Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 19.03.2009, 13:01
Benutzerbild von oma2
oma2 oma2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.01.2008
Beiträge: 258
Standard Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

.

Geändert von oma2 (29.03.2012 um 20:46 Uhr) Grund: Ergänzung
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.03.2009, 13:11
Benutzerbild von caitlin
caitlin caitlin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.04.2008
Ort: am Rande des Ruhrpotts
Beiträge: 1.689
Standard AW: Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

Liebe Ingrid,
Du warst in diesem Forum so sehr für andere da, ich finde es super, dass Du Dir jetzt auch Dein Leid von der Seele schreibst, es wird Dir gut tun!!
Ich wünsche Dir, dass Du den Frühling ein wenig genießen und Dich an Deinen beiden Kleinen freuen kannst. Ich hoffe, bei André ist alles okay?
Alle lieben Wünsche
Deine Caitlin
__________________

Alles Liebe
Caitlin
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.03.2009, 13:18
Benutzerbild von Desi
Desi Desi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.12.2007
Ort: NRW
Beiträge: 3.658
Standard AW: Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

Huhu Ingrid!
Finde ich supi das du deinen eigenen thread eröffnet hast.
Ich denke das hilft dir ein bisschen beim verarbeiten.
Das mit deiner Mum, das tut mir so unendlich leid.
Drück dich mal
__________________
In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008
Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 19.03.2009, 19:24
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 3.113
Standard AW: Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

Ach liebe Ingrid,
welch Leid musstest und musst auch du ertragen...
versuche zu schreiben, dir alles von der Seele zu schreiben, lass ihn raus deinen Schmerz, deine Sehnsucht...

ich drück dich
ylva
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 19.03.2009, 22:09
Benutzerbild von Monika Anna
Monika Anna Monika Anna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.11.2008
Ort: Nürnberg
Beiträge: 49
Standard AW: Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

Hallo Ingrid,

ich schreibe nicht so oft hier, aber der Titel... Meine Mutti ist seit 10 Monaten nicht mehr bei uns. Ich habe auch noch große Schwierigkeiten das alles zu Verarbeiten oder manchmal auch nur zu Realisieren.
Es ist ständig ein Erstes Mal ohne sie.

Ich wünsch Dir weiterhin ganz viel Kraft.

Liebe Grüße
Monika Anna
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 20.03.2009, 14:58
Benutzerbild von josie&josie
josie&josie josie&josie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.05.2008
Ort: wien
Beiträge: 741
Standard AW: Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

meine liebe

ich finds auch ganz ganz toll dass du jetzt in deinem eigenen thread schreibst

super! das wird dir helfen, das geschehene aufzuarbeiten, immer wirst du auf offene ohren stossen..

sei ganz suprlieb von mir gedrückt,

bussi
verena
__________________
Ich habe dich sicher in meiner Seele -
ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

alle im forum von mir verfassten beiträge dürfen ohne meine zustimmung nicht weiterverwendet werden.
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 05.12.2009, 21:30
siri81 siri81 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.04.2009
Beiträge: 17
Standard AW: Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

liebe ingrid

erst einmal mein aufrichtiges beileid.....
ich weiss zu gut wie du dich fühlst...und gefühlt hast.
ich habe ähnliches durch....vor 4 jahren das erste mal schwanger mit lara, bekam meine mum die diagnose kehlkopfkrebs...
was ab dem tag folgte war der horror...und das mit baby im bauch, auf das man ja auch achten sollte, ist echt schon ne meisterleistung.
es folgten op, intensiv...verlegung auf normalstation......dann kam am 10.1.05 der anruf "sie wurde bewußtlos im zimmer gefunden" ....reanimation, zurück auf intensiv.....multioragnversagen, was sich aber besserte, deshalb aber erstmal künstliches koma, aus dem sie aber nicht voll zurück kam....und 6 monate im wachkoma lag...es war die hölle, und daher verstehe ich dich sehr sehr gut.
als lara geboren wurde-das war der 4-4-2005 lebte sie noch 1,5 monate...so als hätte sie darauf gewartet, das alles gut lief.

