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  #1  
Alt 27.09.2006, 16:51
Kerstin13.06.80 Kerstin13.06.80 ist offline
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Standard Magersucht...bin am Ende

Einige hier kennen mich und meine GEschichte ja... ich war lange nicht mehr online, weil ich den Kampf gegen die Trauer verloren habe. Ich bin wieder magersüchtig. Und so gehe ich miener Mutter jetzt jeden Tag ein Stück entgegen...
__________________
Man sagt, das Leben geht weiter- stimmt nicht!
Mein Leben steht still, seit meine Mutter ging.
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  #2  
Alt 27.09.2006, 17:45
sonja.schuster sonja.schuster ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Kerstin, Du darfst Dich nicht aufgeben!!!!

Gibt es denn niemand in Deiner Nähe, der Dich auffangen kann?

Ich kann verstehen, daß Dir Deine Mama so sehr fehlt, aber denkst Du nicht, Sie würde sehr erschrecken, wenn Sie hier Deine Zeilen lesen würde?

Ich drücke Dich ganz fest, Du kannst mir auch jederzeit eine private Nachricht zukommen lassen.

Sonja Schuster
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  #3  
Alt 27.09.2006, 19:45
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Hallo Kerstin,ich grüße dich,ganz lieb.Mir fällt auf,wir beide sind dasselbe Baujahr.Ich hab am 13.04.08 Geburtstag.Ich will dir unbedingt schreiben,da ich auch schon mal Magersucht hatte.Ich fange mal von vorne an,dir davon zu erzählen.Als ich in der Pubertät war,ich war 16 Jahre alt,da litt meine Mama an Schizophrenie,sie hatte oft ganz schlimme Phasen,ich war immer für sie da und hatte mich dabei vergessen.Ich wollte mich für alles bestrafen,somit bekam ich Magersucht.Mir gefile das lange sehr gut,wenn man mich bemittleidete,endlich kümmerte man sich mal um mich.Ich wollte nicht gesund werden.Erst viel später machte es bei mir Klick.Aber da wußte ich nicht,wie ich da wieder raus kommen sollte.Ich rief eine Phychologin an und verabredete mich mit ihr.Wir sprachen lange miteinander und wir wollten zusammen gegen meine Krankheit ankämpfen,anfangs dachte ich,das klappt doch nie,aber Kerstin nach einem Jahr war ich gesund.Ich konnte mit Genuß essen,ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.Ich habe gelernt,das ich mich nicht bestrafen muß,das ich sorgsam mit mir umgehen muß.Meine Mama hat sich immer gewünscht,egal was passiert,werde nie wieder Magersüchtig,auch wenn ich sterbe nicht.Und weißt du was,meine Mama ist gestorben,am 27.03.06 an Lk und ich habe keinen Rückfall.Ich wollte dir das erzählen,um dir Mut zu machen.Geb nicht auf und wenn du die Krankheit wirklich besiegen willst,dann suche dir Hilfe.Du kannst es schaffen.Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles erdenklich gute.Schreibe mir,wenn du möchtest.Gruß,Clarissa!
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  #4  
Alt 27.09.2006, 19:46
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Oh Sorry,bin natürlich Geburtsjahr 80 und nicht 08,hi,hi!
Gruß,Clarissa!
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  #5  
Alt 27.09.2006, 19:57
BlackStill BlackStill ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Hallo Kerstin,

ich sollte dich eigentlich Namensvetterin nennen, denn mein Name ist eigentlich auch Kerstin.

Weißt du, du solltest nie den Kampf aufgeben, immerhin gibt es hier schon viele die dir helfen möchten. so wie Clarissa oder Sonja oder ich oder oder oder.

Ich glaube, deine Mutter wäre sehr traurig, wenn sie dies hier lesen sollte. Ok, sie ist zwar jetzt im Traumland und du hast sie vielleicht sehr gemocht, aber hast du denn keinen in deiner Nähe, der dir helfen könnte?

Ich war zum Beispiel eine ganze Zeit Schizophren. Ich weiß aber auch wie das ist, wenn man einen geliebten Menschen verliehrt, dass durfte ich bereits zweimal mit machen und hätte ich in der Zeit nicht meinen Freund gehabt, der mich aufgefangen hat und euch (bei meiner Oma) dann hätte ich vielleicht auch wieder unter der Krankheit gelitten. Und ich musste da echt viel mitmachen, aber ich habe auch wieder gelernt, dass mein Leben lebenswert ist, dass es sich lohnt für eine Sache zu kämpfen, um nun für einen Freund oder den Rest einer Familie, dass ist egal.

