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  #616  
Alt 30.04.2010, 22:53
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Jyrina Jyrina ist offline
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Standard AW: Myriam

hallo helmut,

kannst du mal bitte piep sagen, damit ich weiss, dass es dir gut geht?
ich war sehr lange krank und habe fast nur gelesen und nun vermisse ich deine beiträge.

mir geht es gsd wieder ganz gut, habe nur noch etwas luftnot und einen quälenden husten, aber das bekomme ich auch noch in den griff.
muss schliesslich zu muttertag fitt sein, da wird mein 2. enkel getauft.
freue mich schon auf die feierlichkeiten.

liebe grüsse gerda
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Mein Schatz geb. 08.07.1954 seit 16.01.2008 im Regenbogenland
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  #617  
Alt 30.04.2010, 23:23
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Standard AW: Myriam

Liebe Gerda,

ich bin noch da, keine Sorge. Mich kriegt man so schnell nicht unter.

Ich habe gelesen, du hattest/hast eine Lungentzündung? Ich wünsche dir gute Besserung und drück dir die Daumen dafür. Dem kleinen Erdenbürger (-bürgerin?)wünsch ich alles Gute und Gottes Segen und euch ein schönes, besonderes Fest an diesem Tag.


Alles Liebe

Helmut
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  #618  
Alt 01.05.2010, 23:28
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Standard AW: Myriam

hallo helmut,
vielleicht war ich ja auch ein klein wenig egoistisch, weil ich nix mehr zu lesen hatte von dir und du weist ich lese deine geschichten und erlebnisse sehr gern.

ja die taufe wird wieder aufregend,(die erste taufe vom grossen bruder war schon durbulent). am freitag steige ich in den flieger und ab geht es nach milano. werde dir dann auch mal ein bild zeigen von meinem kleinen italiener.

ich war gestern beim berlin-treffen und habe altbekannte gesichter wiedergetroffen, ja es war sehr schön, freue mich schon auf hamburg.

ich wünsche dir noch ein schönes wochenende
und liebe grüsse gerda
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  #619  
Alt 02.05.2010, 00:25
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Hallo Jyrina,

da bin ich mal gespannt. Auf den kleinen Italiener. Nächsten Freitag? Dann wünsch ich dir einen guten Flug und schönes Wetter.

Es gibt halt nicht immer so viel zu erzählen. Muss ja auch nicht jeden Tag was neues passieren. Im Moment trudelt es so vor sich hin. Wie immer, mal rauf mal runter. Nichts Besonderes eben. Hat auch was Gutes. Und auf HH freu ich mich auch.


Liebe Grüsse

Helmut
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  #620  
Alt 02.05.2010, 18:16
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Lächeln AW: Myriam

Hallo an Alle,

vorhin hab ich einige schöne Geschichten und Gedichte gelesen. Hier http://www.krebs-kompass.org/forum/s...607#post894607 könnt ihr sie lesen. Bzw. davor.

Und jetzt esse ich noch zu Abend und hole den Bus ab. Danach gehts in die Heia. Heute Nacht geht's mal wieder nach Köln auf den Grossmarkt.


Einen schönen Sonntag noch

Helmut
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Geändert von HelmutL (02.05.2010 um 18:19 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #621  
Alt 07.05.2010, 01:06
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Lächeln AW: Myriam

Meine Lieben,

zum bevorstehenden Muttertag ein kleiner Gruss.


Alles Liebe

Helmut
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  #622  
Alt 11.05.2010, 10:09
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Standard AW: Myriam

Lieber Helmut,
mir geht es ähnlich wie Mollie. Auch ich vermisse deine Beiträge und mache mir Sorgen
LG monika
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  #623  
Alt 12.05.2010, 00:48
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Standard AW: Myriam

Liebe Mollie, liebe Monika,

Danke für euere Nachfragen. Find ich lieb. Ja, und tut gut. Ob es mir gut geht? Jain, möchte ich sagen.

Einerseits ja.

