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  #1  
Alt 14.01.2010, 13:27
Nofertari Nofertari ist offline
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Beiträge: 37
Standard Prostatakrebs mit Knochenmetastasen

Hallo Ihr Lieben! Ich bin neu hier und brauche etwas Beistand!
Vor fast 5 Jahren bekam mein Schwiegervater, heute 78, die Diagnose Prostatakrebs. Als Behandlung wurde die Hormontherapie gewählt. Bis vor einem Jahr ging es ihm auch noch gut. Er wohnt bei uns mit im Haus. Dann fing er an abzunehmen und bekam Depressionen. Vor 3 Monaten wurde es dann schlimm, er bakam Einblutungen im linken Auge. Diese wurde im Krankenhaus behandelt und ein OP Termin für Anfang November vereinbart um den Star zu operieren. Seit wir ihn wieder zu Hause haben wird sein befinden immer schlechter. Er hat 30 Kilo abgenommen, er ist so schwach das er nicht mal aufstehen kann. Vor 2Tagen haben wir den Befund das er am ganzen Körper Knochenmetastasen hat. Ich habe im Juli meinen kleinen Sohn geboren. Die Pflege, zwei Haushalte und das Baby. ich bin mit meinen kräften am Ende. Mein Mann arbeitet im Aussendienst und ist von morgens bis abends ausser Haus. und ich will ihn mit meinen Problemen nicht belasten. Ich muß dazu sagen das mein Schwiegervater sehr Starrsinnig ist. Er will keine fremden Leute(Pflegedienst) in seiner Wohnung haben. Aber ich kann nicht mehr und habe trodzdem Pflegestufe beantragt. Inzwischen verläßt er sein Bett nicht mehr, verweigert schmerzstillende Medikamente und Essen. was mach ich nur? Morgen kommt der MDK. Denen wird er erzählen er braucht keine Hilfe, er ist nicht krank und kann alles noch alleine machen. Ich bin total verzweifelt!!
Ich würde mich über ein bischen Aufmunterung und eure Erfahrungen mit dieser Krankheit freuen. Bis dahin euch alles Gute!!
PrinzessLeia@t-online.de

Geändert von Nofertari (14.01.2010 um 14:25 Uhr)
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  #2  
Alt 14.01.2010, 19:48
frohsinn frohsinn ist offline
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Beiträge: 2.883
Standard AW: Prostatakrebs mit Knochenmetastasen

Hallo...und herzlich Willkommen hier auf der Seite...ich dich erstmal ganz doll und weiß was du jetzt durchmachst......Da sich dein Pa aber stursinnig gibt und nicht helfen lassen will mußt du eine"List anwenden" falls morgen durch den Med.Dienst die Pflegebedürftigkeit festgestellt wird........was ich ja zu 1000% denke bei dem Krankheitsbild , kannst du ja einen Pflegedienst beauftragen der dir helfend unter die Arme greift und deinem Pa sagen das du es ,schon allein durch die Kinder das alles nicht alleine schaffst und dadurch ein bischen Hilfe bekommst.....Ich find das ne ganz schöne Leistung von dir...alle Achtung,dein Mann im Außendienst....alles auf dich abgewälzt....geht nicht !!! Da leidet nach und nach dein Familienleben drunter,insbesondere die Ehe und du hast mit der Zeit keine Freude mehr am Leben...Also hol dir Hilfe ,du hast es verdient !!!!!!!!! Lieber Gruß ,die Frohsinn
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  #3  
Alt 14.01.2010, 19:54
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Beiträge: 884
Standard AW: Prostatakrebs mit Knochenmetastasen

Liebe Nofertari.
Es tut mir sehr leid, dass dein Schwie-Va in dieser Situation ist und so viel leidet. Ich kann nicht nachempfinden, wie es für dich sein muss, aber ich stelle es mir grausam vor. Nicht zuletzt, da alles an dir zu hängen scheint.
Ich hatte mich zu Papas Krankzeiten nur um mich zu kümmern. Alle anderen meiner Familie (inkl. mir) waren wohlauf.
Da trägt sich diese "Last" des Mitleidens, des Sorgens und Kümmerns doch anders als bei dir, wo du noch ein Baby hast und es nicht dein Vater ist.

Ich kann dir nur aus meiner Sichtweise und aus meiner Erfahrung berichten, leider keine Tipps geben.
Aber: wenn der MDK kommt und mit ihm spricht und er im Bett liegt, wissen die, was dein Schwie-Va alleine kann und was nicht. Sie werden das auch testen. Der MDK kennt sich aus, ist mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern/Pflegestufen vertraut. Muss er ja, sonst könnte er nicht richtig beurteilen und einstufen.
Sei am Besten bei dem Gespräch dabei und schildere auch deine Situation.
Denn selbst die betreuende Kraft eines so kranken Menschen darf dabei nicht über ihre Grenzen gehen.
Du musst dann einfach "am Ball" bleiben, wenn die Pflegestufe genehmigt ist. Ich weiß jetzt nicht, ob nur der MDK und/oder der behandelnde Arzt (Hausarzt) für den unterstützenden Pflegedienst sorgt. Aber das wird man dir sagen. Sei so stark - auch für dich und deine kleine Familie -, und nehme die Dienste eines Pflegedienstes an, auch wenn sich dein Schwie-Va sträubt.
Die Arbeit, die für ihn zu bewältigen ist, kann ein nicht medizinisch ausgebildeter Mensch mitunter kaum schaffen.