Also lass dir bitte helfen und werd wieder gesund, bitte.
__________________
Stiefopa im Februar 1991 an Lungenkrebs verstorben, väterlicher Seite

Opa am 7.7.2006 an Krebs verstorben, mütterliche Seite

Oma am 11.9.2006 eines natürlichen Totes verstorben, im Alter von 80 Jahren, väterlicher Seite
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  #6  
Alt 29.09.2006, 12:07
Kerstin13.06.80 Kerstin13.06.80 ist offline
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Beiträge: 29
Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Liebe "BlackStill" und ihr lieben anderen, die mir hier wieder Mut zusprechen wollen: ein dickes Dankeschön!!!

Leider habe ich schon seit 13 Jahren Magersucht, hatte mein Gewicht aber lange Zeiten immer wieder im Griff, d.h. im untersten Normalbereich. Nach so langer Zeit ist die Essstörung leider chronisch und nicht mehr heilbar, und jedes Essen war für mich eine Quälerei.
Jetzt fehlt mir die Kraft, mich neben den ganzen anderen Problemen auch noch zum Essen zu zwingen... ich weiss einfach nicht, wie ich das schaffen soll. So oft vergeht ein Tag, und wenn ich im Bett liege bemerke ich erst, dass ich wieder den ganzen Tag nix gegessen habe. Wenigstens trinke ich diese Multivitamin/Multimineral-Brausetabletten, deswegen bin ich noch nicht ganz zusammengeklappt.

Ich wiege inzwischen 39,6kg bei einer Grösse von 1,60m (das wollte gerne jemand in einer Privatmail wissen, aber ich kann und möchte auch "öffentlich" über mein Problem reden- solange hier kein Arzt das liest , der würde das Grausen kriegen) und das ist gar nicht mehr schön (optisch). Aber mit dem Körper werden irgendwie auch die Gedanken leichter, ich meine manchmal, zu meiner Mutter fliegen zu können. Gleichzeitig hege ich ja seit längerem einen unterbewussten Todeswunsch, in der Hoffnung, meine Mutter wirklich irgendwie wiederzusehen im Jenseits. Doch durch die Magersucht will ich nicht sterben!!!
Zu einem Arzt kann ich in diesem Zustand aber auch nicht gehen, denn dann würde ich eventuell sofort eingewiesen- und dass ich zuhause unentbehrlich bin und mir auch weitere Verzögerungen im Studium auf keinen Fall leisten kann, wissen ja alle von Euch, die schon andere Beiträge von mir gelesen habe.
Andererseits wäre ja auch ein Attest über meine Krankheit nützlich, um Langzeitsstudiengebüren zu entgehen, die mit ja bald drohen, nachdem ich schon so viel Zeit für die Pflege damals aufgewendet habe. Ach, ich bin hin und her gerissen, zum Arzt zu gehen oder nicht. Und gerade brauche ich die Magersucht dringend als Stütze, denn in meiner derzeitigen schlimmen Lage brauche ich auch den Trost, wenigstens noch ein bisschen abgenommen zu haben und dass ich die Jeans aus der Kinderabteilung heute morgen zumachen konnte! Auch hört mein Vater langsam auf, so viel von mir zu fordern, wenn er sieht, dass ich vor Schwäche hinfalle...

Ihr seht also, dieses (lebens-)gefährliche Verhalten hat auch viele Vorteile, die die Nachteile im Moment noch für mich aufwiegen...aber in 2 Wochen fängt die Uni wieder an, wie soll ich da bloss in das 5. Stockwerk Treppen steigen?!? Unmöglich. Und der Lift ist immer kaputt.
Wie soll ich auf den Hörsaalbänken aus blossen Holz sitzen? Ich werde mir wohl ein Kissen mitnehmen müssen.

