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  #1  
Alt 29.07.2006, 21:05
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Meine Mama ist am 27.03.06 an einem kleinzelligen Bronchialkarzinom Gestorben.Ich kann es immer noch nicht fassen,das wir den Kampf verloren haben.Wir waren doch so voller Hoffnung.Du wolltest doch meine Hochzeit nächstes Jahr miterleben und du wolltest Oma werden.Jetzt muß ich alles ohne dich machen.Du fehlst mir so.Ich bin 26 Jahre alt und meine Mama wurde nur 53 Jahre alt.Bitte sagt mir,wie hält man den Verlust aus???Gruß,Clarissa!
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  #2  
Alt 29.07.2006, 23:38
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Clarissa,
es ist so schwer die richtigen tröstenden Worte zu finden. Denn eines weiß ich genau, der Schmerz über den Verlust hört nie auf, er verändert sich im Laufe der Zeit, man wird etwas ruhiger und es schmerzt nicht mehr so stark wie zu Anfang, aber irgendwann bricht es aus einem heraus und man erfährt den Schmerz mit einer Intensität, die man nicht für möglich hielt. Ich habe meine Mutter viel länger haben dürfen als Du. Sie verstarb vor fast vier Jahren an Leukämie. Und es tut immer noch weh und es wird auch immer so sein. Doch wir müssen akzeptieren dass unsere Mütter nicht mehr bei uns sind, so schwer es uns auch fällt. Du bist dabei Trauerarbeit zu leisten, der Verlust liegt nicht so lange zurück. Da wird noch manche Träne fließen. Lass es zu und lebe die Traurigkeit aus, damit auch Deine Seele Frieden findet. Es gehört zum Sterben und es gehört zum Leben.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die Zukunft.

Viele liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #3  
Alt 30.07.2006, 09:03
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Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Clarissa,

meine Mama ist im Februar diesen Jahres mit 54 Jahren auch am kleinzelligen LK verstorben. Es sind jetzt 5 Monate, dass sie gegangen ist,; manchmal kommen ganz traurige Momente und dann wieder „als ob nichts gewesen wäre“. Seit kurzem bin ich in einer Trauergruppe und hoffe, dass ich damit einiges aufarbeiten und somit nicht verdrängen kann. Mir hilft es auch, wenn ich mit meiner Mama in Gedanken spreche. Ihr von meiner Traurigkeit, meinen Problemen erzähle. Ich stelle mir dann ihre Antworten vor und wie sie mich trösten würde. Tja, sie war nicht nur meine Mama, sondern auch meine beste Freundin. Wichtig finde ich, dass du mit deinem Freund und anderen – dir wichtigen – Menschen darüber reden kannst. Jeder Mensch ist individuell und geht mit der Trauer anders um.

Deine Mama wird immer mit und bei dir sein, denn du bist ein Teil von ihr und du lebst weiter...

Schau doch mal in den Thread Gedanken und Gedichte, da habe ich den Beitrag Hoffnung-Trauer eingestellt. Eine schöne Geschichte, die zeigt, dass Trauer zum Leben dazugehört.

