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  #31  
Alt 07.08.2002, 17:41
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Liebe birgit,
tja, für meine ma ist es ungleich schwerer, sie leidet unter einer Depression seit mein Vater gestorben ist. Sie äußert sich nicht in Traurigkeit, sie hat bisher noch nicht weinen können. Es äußert sich körperlich mit massiven durchfällen.
Es ist hart für sie und sie steht wohl noch immer unter Schock. Aber sie sucht sich Hilfe, war in einer selbsthilfegruppe und beim Psychologen. Heute morgen habe ich sie in eine psychosomatische Klinik gebracht. Ich hoffe, hier kann man ihr helfen. sie möchte Hilfe und hat Lebensmut, der Punkt ist, sie kann nicht richtig trauern. Ich hoffe, der Knoten löst sich bald bei ihr.
Liebe birgit, es ist alles sehr schwer, gerade am anfang. Es braucht Zeit, viel Zeit, bis der Schmerz erträgliche Maße annimmt.
Mein Pa war auch der Lebensinhalt meiner ma.
Versuch ihr beizustehen, soweit deine eigene Kraft es zuläßt. Ich wünsche dir und deiner ma von herzen alles alles Liebe und viel Kraft.
du hast schon recht, der Körper schützt die Seele und läßt nur soviel zu, wie man ertragen kann. Versuche, darauf zu vertrauen, daß es bei deiner ma auch so sein wird.
Liebe Lisa,
auch dir wünsche ich die nötige Kraft, das alles durchzustehen. Es ist so schwer und die bürokratie ist ein Albtraum in so einer situation. Mein Dad war ein Leben langf in der Kirche, hat immer seine Kirchensteuer bezahlt. Zur Beerdigung sollten wir 600,-- für die Kapellenbenutzung bezahlen Nutzungsdauer 15 Minuten, weitere 15 Minuten sollten weitere 600,-- kosten. Der Pastor wollte sich 86,-- für ein Taxi bezahlen lassen. Ich hätte platzen mögen vor Wut, es war so unwürdig. Ich habe getobt und die arme Frau vom Beerdigungsinstitut angebrüllt, es ginge hier nicht um eine massenbeerdigungsabfertigung, sondern um meinen Vater, der geliebt wurde. die arme Frau konnte garnichts dafür, das Geld hat sie ja nicht bekommen, sondern die Kirche.
Liebe Lisa, wenn deine Kraft reicht, wehre dich, laß es dir nicht gefallen. Ich wünsche dir und deiner Familie, daß ihr deine schwester in Würde begraben könnt. Zu deiner Angst vor der Trauerfeier kann ich sagen, daß ich auch große Angst hatte. Es war dann aber ganz anders als ich glaubte. Es sind sehr viele leute gekommen und ich fühlte mich total getröstet, das soviele Menschen meinen Dad mochten und fand es schön anschließend noch mit ihnen zusammenzusitzen. Es war nicht schrecklich, wie ich glaubte, sondern wirklich tröstlich, den Schmerz teilen zu können und zu sehen, wievielen Menschen er etwas bedeutet hat. Ich wünsche dir, daß du es ähnlich erleben darfst und nicht als Horrorszenario.

Alles Liebe

Marlies
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  #32  
Alt 07.08.2002, 18:15
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Liebe Birgit,liebe Marlies,