Du solltest daran denken, dass du deinem Schwie-Va mit Einsatz eines Pflegedienstes nichts Schlimmes antun willst - im Gegenteil. Die Handgriffe und Routine des Pflegepersonals sind Gold wert und sie sind emotional nicht der Art eingebunden wie der direkte Angehörige.
Lass dich gut über die Möglichkeiten der Hilfe, die ihm zusteht, aufklären und entscheide mit deinem Mann zusammen, was ihr tun wollt.
Unsere Erfahrungen mit dem Pflegedienst meines Papas war tadellos und sehr gut. Auch im begleitenden Sinn, in der Aufklärung kurz vor seinem Tod.

Ich drücke dir die Daumen und hoffe, du berichtest, wie das Gespräch mit dem MDK war.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #4  
Alt 18.02.2010, 11:59
Nofertari Nofertari ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: Prostatakrebs mit Knochenmetastasen

Hallo!!! Ich bedanke mich für eure mitfühlenden Worte!!!!
Die Dame von MDK war sehr nett! Meinem Schwiegervater ging es an diesem Tag sehr schlecht. Er konnte nicht aus dem Bett, sich nicht alleine hinsetzen, sich nicht auf die Seite legen usw. Die Dame vom MDK hat in 1 1/2 Wochen Pflegestufe 2 und ein Pflegebett bewilligt. Das Pflegeteam kommt 3x die Woche, für 1h,mehr will mein Schwiegervater erstmal nicht. Aber das hilft mir schon mal ganz ungemein.

Der behandelnde Urologe möcht eine neue stärkere Chemo mit Docetaxel, mit ihm machen.
Ich hab ein ungutes Gefühl dabei, weil die Nebenwirkungen so schlimm sind. Er sagt wir könnten es damit noch ein halbes Jahr hinauszögern, aber um welchen Preis???? Hat jemand Erfahrung damit? Ich würde mich freuen wenn jemand darüber berichten kann!!!! Bis dahin haltet die Ohren steiff!!!! LG Nofertari
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  #5  
Alt 21.02.2010, 11:01
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Beiträge: 295
Standard AW: Prostatakrebs mit Knochenmetastasen

Zitat:
Zitat von Nofertari Beitrag anzeigen

Der behandelnde Urologe möcht eine neue stärkere Chemo mit Docetaxel, mit ihm machen.
Ich hab ein ungutes Gefühl dabei, weil die Nebenwirkungen so schlimm sind. Er sagt wir könnten es damit noch ein halbes Jahr hinauszögern, aber um welchen Preis????
Hallo Nofertarie.

obwohl die Chemotherapie mit Docetaxel im Allgemeinen recht gut verträglich ist im Vergliech mit anderen Chemotherapien, wird sie wahrscheinlich auf Grund Ihrer Nebenwirkungen Ihrem Schwiegervater den Rest an Lebensqualität nehmen.

Ich würde mir eine gute Palliativ-Einrichtung suchen, die nicht mehr den Prostatakrebs behandelt, sonderen versucht die Lebensqualität des Todkranken Patienten zu erhalten.

Hier eine Internet-Adresse mit Infos über Palliativstationen und Hospize:

http://www.hospiz.net/palliative-care/index.html

Persönlich bin ich der Meinung, dass eine häusliche Pflege die Angehörigen meist überfordert und empfehle daher eine Unterbringung in einem Hospiz. Da ist der Sterbende optimal versorgt und die Angehörigen können in Ruhe und ohne Stress und Belastung von ihm Abschied nehmen.

Alles Gute für Euch beide!

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
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  #6  
Alt 21.02.2010, 12:59
Nofertari Nofertari ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: Prostatakrebs mit Knochenmetastasen

Hallo Hansjörg Burger!
Vielen Dank für den Tipp, aber leider haben wir ihm vor Jahren,versprochen, das wir ihn nicht in ein Heim schicken, es sei denn er will es selber!
Du hast recht es ist sehr sehr anstrengend zumal ich fast alles alleine manage. Er arbeitet auch nicht mit und macht es mir nicht leicht. Manchmal habe ich schlimme Gedanken, es würde bald zu Ende sein, und dann schäme ich mich in Grund und Boden dafür. Trotzdem werden wir unser Versprechen nicht brechen.
Aber Danke für Deine Mühen!!! Lg
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  #7  
Alt 21.02.2010, 15:55
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Prostatakrebs mit Knochenmetastasen

Hallo,

Du brauchst Dich Deiner Gedanken nicht zu schämen.

Ich habe auch für meine Mutter, die ein schwerer Pflegefall nach Ihrem Schlaganfall war, manchmal gehofft, sie würde bald erlöst werden. Auch für meine Schwester, die die Hauptlast der Pflege trug, und deren Familie bis an die Grenze belastet war.

Ein Betroffenere aus unserer Gruppe hat sich gegen den Willen seiner Frau in ein Hospiz einweisen lassen, als es dem Ende zuging.

Sein Frau erzählte mir, nachdem er verstorben war, "das war sein bester Entschluss! Er hatte ein optimale Pflege, insbesondere eine optimale Schmerztherapie und wir konnten in stundenlangen Gesprächen voneinander Abschied nehmen"

Bevor Du Dich aber selbst überforderst, meine ich, Du hast auch das Recht, Deinen Schwiegervater in einer Pflegeinrichtung - Versprechen hin oder her - unterzubringen.

Herzliche Grüße

Hansjörg Burger
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