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  #1  
Alt 22.05.2004, 17:21
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Standard Chemo- / Antikörpertherapien bei Darmkrebs

Hallo,

Mit den folgenden Beiträgen werde ich die einzelnen gängigen Chemotherapien vorstellen. Alle Beiträge sind, bis anders gekennzeichnet, von www.Darmkrebs.de , eine Webseite der Felix-Burda-Stiftung.

Ich möchte darauf hinweisen, daß jede Behandlung von den Ärzten individuell abgestimmt wird, und die Beiträge nur als Informationsmaterial betrachtet werden sollen.
Das Gespräch mit dem Arzt und seine Empfehlungen sind wichtig.

Liebe Grüße
  #2  
Alt 22.05.2004, 17:23
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Standard Chemotherapien werden in mehreren Zyklen durchgefü

Bei allen Chemotherapien wechseln sich Behandlungsphasen mit Erholungsphasen ab.
Den Zeitraum vom Beginn einer Behandlungsphase bis zum Ende der anschließenden Erholungsphase nennt man Zyklus.
Eine komplette Chemotherapie bei Darmkrebs besteht üblicherweise aus vier bis sechs Zyklen.

Wie lange ein einzelner Zyklus dauert ist sehr unterschiedlich und hängt ab von den verwendeten Medikamenten und dem gewählten Therapieschema: Es gibt Behandlungsphasen, die fünf Tage dauern und sich monatlich wiederholen.
Andere laufen über 24 Stunden, sie wiederholen sich dafür wöchentlich.

Quelle: Darmkrebs.de
  #3  
Alt 22.05.2004, 17:25
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Standard Adjuvante Chemotherapie

Die Standardbehandlung mit 5-FU/FA zur adjuvanten (unterstützenden) Chemotherapie nach einer Darmkrebsoperation kann nach unterschiedlichen Behandlungsplänen ablaufen. Ärzte bezeichnen solche Schemata auch als Behandlungsprotokolle.

• Eine Möglichkeit: Sie erhalten am ersten bis fünften Tag des Chemotherapiezyklus - also an fünf Tagen hintereinander - das Medikament Folinsäure (FA) während einer zweistündigen Infusion in eine Vene verabreicht, dazu 5-FU als so genannte Bolusgabe, das heißt in einer Injektion, die maximal fünf Minuten dauert. Nach einer zweiwöchigen Erholungsphase beginnt ein neuer Zyklus mit erneut fünftägiger Behandlung. Die Erholungsphase ist dann drei Wochen lang, ab dem vierten Zyklus gilt eine vierwöchige Erholungszeit. Insgesamt laufen sechs Zyklen, was alles in allem sechs Monate dauert. Dieses Behandlungsschema nennen Ärzte das Mayo-Klinik-Protokoll, benannt nach der Mayo Clinic in Minnesota, USA.

• Andere Möglichkeit: Sie erhalten an einem Tag der Woche Folinsäure als zweistündige Kurzinfusion, während der Infusion wird Ihnen 5-FU als Bolusgabe verabreicht. Diese Therapie erfolgt einmal pro Woche, bis insgesamt sechs Wochen lang behandelt wurde. Mit einer zweiwöchigen Erholungsphase endet der Zyklus. Insgesamt werden vier Zyklen behandelt. Mediziner nennen dieses Schema Roosewelt-Park-Protokoll, benannt nach dem Roosewelt Park Memorial Institute in New York, USA.
Oft werden diese Behandlungsprotokolle geringfügig verändert, insbesondere dann, wenn sich nach den ersten Zyklen herausstellen sollte, dass bei Ihnen zu starke Nebenwirkungen auftreten. In diesem Fall versuchen die Ärzte, die Dosierung der Medikamente anzupassen, oder sie wechseln auf ein anderes Behandlungsprotokoll.

Alternativ kommen andere Krebsmedikamente in Betracht, die im Rahmen klinischer Studien für die adjuvante Chemotherapie nach einer Darmkrebsoperation getestet werden. Hierzu zählen derzeit die neueren Zytostatika Oxaliplatin oder Irinotecan, genauso wie Capecitabin oder Ftorafur/Uracil - letztere werden in Tablettenform eingenommen.
Sprechen Sie mit Ihrem Onkologen über die Möglichkeiten, als Patient an einer solchen klinischen Studie teilzunehmen.