Die Vorbereitungen im Blumenladen, die Woche vor und der Muttertag selbst waren Stress pur. Stress von der Art, die gut tut. Am Donnerstag vor 8 Tagen und am letzten Dienstag waren wir in Köln. Diesmal jeweils mit dem grossen Bus und Anhänger. Bus und Anhänger waren so voll gestopft, dass er die Steigungen in der Eifel und den Aufstieg von der Mosel in den Hunsrück im nördlichen Saarland nur mit Mühe schaffte. Der Laden war zudem voll mit dem Besten, was man von den "fliegenden" Holländern bekommen kann. Natürlich "etwas" teurer, als man es normalerweise einkauft. Was natürlich normal ist. Ist überall so, normale Geschäftspraxis. Egal, ob es sich dabei um Milch, Gemüse oder Obst handelt. Was man allerdings nicht komplett an die Kunden weitergeben kann. Nur die Wenigsten würden diese Preise dann noch akzeptieren. Muttertag hin, Muttertag her.

Anfang letzter Woche wurden die letzten Handgriffe für die Ausstellungsfläche hinter dem Laden, im Hof, getan. Am 5. war dann Eröffnung. Bereits im Vorfeld zum Muttertag war also einiges zu tun. Mein Part dazu, neben dem Job als Fahrer zum Grossmarkt, war das Ausfahren von Bestellungen. Schwerpunkte waren der Samstag und, natürlich, der Sonntag. 130 km bin ich letzte Woche für die Auslieferungen gefahren. Am Samstag war ich 2 1/2 Stunden allein dafür unterwegs und am Sonntag 5 Stunden. Töchterlein war am Sonntagnachmittag völlig runter mit den Nerven und fast am Ende ihrer Kräfte.

Rund 15 Stunden im Schnitt am Tag hatten sie und ihre Mitarbeiterin letzte Woche gearbeitet. Am Samstag waren es sogar 17 Stunden. Nur die allerwenigsten können sich vorstellen, welcher Aufwand dahinter steckt, bis die Blumen und Pflanzen ansprechend im Laden oder in der Auslage vor unter hinter dem Laden stehen. Die Schale, die ich als Bild zum Muttertag oben eingestellt habe, ist nur ein kleines Beispiel. Auf meinen Fahrten habe ich die Auslagen so einiger Blumenläden in der Umgebung gesehen. Da würde ich, ehrlich gesagt, nur im Notfall was kaufen.

Die Fotos, welche ich euch von mir zeigen möchte, seht ihr hier http://home.fotocommunity.de/warndtb...762&d=21055821 . Es werden bestimmt noch mehr, wenn ich die Zeit habe, sie aufzubereiten und einzustellen.

Und letzten Freitag war ich auf einem 40. Geburtstag. Der Chef der kleinen Firma, in der meine Älteste arbeitet, hatte Geburtstag. Ich habe mich riesig gefreut, dass ich eingeladen wurde. Wen lädt man als Firmenchef zum Gebrutstag ein? Ganz wichtige Geschäftspartner und eben, wie üblich, die Leute, die man sympathisch findet und Freunde. Als Freund würde ich ihn nun nicht gerade bezeichnen, eher als sehr guten Bekannten, der ihm schon mal den einen oder anderen Gefallen getan hat mit Werkzeugen oder Besorgungen. Ich hab ja alles mögliche zu Hause rum liegen und warum soll ich nicht mal einspringen, wenn Not am Mann ist. Ich hab ja die Zeit dazu. Ausserdem tue ich das auch ein bischen für meine Älteste. Auf der anderen Seite ist er ein wenig chaotisch, was ihn mir nur noch mehr sympathisch macht . Ansonsten kenne ich ihn, und siene Frau, von etlichen Festivitäten bei meiner Ältesten. Beides sind liebe, nette Menschen. Warum nicht also auch deswegen ein bisschen helfen?

So, nun wisst ihr, warum ich so wenig geschrieben habe in der letzten Zeit. Zumindest ist das ein Grund, denn jetzt kommt das "andererseits".

Andererseits nein.

Ist der Tag also angefüllt mit Aktivität, so ist der Kontrast zum zu Hause umso grösser. Hab ich zumindest mal so für mich festgestellt. Das ist wie ein ein Absturz. Von Hundert auf Null. Da hat man tagsüber immer was zu tun. Gespräche, die Leute freuen sich, wenn man einen Blumenstaus bringt, die Gespräche mit der Kundschaft im Laden, das ganze Drumherum, die oben beschriebenen Kontakte. Immer ist Aktion. Kein Stillstand. Hinzu kommt der Computer- und der Fotoclub.

