst Du mir gerne über Deine Mutti schreiben, wie sie war und woran sie gestorben ist. Konntest Du bei ihr sein als sie von Dir ging? Wie geht für Dich Dein Leben weiter? Hast Du schon eine eigene Familie oder Geschwister, die Dich jetzt auffangen können und dir Halt geben?
Sei ganz lieb gegrüsst
von
Gisela aus Berlin
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 05.08.2002, 17:10
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Liebe Gisela, liebe Inke,
gerade habe ich Eure Mails hier gelesen. Ich (29) habe vor 6 Wochen meinen Vater verloren - Darmkrebs. Ich war bis zuletzt bei ihm, da er zu Hause war. Seitdem kann ich die Gedanken an seine letzten Stunden nicht vergessen. Auch mir geht es so, dass ich das Gefühl habe, alle erwarten von mir, normal zu sein. Manchmal denke ich, seit der Beerdigung ist für ANDERE das "Thema" abgeschlossen. Keiner fragt, wie es einem geht. Ich denke wirklich, es versteht so keiner, der es nicht selbst erlebt hat.
Yvonne
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 06.08.2002, 15:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Leibe Inke,
schön,dass Du Dich mit Deinem Bruder triffst und ihr Euch gegenseitig stützen könnt in dieser schweren Zeit. Mein einziger Bruder ist vor 4 Jahren an Krebs gestorben und meine einzige Tochter vor einem Jahr. Wieviel Leid kann ein Mensch ertragen?
Ich gehe jeden Tag an Julias Grab auf den Friedhof und denke, ihr nahe zu sein.
Mein Mann und ich unternehmen auch viel, um uns abzulenken. Wir wohnen in Berlins Mitte und haben noch ein Gartengrundstück im Grünen, wo es immer etwas zu tun gibt. Wir verreisen auch, wann immer es geht.
Du kannst mir gern von Deiner Mutti schreiben, wenn Du möchtest. Warst Du bei ihr, als sie starb und hast Du noch bei ihr gelebt?
Sei lieb gegrüßt und getröstet von
Gisela
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 07.08.2002, 09:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Liebe Gisela,
ich habe nich mehr zu Hause gewohnt, aber ich war irgendwie doch fast immer da. Das letzte Jahr hab ich nur eine Straße weiter gewohnt,... sie fehlt mir so..
Sie war immmmmmmmer für mich da und ich auch für sie. Die letzten Monate im KH war ich jeden Tag da. Ich habe ihr vorgelesen, sie massiert, für sie gekocht und sogar gebetet. Als sie letzenendes gehen mußt waren wir alle da und hielten ihre Hand. Ihr Herz hat einfach aufgehört. Sie hatte eine Blutvergiftung.. Sie ging ganz friedlich und schmerzfrei... Am TAg vorher war sie noach ansprechbar, wenn auch weit weg und ich habe mein Versprechen gelöst und hab ihr gesagt, das sie gehen darf.. Ich hätte nie gedacht, das ich einmal so etwas zu ihr sagen müßte.. Seit ein paar tagen ist der Stein da.. ich bringe es nicht fertig zum Friedhof zu fahren. HAb Angst, das es mir dann zu reell wird, wenn da die Namen meiner Eltern stehn. Ich glaub ich würde das nicht packen..
Wie war das bei Euch? Wußte Julia, das sie gehen mußte? Warst Du bei ihr?
Wie lange war sie krank?
Alles Liebe Inke

Liebe Yvonne,
ich drück dich ganz doll...
Ich verstehe dich nur zu gut... Wie geht es deiner Mum?
Kannst du bei ihr sein? Hast du noch Geschwister?
Oaß auf dich auf und halte durch..
Alles Liebe Inke
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 07.08.2002, 12:42
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

Liebe Gisela,
ich bin noch ganz erschüttert.
Deine Zeilen haben mich sehr berührt.
Ich habe meine Schwester am 21.07.02 verloren - der Krebs hat gesiegt. Es ist so schlimm, zu sehen, wie ein geliebter Mensch gehen muss.
Sie ist gerade im Mai 42 geworden. Sie war ein lebenslustiger Mensch, hoch intelligent, voller Charme, Esprit und Engagement auch für andere. Vor allem für Kinder und Menschen mit Problemen hat sie immer ein offenes Ohr gehabt, geholfen...
Gleichzeitig hat sie eine traumhafte Karriere gemacht. Abteilungsleiterin bei einer Bank in Köln. Sie soll eine tolle Chefin gewesen sein. Ihre Mitarbeiter und ihr Chef haben uns dies gesagt. Es ist eine Facette, die ich, als jüngere Schwester nicht beurteilen kann. Ich kann es mir jedoch gut vorstellen.

Manchmal frage ich mich - warum ausgerechnet sie... Mörder, Kinderschänder u. a. Verbrecher leben z. T. recht gut und werden nach einer Gefängnisstrafe entlassen und versucht zu rehabilieren - bis zum nächsten Verbrechen.
Natürlich auch sie sind Menschen mit allen Menschenrechten, aber trotzdem - wo ist die Gerechtigkeit...
Aber darauf gibt es wohl keine Antwort...
Leider bin ich nicht so gläubig, um sagen zu können, es ist Gottes Entscheidung. Denn dann frage ich mich weiter, warum lässt er es zu, dass Kinder leiden, junge Menschen krank werden und sterben...
Aber auch hierauf gibt es keine Antwort.

