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  #1  
Alt 04.01.2013, 15:36
jan 15 jan 15 ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

@Seestern09

Vieleicht mag ich nach aussen hier im schreiben nicht so erscheinen das ich um meine Mutter trauere,aber sei gewiss ich trauere.
meine Mutter fehlt mir oft in belanglosen Situationen,wenn wir zusammen Mittag gegessen haben,oder ich habe meine Mutter was belangloses gefragt,ach ich weiß nicht wie ich das alles umschreiben oder beschreiben soll,ich vermisse meine Mutter einfach.
Wir(mein Bruder und ich)haben es nie mit "Liebeserklärungen"an unsere Mutter gehabt,wir haben so wenig wirklich miteinander gesprochen,all das fällt jetzt auf,jetzt wo es zu spät ist.Meine Mutter hat sich bestimmt oft gewünscht das wir mehr miteinander sprechen,aber irgentwie hat es nie geklappt.
Die Liebe zu unserer Mutter war da,und wir wußten auch das unsere Mutter uns liebte,und es tat uns weh sie so leiden zu sehen.
Meine Mutter war immer eine "künstlerin"sich ihre Schmerzen nicht ansehen zu lassen,aber wenn sie es nicht merkte sahen auch wir ihre Regungen am Körper wenn sie von Schmerzzügen eingeholt wurde.


@Heikes Freundin

Ja es war am 17.11.2011 wo unsere Mutter von uns ging,aber mit einem Lächeln.
Ich weiß,sie wird da oben nicht mehr leiden,und irgentwie wird sie vieleicht da jetzt das gefunden haben wonach sie sich immer gesehnt hatte.Zumindes wünsche ich ihr das.

Ein paar Tage nach dem Tod unserer Mutter besuchte uns ihr damaliger Therapeut,er brachte uns beiden jeweils einen Brief mit.Er sagte,er habe vor einiger Zeit von unserer Mutter diese "Abschiedsbriefe"übergeben bekommen,das war noch zu der Zeit wie unsere Mutter noch sehen konnte.
Meine Mutter hatte ihn gebeten gehabt uns diese Briefe zu geben wenn sie einst die Welt verlassen habe,denn sie wußte lange Zeit wie es um sie stand.

Wir (Dennis und ich)haben uns gegenseitig die Briefe im Beisein des früheren Therapeuten meiner Mutter vorgelesen, und konnten unsere Tränen nicht aufhalten,der Therapeut meiner Mutter stand uns rührend zur Seite,und wann immer wir es bräuchten so dürften wir mit ihm in Kontakt gehen.
In den Briefen bat uns unsere Mutter den Kontakt zum anderen Bruder niemals aufzugeben,denn wir wären das,was bleibt wenn sie einst gegangen sei.

Geändert von gitti2002 (04.12.2015 um 22:14 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
  #2  
Alt 04.01.2013, 17:38
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

hallo jan..
mei ist das schön, ihr habt einen abschiedsbrief von eurer mami erhalten. das rührt auch mich sehr. ihr werdet mit sicherheit dem wunsch eurer mutter nachgehen.
meine zwei geschwister und ich sind auch in den letzten 12 tagen, als sie im hospiz lag, sehr zusammen gewachsen. und auch wenn meine mami die letzten 9 tage nur geschlafen hat, weiß ich, daß sie sich an unserem zusammenhalt erfreut hat. das war ihr immer sehr wichtig.
ich wünsch dir und deinem bruder viel kraft und gegenseitige liebe, so wie es sich eure mami gewünscht hat.
liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
  #3  
Alt 05.01.2013, 02:25
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Lieber Jan,

ja - ich weiß von diesem Brief, den sie euch schrieb
wir haben uns über die schwere Aufgabe sehr intensiv ausgetauscht,
denn wie schwer es sein muss, einen letzten Brief an seine geliebten
Kinder zu schreiben, das können wir alle wohl nur erahnen.

Was ich Dir aber mit ganzer Gewissheit sagen kann:
Deine Mutter hat Dich und Deinen Bruder über alles auf der ganzen
Welt soooooooooo sehr geliebt - sie konnte es euch nur nie richtig zeigen,
weil sie in sich "gefangen" war. Du und Dennis ward für sie das, wofür es sich immer
wieder zu kämpfen und zu leben lohnte und sie war sehr stolz über zwei so tolle Jungs

Jetzt ist Deine Mama frei ... aber sie ist ganz sicher immer als Schutzengel an eurer Seite.

Ich schicke Dir ganz viele Gedanken
im Gedenken an Deine Mama!!!

Und: jeder trauert anders, Jan ... der eine weint viel, der andere nicht.
Der eine schreibt, ein anderer nicht ... und wieder ein anderer geht in die Disco und
knallt sich mit lauter Musik zu.

Jede Art des Trauerns ist anders und auch jeder MENSCH trauert anders - jeder so,
wie er es zulassen kann und wie es für ihn richtig erscheint.

