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  #1  
Alt 10.07.2008, 01:07
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
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Standard Organspende von Krebspatienten

Hallo alle,

kennt sich jemand von Euch mit Organspenden von ehemaligen Krebspatienten aus?
Ich habe die Info im Hinterkopf, dass man nach einer Krebsdiagnose nicht mehr als Blut- oder Organspender in Frage kommt und von daher garnicht daran gedacht, mir einen Spenderausweis zuzulegen.
Heute habe ich Bischöfin Käsmann im TV von ihrem Organspendeausweis erzählen gehört, und die hatte ja auch BK.

Geht das wohl doch noch? Und wenn nicht, warum nicht?

LG Sandra
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Rilke
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  #2  
Alt 10.07.2008, 01:20
Benutzerbild von Rubbelmaus
Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Organspende von Krebspatienten

Hallo Bergmädel Sandra,

ich habe damals als ich an BK erkrankte meinen Spenderausweis sofort vernichtet. Denn man weiß ja nie, wo sich noch Krebszellen im Körper tummeln, selbst wenn die Untersuchungen alle o.B. sind.

Ich vor einigen Monaten gelesen, dass in den USA eine Lunge gespendet wurde, deren Spender wohl Krebszellen in seiner Lunge hatte. Der Empfänger ist dann einige Monate später an Lungenkrebs gestorben. Die Angehörigen haben jetzt das Krankenhaus verklagt.

Wobei ein Restrisiko immer bleibt, denn man kann ja wohl nicht bei den gespendeten Organen große Untersuchungen, die längere Zeit brauchen, machen.

Gruß
Rubbelmaus
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  #3  
Alt 10.07.2008, 01:44
Benutzerbild von gitti2002
gitti2002 gitti2002 ist offline
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Standard AW: Organspende von Krebspatienten

Hallo bergmädel,

ich kenne mich nicht damit aus, finde deine Frage aber sehr interessant und hab mal im Net rumgesucht.

Hier ein schon etwas älterer Link zu Wissenschaft.de

http://www.wissenschaft.de/wissensch...ws/153825.html

Sind Bluttransfusionen oder Organtransplantationen ein Risiko?


Die Wächterfunktion des Immunsystems reicht selbst dann aus, wenn bei einer Bluttransfusion von einem an Krebs erkrankten Menschen auf einen Gesunden unbemerkt Tumorzellen mit übertragen würden. Die Blutspendedienste in Deutschland wie in vielen anderen Ländern lassen ehemalige Tumorpatienten zudem aus anderen Gründen nicht als Spender zu (die Richtlinie der Bundesärztekammer von 2005, online unter www.baek.de/downloads/Haemo2005.pdf).


Organe von verstorbenen Krebspatienten werden nicht zur Transplantation zugelassen. Ausnahmen können höchstens zellfreie Gewebe wie etwa die Augenhornhäute sein. Lag die Erkrankung des Patienten schon lange vor dem Tod und galt er als geheilt, sind eventuell Einzelfallentscheidungen denkbar (mehr dazu zum Beispiel bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation, im Internet unter www.dso.de, Stichwort "Organspende", weiter zu "Organspende nach dem Tode" und "Medizinische Voraussetzungen"). Die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung rät ehemaligen Krebspatienten, die sich für das Thema Organspende interessieren, eine geheilte Erkrankung im Organspendeausweis unter „Anmerkungen“ zu vermerken (www.organspende-info.de/info/allgemein/werkommtinfrage/).

LG Gitti



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  #4  
Alt 10.07.2008, 09:18
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Organspende von Krebspatienten

Hallo Gitti

vielen Dank für Deinen Beitrag.

Ich habe in einem anderen aktuellen Faden gerade eben dazu einen Kommentar abgegeben.

Und nun sehe ich, dass Du Näheres dazu berichten kannst.

Es sieht so aus, als hätte die Bischöfin Käßman - sicher ungewollt - da ein völlig falsches Licht auf die Problematik geworfen.......