auch mein Mann war erst 60 Jahre alt, als er unter Qualen starb, weil er nicht gehen konnte und wollte. Er wußte, er läßt mich ganz alleine zurück. Und auch er war mein Lebensinhalt.Er hatte noch soviel vor im Leben und war fassungslos, daß das alles vorbei sein sollte. Wir haben immer gesagt,- wir dürfen nie getrennt werde....und nun? Ich habe es immer wieder geschrieben, auch wenn man mir dann vorhält, ich setzte meine Trauer über die der Anderen. Das ist nicht richtig. Euere Trauer als Töchter ist sicher sehr groß,- keine Frage. Aber sie ist anders, als die Euerer Mutter.Paßt gut auf Euere Mutter auf.Man verliert jeglichen Lebensmut und im Grunde möchte man nur dem geliebten Partner folgen,- da seid ihr als Kinder gefordert (trotz Euerer eigenen Trauer).Helft ihr. Ich wünschte, ich hätte Kinder und damit "ein Stück" von ihm. Aber ich bin alleine!
Liebe Grüße
Nadine
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  #33  
Alt 07.08.2002, 21:34
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Hallo Nadine,
wir kennen uns ja schon. Es ist mir schon klar, das meine ma anders trauert als ich, vielleicht gibt es einen Unterschied, vielleicht nicht, ich mache mir darüber eigentlich keine Gedanken. Jede von uns geht einen eigenen Weg in der Trauer, und ich sagte dir auch schon mal, wenn Du das Gefühl hast, niemandem geht es so schlecht wie dir, dann empfindest du es im moment so - fertig. Daran gibt es für mich nichts auszusetzen, absolut nichts. Deine Gefühle sind wie sie sind und das dürfen sie auch sein, finde ich.
Aber meine Ma hat ihren Lebensmut nie verloren und sie war 44 jahre mit meinem Vater zusammen.
Du siehst, für sie ist es wieder anders. Sie will nicht sterben und ihm folgen, sie will leben.
Und Nadine, Du bist auch nicht allein, du hast uns alle hier, wir fühlen mit dir. Ja, du bist allein in eurer wohnung, das ist meine Ma auch und darunter leidet sie ganz schrecklich.
Komm wieder und rede (bzw. schreibe) dir dein leid von der Seele ok?

Alles Liebe
Marlies
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  #34  
Alt 08.08.2002, 09:11
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liebe lisa,
es tut mir so unendlich leid für dich und deine familie. mir geht es komischerweise gar nicht soooo schlecht, aber nur deshalb, weil ich es nicht zulasse. ich kann immer noch nicht glauben was da passiert ist und mein unterbewußtsein signalisiert mir, dass mein dad sicher wieder kommt. das ist die reinste qual. mein problem ist es aber, dass ich immer noch nicht trauern kann. Lisa, du brauchst keine panik vor der beerdigung zu haben. ich hatte auch den totalen horror davor, doch als es soweit war, war alles nur total ergreifend, wenn man diese "menschenmassen" sieht, die meinen papa begleitet haben...der absolute wahnsinn. ich habe die beerdigung empfunden, als wäre ich gar nicht wirklich anwesend. ich stand am offenen grab und konnte emotional nichts mit meinem papa in verbindung bringen...total merkwürdig!!! im nachhinein kann ich genauso wie marlies sagen, es ist definitiv nicht so schlimm wie man es befürchtet!!!! ich wünsche dir von ganzem herzen soooo viel kraft, dass du irgendwie damit klar kommst. fühl dich ganz doll gedrückt von mir!

liebe nadine,
auch du solltest dich von mir gedrückt fühlen. ich weiss, wie schwer es für dich ist, ich sehe jeden tag wie meine mama leidet...es sind höllen qualen, aber trotzdem glaube ich nicht, dass man sagen kann, dass der eine oder andere mehr leidet. wie marlies schon sagte, jeder muss seinen weg finden mit der trauer und dem schmerz umzugehen...so hart das auch ist!!! liebe grüße

liebe marlies,
schön, dass deine mum sich hilfe sucht. meine mama hat heute morgen einen termin bei einer psyochologin. ich hoffe so sehr, dass sie ihr helfen kann.
ist deine mum stationär in dieser psychosomatische Klinik oder nur ambulant? ich drücke euch ganz feste die daumen, dass es bald wieder bergauf geht. mir geht es glaube ich ähnlich wie deiner mutter...ich bekomme diesen knoten auch nicht geöffnet...es sind echt höllenqualen!!!! ich umarme dich!!! birgit