Warum tu ich mir das bloss an?!? Ach, die Antwort habe ich mir selbst ja schon weiter oben gegeben*seufz*. Was für eine Zwickmühle. Soll ich wieder mehr essen? Wahrscheinlich hätte ich sogar genug Disziplin, dass auch zu tun und die Gewichtszunahme zu ertragen...aber dann wäre mein Leben wieder unerträglich.
Alleine die Vorfreude auf einen Joghurt, nachdem man zwei Tage nix gegessen hat, ist so himmlisch und das essen selber dann das Paradies- mein mir selbst geschaffenes Paradies! Kann man das verstehen, wenn man es selbst noch nie erlebt hat? Und (fast) jeden Morgen auf der Waage ein neuer Erfolg, Glücksgefühle, Selbstbestätigung, alles was ich in meinem "normalen" Leben zur Zeit nicht bekommen könnte. Mein derzeitiges Leben ist trist, depressiv und voller Trauer, nicht nur über die Mutter, meine Oma starb ja genau 3 Monate nach ihr. Im Studium stehe ich kurz totalen Versagen (jetzt 15. Semester!!!), weil ich nicht lernen kann (Konzentrationsstörungen) und auch wegen Schlafstörungen oft nicht fit bin zu den Vorlesungen. Doch das Lernen wird besser, seit ich wieder hungere- lenkt prima vom Magenknurren ab; wieder ein Pluspunkt für die Magersucht

Aber dann das Frieren, die blauen Flecke am Po vom normalen Sitzen, die blau angelaufenen Finger und Füsse, der Haarausfall (und ich hatte so eine tolle blonde Mähne- jetzt kommen die Haare beim Kämmen oder waschen büschelweise mit raus ).

Danke das ihr es bis hierhin gelesen habt- ich musste mir dieses Problem mal von der Seele schreiben und mit Leuten darüber reden, die einfühlsam sind und mir immer, seit ich hier bin, geholfen haben

Nur im Moment bin ich wirklich komplett am Ende und ratlos...

-eine (ver-?)hungernde Kerstin
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  #7  
Alt 29.09.2006, 11:36
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artwolf artwolf ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Liebe Kerstin,

das Leben steht still - Du hast recht - und das ist auch derzeit richtig für DICH!

Der Verlust eines geliebten Menschen ist für uns alle ein so einschneidendes Erlebnis in unserem Leben das es unser ganzes Leben durcheinander bringt!

Dieser Stillstand kann aber auch eine Chance sein - eine Chance alles noch einmal zu überdenken - eine Chance sich die schönen Erlebnise und die Freude die man mit diesem Menschen erleben durfte in Erinnerung zu rufen.

Eine Chance nachzudenken was diesem Menschen so wichtig an Dir war - und was ihm Freude machen würde - Freude machen würde wenn er es jetzt und in Zukunft von dir hören würde.

Ich denke Deine Mutter würde Freude haben wenn sie sieht das Du Dein Leben glücklich leben kannst. Das Du gesund bist und dankbar für die - natürlich zu kurze Zeit - mit Ihr!

Sie würde sich freuen wenn sie mitbekommt das Du durchstartest - den Kampf mit Deiner Krankheit aufnimmst - und SIEGST!

Du wirst es schaffen - mit Hilfe Deiner Mutter - die Dich nicht verlassen hat - sondern in Deinem Herzen - wie man ja aus Deinen Zeilen ganz klar entnehmen kann - WEITERLEBT!

Gib nicht auf! Denk an Deine Mutter und werde wieder gesund - an Deiner Seeele und damit an Deinem Körper.

Ich wünsche Dir alles erdenklich GUTE und SCHÖNE - FREUDE am Leben und an den DINGEN die Dir - erinnere Dich - einmal Freude gemacht haben!

Schreib uns wieder - schreib Deine Ängste, Deinen Ärger, Deinen Frust - wir sind bei DIR - in Gedanken und im Forum!

LG und artwolf aus wien
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  #8  
Alt 29.09.2006, 11:57
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rihei rihei ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