LG
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Ilse
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  #5  
Alt 10.07.2008, 17:12
Speedy Schneller Speedy Schneller ist offline
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Standard AW: Organspende von Krebspatienten

Hallo Ihr alle,
ich kann verstehen , wenn von uns keiner ein Organ möchte.
Aber wir können dafür der Forschung dienen- ist auch sehr wichtig!
Mein kleiner Bruder ist 1976 im Alter von nur 11 Jahren an einem Gehirntumor gestorben - meine Eltern waren trotz Ihres grossen Kummers - bereit, daß bei meinem Bruder ,Teile für die Forschung entnommen werden durften!
Finde das sehr umsichtig!
Vielleicht hat er ja somit später anderen Betroffenen helfen können.
So sehe ich es jetzt bei mir (NHL) - wenn ich sterbe , habe ich bei meinem Ausweis , einen Zettel - sowie Vermerk auf meiner Patientenverfügung - das ich erlaube alles zu Forschungzwecken zu nehmen , was Sie brauchen.
Denn dann brauche ich den kaputten Körper nicht mehr und bekomme - so glaube ich- einen schönen Ersatz.
Vielleicht kann ich ja auch so anderen Betroffenen helfen!
Dieses ist im Prinzip ein Ersatz für die Organspende - welche ja genauso wichtig ist.
Für mich die Alternative!
gruß Speedy Schneller
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  #6  
Alt 10.07.2008, 20:45
Katharina Katharina ist offline
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Standard AW: Organspende von Krebspatienten

KLasse Idee, Speedy!
ich werde meinen Spenderausweis erweitern! Besser an meinen abgelegten Organen als an kleinen Affen!!
Danke für die Idee
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Katharina
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  #7  
Alt 10.07.2008, 20:58
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Organspende von Krebspatienten

Wir haben eine notarielle Patienverfügung. In der haben wir u.a. fest gelegt, dass nach unserem Tod der Körper für medizinische Zwecke verwendet werden darf. Das was dann übrig bleibt soll vebrannt werden und die Urne soll in einem Friedwald unter einem Baum bestattet werden.

Gruß
Rubbelmaus
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  #8  
Alt 10.07.2008, 23:11
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bergmädel bergmädel ist offline
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Standard AW: Organspende von Krebspatienten

Hallo Gitti,
vielen Dank für die informativen Links!
Jetzt sehe ich klarer.

Hallo Heidi, Speedy und Katharina, danke für die Impulse wg. Forschung und Tierversuchen. Ich werde mir jetzt einen Spenderausweis zulegen, meine Krebserkrankung und mein Einverständnis für Forschungszwecke vermerken lassen und dann die Zuständigen entscheiden lassen, was von meinem verstorbenen Körper wofür einen sinnvollen Nutzen besitzt.

Heidi, die Vorstellung einer Urnenbestattung in einem Friedwald finde ich zusätzlich sehr schön. Auch dafür danke.

LG Sandra
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Rilke
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  #9  
Alt 11.07.2008, 18:44
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bergmädel bergmädel ist offline
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Standard AW: Organspende von Krebspatienten

Hallo Ilse,

ich möchte nochmal kurz eine Lanze für Frau Käßmann brechen.
Sie erwähnte ihren Spenderausweis nur in einem Nebensatz in einer Diskussion über Sterbehilfe in der Sendung "Hart aber fair".
Wahrscheinlich hatte sie den schon vor ihrer Krebsdiagnose, sie hat nicht als Krebspatientin dafür geworben.

Überhaupt hat sie sich in der Diskussion sehr positiv präsentiert und konstruktive Beiträge geleistet, wenn sie zum Thema teilweise auch eine andere Meinung als Sterbehilfebefürworter hat.

Im Gegensatz dazu fiel der auch anwesende Roger Kusch durch sensationell talentfreie Beiträge zum Thema und eklig persönliche Angriffe auf Frau Küßmann auf, und der ebenfalls teilnehmende Stellvertreter des dt. Dignitasablegers Dignitate glänzte meiner Meinung nach auch nicht mit Sachlichkeit.

Aber das ist nu wieder ein ganz anderes Thema... Ich finde Frau Küßmanns Arbeit zur positiven Veränderung in der Pflege- und Hospizarbeit und ihre Forderung zu einem gesellschaftlichen Umdenken im Umgang mit Sterbenden jedenfalls gut.