[bibbi1@gmx.de]
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  #35  
Alt 08.08.2002, 11:05
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Hallo Birgit,
meine ma ist stationär für 8 wochen hier ganz in der Nähe von mir in einer ganz hervorragenden psychosomatischen Klinik. an den wochenenden kommt sie zu mir.
Bei mir hat es einen Monat gedauert, bis sich der Knoten gelöst hat, bis mein herz verstanden hat, das er nie nie wieder kommt. Dann konnte ich endlich weinen, bis ich keine Tränen mehr hatte, von da an ging es ganz langsam besser.
Es ist noch nicht lange her bei deinem Dad, erwarte nicht zuviel von dir, bitte. Meist öffnet sich der Knoten ohne das man selbst etwas dazu tut. Und diese komischen Gedanken, die man so hat vergehen dann auch allmählich.
Ich wollte z.B. unbedingt Waisenrente beantragen (mit 42 lach), weil ich dachte, ich bin doch jetzt Halbwaise und fühle mich doch wie ein ganz kleines Mädchen, das einsam und allein ist ohne Papi. Ich wollte mir unbedingt so einen elektroschockgerät für das Herz kaufen, weil ich Panik hatte, das mein Mann oder ich auch an plötzlichem Herzversagen sterben. usw.usw. Ähnliches kennst du vielleicht auch, es ist ein Zustand wie in Watte, völlig irrational. Hab Geduld mit dir birgit. Laß es geschehen, so wie es kommt, ich glaube, so ist es dann am besten zu ertragen.

Liebe grüße
Marlies
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  #36  
Alt 08.08.2002, 12:41
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Hallo Nadine, Hallo an die anderen...

sorry Nadine, aber jetzt möchte ich doch noch einmal etwas dazu sagen. Denn Dein Satz, das "man" sagt, das Du Deine Trauer über die der anderen stellst" ist ja eine Spitze auf einen Beitrag von mir in einem anderem Forum ( und diese Spitzen finde ich ehrlich gesagt ziemlich gemein, denn es tut weh, das meine Trauer um einige Menschen so runtergewertet wird. Und so empfinde ich es, wenn Du schreibst - " das die Deine Trauer etwas anderes ist, als.... und dann Vergleiche anstellst....)).
Und ich möchte es hier nocheinmal wiederholen ( während eine mehr als gute Bekannte im Alter von 38 Jahren gerade ihre letzten qualenvollen Stunden durchlebt, sie hat seit 4 Jahren Brustkrebs, und stirbt jetzt qualvoll an einem vor 8 Wochen festgestellten Hirntumor, sie ist in dieser kurzen Zeit Blind geworden; und ist gelähmt - nichts geht mehr, wir können nur hoffen, das sie bald erlöst ist. Selbst das ist ihr nicht vergönnt)
Die Trauer eines Menschen ist immer das gleiche, das Umgehen mit der Trauer ist sicherlich unterschiedlich. Nur weil ich ( hab mit 19 Jahren erst Bruder und genau 1 Jahr später meine Mutter verloren, das ist jetzt schon 25 Jahre her)keine Zeit hatte, keinen Platz hatte, meine Trauer auszuleben, weil meine kleineren Geschwister mich brauchten, heißt es noch lange nicht, das ich den Schmerz nicht empfunden habe. Es war meine Mutter !!! es war mein Bruder !!!...er war 20 jahre alt.
vor 5 Jahren ist meine Schwester mit 38 Jahren an Brustkrebs gestorben - und Anfang des Jahres meine erste und einzige Freundin mit 38 Jahren an einem Herzleiden, nach einer mißglückten Herzoperation.
Ich leide unter dieses Todesfällen ganz bestimmt nicht weniger, als Du um Deinen Mann. Wie die anderen hier oder an anderer Stelle um ihren Vater; um ihre Mutter; Bruder; Freundin; Sohn oder Tochter. Bitte sieh das nicht als Angriff, was ich schreibe. Versuche es bitte einfach nur zu verstehen und zu akzeptieren.

Ich selber habe seit März die Diagnose Brustkrebs, und habe gerade jetzt die letzten Tage leider das Problem, das es so aussieht, als habe die Chemo nicht die gewünschte Wirkung gehabt.
Vielleicht kein Wunder bei all den Dingen, die um mich herum geschehen sind.

Ich akzeptiere Deine Trauer um Deinen Mann - es ist eine schlimme Sache, jemanden nach so langer gemeinsamer Zeit zu verlieren.
Ich kann Deine Leere in dir verstehen.
Aber bitte versuche die Trauer der Anderen genauso zu akzeptieren und nicht in Vergleiche, wer mehr oder weniger trauert einzuteilen.