dann, märz 2009 mein dad: rechte hand verlor grob und feinmotorik...erst verdacht auf schlaganfall, dann kernspin: zystische läsionen war die erstdiagnose.....weitere untersuchungen der neurologischen klinik brachten dann den schock: "bronchialkarzinon mit unzähligen hirnmetastasen, dazu brust und halswirbel betroffen..." damit stadium IV
er entschied sich für ganzkopfbestrahlung, was aber eher verschlechterung brachte...
er wollte daheim sterben......daheim bleiben...und wir machten es möglich.
es war hart, sehr hart....aber für ihn muss es die hölle gewesen sein...
gelähmte hand, zu schwach zum aufstehen.......keinen appetit mehr....wenn dann hustenanfälle...
ja, es tat weh ihn so leiden zu sehen........
dennoch starb er dann nach einem sehr heftigen erstickungsanfall, aus dem wir ihm mit ner menge morphium holen konnten, ein...im beisein seiner kinder.

trotzdem zu früh.....es tut so weh

ich drück dich unbekannterweise, und wünsche euch viel viel kraft.....
und deinem vater, das er den mut nie verlieren wird!!! auch wenn es leichter gesagt wie getan ist

lg
siri


Zitat:
Zitat von oma2 Beitrag anzeigen
Hallo Engel,

Auch ich habe mich soeben entschlossen für "mich" einen Thread zu eröffnen. Ich werde all meine Erinnerungen aufschreiben, sie sind zur Zeit so präsent als wäre es gestern gewesen.

Inzwischen habe ich fast alles einmal ohne Mama erleben müssen. Vor einem Jahr hat das Abschiednehmen begonnen, jetzt wo Ostern naht kommt alles wieder hoch.

Heute gingen mir schon 1000 Gedanken durch den Kopf. Ich hab noch noch alle Termine im Gedächtnis.


Am 30. Nov. rief mich Mama an: "Ingrid, ich habe Wasser in der Lunge - muss zur Punktion" - ich ahnte damals noch nichts Schlimmes, denn nach "erfolgreichen 6 Chemos + 30 Bestrahlungen bis Ende 2004 haben wir die Krankheit BK ziemlich gut "verdrängt" - besser gesagt, ICH hab sie verdrängt.

Es folgten 4 Wochen Untersuchungen, die Ärzte haben sich in Schweigen gehüllt. Im Krankenhaus habe ich Mama gesagt "du musst bald wieder fit sein, denn ich bin SCHWANGER - sie hat es mir versprochen!! ) Weihnachten (Mama war für 4 Tage daheim) haben meine Eltern noch bei uns verbracht. Ihre Lunge wurde verklebt und gleich zu Jahresbeginn 2008 war es dann klar, Metastasen ÜBERALL. (Rippfell, Medastinum)
Mitte Jänner dann die Chemo, jedes Monat eine. Nach der 3. war klar, die Zeit rennt uns davon. Ihr gings immer schlechter, sie hat nur noch gebrochen und nahm jeden Tag ein bisschen ab.

Am 28. März führ ich mit Mama zum CT, sie nahm bereits Morphium - als ich dort zum ersten mal so richtig sah, wie "high" Mama von diesem Zeug war, bekam ich einen Schock.

Danach war sie noch mit mir im Spielzeugladen, sie wollte ihren Enkeln unbedingt noch IRGEND ETWAS kaufen. Ich im 6. Monat schwanger und die Kleine war 14 Monate alt.
Mama lief wie in Trance durch dieses Geschäft, dann musste sie sich übergeben. Sie war so "benebelt" das ihr das nicht mal peinlich war. (warum auch, aber SO kannte ich sie nicht)
Ich hab verzweifelt nach einer Verkäuferin gesucht, kein Mensch war da - es war die Hölle. Meine Mama hat sich hilflos hingesetzt, ich hab gezittert und wollte das das jemand wegmacht. Ich war mit meinen Nerven am Ende und plötzlich wusste ich "Mama wird sterben und das sehr BALD"

Ich bin mit ihr auf die Toilette und habe sie so gut es geht frisch gemacht, sie wollte unbedingt weitershoppen. Wir hatten für Nadine noch nichts.
Da ich nur noch heim wollte, hab ich irgendein Spielzeug genommen und sind dann zur Kasse. Mama hat sich benommen als würde sie nie wieder in ein Geschäft kommen. Leider war es auch das letzte mal.

Komisch, aber ich behüte die beiden Geschenke wie einen Schatz. Hab immer mit Nadine geschimpft wenn sie die "Taschenlampe ihn Huhnform" herum geschmissen hat.

Als ich dann zu mir nach Hause gefahren bin, lies meine Anspannung nach - ich war alleine im Auto und musste nicht mehr stark sein, ich habe nur noch geweint.