LG Sandra
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Rilke
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  #10  
Alt 11.07.2008, 20:49
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Beiträge: 3.396
Standard AW: Organspende von Krebspatienten

Hallo Bergmädel,

Bischöfin Käßmann präsentiert sich - wie ich finde - i m m e r positiv. Damit hat sie aber nicht unbedingt immer Recht.
Die Bemerkung von Herrn Kusch (Gutmensch) war dann aber wohl auch dem sich gerne knallhart gebenden Herrn Plasberg zu heftig...........

LG
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Ilse
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  #11  
Alt 16.10.2013, 16:02
Safra Safra ist offline
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Beiträge: 533
Standard AW: Organspende von Krebspatienten

Update zum Thema:
Ich habe gestern den Organspendeausweis zugeschickt bekommen und mal bei der Hotline nachgefragt, wie es sich bei Krebspatienten verhält:
Man muss 5 Jahre frei sein, dann kann man für eine Organspende in Betracht gezogen werden.
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  #12  
Alt 16.10.2013, 17:03
boebi boebi ist offline
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Ort: Ruhrgebiet
Beiträge: 928
Standard AW: Organspende von Krebspatienten

Guten Tag an alle im Thread,

das Thema Organspende hat mich vor einiger Zeit (2012) schon nicht ruhen lassen und ich hatte einen Bericht über Organspende bei Krebs gelesen und habe die

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
http://www.bzga.de/

angemailt, um weitere Informationen zu bekommen.

Als Rückantwort habe ich die nachfolgende Mail bekommen, die die Organspende bei Krebserkrankung anders sieht, als bisher angenommen.

--------------------------------------------------------------------------
Von: xxxxxxx
An: xxxxxxx

Betreff: AW: Neue Kontaktanfrage
Datum: 29.03.2012 10:14

Sehr geehrter Herr xxxxxxx.

vielen Dank für Ihre Mail.

Eine Organentnahme ist grundsätzlich ausgeschlossen, wenn bei dem Verstorbenen eine akute Krebserkrankung oder ein positiver HIV-Befund vorliegt. Bei allen anderen Erkrankungen entscheiden die Ärzte nach den erhobenen Befunden, ob eine Organ- und Gewebespende in Frage kommt.

In der Regel geht man davon aus, dass eine Krebserkrankung fünf Jahre nach Therapieende nicht mehr akut ist, wenn in diesem Zeitraum keine erneute Erkrankung aufgetreten ist. Hier sollte aber immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt genommen werden.

Wenn man einmal Krebs hatte und die Erkrankung komplett austherapiert wurde, kann man theoretisch auch wieder seine Organe spenden. Auf dem Organspendeausweis sollte dann jedoch auf die Erkrankung hingewiesen werden. Trotzdem wird jedes Organ zum Schutz des Empfängers auf Erkrankungen untersucht; denn es könnte ja die Möglichkeit bestehen, dass bereits wieder Krebszellen im Körper aktiv sind, ohne dass die betroffene Person dieses bemerkt hat.

In Ihrem Fall wäre es ratsam Ihre Erkrankung auf dem Organspendeausweis zu vermerken. Hierzu eignet sich das Feld "Anmerkungen, besondere Hinweise".

Mit freundlichen Grüßen

xxxxxxx


Das sind immer noch die aktuellsten Informationen


Information zu Körperspenden:
Unbedingt erkundigen, die meisten Unis nehmen keine mehr an!!

Hier ist der Link zu dem Thread in dem ich geschrieben hatte:
http://www.krebs-kompass.de/Forum/sh...9&postcount=22


Liebe Grüße euch allen.

Boebi
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  #13  
Alt 18.10.2013, 10:09
Wangi Wangi ist offline
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Beiträge: 1.392
Standard AW: Organspende von Krebspatienten

Hallo Boebi,

genauso wie es da steht habe ich es gemacht. Wenn jemand sehr dringend eine Spende braucht und der wäre auf meine Organe angewiesen würde ich wollen das IHM die Entscheidung bleibt ob er meine Organe haben will, mit dem Risiko, oder nicht.

Ganz liebe Grüße

Wangi
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