Und Abends zu Hause? Nix, Null, nada, rien ne vas plus! Stille ..........................

Daran hab ich heftig zu knabbern zur Zeit.

Letzten Donnerstag war ich mit der Kleinen zum Arzt. Mama und Papa mussten arbeiten. Ansich kein Problem, lässt sich alles einrichten. Unterwegs zum Arzt sagt die Kleine unvermittelt: "Ich möchte wieder mit Oma reden, mit ihr spielen. Sie war immer so lieb zu mir und meiner Schwester!" Sie erzählte mir noch eine Geschichte, die sich genauso zugetragen aht von ihrer Oma. Ups.

Am Freitag erzählte mir meine Älteste, dass sie noch einige Anrufe von Myriam auf dem AB hat. Sie kann sie nicht löschen. Zufällig haben die Kleinen das abgehört und sie haben nicht mehr gewusst, wer da sprach. Sie kennen die Stimme von Oma nicht mehr. Sie erinnern sich an sehr viele Dinge (und das bis ins Detail) was sie mit ihrer Oma erlebt haben. Nur nicht an ihre Stimme. Zweites Ups!

Am Sonntag, nach der Muttertagsschlacht, standen meine Jüngste und ich ich noch ein bisschen zusammen. Sie erzählte. Am Samstag war eine Jugendfreundin im Laden. Diese hat erzählt, dass sie demnächst heiraten wird und den Brautstrauss und die Deko bei ihr holen will. Auf die Frage, wie denn das Brautkleid aussehe, antwortete sie: "Mama hatte noch keine Zeit. Schliesslich MUSS doch die Mama bei der Auswahl des Brautkleides dabei sein!" Drittes Ups!

Meine Jüngste erzählte ihr dann, dass sie demnächst auch heiraten wird. Allerdings nur standesamtlich, nicht kirchlich. Sie hielte das nicht aus. Ohne Mama. Kirchlich heiraten ohne die Mama? Das geht nicht! Viertes Ups!

Hatte mir der Sonntag ohnehin schon einige Probleme bereitet, so wurde es damit auch nicht besser. Für meine Mutter und meine Schwiegermutter hatte ich 2 Gestecke mitgenommen. Diese wollte ich ins Pflegeheim bringen. Ein mit Blüten dekoriertes Weidenherz wollte ich anschliessend zu Myriam auf den Friedhof bringen. Ich hab es anders gemacht. Ich war zuerst auf dem Friedhof. Im Pflegeheim war ich dann anschliessend nicht mehr. Ich schaffte das nicht. Stattdessen fuhr ich in den Wald und machte einen kleinen Spaziergang. Danach sass ich noch fast eine Stunde im Auto auf dem Parkplatz. Warum? Muss ich das beschreiben? Es gibt Tage, da sollte man besser nach dem Aufwachen und vor dem Austehen die Decke übern Kopf ziehen und liegen bleiben!

Dass Myriam nicht mehr da ist, kann ich inzwischen akzeptieren. Aus! Vorbei! Basta! Was stört also? Diese bodenlose, absolute Einsamkeit und Stille. Kein Wort, keine Berührung, kein Lächeln, keine Zärtlichkeit! Ja, nicht mal mehr ein "Warum hast du dies nicht getan?" oder "Warum hast du jenes gemacht?"