Danke fürs lesen - und ich hoffe, das ich niemanden mit diesem Beitrag auf die Füsse getreten bin. Denn das ist und war keine Absicht von mir.

viele Grüße
elisabeth

Bitte entschuldigt, das ich das so deutlich geschrieben habe. Nachdem ich in dem anderen Forum meine Meinung ( ähnlich ausgedrückt wie Birgit es gestern in ihrem Beitrag getan hat) schon einmal darüber geschrieben habe, und in anschließenden Beiträgen von Nadine mindestens 2 mal Seitenhiebe in meine Richtung bezüglich meines Beitrages über meine Trauer kamen, sehe ich mich jetzt einfach mal gezwungen, nicht schon wieder zu schlucken.
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  #37  
Alt 08.08.2002, 13:51
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Liebe Elisabeth,
es tut mir leid, wenn ich falsch verstanden wurde. Ich habe Niemandes Trauer herabgesetzt, lediglich geschrieben, daß die Trauer um einen Partner ANDERS ist als die Trauer um andere Angehörige und Freunde. Das liegt einfach an der andersartigen Beziehung! Und Marlies schreibt ja auch, daß ihre Mutter unter Depressionen leidet.
Nochmals, ich wollte niemand kränken und es tut mir wirklichl leid wieder einmal ein Mißverständnis erzeugt zu haben.
Auch schrieb ich bereits wie leid es mir tut, daß Du eine derart schwere Zeit hattest und auch noch hast.Ich hoffe mit Dir auf bessere Zeiten und einen großen Hoffnungsschimmer,- nein Hoffnungsstrahl.
Nadine
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  #38  
Alt 08.08.2002, 13:52
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Hallo elisabeth, hallo Nadine,

sorry, wenn ich mich hier einmal einschalte, aber ich war ja in dem anderen forum sozusagen an den Beiträgen auch beteiligt.
Ich denke, daß ihr beide sehr unter euren Verlusten leidet. Für dich Nadine, ist es glaube ich zumindest zur zeit so, das du dir garnicht vorstellen kannst, daß es noch irgendeinen menschen auf dieser Welt gibt, dem es so schlecht geht wie Dir, das ist dein empfinden. Alle anderen haben entweder noch Kinder oder Freunde oder sonstige angehörige, so kommt es dir vor, nur du eben nicht.
Du elisabeth fühlst dich durch Nadines wiederholtes hinweisen auf ihr empfinden, wir hätten es ja irgendwie alle besser, in deiner trauer herabgesetzt. dies scheint dich sehr zu verletzen. Deine Reaktion im anderen forum darauf, hat Nadine verletzt und sie hat mit einigen spitzen Bemerkungen darauf reagiert.
Aber hier geht es garnicht darum, wer mehr oder wer weniger trauert und wessen schicksal nun furchtbarer ist.
Menschen, die trauern, sind in einer absoluten Ausnahmesituation und zwar ALLE! Für Nadine geht es zur zeit ums eigene Überleben in ihrer trauer, sie hat oft genug angedeutet, sie wird ihrem Mann folgen. Aber etwas in ihr hält sie auch zurück, zB. der sehr nette Kontakt zu Bettina. Ich glaube und hoffe das sie wieder lebensmut findet durch dieses Forum. Und es geht ihr auch garnicht umdich liebe elisabeth, wenn sie schreibt, deine Trauer ist ja nicht so schlimm wie ihre. Es geht nur um sie und ihr empfinden.
Liebe Nadine, viele hier haben keine Probleme mit Deinen Äußerungen und deinem Gefühl, allein auf dieser Welt zu sein und so zu trauern wie du es tust. Aber zumindest eine Teilnehmerin - Elisabeth fühlt sich dadurch verletzt und hat dies auch zum ausdruck gebracht. Das nadine, ist ihr empfinden und es steht ihr zu. Du hast bereits gesagt im anderen forum, das du es so nicht gemeint hast, aber du hast danach in der Tat einige Seitenhiebe an elisabeth verteilt (sorry, aber so ist es)
Ihr Beiden,
ihr könnt jetzt natürlich fortfahren und euch gegenseitig hier anfeinden, ihr könntet es aber auch beenden und eure kraft nicht verschwenden für Auseinandersetzungen, die zu nichts führen.
Ich glaube dies ist ein sehr gutes forum um einander zu helfen. Also bitte, verzeiht einander und beendet dies hier bitte.