hallo Kerstin.....
ich habe zum Glück noch keinen lieben Menschen verloren......
aber ich kann deine Trauer gut verstehen......du mußt deine Mutter so sehr geliebt haben, das du am liebsten wieder mit ihr zusammen sein möchtest....
diesen tiefen fast unmenschlichen Schmerz nicht mehr fühlen...gar nichts mehr fühlen.....
aber hätte deine Mutter das gewollt???? sie hat dir dein Leben geschenkt!!!!!
und sie lebt auch in dir weiter!!!!!!in deinen Gedanken und Gefühlen....auch in deiner Trauer.....
deiner Mutter geht es jetzt bestimmt gut und mit Sicherheit möchte sie, das es dir auch gut geht....
du mußt jetzt an dich denken....und wie Clarissa geschrieben hat, suche dir Hilfe!!!!!!!
such dir jemanden, der dich stüzen und unterstützen kann.....
dir und auch deiner Mutter zuliebe.....
ich wünsche dir ganz viel Kraft und den Mut weiterzuleben!!!!!!!!!
liebe Grüsse
rihei
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  #9  
Alt 19.10.2006, 09:11
Benutzerbild von berndanett
berndanett berndanett ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Hallo Kerstin,
du darfst dich nicht aufgeben das hätte Deine Mutter neimals gewollt, habe erst jetzt Zeit gefunden deine Geschichte zu lesen weil ich habe am 19.09.06 meine Frau verloren hatte BSDK und auch sie möchte nicht das ich mich aufgebe.
Ich weiß es ist immer leicht gesagt man soll kämpfen den das Leben geht weiter und alles was man sagt ist einfach Banal weiß´auch nicht wie ich dir wirklich helfen kann aber versuche es bitte, denn wenn du dir bewusst bist das du Magersüchtig bist, und du weißt wohin der Weg dich ohne das du dagegen Kämpfst führen wird, finde ich, solltetst du schnellst möglich Hilfe in Anspruch nehmen.
Alle die hier einen lieben Menschen verloren haben müssen durch diese Tal gehen und keiner weiß wie lange der Weg sein wird aber wir haben alle die Chance das wir es schaffen, darum nomal meine bitte an dich gebe dich nicht auf sondern KÄMPFE wir kennen uns nicht aber es macht mich traurig das ich dir vieleicht nicht wirkich helfen kann. Wünsche Dir alle Kraft der Welt und das du den Kampf gewinnen mögest, sei von mir ganz herzlich gedrückt. Gruß Bernd
__________________
es gibt nicht nur ansteckende Krankheit sondern auch ansteckende Gesundheit.

Geändert von berndanett (19.10.2006 um 09:13 Uhr)
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  #10  
Alt 21.10.2006, 00:50
Küken Küken ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Hallo Kerstin.. (oute mich übrigens auch als Krstin )

Ich hatte (habe ) zwar keine MS aber Bulimie- und zwar auch schon fünf Jahre. Hab was das angeht auch schon so einiges hinter mir. Im August bekam ich nun die Diagnose Hodgkin.
Für mich war das ein Tritt in den Hintern- ich hab nur dieses Leben.
Und du hast nur deins. Nur DU kannst dafür sorgen dass du es auch in Zukunft noch hast. Wie du siehst reichen dir hier spontan viele Menschen die Hand, sie wollen dir helfen. Nimm Hilfe an wo du sie kriegen kannst und mach dich nicht selbst zu einem hoffnungslosen Fall (nach dem Motto 13 Jahre? Kann man nix mehr machen..). Das ist natürlich einfach- den Kopf in den Sand stecken. Es ist prima sich selbst zu belügen- du weißt es dass du es tust.
Wenn du nicht an dem dahinter liegendem Problem/en arbeitest wirst du immer wieder mit irgendwas herumdoktern (Astronautennahrung, mal mehr mal weniger trinken- Vitamintabletten- *Ironiemodus an*die bringen sehr viel *Ironiemodus aus*) nur um ja nicht an etwas viel Schwierigeres rangehen zu müssen.

Du kannst dich beim hungern besser konzentrieren? Ja? Herzlichen Glückwunsch- das wäre mir neu. Wach auf!

So jetzt darfst du mich hassen.

Aber ich meine es nur gut- tu was für dich.
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  #11  
Alt 21.10.2006, 19:02
Kerstin13.06.80 Kerstin13.06.80 ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Hey Küken!
Ich weiß, dass Du mich nur aufrütteln willst, aber mir geht es jetzt tatsächlich psychisch besser als zu der Zeit der Erkrankung/dem Tod meiner Mutter. Ich habe die Magersucht lange unter Kontrolle gehabt, aber jetzt lasse ich sie gewähren und sie ist seit langer Zeit das erste schöne wieder in meinem Leben. Natürlich könnte ich auch nach 13 Jahren Krankheit noch therapiert werden- nur habe ich schon einige Versuche dahin gemacht, und gerade brauche ich diese Stütze. In meiner bulimischen Episode fühlte ich mich schlecht, aber diese kleine Welt, die ich jetzt habe, in der keine Schulden, keine Zukunftsangst, keinen Krebs und keinen Tod gibt, sondern nur die Waage und Kalorien einsparen- diese kleine Welt hält mich vorerst am Leben, auch wenn ich dabei eigentlich mein Leben riskiere. Aber heute brauche ich die Stütze MS, ob es mich dafür morgen das Leben kostet, ist dagegen fast unwichtig...

