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  #1  
Alt 08.09.2008, 16:04
Ulrieke Ulrieke ist offline
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Registriert seit: 08.09.2008
Beiträge: 7
Standard Was tun bei Metastasen?

Liebe Mitglieder des Forums,
Ich habe schon oft hier im Forum gelesen und wäre so froh, wenn mir auch jemand antworten könnte.

Mein Name ist Ulrieke und mein allerbester Freund im Leben ist schon vor eineinhalb Jahren an Nierenkrebs erkrankt. Ich habe ihm geholfen alles durchzustehen, denn er hat ja niemanden außer mir, auch keine Verwandten. Der Tumor war groß 5,6 cm aber im Wesentlichen auf eine Niere beschränkt, die entfernt wurde. Nun wurde auf der anderen Niere (beim Abdomen CT) ein 'Schatten' entdeckt und es klingt so als wäre da wieder was. Der Krankenhausarzt schickt nun den Befund wieder an den Urulogen und ich frage mich nun ob nicht mehr Untersuchungen gemacht werden müssen. Und wenn der Nierenkrebs zurückkommt, gibt es denn nicht einen wirklichen unabhängigen Nierenkrebsspezialisten, der einen dabei beraten kann, was am besten zu tun wäre und welches die beste Therapie ist? Ich habe schon über verschiedene neue Medikamente gelesen, aber wonach wird das entschieden, welche Therapie jemand bekommt?
Ich vertraue dem Urologen nicht. Er hat auch immer nur 6monatige Kontrolluntersuchungen angeordnet, aber mein bester Freund hält viel von ihm und ich will ihn nicht total verunsichern. Es ist sowieso schon sehr schwer.
Ich wäreso froh, wenn Ihr mir auch ein paar Ratschläge oder hinweise geben könntet.
Alles alles Gute
Ulrieke
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  #2  
Alt 08.09.2008, 16:53
Ulrieke Ulrieke ist offline
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Registriert seit: 08.09.2008
Beiträge: 7
Standard AW: Was tun bei Metastasen?

Lieber Uwe,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin im Moment einfach völlig aufgewühlt. Bei der ersten Niere, die entfernt wurde war kein lokaler Lymphknoten befallen aber der Krebs hatte eine lokale Ader betroffen. Ich werde den alten Befund raussuchen, ich hab alles aufgehoben. Du hast recht, wir müssen jetzt den neuen Befund abwarten, aber weisst Du ich möchte einfach vorbereitet sein. Ich gehe mit zu dem Gespräch beim Urologen um auch ein paar Fragen zu stellen. Der CT-Arzt hat gesagt, es stellt sich die Frage, ob sie das punktieren oder rausnehmen und ich möchte mich einfach über die beste Vorgehensweise informieren.
Ich misstraue nicht jedem Arzt, aber ich hab schon öfter erlebt, dass manche selber nicht optimal informiert sind und das Engagement der Einzelnen sehr sehr verschieden sein kann. Manchmal ist das Engagement einfach größer, wenn jemand engagiert 'dahinter steh'. Bei der ersten Operation hätte es über 4 Wochen bis zum Operationstermin gedauert. Nach ein bißchen freundlichem Engagement ging es dann innerhalb einer Woche.
Ich weiss auch gar nicht, wenn man um eine Zweitmeinung fragen kann. Vielleicht einen spezialisierten Onkologe oder ein Spezialisten für Nierenkrebs?
Ich möchte nicht nur abwarten, sondern auch herausfinden zu wem man wegen Zweitmeinung und bester Therapie gehen kann. Natürlich ist es das Wichtigste für meinen besten Freund Hannes da zu sein. Aber das mache ich sowieso.
Allerbeste Grüße an Dich
Ulrieke
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  #3  
Alt 09.09.2008, 08:43
Heino* Heino* ist offline
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Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 374
Standard AW: Was tun bei Metastasen?