marlies
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  #39  
Alt 08.08.2002, 14:10
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Hallo Marlies

nein, ich habe nicht vor fortzufahren, denn auch in dem anderen Forum habe ich genau aus diesem Grunde nichts mehr weiter dazu geschrieben ( nur den einen Beitrag, um den es ging. Sonst nichts. Da kann man wohl Kaum davon reden, das ich ein ein Streit von Zaun brechen will oder wollte). Nichts liegt mir ferner, als einen Streit heraufzubeschwören. Vor allen Dingen nicht in einem solchem Forum. Ich bin, auch wenn man es kaum glauben mag, ein ziemlich friedliebender Mensch. ( nur ab und dann einmal muß ich sagen dürfen, wenn da etwas ist. Wenn ich immer nur schlucke, wäre das auch nicht so ganz richtig, oder?))
Und ich glaube auch, das ich es so forumuliert habe, das man es verstehen konnte, wie es gemeint geweisen ist. Als Anfeindung konnte man wohl auch diesen Beitrag nicht lesen.

Und wie versprochen, dies hier ist und war mein letzter Beitrag zu diesem Thema.


elisabeth
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  #40  
Alt 08.08.2002, 14:13
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sorry, ich möchte mich auch noch kurz einmischen. wir alle sind doch hier um uns in irgendeiner form zu unterstützen, zu trösten...ganz einfach zu helfen!!! jeder geht mit diesem verlust anders um...keine weiss, was der andere wirklich empfindet. von daher steht es doch jedem zu, für sich alleine mit dem schmerz in irgendeiner form umzugehen. wie marlies schon sagte, verschwendet eure energie doch nicht für so unwichtige dinge...unterstützt euch und seid nett zueinander...nur deshalb sind wir doch alle hier, oder??????
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  #41  
Alt 08.08.2002, 15:01
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Hallo elisabeth,
Du hast recht, ich habe geschrieben "euch gegenseitig anzufeinden" und das hast du zu keinem Zeitpunkt getan.
Da hab ich mich völlig falsch ausgedrückt sorry.
Ich wollte meiner sorge ausdruck verleihen, das es soweit kommen könnte, das ihr euch gegenseitig anfeindet und versuchen, dies zu verhindern. Bitte entschuldige.
Liebe Grüße
Marlies
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  #42  
Alt 08.08.2002, 15:13
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Liebe Elisabeth,
ich glaube, wir kennen uns auch schon aus dem Forum (die Rubrik mit den vielen Tieren - die Robbe grüsst dich ganz lieb.
Ich kann mich Birgit´s Meinung nur anschliessen.
Es geht nicht darum, dass ihr euch gegenseitig fertig macht. Sind wir durch den Verlust eines lieben Menschen nicht alle sowieso mit den Nerven am Ende?!
Ich kann nur aus meiner Sicht schreiben - für mich ist es gut, dass es dieses Forum gibt.
Auch wenn ich noch Angehörige habe und auch einen ganz lieben Mann, habe ich dennoch das Gefühl, dass ich langsam überschnappe, durchdrehe... und fühle mich oft genug allein und einsam.
Jeder hat eine andere Art und Weise mit dem Tod und der Trauer umzugehen.
Aber auch ich kann nicht akzeptieren, dass es einen Unterschied geben soll. Es gibt doch keine Wertigkeit nach Angehörigkeitsgrad.
Allein die Liebe zählt. Ja - wie nah man dem Toten steht. Welches Verhältnis man zu ihm hatte.
Ich habe vor geraumer Zeit eine ganz liebe Freundin durch Freitod verloren. Noch heute bin ich nicht darüber hinweg.
Der Schmerz wieder weniger mit der Zeit, aber man vergisst nicht.
Natürlich es geht jeder anders mit seiner Trauer um - aber ich habe auch schon in einem anderen Beitrag geschrieben, es spielt keine Rolle, ob man den Lebensgefährten, ein Kind, ein Elternteil oder ein Geschwister verliert.
Egal wer stirbt - auch wenn es eine liebe Freundin / Freund ist - es tut nun mal verdammt noch mal weh. Da muss ich dich unterstützen.
Aber ich glaube auch, dass Nadine unsere Hilfe braucht - und zwar dringend.
Sie muss wieder auf die Beine kommen. Ich habe das Gefühl, dass wir sie sonst verlieren.
Sie darf ihrem Mann noch nicht folgen. Natürlich wenn es Gottes Wille ist / ihr Schicksal so kann niemand es beeinflussen.
Wir müssen versuchen, ihr Lebenswille zu geben. Hoffnung und Mut. Kraft.
Ihr zeigen, sie ist nicht allein.
Liebe Elisabeth, aufgrund deiner Schilderung bezüglich deiner Freundin, kann ich mir aber auch vorstellen, wie dir zu mute ist.
Deshalb lass dich drücken, trösten.
Mist, dass die Chemo nicht bei dir anspricht.
Kann man dir denn irgendwie helfen? Bitte sei gewiss, auch du bist nicht allein.
Natürlich sollst du deinen Ärgern nicht runterschlucken - dies ist nur schädlich.
Ich fände es schade, wenn du dich auch in diesem Forum nicht mehr zu Wort melden würdest.
Das würde mich noch trauriger machen...