Viele Grüße
Gaby
__________________
Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter. (Rilke)
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  #4  
Alt 30.07.2006, 12:32
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Blauerschmetterling,hallo Gaby,ihr habt beide sehr lieb geschrieben,dafür danke ich euch!Ich hab schon einen Thread eröffnet und zwar im LK Forum,der heißt,ich hab seid dem 27.03.06 keinen Mama mehr.Hab erst viel später diese Seite für hinterbliebene gefunden,wenn ihr möchtet,dann könnt ihr da unsere Geschichte lesen.Mal geht es mir ganz gut und dann gibt es Stunden,dann halte ich es vor lauter Trauer nicht mehr aus.
Zum Glück hilft mir mein Freund,er lenkt mich ab und tröstet mich in schweren Stunden,auch das Forum tut mir gut.Wie lebt ihr beiden so,habt ihr Familie?Ich bin auch froh,das ich meinen Papa noch habe,kümmer mich viel um ihn,an ihn darf nichts ran kommen,zum Glück ist er mit seinen 57 Jahren Gesund und in drei Jahren geht er in Rente.Er darf mit mir noch alles erleben,das tröstet.So beende mal für heute.Bis bald!Fühlt euch von mir gedrückt.Eure Clarissa!
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  #5  
Alt 30.07.2006, 14:01
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Clarissa,
Deine Frage, wie ich lebe, will ich gerne beantworten, sie könnte ebenso im Krebs Forum wie auch im Hinterbliebenen Forum stehen. Ich bin 58 Jahre alt, verh. und habe zwei Söhne. Der älteste studiert Jura und der "Kleine" ist noch Schüler. Nachdem vor fast vier Jahren meine Mutter an Leukämie starb, zwischenzeitlich wurde auch ein Darmkarzinom entfernt, das Metastasen an der Leber hinterließ, schien nichts mehr so wie es einmal war. Lange habe ich mir Vorwürfe gemacht, meine Mutter nicht beim Sterben begleitet zu haben, aber letzendlich ging alles so schnell und ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht mit ihrem Tod gerechnet.Vielleicht wollte ich es nicht wahr haben. Noch heute gibt es Tage der Verzweifelung, weil sie mir so entsetzlich fehlt. Dann hoffe ich immer ihre Nähe zu spüren, so, wie es kurz nach ihrem Tod war.
Ein Jahr später bekam mein Mann in unserem Urlaub in Cuxhaven einen Herzinfarkt, den er zum Glück überlebte. Wieder ein Jahr später verstarb mein Vater an Lungenkrebs, verblutet nach Laser OP.( Vorausgegangen waren ihm schon sein Bruder und sein Neffe, ebenso an LK. ) In dem gleichen Jahr wurde bei mir Brustkrebs festgestellt, operiert und nach behandelt. Es hat mich viel Kraft und Mühe gekostet aus diesem seelischen Tief heraus zu kommen. Endlich war ich soweit, dass ich mit mir zufrieden war. Nun belastet mich das Wissen, einen gutartigen Tumor, ein Fibroadenom, in der noch gesunden Brust zu haben. Der Termin in der Klinik, wo ich mir zusätzliche Informationen holen möchte steht noch aus. Bei der Terminvergabe stürzte der Server ab. Das heißt, wieder warten. Ja, und im letzten Jahr verstarb mein Schwager. (Herz)
Du siehst, unsere Familie hat viel Leid erfahren. Und manchal sage ich:Jetzt ist es genug. Ich kann nicht mehr. Trotzdem geht es immer weiter, irgendwie. Ich verstehe Deinen Kummer und wünsche Dir von Herzen viel Kraft. Irgendwann wirst Du wieder lächeln können.
Viele liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #6  
Alt 30.07.2006, 14:15
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Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Clarissa,

ich hab natürlich vergessen zu schreiben, dass mir das Forum auch sehr hilft und schon geholfen hat. Hier gibt’s einfach Menschen, die das verstehen, was in einem vorgeht! Wenn es mir gar nicht gut geht und ich niemanden habe, mit dem ich gerade reden kann, dann schreibe ich in mein Online-Tagebuch; eigentlich sind es eher Briefe an meine Mama.

Mein Vater ist auch 57 und eigentlich haben wir nicht immer das beste Verhältnis miteinander gehabt. Aber inzwischen raufen wir uns ganz gut zusammen, auch wenn’s mal kracht. Er ist zum Glück auch fit und ich möchte ihn nicht auch noch verlieren. Er kann leider nicht über seine Gefühle reden und das macht es manchmal nicht gerade einfacher, wenn es um seine Trauer geht.

Ansonsten lebe ich (35) alleine, ohne Partner und Kinder. Es wäre bestimmt anders, wenn ich eines von beiden oder sogar beides hätte. Leider ist unsere Familie recht klein, da ich nicht mal Geschwister habe.

Kennst du das Buch von Elisabeth Kübler-Ross „Über den Tod und das Leben danach“?
Es hat mir die Angst vorm Sterben genommen und mich soweit beruhigt, dass ich glaube, meine Mama eines Tages wiederzusehen.

Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße
Gaby
__________________
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  #7  
Alt 02.08.2006, 19:35
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo ihr zwei,danke für eure lieben Antworten.Ihr habt auch schon eine Menge erlebt.Manchmal frage ich mich,wieviel leid muß ein Mensch ertragen?Ich habe manchmal einfach keine Kraft mehr,immer kämpfen,ich bin müde!Erst veröiere ich meine Mama und jetzt haben wir auch noch erfahren,das mein zukünftiger zum 01.10.06 Arbeitslos wird,was wird dann aus unserem Kinderwunsch?Ich kriege uns drei nicht durchgefüttert,mit meinem kleinen Gehalt,ach ja ich weiß manchmal nicht weiter,früher hätte ich meine Mama um Rat gefragt,aber das geht ja leider nicht mehr.War auch vor lauter Verzweiflung an ihrem Grab und hab sie um Rat gefragt,wie blöd von mir,hat ja auch nichts gebracht.Tut mir leid,wenn ich euch damit zu Texte,tut mir aber sehr gut,weil mir ihr,sprich das Forum ans Herz gewachsen seid.Bis bald!Eure traurige,Clarissa!
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  #8  
Alt 02.08.2006, 19:52
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Für meine Mama

Jetzt schon?!
Musstest du wirklich schon gehen?
Uns tatsächlich verlassen?
Das geht doch nicht,
und jetzt schon gar nicht.
Dein Tod bleibt so fassungslos unbegreiflich.
Ich wehre mich dagegen,wo ich nur kann,
es will einfach nicht in mich hinein,
das du nicht mehr bist.
So etwas darf mein Herz nicht
so ungeschützt berühren.

Ich halte mich festdaran,dass du weiterlebst,
dass du irgendwo bist,
in unseren Herzen,in unseren Gedanken,
dass du aufgenommen bist
für ewig in den Strom aller Liebe,
die dich auch von uns aus umgibt und begleitet.

Was sollen wir noch sagen,
so völlig hinter dir her?
Dass du uns lieb warst,
das hast du gewusst und gespürt,
ich hätte es dir nur gern noch öfter gesagt.
Und das ich mein Leben so,
wie wir zueinander standen,
noch mal mit dir verbringen würde,
das glaube mir bitte,
auch jetzt im Moment,
da ich dich
loslassen muss.

Lebe,wo immer du lebst,und lass mal irgendwie was
von dir hören,
spüren,
dass du nahz bist
und nicht alles vergeht,
denn du bist für mich so viel mehr
als das,was der Tod wegnehmen kann.
Mama "Ich liebe dich"!Sei mein Schutzengel!
Du warst und bist,"mein ein und alles"!
Deine Tochter Clarissa,deren Tränen nie verstummen!
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  #9  
Alt 02.08.2006, 21:02
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Clarissa,
deinem Schmerz, solange er noch frisch wütet, darf man sich nicht entgegen stemmen, um ihn durch Trostversuche nicht noch mehr zu reizen und anzufachen. Nichts ist gefährlicher als eine Arzenei zur Unzeit. (Seneca)
Ich glaube, einen Menschen leiden sehen und nicht helfen können ist eine unserer schlimmsten Erfahrungen. Das sie uns dennoch verlassen sehen wir als Grausamkeit an und unsere Verzweifelung will nicht enden.
Kaum etwas ängstigt einen Menschen mehr als die Tatsache, dass er irgendwann die Grenzen des Egos verlassen wird - dabei bedeutet genau das eigentlich auch Rückkehr "nach Hause" und Freiheit.....
Und trotzdem verzweifeln wir, denn wir würden unsere Lieben nie gehen lassen.
Vielleicht kannst Du aus meinen Worten ein wenig Kraft tanken.
Viele liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #10  
Alt 02.08.2006, 22:20
ulrika ulrika ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Clarissa,