Quelle: Darmkrebs.de
  #4  
Alt 22.05.2004, 17:27
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Standard Palliative Chemother. im fortgeschrittenen Stadium

Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium IV kann in der Regel nicht mehr vollständig operiert werden. In jedem Fall ist es jedoch wichtig, durch eine palliative (beschwerdelindernde) Chemotherapie das Fortschreiten des Tumors so gut es geht zu verlangsamen und drohende Komplikationen abzuwenden.
Ziel muss es sein, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.
Wie bei der adjuvanten kommt auch bei der palliativen Chemotherapie das Zytostatikum 5-FU in Kombination mit Folinsäure (5-FU/FA) zum Einsatz. Um eine gute Wirkung gegen das Tumorgewebe zu erreichen, wird die Dosierung von 5-FU möglichst hoch gehalten, jedoch möglichst ohne die Nebenwirkungen unnötig zu verstärken.
Beispielsweise kann 5-FU einmal pro Woche als 24-stündige Dauerinfusion gegeben werden. Dieses Behandlungsprotokoll erscheint besser verträglich als kurze Einmalgaben des Medikamentes in einer hohen Dosierung. Eine Verlängerung der Überlebenszeit bei den schwerkranken Patienten konnte jedoch dadurch nicht nachgewiesen werden.
Auch Metastasen in anderen Organen können in manchen Fällen mit Hilfe einer Chemotherapie bekämpft werden. Dabei versucht man beispielsweise Lebermetastasen mit Hilfe der regionalen Chemotherapie zu behandeln.

Quelle: Darmkrebs.de
  #5  
Alt 22.05.2004, 17:28
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Standard Neue Krebsmedi für die palliative Chemotherapie

Für die palliative Behandlung beim fortgeschrittenen Darmkrebs haben insbesondere die neueren Zytostatika Irinotecan und Oxaliplatin zu Verbesserungen der Behandlungsergebnisse geführt. Irinotecan oder Oxaliplatin werden dabei oft mit der 5-FU/FA-Chemotherapie kombiniert.
Solche neuen Behandlungsschemata sind zum Beispiel:

• Das FOLFOX-Protokoll: Eine Chemotherapie mit hochdosierter 5-FU/FA-Therapie, zusätzlich wird Oxaliplatin gegeben.

• Das FOLFIRI-Protokoll: Auch hier wird mit 5-FU/FA in hoher Dosierung behandelt, zusätzlich wird Irinotecan eingesetzt.

Die Chemotherapie mit Irinotecan oder Oxaliplatin in Kombination mit 5-FU/FA wird schon heute regelmäßig an den großen Tumorzentren bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs angewendet.
Fortlaufend überprüfen Ärzte dabei mit klinischen Studien die Wirkung und Verträglichkeit solcher Behandlungsprotokolle.

Auch weitere neue Krebsmedikamente wie Capecitabine oder Ftorafur/Uracil, die in Tablettenform eingenommen werden, werden getestet und bedeuten weitere Fortschritte bei der Behandlung dieser Patienten.

Die Auswahl an verschiedenen Behandlungsprotokollen und Zytostatikakombinationen haben den Vorteil, dass auch dann, wenn der Darmkrebs auf eine erste Chemotherapie nicht richtig anspricht, eine zweite oder dritte Therapie (Zweit-/Drittlinientherapie) mit anderen Medikamenten durchgeführt werden kann.

Welches Medikament mit welchem Behandlungsprotokoll für Sie als Patient das beste Behandlungsergebnis erwarten lässt, hängt sehr von Ihrem individuellen Zustand und der besonderen Krankheitssituation ab. Es ist deshalb wichtig, dass Sie sich diesbezüglich von einem erfahrenen Onkologen (Krebsspezialisten) beraten lassen.

Quelle: Darmkrebs.de
  #6  
Alt 22.05.2004, 17:30
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Standard Irinotecan (Handelsname: Campto®)

Irinotecan wird in Deutschland und den USA seit 1998 eingesetzt.

Eine Chemotherapie mit Irinotecan erfolgt entweder in Kombination mit 5-FU/FA oder auch als Einzelbehandlung, wenn der Tumor auf eine Behandlung mit 5-FU/FA nicht anspricht.
Bei Studien schlug die Kombinationstherapie von Irinotecan mit 5-FU/FA (Kurzbezeichnung: FOLFIRI) doppelt so gut an wie die alleinige 5-FU/FA-Standardtherapie. Zudem verlängerte sich die Überlebenszeit der Patienten um einige Monate.

