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Alt 24.04.2018, 21:45
WienMartin WienMartin ist offline
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Standard Neu/Seminom/2te OP geplant

Hallo Gemeinde,
lese seit über 3 Wochen intensivst in diesem Forum, da auch bei mir Hodenkrebs diagnostiziert wurde.

Doch der Reihe nach: Habe im re. Hoden vor bestimmt gut 2 Monaten eine Verformung und Erhärtung beim Rasieren in der Dusche erfühlt. Sofort Schweißausbruch. Google an und wie bei den meisten: Selbstdiagnose Tumor.

Bin dann damit trotzdem ca. 3 Wochen herumgelaufen, gearbeitet, verdrängt (da keine Schmerzen, etc) und mir alles eingebildet, was es denn statt Krebs sein könnte. Dann 1 Woche Urlaub in Polen bei der Familie meiner Gattin, doch ich war wie gelähmt ständig, die Gedanken kreisten.

Erst 2 Tage vor der Rückfahrt habe ich meiner Frau alles gebeichtet und sofort für Samstag Früh in Polen einen Privattermin bei einem Urologen vereinbart. Der hat sofort zusätzlich die Prostata sowie Hoden getastet, anschließend Ultraschall: Stille ... Plötzlich sagt er: "Gratuliere! (uns ist ein Stein vom Herzen gefallen) .... Sie haben mit ihrer Diagnose recht! Aber die 2 Tumore sind sehr klein. Bitte gehen Sie sofort am Montag ins KH!

Jetzt wurde meine Annahme wahr, mit 30, voll im Berufsleben, Training, Kinderplanung, plötzlich das. Der Anruf bei den Eltern war schwer ...

Am Montag gleich in der größten Universitätsklinik vorstellig geworden, leider von jeglichen Ärzten sehr enttäuscht gewesen, Man wurde wie ein rohes Steak beim Fleischer behandelt, man antwortete auf keine Fragen, Blut wurde abgenommen, keine Info, wann die Ergebnisse kommen. Kurzes Gespräch über die geplante Oblatio testis und Kryokonservierung. Aufnahmetag in 3 Tagen. Tschüss.

So, Kryokonservierung in einer Privatklinik durchgeführt (700,-), Spermaprobe gut, ausreichend, 8 Proben eingefroren.

Nun kam er: Der Aufnahmetag: Nervös stand man nun da, 3 Bett Zimmer, sofort Venenzugang gelegt, Blut abgenommen. Keine adäquate Antwort erhalten, was für Werte bestimmt werden. So, nun kommt ein Arzt ins Zimmer: 2min OP Besprechung, sonst keinerlei Info, was da überhaupt vor sich geht. Der Student durfte mit dem Sono auch mal ran, da entlockte ich dem Arzt nur ein kurzes "ist bösartig, aber Tumormarker waren ok". Danke für wenigstens die kleinste Info.

OP verlief am nächsten Tag leider nicht wie erhofft, zwar waren alle lustig und hahaha beim Schlachthof, aber ich fühlte, dass dort nach Zufallsprinzip operiert werde, da ich mir den OP Saal aussuchen durfte, wo irgendwelche Ärzte (nur Frauen!) standen und besprachen, was uns bevor steht. Leider nichts trotz Bitten zur Beruhigung vor der OP erhalten.

Wieder zurück im Zimmer war ich recht schnell fit im Kopf, konnte später alleine Aufstehen, mäßig Schmerzen aber eine riesige Schwellung von dem Leistenschnitt bis zum Hodensack.
Kein Arzt hat mich nach der OP mehr besucht, keine Infos der Schwestern. Am nächsten Tag zu Mittag Kurzvisite, ich darf nach Hause, Schwellung empfindet er unauffällig, keine Info ob man bereits etwas sagen kann und ob die OP gut verlaufen ist.

CT Termin erst in 2 1/2 Wochen, Histologische Befundbesprechung 3 1/2 Wochen später! (Heute). Keine nennenswerte Infos auf dem Entlassungsbrief.

Die 3 1/2 Wochen verliefen wie in Trance, dank Valium etwas erträglich, alle möglichen Szenarien durchgegangen. Der re. Hoden war Tennisballgroß, steinhart geschwollen, ich wusste, dass bei der OP da jemand unvorsichtig war.

Heute also Befundbesprechung gehabt: Ich im Rage Modus, wieso man einen Krebspatienten wochenlang hinhält, das CT nicht früher gemacht hat, doch endlich eine nette, anständige und gute Uroonkologin, welche sich Zeit genommen hat:

"Sie haben Glück im Unglück, 2 reine Seminome am re. Hoden, keine Infiltration der Samenstränge, rete testis, Lymphwege oder in den Blutgefäßen. CT ist absolut unauffällig. Rezidivrisiko minimal, wait-and-see Strategie. Tumor war 1.5cm groß.

Doch sie wollte unbedingt den Hoden sehen, da im CT eine 15x7x5 großes Serom sichtbar ist, was lt. ihrer Meinung nicht normal ist. Doch da die Schwellung die letzten 3 Tage etwas zurück gegangen ist, warten wir noch 2 Wochen ab, ist die Flüßigkeit nicht ganz weg, wird unter Narkose und Hodenschnitt alles ausgeräumt.

Sorgen machen mir die Testosteronwerte: Die waren vor der OP bereits im unteren Bereich (3,××) und das als 30 jähriger Kraftsportler, der sich dementsprechend testosteronfördernd ernährt und supplementiert, mit Bodybuilding Bühnenerfahrung im Alter von 20.

Ausgemacht ist: Wir lassen die Werte noch mal bei der Nachsorge kontrollieren, da sie dies derzeit nicht machen kann.

So, ich danke euch bis datto fürs lesen und wünsche euch eine gute Nacht

Geändert von WienMartin (24.04.2018 um 21:59 Uhr)
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