ich lese gerade deine Zeilen und mir laufen die Tränen runter. Ich fühle mit dir und weiß was du durchmachst. Meine Mama ist am 11.09.05 nach nur 2 1/2 Monaten Krankheit an einem Gallengangskarzinom gestorben. Wir hatten keine Zeit das alles zu begreifen oder zu realisieren. Meine Mama war nur 58 Jahre alt und ich habe zwei Kinder 6 und 8 Jahre, die zusammengebrochen sind, als ich ihnen sagen mußte, daß ihre Oma gestorben ist.
Ich habe manchmal ganz gute Tage, aber zum Beispiel heute geht es mir ganz schlecht. Ich weiß nicht ob es daran liegt, daß ich mir die ganze Zeit denke was vor einem Jahr gerade war, wie sehr sie gelitten hat, ob ich irgendwie mehr für sie hätte tun können, oder ob man einfach Hoch und Tiefs hat. Vor einem Jahr war ich noch so voller Hoffnung und jetzt...?

Auch ich finde es gut, wenn man in diesem Forum mit anderen reden kann, die einfach wissen was man durchmacht und wie es einem wirklich geht.
Ich denke wir werden immer mit diesem Schmerz leben müssen, nur wird er langsam besser zu ertragen und erschlägt einen vielleicht nicht mehr so wie ganz am Anfang.
Auch mir haben die Bücher von Kübler -Ross und Moody sehr geholfen um sich das Leben nach dem Tod vorstellen zu können.

Liebe Grüße Ulrika
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  #11  
Alt 03.08.2006, 09:21
kleinpudel kleinpudel ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

meine mutter ist letzten montag gestorben.
ihr wurde ein tumor aus dem magen operiert, eigentlich verlief die op gut.
24 stunden später bekam sie eine lungenembolie, an der sie letztendlich wochen später verstarb....
wochen auf der intensivstation.....
es ist sehr schlimm für uns alle....
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  #12  
Alt 03.08.2006, 12:02
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo kleinpudel,
zuerst möchte ich Dir mein Beileid aussprechen. Die Lücke, die entsteht, wenn ein Lebenslicht erlöscht, läßt sich nicht mehr schließen. Der Schmerz läßt sich nicht lindern. Ich fühle mit Dir und werde in Gedanken in der schweren Zeit bei Dir sein.
Was hälst Du davon, ein eigenes Thema aufzumachen? Dann bleibt diese Seite für Clarissa und Du hast eine Seite für Dich und Deinen Kummer.
Liebe Grüße und viel Kraft
Blauerschmetterling
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  #13  
Alt 03.08.2006, 18:15
kleinpudel kleinpudel ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

wollte mich mit meinem kummer auch nicht reindrängen, sondern clarissa nur meine geschichte erzählen...
mich tröstet es manachmal ein bisschen wenn ich mich gleichgesinnten austausche, die ähnliches durchmachen...
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  #14  
Alt 03.08.2006, 20:24
sabine_69 sabine_69 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Ihr Lieben,
meine Mama ist vor 4 Wochen an den Folgen von metastasierendem Magenkrebs gestorben, nach 7 Monaten Kampf im Alter von 61 Jahren.
Ich bin 37 Jahre und ich kann es auch nicht fassen, dass wir sie verloren haben.
Mein Papa und ich haben meine Mama in den Tod begleitet, wir haben sie zu Hause gepflegt und waren bei ihr, als sie gestorben ist. Wir haben sie aus dieser Welt begleitet, sie nochmal umgezogen und aufgepasst, dass alle ja gut mit ihr umgehen, weil sie ja nicht mehr selbst auf sich aufpassen konnte.

Liebe Clarissa,
ich kann gut nachvollziehen, welche Gedanken Du Dir machst, was Dich schockiert und wie es Dir geht.
Meine Mama konnte wenigstens noch unsere Hochzeit letztes Jahr miterleben, auch wenn da der Krebs schon gewütet hatte, wir es leider nur noch nicht wussten.
Aber meinen Kinderwunsch (ja, ich bin ein Spätzünder) muss ich jetzt auch ohne meine Mama erfüllen, sie wäre so gern Oma geworden, sie hätte bei der Geburt dabei sein wollen und so weiter...

Glaub mir, die Trauer ändert sich jeden Tag, mal ist man niedergeschmettert, nächsten Tag geht es einigermaßen und dann wieder ist man so wütend auf den Krebs, dass man schreien möchte.

