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  #1  
Alt 15.08.2003, 13:04
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wann hat der Alptraum ein Ende

Am 26.08.02 ist mein Papa an Krebs gestorben.
Mittlerweile kann ich mit meiner Trauer schon besser umgehen,
aber es tut noch immer verdammt weh.
Heute morgen erfuhr ich dann, das meine Uroma in der Nacht gestorben ist.
Sie hatte auch Krebs.
In den vergangenen Jahren habe ich schon zwei Menschen verloren die mir sehr wichtig waren.
Wann hört dieser Alptraum endlich auf?
Das wir alle mal sterben werden ist mir klar,
aber warum muss es immer so ungerecht sein?
Keiner von Ihnen hatte nach der Diagnose noch viel Zeit,
es ging so schrecklich schnell.
Ich möchte aber allen die das lesen und vielleicht auch in tiefer Trauer sind sagen,
das unser Leben weiter geht und wir niemals aufgeben sollen,
egal wie schwer es einem auch fällt.
Ich war auch schon oft ganz unten doch ich habe es immer wieder auf die Beine geschafft.
Und das habe ich auch meiner Familie zu verdanken.
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  #2  
Alt 17.08.2003, 00:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wann hat der Alptraum ein Ende

Hi Patricia,

ich kann verstehen wie du dich fühlst. Mich plagen die gleichen Fragen. Im Januar ist mein Opa an Leberkrebs gestorben. Für ihn war es sicher eine Erlösung, denn der Krebs hat ihn fürchterlich leiden lassen. Zum Schluss hatte sich der ganze Körper mit Wasser gefüllet sodass er sich nur noch mit Mühe bewegen konnte. Ich wohne weit von meiner ursprünglichen Heimat entfernt und hatte ihn seit mehreren Monaten nicht mehr gesehen als ich Weihnachten herkam. Ich glaube, dass ich diesen Anblick und Schock mein ganzes Leben nicht mehr vergessen werde. Er war so zerbrechlich und gleichzeitig so aufgedunsen vom vielen Wasser. Es war einfach grauenhaft und ich hätte ihm so gerne etwas von seiner Last abgenommen. Wir hatten immer ein sehr starkes Verhältnis zueinander und so war ich natürlich von seinem Tod ziemlich mitgenommen.
Und dann kam drei Monate später die Diagnose bei meinem Vater. Er hatte vor Jahren einmal ein Nierenkarzinom, welches herausoperiert wurde. Danach zeigten sich keine Komplikationen und er galt schon fast als geheilt. Im Mai hatte man dann Metastasen in den Knochen festgestellt, die aber gut behandelbar sein sollten. Zwei Monate später bekam er plötzlich starkes Nasenbluten, welches kaum zu stillen war. Bei weiteren Untersuchungen zeigte sich, dass es ein Tumor im ganzen Stirn und Nebenhöhlenbereich war. Er musste sofort operiert werden, obwohl die OP als sehr gefährlich eingestuft wurde. Bei dieser OP hat er so viel Blut verloren, dass nach zwei Tagen auf der Intensivstation sein Kreislauf schlapp gemacht hat.
Er ist nun vor drei Wochen gestorben.
Es ist einfach grausam und man fragt sich ständig womit er das verdient hat. Nun hat er nicht so Leiden müssen wie mein Opa, aber ein wirklicher Trost ist das auch nicht.
Innerhalb von sechs Monaten habe ich nun zwei Menschen die ich wirklich geliebt habe an diese Krankheit verloren. Es ist so unfair!
Ich weiss nicht mehr wohin ich das noch alles stecken soll. Seit 10 Jahren nehmen die schweren Krankheiten in unserer Familie kein Ende. Vor zwei Jahren hatte mein Papa schon mal einen Herzstillstand und lag 1 Monat im Koma auf intensiv. Es ist furchtbar gegen diese Maschinen zu kämpfen, aber es ist noch schlimmer gegen sie zu verlieren. 10 Jahre nur Krankheit und Tod, da kommt man so manches mal ins grübeln, zumal wenn diese Zeitspanne die Hälfte seines Lebens ausmacht.

Aber auch ich möchte mich anschließen: Wir können den Kopf nicht in den Sand stecken. Es muss irgendwie weitergehen und es wird weitergehen.Zum Glück habe ich gute Freunde mit denen ich darüber reden kann und die mir helfen und und das ist ziemlich viel Wert.
Wir müssen diese Krankheit besiegen.
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  #3  
Alt 17.08.2003, 01:01
Patricia Patricia ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2003
Beiträge: 2
Standard Wann hat der Alptraum ein Ende

Danke Chris für Deine Antwort!
Weisst Du was mir am wichtigsten ist was mein Papa mir zwei Tage vor seinem Tod gesagt hat?
Ich habe seine Hand gehalten und er hat mir mit Tränen in den Augen gesagt das er mich lieb hat.
Es gibt so viele Augenblicke die wir vergessen,
aber diesen Moment werde ich nie in meinem Leben vergessen. Es tut so gut wenn man Menschen findet mit denen man seine Erfahrungen und Gefühle tauschen kann, und das ist auch ein Grund warum ich nicht aufgebe. Ich möchte allen die sich in diesem Forum äussern Danken, dass ihr füreinander da seid und dass ihr uns so viel Mut zusprecht. Ihr gebt mir alle ein Stück Lebensmut und Hoffnung wieder. Und das ist so kostbar. Ich bin froh, dass ich Menschen gefunden habe die mich verstehen und mit denen ich über so vieles reden kann. DANKE AN EUCH ALLE!!!
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