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Alt 27.03.2009, 00:15
Benutzerbild von icksy
icksy icksy ist offline
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Registriert seit: 24.03.2009
Ort: Eichsfeld
Beiträge: 35
Frage Einschätzung Prognose

Hallo an alle,

seit einiger Zeit bin ich stille Leserin hier im BK-Forum und hab mich endlich durchgerungen mich zu registrieren, um mit Euch sprechen zu können.

Es ist unglaublich schwer, mit meiner Familie über manche Aspekte meiner relativ neuen (Diagnose 20.02.) Krankheit zu sprechen.

Eine Frage, die mich quält und bei der Ihr mir eventuell helfen könnt, ist meine Prognose.

Am 20.02. wurde ein multizentrisches Mamma-Carcinom in der rechten Brust festgestellt. Ablatio am 25.02., nach Schnellschnitt Sentinellymphknoten ausserdem 18 Lymphknoten aus der Axilla entfernt - davon waren 8 tumorbefallen. Beim CT am 27.02. wurden in der Leber drei Metas gefunden (6, 5 und 3 mm gross). Aufgrund der geringen Grösse kann man keine Leberbefundstanze machen, um das hundertprozentig abzuklären, aber alle Radiologen sind sich einig.
Zusammengefasst: mpT2 pN2a M1 (hepar), ich bin 31 Jahre alt.

Die Prognose bei Brustkrebs mit vorhandenen Metastasen bei Erstdiagnose ist ziemlich niederschmetternd:
Eine der ersten Fragen, die sich stellt, wenn sich die Krankheit ausgebreitet hat, ist die nach der Prognose. Und keine Frage ist so schwer zu beantworten, denn alle Aussagen zum weiteren Verlauf gründen sich auf nichts anderem als statistischen Durchschnittswerten. Sie geben zwar Auskunft darüber, wie lange die Mehrzahl der Frauen nach der Diagnose "Metastase" lebt, sagen aber nicht, wie lange eine bestimmte Patientin leben wird.

Trotzdem eine Zahl: Bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung zwischen zwei und dreieinhalb Jahren nach dem ersten Auftreten von Metastasen. Die Betonung liegt auf "durchschnittlich". Denn 25 bis 30 Prozent aller Patientinnen leben fünf Jahre und 10 Prozent mehr als 10 Jahre. Ein bis zwei Prozent werden endgültig geheilt.

(Quelle: http://www.brustkrebs-studien.com/br...tastasen3.html)

Habt Ihr Erfahrungen, was die Lebenserwartung bei Lebermetastasen angeht?

Und noch wichtiger eigentlich: Wie bringt Ihr Euren Angehörigen die Prognosen bei? Sagt Ihr überhaupt etwas? Und wenn, dann was und wie verpackt Ihr es?

Noch im Krankenhaus hab ich dem Chefarzt eine Zahl "aus dem Kreuz geleiert": 30% Heilungschance und hab das leider ungefiltert meiner Familie gesagt. Mein Mann (obwohl sonst ein lieber und mit gewissen herb-männlichen Abstrichen sogar gesprächsbereit) schwieg dazu völlig. Meine Eltern und Schwiegereltern wollen es einfach nicht wahrhaben und nehmen es nicht ernst.
Ich hab es noch gar keinem gesagt, dass sich die 30% nicht auf meine "Totalheilung" beziehen (was alle glauben), sondern darauf, dass ich die nächsten fünf Jahre überhaupt erlebe.

Ich selbst habe manchmal Momente tiefster Verzweiflung (meine Tochter ist zwei Jahre alt, ich würd sie so gern aufwachsen sehen) und möchte diese Traurigkeit gern von meinen Angehörigen so gut es geht fernhalten.

Für Eure Tipps und Ratschläge wäre ich sehr dankbar. Hier scheint mir der einzige Ort, an dem ich offen über solche Sorgen schreiben kann.

Grüsse
icksy
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