Derzeit wird Irinotecan regelmäßig bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs eingesetzt. Klinische Studien prüfen nun seine Verwendung auch in der adjuvanten, postoperativen Chemotherapie.

Viele Patienten berichteten, dass Irinotecan besser verträglich sei als 5-FU/FA.
Allerdings gibt es problematische Fälle, bei denen als Nebenwirkung starke Durchfälle auftreten können, die bei Nichtbehandlung für den Patienten gefährlich werden können. Diese Nebenwirkung kann man durch eine Dososverringerung von Irinotecan und eine Zusatzbehandlung mit Durchfall-Medikamenten eindämmen.

Wichtig ist, dass Sie sich als Patient über diese Nebenwirkung gut aufklären lassen.

Quelle: Darmkrebs.de
  #7  
Alt 22.05.2004, 17:31
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Standard Oxaliplatin (Handelsname: Eloxatin®)

Oxaliplatin wird in Deutschland seit 1999 beim fortgeschrittenen, metastasierten Darmkrebs in Kombination mit 5-FU/FA eingesetzt.

Klinische Untersuchungen haben bewiesen, dass im Vergleich zur Standardtherapie mit 5FU/FA alleine auf die Kombination mit Oxaliplatin doppelt so viele Patienten ansprechen.
Zudem verlängert sich die Überlebenszeit um mehrere Monate.

Behandlungsprotokolle mit 5-FU/FA/Oxaliplatin (Kurzbezeichnung: FOLFOX) werden derzeit regelmäßig zur Behandlung beim fortgeschrittenen Darmkrebs angewendet.
In klinischen Studien prüft man, ob Oxaliplatin auch bei der adjunvanten, postoperativen Chemotherapie eine Verbesserung erzielen kann.
Oxaliplatin hat eine gute Verträglichkeit hinsichtlich der Nebenwirkungen wie Durchfall und Störung der Knochenmarksfunktion.

Hauptnebenwirkung sind Missempfindungen wie Ameisenlaufen oder Pelzigsein, vor allem an Fingern und Zehen, die meistens innerhalb weniger Tage vorübergehen. Geht die Behandlung über einen längeren Zeitraum, können die Beschwerden auch zunehmen, so dass es den Patienten beispielsweise schwer fällt, Knöpfe zu schließen.
Ärzte sprechen von einer sensorischen Neuropathie. Bei älteren Menschen muss die Behandlung in seltenen Fällen wegen dieser Nebenwirkung abgebrochen werden. In der Regel verschwinden die Missempfindungen nach Therapieende wieder.

Liegen Lebermetastasen vor, ist eine Therapie mit Oxaliplatin empfehlenswert. Die Metastasen können dadurch in besonderen Fällen soweit vermindert werden, dass der Chirurg sie durch eine Operation entfernen kann. Hierdurch kann die Überlebenszeit zum Teil um Jahre verlängert werden.

Quelle: Darmkrebs.de
  #8  
Alt 22.05.2004, 17:33
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Standard Capecitabine (Handelsname: Xeloda®)

Capecitabine wurde im Frühjahr 2001 in Deutschland zugelassen, in den USA und in der Schweiz bereits 1998.

Man nimmt Capecitabine in Tablettenform ein. Es handelt sich dabei - genauso wie beim Uracil/Ftorafur - um ein so genanntes „Prodrug“, also um eine chemische Vorstufe zum eigentlichen Wirkstoff.
Im Körper wird Capecitabine in mehreren Schritten chemisch verändert und zuletzt durch ein Enzym in den das krebsbekämpfende Zytostatikum 5-FU umgewandelt. Dieser letzte Schritt findet vorwiegend im Tumorgewebe statt, so dass 5-FU vornehmlich im Tumor angereichert wird und dort wirken kann.

Die Behandlung mit Capecitabin zeigte sich besser verträglich als die 5-FU/FA-Standardtherapie. Dies bedeutet einen Vorteil für die Lebensqualität der Patienten, eine Verlängerung der Überlebenszeit gegenüber 5-FU/FA konnte mit Capecitabine bisher nicht gezeigt werden. Patienten schätzen vor allem die bequeme Einnahme als Tablette.