Die Ergebnisse des CT´s waren erschreckend. Noch mehr Metastasen, auch in der Wirbelsäule, in der Leber und in der Lunge konnte man sie auf den Bildern noch nicht genau sehen, aber sie waren schon da !


Frühling wars, fast täglich bin ich zu Mama und wollte sie zum "Rausgehen in den Garten" animieren. Sie hat immer verschoben und sagte immer morgen, wenn es mir ein bisschen besser geht und ich weniger Schmerzen haben. Leider kam es dazu nicht mehr. Sie liebte die Blumen und es brach ihr das Herz das sie nichts mehr im Garten tun konnte.

Mein Vater litt zu der Zeit schon jahrelang an COPD, ihm ging es immer schlechter. Er bekam inzwischen rund-um-die-Uhr Sauerstoff. Jede Bewegung, der Gang zum WC, selbst das Essen fiel im schwer. Mama, der Fels in der Brandung konnte ihn nicht mehr unterstützen.

Trotz Schwangerschaftsbauch und Kleinkind an der Hand, habe ich alles Menschenmöglich getan um es meinen "hilflosen" Eltern zu erleichten. Es war zu wenig. Ich musste "Essen auf Räder" organisieren und eine Hilfe für den Haushalt.
Mama hat schwer verkraftet, dass jetzt jemand anders in IHREM Haus putzt.


************************24.3.2009***************** *******


... dann kam das Osterwochenende.


Mama war mit letzter Kraft einkaufen und beim Friseur. Wie jedes Jahr, hat sie das Osterfleisch besorgt.

Auch wie jedes Jahr gingen die Männer zur Fleischweihe, danach gabs Jause. Diesmal war alles anders. Mama ist schon tagelang im Bett gelegen, sie hatte trotz Morphium ständig Schmerzen und musste sich oft übergeben.

Ich habe die Jause gemacht und dann habe ich für Nadine zum ersten Mal "Osterhase" gespielt. Mama hat sich angezogen, und ist noch mit in den Garten. Sie wollte unbedingt mit Nadine die Nesterl suchen gehen.
An diesem Tag habe ich sie zum letzten mal fotografiert. Nadine hat gerade Laufen gelernt und die stolze Oma suchte mit ihr die Osternesterl im Garten.
Inzwischen habe ich mir diese Fotos 100 mal angesehen - mir bricht das Herz.

Tage später ging es Mama so schlecht, dass ich sagte "bitte lass dich ins Krankenhaus" einweisen. Vati bekam auch immer weniger Luft und so haben sie beschlossen gemeinsam am 4.4. ins Krankenhaus zu gehen.
Vati war leider in einer anderen Klinik (40 km entfernt) und konnte Mama nicht besuchen.

Die Ärzte taten für Mama so gut wie nichts mehr. Sie erhöhten das Morphium und gaben ihr Aufbaunahrung. Der Chefarzt dort war einfach grausam zu ihr. Weil Mama sich immer gegen das Morphium wehrte, stelle er ihr zur Wahl "entweder sie haben Schmerzen oder sie nehmen das Zeug"

Nach 10 Tagen haben sie sie dort "rausgeschmissen" Obwohl sie alleine im 4er Zimmer war hat es geheißen, kein Platz. KEINER fragte, wie die Situation zu Hause ist und ob eine Pflege gewährleistet war.
Man hat Mama einfach ganz alleine mit 400 ml Morphium und Pflaster nach Hause geschickt.

Vati war zu der Zeit auch nicht da und ich konnte nicht bei ihr übernachten. 3 Nächte war sie alleine daheim. Jeden Tag als ich kam hatte ich einen Schock. Sie war immer wieder völlig high und verwirrt von den Medikamenten. Es war einfach schlimm sie so zu sehen.
Wir haben die Nachbarn gebeten - am Abend - nach ihr zu sehen. Gott sei Dank ging alles gut. Dann kam Vati auch wieder heim.

Vati war verzweifelt dich so zu sehen und nicht helfen zu können. Ich war wieder einmal beim Hausarzt um für sie beide Medikamente zu holen. Zum ersten mal bin ich dort "öffentlich" in Tränen ausgebrochen. Ich habe erzählt, dass das Morphium so schlimme Wirkung zeigt und ich finde das die Medikamente neu eingestellt werden müssen, weil sie sich selber nicht mehr versorgen kann.