Stille! Abgrundtief!


eine gute Nacht wünsch ich,

Helmut
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Geändert von HelmutL (14.05.2010 um 00:05 Uhr) Grund: kommerziellen Link gelöscht
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  #624  
Alt 12.05.2010, 09:04
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mondkalb mondkalb ist offline
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Standard AW: Myriam

Lieber Helmut,
Zuerst einmal schön eiweder von dir zu hören. Vieles von dem was du schreibst kann ich sehr gut nachvollziehen und jedes "ups" hat auch mir einen Stich versetzt.
Ich habe in letzter Zeit versucht meine Blickpunkte in andere Richtungen zu legen, ich habe sehr viel fotografiert und mich für meine Begriffe weiterentwickelt, was dazugelernt. Dann sitze ich am PC, arbeite auf und dann kommt mein ups, ich kann mich nicht mehr mit einem geliebten Menschen in entspannter Stimmung, austauschen.
Die Matura, in Deutschland glaub ich mit dem Abitur gleichzusetzen, meines Ältesten, das Zittern das Bangen, der Schulwechsel meines Jüngsten und die pubertären Schwierigkeiten meines Mittleren. Die Depressionen meiner Mutter. Meine Schwester hat ein großes Loch hinterlassen, als weibliche Vertraute für meine Söhne in unserer männl. dominierten Familie. Ein ups nach dem anderen. Und je besser es mir in den Augen der anderen geht, umso tiefer der Fall für mich selbst, ich glaube du verstehst was ich meine, auch wenn ich mich so holprig ausdrücke.
Ich bin momentan auch weniger hier im Forum, weil ich mich mit dem Schmerz im Augenblick nicht auseinandersetzten will, ich will verdrängen, vergessen und mit niemandem darüber reden, was ich aber jetzt doch getan habe. Ich habe geglaubt, es würde besser mit der Zeit, aber es kommen immer wieder Tage, die ärger sind als je zuvor, aber das wirst du wohl kennen. Ich sitze zwar zumeist abends nicht allein und alles ist still, aber in mir ist es so.
So jetzt hast du von dir hören lassen, nur damit ich dir die Ohren vollquatsche. Ich hoffe, der Ring um die Brust lockert sich wieder und es gibt auch wieder Schmunzelgeschichten
Auf bald
monika
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  #625  
Alt 12.05.2010, 10:59
Anemone Anemone ist offline
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Standard AW: Myriam

Hallo Helmut,
nur noch selten melde ich mich im Forum (ich war oft beim "Stammtisch"), aber ich lese fast jeden Tag hier, Deine Beiträge immer. Du sprichst mir sehr aus dem Herzen. Mein Schatz ist nun schon mehr als vier Jahre nicht mehr bei mir. Sicher ist alles ein wenig erträglicher geworden, aber Tage mit "ups" gibt es immer und immer wieder, und es tut immer noch weh.

Der Blumenladen und die Hofaustellung Deiner Tochter sind einfach wunder, wunderschön. Wirklich schade, dass Ihr so weit weg seid. Ich wäre bestimmt eine Eurer sehr guten Kundinnen. Ich kann nicht nein sagen, wenn mir Blumen gefallen. So schöne und geschmackvolle Blumenarrangements findet man leider nicht oft. Bei uns im Dorf gab es auch so ein schönes Lädchen, nun ist es leider geschlossen, weil die Besitzerin in Rente gegangen ist.

Ich wünsche Dir und Deinem Töchterchen weiterhin viel Freude und Erfolg und Dir möglichst wenige "Ups-Tage".

Herzliche Grüße aus dem trüben und grauen Hessen,
Anemone
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  #626  
Alt 12.05.2010, 21:25
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mondkalb mondkalb ist offline
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Standard AW: Myriam

Hallo mollie,
dein Text ließ mich an einigen Stellen schmunzeln,vor allem bei den Schilderungen über die Kids, das kenn ich, hab selber 3. Aber zum Großteil krampfte es meine Seele. Ich kann zum Teil nachfühlen und zum andern versuchen nachzuvollziehen, wie es dir geht. Meine Situaution ist doch eine ganz andere und wenn ich bei euch so lese, schäme ich mich überhaupt zu jammern.
Ich weiß nicht, was ich dir wirklich wünschen soll, aber es möge sich alles so wenden, dass es für dich und deine Kinder doch ein lebenswertes Leben wird, auch wenn es noch Zeit braucht.
LG monika
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  #627  
Alt 13.05.2010, 20:02
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Standard AW: Myriam

Liebe Mollie,

am Stammtisch wäre es nachzulesen. Ähnliche Geschichten habe ich erzählt wie du. und nicht nur ich, auch eine andere Mutter, bei der das Fass plötzlich übergelaufen ist.. Ich habe deine Zeilen gelesen und mich erinnert, nachempfunden, was da hin und wieder bei dir passiert. Die Frage: Und wo bleib ich? Soll es das gewesen sein?