Hallo Ulrieke,

zunächst einmal versuche, nicht in Panik zu verfallen, denn Panik und Angst sind schlechte Berater in Eurer Situation. Ist denn bei den übrigen Untersuchungen auch der Thorax per CT untersucht? Meistens ist die Lunge als erstes von Metastasen betroffen, wenn die Blutbahnen von dem Tumor erfasst waren. An der verbliebenen Niere erscheint mir das eher unwahrscheinlich. Bei mir trägt die verbliebene Niere eine Zyste, die der Urologe aber im Ultraschall klar von bösartigem Gewebe unterscheiden kann. Das wird der Urologe vermutlich auch bei Deinem Freund klären können. Lasst Euch auf keinen Fall auf eine Biopsie ein, denn das ist die sicherste Methode, den Krebs weiter zu verbreiten, wenn es denn tatsächlich eine Metastase ist. Dann fasst lieber eine Operation ins Auge, damit im schlimmsten Fall sofort das verdächtige Gewebe entfernt werden kann. Das geht dann hoffentlich nierenerhaltend.
Die Kapazität für Nierenkrebs in Deutschland ist nach meiner Meinung Prof. Atzpodien an der Uni-Klinik in Münster, aber auch an vielen anderen großen Kliniken gibt es ausgewiesene Spezialisten. Bei den meisten größeren Kliniken kann man im Internet erfahren, wo die Behandlungsschwerpunkte liegen und wobei die größten Erfahrungen vorliegen, wenn man den Qualitätsbericht der Klinik danach abklopft. Vielleicht habt Ihr ja in der Nähe das richtige Krankenhaus. Euer Urologe sollte Euch dabei beraten können.

Herzliche Grüße, Heino
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  #4  
Alt 12.09.2008, 14:33
Ulrieke Ulrieke ist offline
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Registriert seit: 08.09.2008
Beiträge: 7
Standard Was heißt der Befund?

Liebe Forums-Teilnehmer,
ich habe mir den Befund jetzt besorgt, weil der Urologe bis nächste Woche im Urlaub ist. Könntet Ihr mir vielleicht sagen, was das heißt und was eurer Meinung nach getan oder weiter untersucht werden könnte?

MSCT Abdomen

Noch normgroße, weitgehend glatt konturierte Leber mit diffuser Dichteminderung ohne abgrenzbare herdfömige Läsion. Keine Galleabflussstörung, Gallenbalse ohne fassbare Binnenstrukturen. Milz regelrecht konturiert und strukturiert. Pankreas mit etwas betontem Caudeanteil ohne Hinweis auf eine umschriebene Herdsetzung. Bei Zustand nach Tumornephrektomie links in die ehemalige Nierenloge verlagerte Darmstrukturen ohne Hinweis auf ein lokales Rezidiv. Nebenniere rechts zart, rechte Niere normgroß, wobei sich hier im nativen nur flau am Unterboden nach dorsal hin, eine im Vergleich zum umgebenden Parenchym hypodense, unscharf berandete Herdabsetzung abgrenzen läßt mit einem Durchmesser von von ca. 1,5 cm, die sich unter i.V. KM-Gabe vermehrt gegen das umgebende Parenchym abgrenzen läßt, wobei man den Eindruck einer KM-Aufnahme hat. Im Vergleich zu einer Voruntersuchung von 08/07 ist diese Läsion nur angedeutet nachzuweisen. Paraaortal iliacal keine eindeutig vergrößerten Lymphknotenstrukturen. Harnblase unauffällig konturiert, von einer kräftigen Prostata imprimiert, die einen Querdurchmesser von ca. 5,15 cm zeigt.

Beurteilung

Zeichen einer Steatosis hepatis ohne Nachweis einer herdförmigen Läsion. Bei Zustand nach Tumornephrektomie links hier kein Hinweis auf ein lokales Rezidiv. Kleine suspekte herdförmige Läsion nunmehr im Bereich der rechten Niere am Unterpol nach dorsal, retrospektiv in der Voruntersuchung von 08/07 hier nur angedeutet nachweisbar, somit mit geringer Größenprogredienz und damit verdächtig für ein tumoröses Geschehen. Paraaortal ilical keine eindeutig vergrößerten Lymphknotenstrukturen. Kräftig konfigurierte Prostata.

Ganz lieben Dank für eure Anteilnahme
Ulrieke
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  #5  
Alt 15.09.2008, 15:57
Ulrieke Ulrieke ist offline
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Registriert seit: 08.09.2008
Beiträge: 7
Standard AW: Was tun bei Metastasen?