Die Ärztin hat dann das mobile Palliativteam angerufen, die dann auch prompt am nächsten Tag zu meinen Eltern kamen. Ich bin nachgekommen und am nächsten Tag sollte Mama stationär ein Bett bekommen, damit alles neue eingestellt werden konnte.
Es muss Freitag der 18.4. gewesen sein, als sie Mama mitgenommen haben. Ich war nicht da, aber Vati hat erzählt dass sie sich selber hübsch gemacht hat, weil sie nicht liegend mit Pyjama rausgetragen werden wollten. Es war ein wahrer Kampf. Ja, sie hat gekämpft bis zuletzt und wollte immer gut aussehen.

Am Abend habe ich sie dann in der Palliativstation angerufen... Mama hat erzählt, dass der Rettungsfahrer zu ihr gesagt hat: "in die Palliativstation kommen NUR STERBENDE" Sie hat geweint, und gesagt: "Ingrid wird mich doch nicht in diese Abteilung stecken wollen" usw. Mein Herz stand still, es tat so weh ! :-(

Als wir sie am nächsten Tag besuchten, ging es ihr toll wie seit Wochen nicht mehr. Sie war sehr klar und richtig fröhlich.





.........................8. April 2009...................

dieser gute Zustand hielt nur ein paar Tage an. ich habe täglich mit mama telefoniert und sie so oft es ging besucht. sie hat all ihre hoffnungen in die bestrahlung gesetzt. mama hat geglaubt die bestrahlungen können sie heilen. ich hab ihr natürlich auch nicht die "wahrheit" gesagt. es tat so weh, sie so voller hoffnung zu sehen.

danach ging es schlag auf schlag. jeden tag kam was neues hinzu. durchfall, erbrechen, husten.... schmerzen. auch ein lymphknoten im hals war so dick, das man ihn ertasten konnte. auch hat mama kleine braune flecken an den händen bekommen. sie sagt immer das sei die leber... die metastasen die dort sind.

die ärzte hinkten immer hinterher. sie waren mit ihren medikamenten immer zu langsam. jeden tag was neues. mama hat sich so bemüht um noch selber aufs klo zu kommen und sich aufzusetzen. gehen ging leider nicht mehr. die schmerzen waren zu stark.

einmal hat sie vergessen eine tablette am abend zu nehmen. sie ist eingeschlafen. laut ihren eigenen erzählungen ist sie vor schmerzen danach fast durchgedreht.
die bestrahlung wurde wegen dem schlechten allgemeinzustand verschoben - auf unbestimmte zeit.

während dem aufenthalt dort hat sie immer wieder mit meinem vater telefoniert. sie hat gar nimmer fragen wollen wie es IHM geht, weil sie so mit sich beschäftig war. sie konnte einfach nicht.
vati ging es verdammt schlecht. er war alleine daheim und ich habe zum ersten mal eine 24-h betreuung für ihn organisieren müssen. magita hat sie geheißen. eine ganz liebe war das und hat vati richtig toll gepflegt. sie hat mit ihm geplaudert und abends haben sie gemeinsam ein bierli getrunken.

2 wochen war sie da, dann war wechsel. die andere pflegerin war nicht sein fall. 2 tage war sie hier dann hat sich vati erneut ins krankenhaus einweisen lassen. er hatte einfach angst zu hause zu ersticken.

seit mama nicht mehr da war, wollte er aus dem bett nicht mehr raus und hat sich sichtlich gehen lassen. 10 tage war er im krankenhaus. er hat gesagt wenn er wieder rauskommt will er in ein pflegheim. er wollte nicht zu uns, er hat sich unsicher gefühlt. und ich mit schwangeren bauch und nadine hätte das ohne hilfe nicht geschafft.
die pflegeanstalt hat extra ein doppelzimmer organisiert. für vati UND mama. ich hab leider schon geahnt das mama dort nie einziehen wird. :-(

mama gings täglich schlechter. wir hatten einen kurzurlaub geplant. ich wollte einfach 2 tage abschalten. es wäre über muttertag gewesen, aber ich hätte die 1,5 stunden fahrtzeit ins krankenhaus auf mich genommen um mama zu besuchen.
es war ein donnerstag und wir waren bei mama im krankenhaus. sie war recht gut drauf. wollte nach 2,5 wochen endlich mal raus auf den balkon.
die schwestern waren so nett, haben sie abgekabelt und sie mit dem bett rausgeschoben. es war ein recht großer aufwand für nur 15 min. aber mama hat es gefallen LICHT zu sehen. zu lange musste sie schon liegen. sie wollte immer in den garten und hat es immer wieder verschoben weil sie so schmerzen hatte.