Ich habe die vielen lieben, warmherzigen und hilfsbereiten Antworten auf mein Problem mit Rührung gelesen, und musste mir auch fast immer sagen, dass es stimmt, was mir da gesagt wurde- doch wie soll ich denn bloss ohne Stütze weitergehen?!? Das weiss ich immer noch nicht, obwohl Magerucht sicher die denkbar schlechtste Stütze ist, ist sie doch die einzige, die mir Tag für Tag zu überleben hilft.
Mein Elternhaus war nie eine Hilfe, mein Mann braucht selber dringend Hilfe, und irgendwie muss ich doch weitermachen...

*ratlos*
Kerstin

PS:ich glaube, ich habe es in einem anderen Therma schon mal geschrieben: ich denke nicht, dass meine Mutter nicht wollen würde, dass ich mich zugrunde richte oder so. Sie hat sich selten darum bekümmert, was aus mir wird, wenn nur die Familie das gemacht hat, was sie wollte. Sie tat es nicht aus mangeldnder Liebe oder so, sondern ich habe es immer für ein zwanghaftes, aus psychsichen Problemem resultierendes Verhalten gehalten; immerhin waren aber von der 13 Jahren MS ganze 12 Jahre während ihrer Lebenszeit und während ich zuhause gewohnt habe, und sie hat kein Wort darüber verloren, es entweder nicht gesehen oder nicht sehen wollen. Warum sollte ich also davon ausgehen, dass sie es jetzt stören würde? Das kann ich beim besten Willen nicht.
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  #12  
Alt 22.10.2006, 11:15
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Magersucht...bin am Ende

Hallo Kerstin,deine Beiträge machen mich sehr traurig.Ich kenne das zu gut,Magersucht als Freund anzusehen,aber es ist keiner!Ich hoffe,das dir das irgendwann klar wird und du dann sagst,so jetzt brauche ich dich nicht mehr!So war es bei mir,nach 2 Jahren hat es bei mir Klick gemacht.Wie geht dein Mann damit um?Meinem Freund,war das damals zu viel,er sagte immer,laß dir helfen.Hab auch gelesen,das du mal Kinder haben möchtest,aber dafür mußt du erst Gesund werden,suche dir Sachen,die dir als Ansporn dienen können.Weißt du,ich bin so traurig,das ich meine Mama verloren habe,aber ich habe trotzdem noch Ziele.Kerstin,du mußt deine Kindheit aufarbeiten,in der wohl nicht alles richtig lief,das kann helfen gesund zu werden.Ich habe auch Therapie gemacht,auch wenn ich dachte,das klappt nie und siehe an,ich bin gesund.Bitte gebe dich nicht auf.Lieben Gruß,Clarissa!
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  #13  
Alt 22.10.2006, 14:35
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Beiträge: 385
Standard AW: Magersucht...bin am Ende

kerstin...wach endlich auf. denke bitte nochmals über das hier von mir sehr genau nach:

liebe kerstin!

du stehst an einer weggabelung. aber es gibt drei wege.
möglichkeiten:
1. tod (macht alle traurig, du erlebst nichts mehr und deine ma wird auch mit dir schimpfen, tod kommt noch früh genug, muss man also nicht herbeirufen)
2. leben wie bisher und die last deiner gesamten familie auf den schultern tragen und als flucht die magersucht wählen.
3. DEIN leben

DEIN leben ist nicht eine kerstin, die die last der familie auf den schultern trägt. kerstin möchte nicht 1,2 mio euro schulden übernehmen, kerstin wird auch wahrscheinlich nie das studium abschließen, denn das schafft man nur, wenn die motivation aus einem heraus kommt und nicht aufgedrückt wird. und du wirkst nicht, als wenn du eine hochverschuldete kanzlei übernehmen möchtest.

DU musst keine kanzlei übernehmen. man kann sowas auch verkaufen. ENTSCHEIDE DU, WAS DU IN DEINEM LEBEN MACHEN MÖCHTEST.
dann musst du nicht mehr dich an deinem körper ausleben, sondern kannst dich in deinem leben ausleben.

was macht dir spaß?
bank, versicherung, was kreatives, was mit kindern, was mit erwachsenen? du bist jung genug, jederzeit eine ausbildung anfangen zu können.


gehe weiter auf dem weg der selbstverwirklichung, dann musst du nicht mehr als einzige kontrollmöglichkeit deinen körper verwenden.

welche kerstin bist du wirklich?

alles gute,

sonja
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