Quelle: Darmkrebs.de
  #9  
Alt 23.05.2004, 21:20
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Erika56 Erika56 ist offline
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Standard Chemotherapien bei Darmkrebs

Liebe Jutta,
Ganz herzlichen Dank, dass du dir hier die Mühe machst, alle Behandlungsmöglichkeiten aufzulisten.
Ich bin sicher optimal behandelt worden, wäre aber froh gewesen, wenn ich nach der Diagnosestellung gleich auf so gute Informationen gestossen wäre.
Danke dir auch im Namen der Neuen hier im Form.
LG Erika
  #10  
Alt 25.05.2004, 15:58
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Standard Chemotherapien bei Darmkrebs

Hallo Erika,

Ich danke Dir für Deine Worte, und ich werde mich auch weiterhin bemühen, so viel als möglich an Informationsmaterial zu sammeln.
Bei der Diagnose hört man ja zuerst nur das Wort "Krebs" und die Gedanken fahren Achterbahn. Tausend Fragen schwirren durch den Kopf, doch viele gehen verloren, dadurch, daß man garnicht weiß, was man als Betroffener fragen soll.

Liebe Grüße
  #11  
Alt 25.05.2004, 15:59
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Standard Chemotherapien bei Darmkrebs

AVASTIN

Hemmung der Gefäßneubildung- ein Hoffnungsschimmer!

Auf dem ASCO Kongress dieses Jahr wurde die erste große Phase III Studie vorgestellt, in der ein Wirkstoff (Avastin®) die Blutgefäßneubildung im Tumor so bremste, dass das Leben von krebskranken (Darmkrebs) Patienten verlängert wurde.

Der neue Antikörper mit unaussprechlichen wissenschaftlichen Namen Bevacizumab greift am vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) an. Dieser ist maßgeblich beteiligt an winzigen, neu sprossenden Kapillaren, die ein wachsender Tumor für die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen braucht. Und das schon ab der Größe eines Streichholzkopfes.

Diese Studie ist deshalb von großer Bedeutung, weil deren Ergebnisse der erste Beweis dafür sind, dass das Prinzip der Hemmung der Gefäßneubildung grundsätzlich funktioniert. Das lässt uns auf neue Entwicklung in dem Bereich hoffen, die möglicher Weise mehr Wirkung haben. Die Kombination derartiger Medikamente mit der Chemotherapie könnte die Behandlung von Krebs revolutionieren.

In Deutschland laufen derzeit zwei große Studien ( CONFIRM 1- und CONFIRM 2-Studien) mit dem Wirkstoff PTK 787/ZK 222584, ein Gemeinschaftsprodukt von Schering und Novartis, in Kombination mit Chemotherapie (FOLFOX 4) bei Patienten mit Darmkrebs.
Informationen zur Teilnahme an den Studien können Sie bespielweise unter:
Krankenhaus Nordwest
Hämatologie und Onkologie
Steinbacher Hohl 2-26
60488 Frankfurt am Main
Tel. 069-76013380

erfragen.

Quelle: Krebs&Leben
  #12  
Alt 25.05.2004, 16:00
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Standard Chemotherapien bei Darmkrebs

Cetuximab

Die Schweizer Gesundheitsbehörde Swissmedic hat dem neuen und gezielt wirkenden Krebsmedikament Cetuximab die weltweit erste Zulassung erteilt. Für Patienten mit fortgeschrittenem, metastasiertem Darmkrebs, die nicht mehr auf die Standardtherapie mit Irinotecan ansprechen, ist die gezielte Kombinationstherapie ein neuer Grund zur Hoffnung.

Die Therapie mit Cetuximab wurde, aufgrund überzeugender Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit, in einem beschleunigten Zulassungsverfahren geprüft. Europaweit wird die Zulassung Mitte 2004 erwartet.

Cetuximab ist ein monoklonaler Antikörper vom Typ IgG1, der den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) gezielt blockiert. Dieser spielt an der Oberfläche von Krebszellen eine entscheidende Rolle bei Wachstum und Ausbreitung des Tumors. Bis zu drei Viertel aller Darmkrebstumore sind EGFR positiv. Die Blockade des Rezeptors soll die weitere Ausbreitung des Tumors in gesundes Gewebe hemmen und die Nährstoffversorgung beeinträchtigen. Auch sorgt sie dafür, dass sich die Krebszelle von den Auswirkungen klassischer Chemo- und Strahlentherapie nur noch bedingt erholen kann. Dies führt in der Summe zu einer generellen Unterdrückung des Tumorwachstums.