mein mann und ich haben ihr erklärt das wir jetzt 2 tage nicht kommen, da wir wegfahren wollen. sie hat ja gesagt und war einverstanden.

als wir am urlaubsort angekommen sind, ausgepackt haben und nach dem kurzen schwimmen beim eis saßen bekam ich einen anruf. ich war schockiert, als mir ihr arzt sagte mama hätte so eine art schlaganfall gehabt und war ein paar stunden nicht ansprechbar. man müsse mit allem rechnen.
ich wusste im ersten moment nicht was ich tun soll. ich wollte mama so in erinnerung behalten wie sie war. ich habe am ganzen körper gezittert ! sollte es JETZT soweit seit ? wars das jetzt ?

ich habe mich richtig entschieden und wir sind sofort wieder abgereist und direkt ins krankenhaus. mama war ansprechbar und hat gesagt "hallo, nadine mein schatzi"
ich war soooo froh.

am nächsten tag war muttertag. wir waren alle bei ihr. sie hat die augen aufgemacht und uns begrüßt. immer wieder ist sie weggetreten. sie hatte immer wieder so zuckungen am körper. wie krampfanfälle, allerdings ohne schmerzen.... einen tag später hat sie zum letzten mal die augen kurz offen gehabt.
dann waren sie zu.....

mein vater war noch im krankenhaus und hat immer wieder gesagt, ich solle mama fragen wegen dem doppelzimmer. ob ihr das recht sei. ich konnte sie leider nicht mehr fragen. ihm hat es das herz gebrochen. mein vater hat nur noch geschwiegen. es war bitter ihn so zu sehen.

mama hat ganz eigenartig geatmet. immer so lange pausen dazwischen. ich dachte jeden tag "jetzt rufen sie bald an"... so ging das einige tage. Jedes mal wenn mein telefon geläutet hat zuckte ich zusammen und bekam herzrasen. (seither ist es meistens auf lautlos)
am 19.mai ist vati ins pfegeheim gekommen. er lag ganz alleine in dem zimmer. traurig ihn so zu sehen. danach war ich noch beim frauenarzt und er hat mir gesagt das andré jetzt endlich die geburtsposition eingenommen hat (also kein kaiserschnitt)
danach waren wir bei mama im krankenhaus... ich hab ihr alles erzählt. ich hab ihr gesagt, dass mit andré alles in ordnung ist und das vati ein tolles zimmer hat. dann hab ich mir noch GEDACHT "so, alles ist gut DU DARFST GEHEN und musst dir keine sorgen machen!"

wir waren lange bei ihr. die schwester hat nadine noch was zu essen gebracht...

dann sind wir heim. ich lag im bett und konnte mal wieder nicht schlafen. um 22:45 kam dann der ALLES VERNICHTENDE ANRUF ! "Ihre Mutter ist um 22 Uhr 35 friedlich eingeschlafen" die schwester wollte gerade die infusion wechseln als sie den letzten atemzug gemacht hat.


...................................7. Mai 2009 ...............................


Ich war wie gelähmt und konnte erstmal nicht weinen. Hab zwar schon täglich mit den Anruf gerechnet aber das meine MAMA wirklich STERBEN könnte hab ich nieeeeee geglaubt.

Mein Bruder hatte zu der Zeit Urlaub und war auch bei uns als ich ihm Bescheid gesagt habe. Am nächsten Tag sind wir dann schon um 8 Uhr am Bett meiner Mama gewesen und haben uns noch mal bei ihr verabschiedet.
Ich hatte Angst, aber sie sah so friedlich aus, so ohne Schmerzen. Ich hab zu ihr gesagt: „Mama, jetzt hast du´s geschafft und musst dir um nichts und niemanden mehr Sorgen machen…“

Der Arzt hat noch liebevoll mit mir gesprochen und gesagt, dass sie immer zu langsam waren, der Krebs war so schnell es war keine Chance.

Wir haben dann ihre letzten Sachen bekommen und sind dann zu Vati ins Heim.

Es war der 20. Mai und Vati hat grade mal die 1. Nacht im Heim verbracht. Dann musste ich ihm sagen das Mama gestorben ist. 