Ihr seid beide sehr schlecht drauf - verständlicheweise.
Statt anzufeinden, wäre es da nicht sinnvoll, euch gegenseitig zu stützen? Auszutauschen?

Das Forum soll doch uns allen eine Möglichkeit geben, uns gegenseitig zu stützen, zu trösten, Hilfe sein und uns auch auf andere Gedanken bringen...
wichtig finde ich aber auch: Wir sind alle betroffen.
Wir sollten eine Allianz bilden - gegen den Krebs und den Tod und die Wut und die Trauer ...
wäre dies nicht eine Möglichkeit KRAFT und MUT und STÄRke zu gewinnen...
Es grüsst euch alle ganz lieb
Lisa
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  #43  
Alt 09.08.2002, 22:43
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Hallo Ihr Alle.
Ich lese schon lange mit wollte mich aber bisher nicht äußern.Ich finde es ein wenig schade,das es so viele Mißverständnisse und als solche sehe ich das,hier gibt.Ich habe meinen Mann vor 11 Monaten verloren und zu eurer "Beruhigung" es tut noch genauso weh.
Aber ich wollte eigentlich ganz was anderes.Ich glaube das Nadine was anderes meint als die Tauer und das sie mehr oder anders trauert.
Es ist nämlich die Tatsache,das man DEN geliebten Partner verloren hat und somit das Leben was man geführt hat,nicht mehr führen kann.Setz dich mal an einen Tisch und esse ALLEIN,gehe abends in das leere Ehebett,setze dich abends auf die Terrasse ALLEIN.Das könnte ich jetzt noch eine Stunde fortführen.Ich meine das normale Leben,die Selbstverständlichkeiten werden auch zur Qual und das hat nichts mit DER TRAUER zu tun.Die ist gleich egal wen man verloren hat.
Ich hab hier im Forum auch schon viel geschrieben nur derzeit schau ich ab und zu mal nur rein.Es hat mir sehr geholfen.Ich find es gut das es das hier gibt.Macht weiter so und versucht euch gegenseitig zu helfen.Leider hab ich immer das Gefühl nicht mehr hierher zu gehören,weil schon 11 Monate her und ich weiter sein müßte.Bin´s aber nicht.Will euch aber nicht die Hoffnung nehmen.Alles Liebe für Euch und die kraft uns die Liebe es durchzustehen!B.
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  #44  
Alt 10.08.2002, 00:48
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Hallo liebe B.