Ich weiß nicht, ob es dich erreicht, aber weißt du, was ich beim Lesen gedacht habe: Hey Molly, du machst das so toll. Du lässt deinen Kindern ihr Leben, du bringst sie nicht in die Situation, für dein Leben, das so anders weitergeht als geplant verantwortlich zu sein. Und ich sag dir was: Du wirst es zurückbekommen, eines Tages werden sie verstehen, welche Kraftanstrengung es für dich bedeutet hat.

Es ist kein Trost jetzt in diesem Augenblick. Die Frühstücke sind einsam, das lässt sich nicht wegdiskutieren, die Abende voll Sehnsucht. Aber ich spüre, dass du tief in dir weißt: Meine Kinder könnten es sowieso nicht ersezten, das was fehlt, ist nicht zu ersetzen.

Weißt du, ich habe beim Lesen gedacht: So soll es sein! Die anderen sehen wohlerzogene Kinder (gratuliere) und du darfst sie sehen, wie sie sind. Einsilbig, sprachlos. Sie fühlen sich bei dir zu Hause. Und Zu Hause DARF MAN DAS! Es ist nicht gegen dich gerichtet, es ist nur ihr "ohne Maske sein". Hey das ist ein Kompliment an dich!

Mach weiter so, das rufe ich dir zu, lass ihnen ihr Leben. Auch sie haben etwas verloren, auch sie müssen nun "trotzdem" ihren Weg finden. Mach nicht den Fehler, den ich als Kind erfahren habe als mein Bruder starb und ich hörte: Du darfst deinen Eltern nicht noch mehr Kummer machen.... Eine Verantwortung, die ein Kind nicht ohne Schaden übernehmen kann.!!!

Ein Schritt nach dem anderen. Ja, auch die Fragen: immer noch alleine? Entsetzlich, unpassend, nur der Wut noch mehr förderlich. Egal wie. Es gilt, den heutigen Tag einigermaßen zu überleben, in deinem Tempo. Der Geburtstag der Nachbarin ohne dich? Ok! Vielleciht nächstes Jahr, vielleicht auch nicht! Und eins ist sicher: Der Schmerz um den Verlust wird bleiben, den kann auch kein neuer Partner vertreiben.

Trauer ist Schwerstarbeit, kostet Kraft, es kann niemand!!! nachvollziehen, der es nicht erlebt hat. Du - wir - haben unser Gleichgewicht verloren. Lassen wir uns nicht dermaßen unter Druck setzen, wann es wieder gut wird. Es ist unser Tempo, unsere Zeit, wir müssen klarkommen auf unsere ganz persönliche eigene Weise. Kinder sind ein Riesenglück, ein lebender Beweis unserer Liebe, aber eben kein Ersatz für das, was wir nicht mehr leben dürfen. Wäre es anders gekommen, gerne hätten wir sie ziehen lassen um evtl. wieder ein Liebespaar sein zu können, daran sollten wir denken. Das ist der normale Weg. Wir alleine müssen unseren neuen Weg finden, ohne die Kinder als Rettungsring.

Ich hoffe meine Worte erreichen dich wirklcih richtig. Ich sage es nochmal: Ich finde, du machst es toll!!!!!!!!!!!!

LG
Andrea am heutigen Vatertag natürlich wieder sehr weit im Gestern....
__________________
Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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  #628  
Alt 14.05.2010, 03:06
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Daumen hoch AW: Myriam

Liebe Mollie,

aus deinem Beitrag spricht viel Trauer, Verzweiflung, Angst und vor allem eins: die Wut! Diese Begriffe sind wohl niemandem von uns unbekannt. Natürlich gibt es wahre Meister im Verdrängen. Diese schieben einfach alles in den Hintergrund, nichts wird abgearbeitet. Ein blödes Wort. Aufbereitet wäre vielleicht besser. Ob diese Menschen jedoch wirklich besser leben mit ihrer Verdrängung? Weiss ich nicht, ich bezweifle es jedenfalls sehr stark. Da auch ich in niemanden hineinschauen kann, kann ich nur das schreiben, was mir selbst durch den Kopf geht.