Bei uns kommt dazu, dass es sehr lange gedauert hat, bis der Krebs überhaupt erkannt wurde und dass ich mir immer sage, dass sie vielleicht noch leben könnte, wenn... aber leider bringt auch das nichts.

Ich habe hier im Forum zur Zeit der Krankheit meiner Mama mit ihr zusammen geschrieben, wir haben Fragen gestellt bei den "Magenlosen" und es hat meiner Mama sehr geholfen.
Also habe ich mich inzwischen auch hier angemeldet und schreibe, nun leider im Hinterbliebenen-Forum, wenn mir danach ist und es tut manchmal gut zu sehen, dass es mir nicht allein so schlecht geht, sondern dass wir hier alle gemeinsam mit dem Tod umgehen müssen und mit der Trauer, die er mit sich bringt.
Uns ist ja allen gemeinsam, dass uns der Krebs einen lieben Menschen weggenommen hat und wir ohnmächtig daneben stehen mussten, bzw. den Kampf gegen den Krebs verloren haben.

Liebe Grüße,
Sabine
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  #15  
Alt 04.08.2006, 22:55
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo ihr lieben,ihr seid alle wirklich süß,ihr schreibt so lieb an mich und vertraut mir auch eure Trauer und Ängste mit,das bedeutet mir sehr viel.Im Moment hab ich sehr viel zu tun auf der Arbeit,es ist ja noch Urlaubszeit.Im Moment habe ich eine schlechte Phase,genau vor einem Jahr begann das alles mit meiner Mama,sie bekam im August die schlechte Diagnose und jetzt soll das alles schon ein Jahr her sein,echt unbegreiflich,von meinen Gedanken her zu urteilen,kommt es mir so vor,als wäre es erst gestern gewesen,ich erinner mich noch an jede Kleinigkeit.Mir ist so,als würde ich das nochmal durchleben,obwohl Mama schon Tod ist.Kennt ihr das auch?Und dann ewig diese Zukunftsangst.Würdet ihr trotz unsicherer Arbeit trotzdem ein Kind bekommen?Eigentlich wäre das mein größter Wunsch,ich habe Lust darauf,jemanden all meine Liebe zu schencken,so wie ich sie von meiner Mama bekommen habe.Einen Tag bevor sie starb,da hatte ich so eine Art Abschied von ihr,da habe ich ihr gedankt fürs schöne leben mit ihr,ich wußte ja,zu dem Zeitpunkt,das wir nicht mehr lange haben,sie sollte ja einen tag später ins Hospiz kommen,um dort zu sterben.Mir liefen die Tränen runter und ich habe gesagt,das sie für immer ein Teil von mir sein wird und wir uns später wieder treffen,aber so lange ich lebe,da soll sie mein Schutzengel sein und auch der ihres Enkels,denn es ja noch nicht gibt und sie hat unter Tränen ja gesagt.Am nächsten morgen,war sie tod,sie wollte wohl nicht mehr ins Hospiz,vielleicht habe ich ihr das sterben auch leichter gemacht,durch unseren Abschied.Ich vergesse auch niemals ihren Blick,als ich nach unserem letzten sehen gegangenn bin,ich stand in der Türe und hab noch lange gewunken,sie schaute mich an,als ob sie mich in ihr Gedächtnis eingebrannt hätte,vielleicht nahm sie da Abschied von mir,in diesem Moment.Den allerletztn Kontakt mit ihr,hatte ich telefonisch,abends um kurz vor zehn,ihre stimme war ganz schwach und ich sagte Mama "Ich liebe dich" und ihre letzten Worte waren,ich dich auch.!Das werde ich nie vergessen,das Gespräch dauert nur 27 Sekunden.So ich kann nicht mehr,ich bin total traurig,jetzt wißt ihr wieder was mehr über mich.Ich würde mich freuen ,wenn ihr mir weiterhin schreibt,um eure Geschichten und Gefühle oder auch Tips zur Trauerbewältigung schreibt.Schönes Wochende!Ich umarme euch,Clarissa!
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