Ich fühle mich wie amputiert, es fehlt ein Stück von mir.
Momentan sind wir alle (meine Eltern, meine älteste Schwester, der Lebensgefährte meiner verstorbenen Schwester und ich sowie mein Mann) noch unter Schock.
Wir dachten, wir hätten noch unheimlich viel Zeit. Es sollte noch eine Hochzeit (meine Schwester wollte noch ihren Lebensgefährten heiraten - er ist ein toller Mann - wer hätte es sonst fertiggebracht, sie bis zum Schluß zuhause zu pflegen - sie mußte nicht ins Krankenhaus und konnte in ihrer Wohnung - gewohnter Umgebung -bleiben) stattfinden und und und...
nun ist gar nichts in irgendwelchen Bahnen, Chaos.
Erst wenn meine Eltern den Erbschein haben, kann geplant werden
Wir haben noch keinen Termin was die Urnenbeisetzung / Trauerfeier betrifft und schon kommen die ersten Rechnungen.
Es wird erst dann etwas unternommen, wenn diese bezahlt sind. Solange bleibt meine Schwester im "Niemandsland" - eine schreckliche Vorstellung. Ob sie sehr alleine ist.
Eine Woche nach meiner Schwester ist eine liebe Tante gestorben. Es war als ob sie geholt werden würde.
Auch dies ein grosser Verlust. Wir trösten uns - bzw versuchen es, in dem wir uns sagen, sie war schon über 80 und hat ihr Leben gelebt. Aber trotzdem können wir nur noch heulen.
Wir versuchen uns gegenseitig zu trösten.
Aber die Stresssituation hat auch Auswirkungen auf meine ELtern. Ich habe grosse Sorge, dass mein Vater ggf. sich zu sehr aufregt. Er hat eh Herzprobleme... Ich möchte gar nicht weiter denken.
Wie kann ich nur meinen Eltern helfen. Ich möchte so gern Kraft und Stärke geben - aber ich habe sie z. Z. selbst nicht.
In Zeiten der Not sieht man auch, wer echte Freunde sind und wer nicht...
Ich bin leider z. T. von einigen Menschen sehr enttäuscht worden. Auch dies muss ich erst einmal verkraften.
Es ärgert mich zum Teil sehr. Wen ich ehrlich bin, es verletzt und tut auch weh.

Wie geht ihr mit euerer Trauer um.
Dann noch eine echt blöde Frage - wie ist es mit Trauerkleidung. Ich wollte in schwarz gehen, nun sprechen mich die Kollegen an - es ist schlimm, jedesmal eine Antwort darauf zu geben - oft sage ich nur, dies trägt man jetzt in diesem Sommer, es ist die Sommerfarbe. Aber ich kann es nicht oft und oft breche ich dann im Büro in Tränen aus...
So bin ich am Überlegen, ob ich auch meine normale Kleidung tragen kann. Meine Trauer ist in meinem Herzen, in meinem Verstand - muss sie dann auch noch nach aussen dokumentiert werden?
Wie habt ihr schlaf gefunden?
Schon mit meinem Hausarzt darüber gesprochen, er wird mir ein leichtes pflanzliches Mittel für die Nerven und zur Beruhigung verschreiben.

Euch allen ganz liebe Grüsse und passt auf euch auf

Lisa
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 07.08.2002, 15:25
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tod unserer Tochter

hallo lisa,
ich glaube, uns hat dieses schreckliche schicksal am selben tag getroffen. mein papa ist am 21.07.02 im alter von 60 jahren völlig unerwartet gestorben. ich bin momentan wie gelähmt und kann es immer noch nicht fassen. es tut sooo unendlich weh. ich glaube, kein körperlicher schmerz kommt diesem nahe!!!

was die trauerkleidung angeht, hab ich mir auch den kopf zerbrochen. ich bin zu dem entschluß gekommen, dass diese schwarzen klamotten alles noch viel schlimmer machen..und was bringt es einem? jeden spricht einen an und schon werden die wunden wieder aufgerissen. ausserdem bin ich mir total sicher, dass mein dad das auch nicht gewollt hätte. ich trage meine ganz normalen klamotten und wenn sie noch so schrill sind!!!!!!!

ich wünsche dir ganz viel kraft für die zukunft....fühl dich gedrückt.
birgit[bibbi1@gmx.de]
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
meine Tochter ist tot krank Forum für Angehörige 18 13.09.2005 20:56
Hilfe für meine Tochter? Forum für Angehörige 3 01.04.2005 17:44
Krankenkasse zahlt nicht für meine Tochter Nachsorge und Rehabilitation 5 18.03.2005 11:18
Wie sag ich es meiner Tochter ? Carsten2 Magenkrebs 5 01.02.2004 12:47
3 jährige Tochter und der Papa hat Krebs, was nun? Forum für Angehörige 14 06.10.2002 19:07


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:30 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55