Sehr viele hier wissen, wie sehr man besonders seine Mutter vermisst, wenn sie nicht
mehr da ist ... Du brauchst Dich also für nichts zu entschuldigen oder gar zu rechtfertigen.

Trauere auf Deine eigene Art

Von Herzen viel Kraft und alles liebe
und einen herzlichen Gruss auch an Dennis.

Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!

Geändert von HeikesFreundin (09.01.2013 um 20:29 Uhr)
  #4  
Alt 09.01.2013, 11:46
jan 15 jan 15 ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Mama,du fehlst so.Mir geht es zwar bei Christa soweit ganz gut,aber du fehlst mir.
Wieso mußtes du nur so krank werden,ich weiß zwar das es dir jetzt im Himmel besser gehen wird,aber wieso mußtes du so einen Weg gehen?

Mama du fehlst mir unendlich.Nie hätt ich gedacht das du mir so fehlen könntes.
  #5  
Alt 12.01.2013, 23:22
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Lieber Jan,

wieso jemand einen solchen Weg gehen muss und warum ein anderer nicht,
das werden wir niemals erfahren - leider.

Dass Mama Dir so sehr fehlt ist dagegen wohl das Normalste
in dieser Situation und drückt auch Deine Liebe aus.

Hast Du denn einen Psychologen zur Unterstützung?

Hier gibt es zB die Einrichtung "Lichtblick"
die sich um trauernde Kinder kümmert, wo man hingehen kann usw.

Viellleicht kann Christa sich ja mal nach einer solchen Möglichkeit für Dich
umsehen, ich denke, das wäre wichtig für Dich.
Zur Not kann ich auch mal gucken. Bist Du noch in eurem Ort mit Q ?

Fühl Dich lieb gedrückt,
Deine Angie

P.S. mir fehlt Mama auch
__________________
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  #6  
Alt 13.01.2013, 08:03
jan 15 jan 15 ist offline
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Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Ja,ich trauere um meine Mutter,und sicherlich gibt es auch bei uns Einrichtungen wo ich mit meiner Trauer nicht allein wäre,auch der Therapeut von meiner Mutter wäre ein Ansprechpartner,aber was würde das an meiner Trauer verändern?
Letztendlich trauert jeder für sich allein und jeder auf seine Weise,da kann einem im Grunde niemand helfen.Und das Trauer Zeit und Raum braucht,dazu brauch ich keine Einrichtungen oder ähnliches.
Christa zeige ich nicht wie sehr mir meine Mutter fehlt,sie ist zwar lieb und rührend zu mir aber sie ist halt nicht meine Mutter.
Der Therapeut wäre auch nur dann da,wenn ich mich bei ihm melde,von sich aus würde er nicht mehr bei mir melden.Zu was also bräuchte ich ihn?

Ich schaue jeden Tag in den Himmel und wünsche mir das meine Mutter wieder zu mir und meinen Bruder herunter kommt,doch ich werde wohl ewig warten müßen,auch du "Angie".

Aber es ist schön Angie das du soviel für meine Mutter übrig hattes,ich glaube das hat sie nie wirklich wahrgenommen.Schade!
  #7  
Alt 13.01.2013, 08:40
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Guten Morgen Jan,

grundsätzlich hast du natürlich recht, jeder trauert für sich allein und auf seine eigene Art und Weise. Und ein Therapeut ist nur zu den vereinbarten Terminen zur Stelle. Auf keinen Fall kann er dir deine Trauer nehmen und das soll er auch gar nicht (wenn er ein guter Therapeut ist), denn es ist ganz wichtig, dass du deine Trauer durchlebst. Ich denke, Angie meint auch etwas anderes... Ich glaube, sie fände es schön, wenn dich jemand in deiner Trauer begleitet. Diese Person würde nicht versuchen, dir deine Trauer zu nehmen, sie würde aber an deiner Seite sein und dir zuhören, wenn du reden magst, wenn die Gefühle erdrückend sind und du den Eindruck hast, niemand könne dich verstehen. Es gibt auch Trauerbegleiter (oft zu finden beim Hospiz oder Palliativdiensten). Diese Menschen haben meist selbst einen schweren Verlust in ihrem Umfeld erlitten und wissen daher ganz genau, was du durchmachst. Und ich habe für mich persönlich schon die Erfahrung gemacht, dass sich die Trauer ändert. Sehr sogar. Anfangs war meine Trauer um meinen Vater überwältigend, übermächtig und riss mich einfach mit sich fort. Mit der Zeit fand in mir ein Prozess statt und da hat es mir sehr geholfen, hier zu schreiben und zu lesen und auch zu einer Trauerbegleiterin zu gehen. Manchmal hilft ja schon das Wissen darum, dass man mit seiner Trauer eben doch nicht allein ist.

Liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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