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Alt 05.06.2006, 16:15
Smart Smart ist offline
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Registriert seit: 05.06.2006
Beiträge: 2
Standard mein Vater (62) hatte Lungenkrebs

Hallo,
heute möchte ich (32)mal über meine Erlebnisse mit Lungenkrebs berichten.Vor 9 Jahren wurde bei meinem Vater(62) Lungenemphysem entdeckt.Er kämpfte dagegen an wie ein Bär.Er war sowiso ein Bär.Ich sagte immer er sei ein Kampfschwein.Ab 2004 wurden seine Infekte und Lungenentzündungen immer mehr.Im November 2004 bestand bei ihm der Verdacht auf Lungenkrebs.Sein rechter Lungenoberlappen wurde punktiert.Es wurde aber noch nix festgestellt.
Es folgten wieder Infekte.Im Frühjahr 2005 bekam er Schmerzen im Rücken.Sagte aber niemanden davon.Im November 2005 wurde eine ct gemacht und der Verdacht auf Lungenkrebs bestätigte sich.
BC C T4 N2 M0 Nicht verhornendes Plattenepithelkarzinom G2-3 dazu COPD,schweres Lungenemphysem und chronische Lungenentzündung.
Als er die Diagnose erfohr,fuhr er heim und kochte Möhren.Die Ärzte sagten eine Chemo wäre in seinem Zustand nicht machbar.Er sollte alles klären und im Grunde auf den Tod warten.
Er lebte ab da noch bewußter.Ordnete sein Leben und genoß jeden Tag. Ab Februar 2006 ging es Berg ab.Er bekam eine Atemspastik dazu,mußte ins Krankenhaus und kam 3 Wochen später als Pflegefall wieder heim.Wir kümmerten uns um ihn.Noch immer kämpfte er.Wir (meine Mutter,mein Mann und ich) hatten die Hoffnung aufgegeben ,aber er nicht.Hinzu kam nun der MRSA Keim.Es folgten wieder Infekte und 2 Krankenhausaufenthalte.Inzwischen bekam er Fentanyl Pflaster und Tramaltropfen.
In der 1. Aprilwoche wurde er von 50mg/h auf 100mg/h hochgesetzt und klagte immernoch über Schmerzen.
Heute weiß ich wie wichtig Palliativmedizin und Pflegepersonal (was sich damit auskennt)wichtig ist.Unsere Hausärztin war nicht in der Lage ihm die Schmerzen zu nehmen.
Am 3.April hat er aufgehört zu essen und lag in seinem Bett,als wartet er nur auf den Tod.Das kannte man nicht von ihm.Er wurde immer ruhiger und stiller.Am 8.April bekam er Grand-Mal-Anfälle und mußte wieder ins Krankenhaus.Auch dort klagte er über Schmerzen.Aber sie wurden ihm nicht genommen.Seine größte Angst war immer mit Schmerzen zu sterben oder zu ersticken.
Mein Papa schlief Karfreitag um 20.15h ein.Meine Mama und ich waren dabei.Er ist nicht erstickt und klagte in den letzten Stunden nicht mehr über Schmerzen.Ein Palliativmediziner kümmerte sich den letzten Tag um ihn.Wir haben uns verabschiedet und waren einfach bei ihm.
Es geht mir heute nicht so gut.Wir hatten eine sehr enge Verbindung und ich habe das Gefühl ich werde nie mit dem Schmerz klar kommen.
Ich frage mich wieviel kann ein Mensch aushalten?Er konnte sehr viel aushalten und deshalb hatte er das Recht zu sagen;nu ist Ende.
Ich hoffe dort wo er ist geht es ihm gut.Ich glaube er bekommt nun alle Luft dieser Welt...
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