Zuerst steht da die Trauer. Abgrundtief und schmerzhaft. Der geliebte Mensch ist nicht mehr da, ist verstorben, ist tot. Dann die Verzweiflung: wie soll ich das schaffen ohne ihn oder sie? Alle Pläne sind Vergangenheit, sind geplatzt wie Seifenblasen. Die Löcher sind tief und schwarz. Wenn dann die Scherben so einigermassen sortiert sind und der Blick sich auch mal wieder nach vorne richtet kommt die Angst hinzu. Die Angst, das alles eben nicht zu schaffen. Eine ganz schlimme Zeit. Ich finde, die schwerste überhaupt. Denn hier spielen Trauer, Verzweiflung und die Angst zusammen in einem perfekten Orchester.

Kann es noch tiefer gehen? Wohl kaum. Im Allgemeinen heisst es: die Trauer lässt nach, sie wird ertragbar. Das stimmt. Wer es noch nicht selbst erlebt hat, vergisst dabei jedoch etwas: die Verzweiflung und die Angst. Es wird eben nicht besser mit der Zeit. Im Gegenteil, es wird schlimmer. Auch wenn die Trauer nicht mehr so im Vordergrund steht. Denn irgendwann akzeptiert man den Tod, weil Vergangenes nicht zurückgeholt werden kann. Doch das, was an Trauer leichter wird, wird durch die anderen beiden Faktoren weit mehr als aufgewogen. Die Löcher werden nicht mehr nur durch die Trauer über den Tod des geliebten Menschen aufgerissen sondern Verzweiflung und Angst graben sich noch tiefer in den Boden.

Tja, und was ist mit der Wut? Die schmerzt doch auch? Sicher, tut sie. Ich weiss jetzt nicht, ob das stimmt, was ich jetzt schreibe, doch ich kann es mir so vorstellen. So wie die bittere Pille des Doktors zuerstmal Unbehagen auslöst, so ist es auch mit der Wut. Sie kann uns helfen, auch wenn sie zuerst mal zusätzlich drückt. Sie kann uns helfen klare Gedanken zu fassen: sie zwingt uns zum Handeln. So nach dem Motto: "Jetzt erst recht!" Was ist die erste Reaktion auf diese Wut? Man sucht nach Schuldigen oder zumindest nach Menschen, gegen die man glaubt sich wehren zu müssen. Ziemlich schnell erkennt man, dass das falsch ist. Nicht die anderen sind "schuld", niemand ist schuld ausser einem: man selbst.

Du, ich, Monika, Andrea und all die anderen: wir sind selber schuld daran, so tief im Loch zu sitzen. Versteht das bitte nicht falsch. Wir sind nicht schuld daran, in diese Löcher geraten zu sein sondern schuld daran, dort sitzen zu bleiben. Diese Wut ist also gegen uns selbst gerichtet. Das passiert selten im Leben und ist eine vollkommen neue Erfahrung in dieser Situation.

Diese Wut ist also die bittere Pille, welche wir schlucken müssen. Was hilft also? Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, absolut und ungeschminkt! Das geht. Bekommt ja sonst keiner was mit davon. Zum Glück! Da kommen Gedanken ans innere Tageslicht, die nicht für fremde Ohren gedacht werden. Wie hilft diese Wut? Sie lässt erkennen, wo der Hase wirklich im Pfeffer liegt. Nämlich in uns. Nur aus eigener Kraft schaffen wir es aus diesen Tiefen heraus. Fremde können da nur Hilfestellung geben. Als Fremde bezeichne ich dabei alle anderen, auch die besten Freunde und die eigenen Kinder. Da geht es nämlich um Dinge, welche vorallem auch Letzteren absolut fremd sind. Solche Hilfsangebote sollte man jedoch trotzdem annehmen.

Die Wut ist diese bittere Pille, die hilft oder helfen kann. Sofern man es erkennt und auch zulässt. Sie lässt uns denken: "Jetzt erst recht!" Sie kann uns helfen, unser Leben wieder in den Griff zu bekommen. Mehr oder weniger, langsamer oder schneller und Rückschläge wird es immer wieder geben. Was sie nicht kann und niemals können wird: sie wird niemals die Trauer besiegen. Jedoch Verzweiflung und Angst. Die Trauer lässt sich dann viel leichter tragen. Das ist doch schon was. Oder?