„Cetuximab wird mit hoher Wahrscheinlichkeit den therapeutischen Standard bei der Behandlung von Darmkrebspatienten ändern, deren Erkrankung trotz klassischer Chemotherapie weiter voranschreitet,"sagte Prof. Cunningham. „Diese Zulassung eröffnet eine neue Ära bei der Behandlung von metastasierendem Darmkrebs."

Quelle: Krebs&Leben
  #13  
Alt 26.05.2004, 12:28
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Standard Chemotherapien bei Darmkrebs

Hallo Jutta, ich bedanke mich für die umfangreiche Information. Morgen wird bei meiner Mutti festgelegt, wie die Behandlung der Lungenmetastasen (durch Darmkrebs) behandelt werden soll. Ich denke, ich kann mich wenigstens in Hinsicht auf die Zytostatika optimal vorbereiten.
Herzlichen Dank.
Simone
  #14  
Alt 05.06.2004, 17:15
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Jutta Jutta ist offline
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Standard CAMPTO

Campto® ist ein Zytostatikum (Medikament, das das Wachstum der Zellen hemmt), und wird aus dem aus China stammenden Baum Camptotheca acuminata (Xi Chu = Glücksbaum) extrahiert.

Zellen (d.h. auch Krebszellen) benötigen für das Wachstum und die Zellteilung verschiedene Substanzen, z.B. auch Enzyme wie Topoisomerase I. Campto® wirkt auf das Enzym Topoisomerase I und verhindert das Wachstum und die Teilung der Zellen. Da sich Krebszellen schneller vermehren als gewöhnliche Zellen, hat Campto® eine grössere Wirkung auf die Krebszellen als auf normale Zellen, und erlaubt so eine Verkleinerung des Tumors.

Wie andere Medikamente kann Campto® Nebenwirkungen verursachen.

Dosierung und Nebenwirkungen von Campto®

Campto® wird normalerweise als intravenöse (d.h. in die Venen) Infusion während mindestens 30 Minuten verabreicht. Häufig wird es mit anderen Zytostatika, vor allem 5?FU (5-Fluorouracil), kombiniert.

Nach der Verabreichung von Campto® können verschiedene unerwünschte Wirkungen auftreten. Diese treten jedoch nicht bei allen Patienten auf.


Nebenwirkungen und Ratschläge
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder das Onkologie-Ambulatorium sofort benachrichtigen, wenn eine Nebenwirkung auftritt, insbesondere:

In den ersten 24 Stunden nach der Anwendung kann ein Symptomkomplex auftreten, der Durchfall, übermässiges Schwitzen, Bauchschmerzen, Tränenfluss und Sehstörungen umfasst.
Diese Symptome sind nicht sehr intensiv und vorübergehend. Teilen Sie das Auftreten dieser Symptome in jedem Fall Ihrem Arzt mit. Er wird Ihnen sagen, wie Sie sich verhalten sollen.


Spätdurchfall
Nach Verabreichung der Infusion, kann ein sogenannter Spätdurchfall auftreten (frühestens nach 24 Stunden).
Das empfohlene Mittel zur Durchfallbehandlung ist Loperamid (z.B. Imodium). Beginnen Sie unverzüglich nach dem ersten flüssigen Stuhlgang mit der Einnahme von 2 Kapseln à 2 mg. Dann muss die Einnahme von einer Kapsel à 2 mg alle 2 Stunden fortgesetzt werden. Die Behandlung muss während 12 Stunden nach dem letzten flüssigen Stuhlgang weitergeführt werden. (Nicht länger als 48 Stunden einnehmen).
Trinken Sie reichlich salzhaltige Getränke (kohlensäurehaltiges Mineralwasser, Soda oder Bouillon) oder mindestens Wasser.

Liebe Grüße
  #15  
Alt 06.07.2004, 15:10
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Standard Ertubix-Zulassung in Europa

Seit heute gibt es in Deutschland ein neues Darmkrebsmedikament:
Erbitux(R) ist eine biotechnologische Innovation für die Behandlung von Patienten im fortgeschrittenen Stadium. Es ist ein maßgeschneiderter Antikörper, der das Wachstum des Krebses hemmt. Die sehr gute Wirksamkeit der neuen Antikörpertherapie ist durch mehrere international anerkannte Studien belegt.


http://www.presseportal.de/story.htx?nr=571648

Studienausführende Kliniken:
Berlin:
http://www.tumor-online.de/index.php...isplay&sid=105
Hamburg:
http://www.ak-stgeorg.lbk-hh.de/html...onkologie2.php


Liebe Grüße
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