danke für Deine "Schützenhilfe".Das ist es, was ich mit anders meinte .Erwachsene Kinder gehen in ihren intakten Haushalt zurück etc...das unmittelbare Alltagsleben ist nicht betroffen,-aber als Ehepartner fehlt der zweite Teil beim aufstehen, essen, über die Stromrechnung beraten etc (um nur mal banale Dinge aufzuzählen)NICHTS ist wie es vorher war...
Du hast schon 11 Monate "hinter Dir",- bei mir sind es demnächst 5 und ich werde von Tag zu Tag trauriger und die Verzweiflung wird eher größer...Ich weiß, daß sich bei mir nichts bessern wird und ich sehe, ich bin nicht die Einzige,- auch Dir tut ES noch weh.Man kann eine Beziehung mit all seinen Gewohnheiten, kleinen Ritualen und und und.....(von der Liebe mal ganz abgesehen) nicht nach Monaten "abschütteln"!
Ich glaube, ich werde auch aufhören, mich hier zu äußern,- ich habe offensichtlich-ohne es zu wollen, für Unfrieden gesorgt.Das kostet uns alle zuviel überflüssige Energie und das ist das letzte, was wir haben.
Ich wünsche Dir, daß Du es weiter durchstehst,- bei mir bin ich da nicht sicher.
Danke,Nadine
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  #45  
Alt 10.08.2002, 22:02
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Hallo liebe Petra C!
Ich habe erst heute Deine letzte Nachricht vom 01.08.2002 gelesen und der letzte Satz hat mich etwas berührt (keine Lügen).
Ich bin der Meinung, dass man es auf jeden einzelnen Fall und für jeden einzelnen Menschen selbst ausrichten muss, ob man ihnen die Wahrheit über ihre verbleibende Zeit sagt oder nicht.
Eigentlich hatte ich mit meiner Freundin, die mit 18 Jahren ihren Vater an Krebs verloren hat, darüber gesprochen, dass ein jeder Mensch das Recht haben müsste zu wissen, wie es um ihn steht. Leider erfuhr ihr Vater damals erst hinterher von den Ärzten (!), dass seine Angehörigen es schon länger wussten und er machte ihnen Vorwürfe (... wie könnt ihr mir das nur verheimlichen???). Darüber habe ich oft mit ihr gesprochen.
Als mein Vater nun vor einem 1/4 Jahr die Nachricht erhielt, er habe Krebs, dachte ich auch daran, ganz ehrlich damit umzugehen. Aber mein Vater war so geknickt und hat sich auch gar nicht weiter beraten lassen bzw. sich irgendwo anders informiert über seine Krankheit. Er hat sich voll und ganz auf die Ärzte verlassen, die ihn von Anfang an behandelt haben. Jedesmal wenn ich sagte, lass uns mal woanders hingehen, wurde er richtig grandig. Er wollte absolut nicht noch von Arzt zu Arzt rennen, weil er den Ärzten im KH vertraute.
Als wir es gut eine Woche, bevor er starb, von dem Arzt erfuhren, dass es keine Monate mehr dauern kann, war es für uns überhaupt kein Thema mehr, es ihm zu sagen. Er sollte einfach noch ein bisschen Hoffnung haben. Die hatte er auch noch bis zum Schluss. Ich weiß nun wirklich nicht, wie er diese schwere Nachricht verkraftet hätte. Meine Mutter und meine Geschwister sind heute froh darüber, dass wir ihm die Wahrheit nicht gesagt haben. Obwohl er ein paar Tage vorher noch Angst hatte zu sterben, hatten wir doch in diesem Moment (wir waren total unvorbereitet) keine Gelegenheit, mit ihm darüber zu reden. Wir hätten es ihm nicht so direkt gesagt, aber ich hätte ihm wahrscheinlich nur meine Angst, dass es soweit kommen könnte, mitgeteilt.
Wir sind uns heute - 2 Wochen nach seinem Tod - absolut im Klaren darüber, dass wir richtig gehandelt haben, weil er auch nach einem unruhigen Tag nachts einfach friedlich und ruhig einschlafen durfte. Meine Mutter lag auch neben ihm und hat nichts mitbekommen. Er lag noch so da, wie wir ihn hingelegt hatten (er war auch sehr schwach). Somit sind wir uns auch sicher, dass er auch ohne Schmerzen einfach eingeschlafen ist. Dieser Gedanke gibt uns so viel Trost.
Deshalb sage ich nochmal: Man sollte nicht jedem Menschen die Wahrheit über seinen Zustand sagen! Nicht jeder Betroffene kann damit umgehen!
Gruß, Bibi
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