Kann es so sein? Ich hoffe es! Ich versuche es.

Liebe Monika,

meinst du das ernst? Jammern? Um Hilfe rufen würde es eher treffen. Auch wenn man viele und auch liebe Menschen um sich hat, die helfen. Deine Sorgen. deine Trauer, deine Angst, das alles kann dir niemand abnehmen. Nicht ein einziges, winziges Stückchen. Ich finde also nicht, dass du jammerst. Trauer ist nicht vergleichbar oder bewertbar. Die äusseren Umstände, das vielleicht.

Liebe Andrea,

ich benutze mal einen Vergleich. Gegen eine Krankheit gibt es eine Pille, mag sie noch so bitter sein. Die ist bereits erfunden und erprobt. Das kann ich nachlesen und mich darum kümmern, wo ich sie bekomme. Und ich gebe dir recht: die Pille gegen Trauer, Verzweiflung und Angst muss immer wieder für jeden einzelnen neu erfunden und von ihm selbst gefunden werden. Das geschieht in diesem Teil des Forums immer wieder aufs neue im Dialog miteinander. Leider gibt es keine Trauermarker und Biopsie und Pathologie helfen da auch nicht weiter.


Alles Liebe

Helmut
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  #629  
Alt 15.05.2010, 02:38
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Standard AW: Myriam

Liebe Mollie,

nein, zurück bringt sie dei Wut auch nicht. Genauso wenig wie Trauer und Verzweiflung. Bei mir jedenfalls bewirkt diese Wut nach vorne zu schauen. Zu erkennen, was möglich ist und wo es weitergehen könnte. Ein Ziel vor Augen, das ist es, was ich brauche. Doch das ist bei jedem sicher anders.

So, wie du diese Feier beschrieben hast, kann man dich nur beglückwünschen. Nicht jeder hat solche Nachbarn und Freunde. Menschen, die Rücksicht nehmen. Menschen, die mitdenken. Menschen, die sich einfühlen können. Menschen, die auch den Mut dazu haben. Bei ihnen kann man einerseits abschalten und andererseits auch wieder auftanken.


Alles Liebe

Helmut
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  #630  
Alt 17.05.2010, 08:29
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mondkalb mondkalb ist offline
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Ein freundliches Hallo an alle,
ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Ich denke in letzter Zeit sehr viel nach und kriege meine Gedanken für mich nicht geordnet, wie dann für andere.
Mollie, es sollte kein Vorwurf oder dgl. sein, dass sich meine Seele kramft, ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich mit dir zu fühlen versuche, dass es mir unter die Haut geht und ich wollte auch kein Ranking des Schmerzes aufstellen.
Helmut, deine Worte:
Auch wenn man viele und auch liebe Menschen um sich hat, die helfen. Deine Sorgen. deine Trauer, deine Angst, das alles kann dir niemand abnehmen. Nicht ein einziges, winziges Stückchen. Ich finde also nicht, dass du jammerst. Trauer ist nicht vergleichbar oder bewertbar. Die äusseren Umstände, das vielleicht.
Diese Worte haben mir sehr geholfen.
Gestern hat mir mein Schwager die erste Schachtel mit Kleidung meiner Schwester gebracht. Ich verstehe, dass er jetzt soweit ist eine Neuordnung, oder wie immer man das nennen will,zu beginnen, oder einfach den nächsten Schritt zu tun. Ich habe ihn gebeten mir die Sachen zu bringen, ich möchte allein sein, wenn ich sie durchsehe. Jetzt steht sie da, die Kiste, vorwurfsvoll und schweigend, für mich fast bedrohlich, und wartet, dass ich sie öffne und wieder Situationen durchlebe, die ich im Augenblick einfach nur verdrängen will. Vielleicht wird sie noch länger stehen oder vielleicht werde ich mich der Herausforderung stellen und mit dem Aufräumen beginnen, auch in meinem Inneren.
LG monika
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