Liebe Mitglieder,
ich habe inzwischen den Befund bekommen, gibt es vielleicht noch Tipps von euch? Ich frage mich zum Beispiel wie man nun feststellen kann, ob es sich um einen weiteren Tumar handelt ohne eine Biopsie zu machen und wie die Therapie aussehen könnte.
Ich wäre sehr dankbar für Eure Tipps.
Allerbeste Grüße
Ulrieke
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  #6  
Alt 17.09.2008, 21:32
Benutzerbild von Big Sister
Big Sister Big Sister ist offline
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Beiträge: 956
Standard AW: Was tun bei Metastasen?

Hallochen Ulrieke,

versuche hier einmal ein klein wenig den Befund zu erklären, soweit ich es kann.
Galle, Milz und Pankreas sind völlig in Ordnung. Der Darm hat sich den durch die Nierenentfernung frei gewordenen Platz einfach für sein Organ genommen.
Ist auch normal.
Leber soweit auch in Ordnung jedoch mit Anzeichen einer "Fettleber".
Näheres findest Du hier:
http://at.aol.de/Gesundheit-Krankhei...9662521-0.html

Das einzige, was Euch wohl Sorgen bereiten könnte, ist
Zitat:
Kleine suspekte herdförmige Läsion nunmehr im Bereich der rechten Niere am Unterpol nach dorsal, retrospektiv in der Voruntersuchung von 08/07 hier nur angedeutet nachweisbar, somit mit geringer Größenprogredienz und damit verdächtig für ein tumoröses Geschehen
Hier könnte ein kleiner Tumor sitzen. Laut Aussage hatte man aber nur den Eindruck einer Kontrastmittelaufnahme. Sehr sicher hört sich das für mich nicht an.

Ich würde einer Biopsie ein deutliches "NEIN" auf den Stimmzettel setzen.
Wenn es ein Tumor sein sollte, so ist er mit bisher 1,5 cm Durchmesser recht klein und sehr gut nierenerhaltend zu operieren.

Diese Entscheidung müsst aber Ihr treffen. Zweitmeinungen einzuholen ist hier vielleicht schon eine Hilfe, jedoch nach der Krankenvorgeschichte wird man mit Äußerungen wohl vorsichtig sein.
Ich hoffe, es ist nicht alles noch verwirrender nach meinen Zeilen.

Sei ganz lieb gegrüßt von Rika oder Ulrike
__________________
Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben.http://www.youtube.com/watch?v=bP9_bcDPW28&translated=1
Für Per http://www.youtube.com/watch?v=OOlDp...eature=related
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  #7  
Alt 22.09.2008, 14:56
Ulrieke Ulrieke ist offline
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Registriert seit: 08.09.2008
Beiträge: 7
Standard AW: Was tun bei Metastasen?

Liebe Rika,
vielen vielen Dank für Deine Antwort, denn sie hat mir mehr Sicherheit gegeben, dass jetzt das Richtige passiert. Hannes wird nächste Woche wegen dieses Verdachtes operiert. Leider kann man die Operation nach Aussage des Chirurgen nicht endoskopisch durchführen, oder wie das heisst, weil der verdächtige Schatten/Tumor etwas in der Niere liegt und nicht ganz am Rand und so schwer 'zu erreichen sei'. Deshalb wird ein 'Flankenschnitt' gemacht...also wieder eine größere Operation. Der Chirurg, der das gesagt hat, ist aber auf endoskopische OPs spezialisiert, daher vermute ich, dass das stimmt. Ich bin so froh, dass ich dem Urulogen etwas auf die Zehen getreten bin, denn der schwankte erst zwischen 'mal abwarten und Beobachten' und Operation.
Jetz muss ich wieder abwarten und einfach da sein.
Die allerbesten Grüße
Ulrieke
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  #8  
Alt 07.10.2008, 17:47
Ulrieke Ulrieke ist offline
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Registriert seit: 08.09.2008
Beiträge: 7
Standard AW: Was tun bei Metastasen?

Liebe Mitstreiter (Ich darf das doch sagen, oder?),
heute wollte ich mal eine gute Nachricht einstellen. Die Operation ist gut verlaufen und der Verdacht auf einen Tumor hat sich nicht bestätigt...HURRA!!!!! Es war gar nichts, auch die Gewebeprobe völlig negativ. Ich kann euch gar nicht sagen wie glücklich ich bin und habe gedacht ich sollte auch eine gute Nachricht hier ins Forum stellen. 100000 Kilo Steine sind von meinen Schultern gefallen ....
Viele Grüße
Ulrieke
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