Ich seh noch immer sein Gesicht ! Er hat nur den Blick und dann den Kopf gesenkt. Und geschwiegen…. Es hat ihm das Herz gebrochen !
Für ihn war es am schlimmsten denke ich. Er konnte sich nicht verabschieden, er konnte Mama NIE besuchen und sie ist VOR ihm gegangen.
Vati war nun alleine auf sich gestellt obwohl er hilflos auf dieses Sauerstoffgerät angewiesen war und trotzdem nicht richtig atmen konnte.

Wie ferngesteuert organisierte ich die Beerdigung, zum ersten mal in meinem Leben musste ich ein Grab aussuchen. Es war sehr schlimm für mich. Dennoch war es ein schöner Abschied. Als ich das Blumenmeer in der Aufbahrungshalle gesehen habe bin ich in die Knie und hab so bitterlich geweint. Es war sooo schön ! Beim ganz zum Friedhof hatten wir 35 Grad und die Musik hat für Mama gespielt.
Ich hab immer auf den Sarg gestarrt wo ihr Name darauf stand. Konnte nicht fassen, dass die meine MAMA da drinnen liegen soll…

Nach dem Totenmahl sind wir zu Vati. Ich hab ihm Bilder von den Blumen und vom Grab gezeigt. Er hat nur geschwiegen und das weinen verhalten. Ich denke selbst weinen wäre ihm wegen seiner Luftnot zum Verhängnis geworden.

Zu diesen ganzen schlimmen Ereignissen kamen dann noch Unmengen von Behördenwege…Ich habe teilweise nur funktioniert und mein ungeborenes Kind und mich kaum noch gespürt…


************* fortsetzung folgt***************




Ihr lieben, danke fürs Lesen. Bin sehr froh, dass ich hier auf dieses Forum gestoßen bin, es hat mir in dieser schweren Zeit sehr geholfen. Ich fühle mich verstanden !

Bis dann !

Ingrid
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 06.12.2009, 13:32
Benutzerbild von heike_mike
heike_mike heike_mike ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.07.2008
Ort: Chemnitz
Beiträge: 2.404
Standard AW: Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

Liebe Ingrid,

also das beste und größte Weihnachtsgeschenk ist doch der Erfolg mit Andre.
Da passen eure Schutzengel schon auf.
Vielleicht ist es doch so wie wr dachten das irgendwann ein Schub kommt und er holt alles auf.

Das du dich hier etwas zurück ziehst find ich gut und freue mich für jeden der zum Kompass Abstand gewinnen kann und wieder zurück ins Leben geht.
So wie zum Beispiel auch Verena.
Es heißt ja nicht das irgendjemand vergessen ist,aber gerade du,dein Mann - ihr seit so eine tolle Familie und deine Eltern sind immer dabei.
Wöllten aber bestimmt das du dich nicht auf ewig hier verkriechst,sondern lebst.

Es ist doch schön das der sch.....Krebs nicht mehr Mittelpunkt in deinem Leben ist.
DAs kann man ja jedem nur wünschen.

Nun wünsche ich euch noch einen schönen 2.Advent.
LG Heike
__________________

gekämpft, gehofft und doch verloren

MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010
IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR
DEINE NULPE



Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 23.12.2009, 21:22
Benutzerbild von Chrigissi
Chrigissi Chrigissi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 1.067
Standard AW: Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

Für Dich und Deine Familie
alles Liebe
Schöne und geruhsame Feiertage
wünscht: Christine
__________________
Wirklich trösten kann nur,
Wer selbst durch Leid gebeugt wurde.
Annegret Kronenberg
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 23.12.2009, 22:11
Benutzerbild von Desi
Desi Desi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.12.2007
Ort: NRW
Beiträge: 3.658
Standard AW: Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

Ingriiiiiiiiiiiiiiiiiiid
Ich will dir doch auch noch schnell schöne Weihnachten wünschen, dir und deiner wunderbaren kleinen Familie!
Ich weiss, deine Eltern fehlen, es ist nicht mehr so wie es mal war.
Und dennoch wünsche ich dir ein paar besinnliche Stunden.
__________________
In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008
Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 24.12.2009, 07:30
Benutzerbild von stellina
stellina stellina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2008
Ort: münchen
Beiträge: 2.999
Standard AW: Alles EINMAL OHNE DICH/EUCH !

liebe ingrid, dir und deiner familie wünsche ich fröhliche feiertage, an denen die freude überwiegt. ich drück dich, tina.
__________________
Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:00 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55