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  #16  
Alt 21.01.2006, 02:34
dicke dicke ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo an ALLE

Es gibt Menschen die hatten das GLÜCK einen ENGEL zutreffen,
andere Menschen haben die KRAFT diesen ENGEL WIEDER GEHEN ZULASSEN.

Den Wunsch meine Mutter wieder bei mir zu haben ist oft so groß das es fast einen Wahnsinnig macht.
Sie am Arm durchs Alter zubegleiten,das sie ihre Enkel u. Urenkel aufwachsen sieht und das sie mich auffängt und tröstet wenn es mir schlecht geht. Auch ich beneide andere um ihre Mutter
Wütent werde ich wenn jemand dies nicht zu schätzen weiß.
Der Weg wie jemand gehen mußte ist was einen zerfrisst dazu kommt dann dieser unfassbarer Schmerz,im Wechsel TRAURIGKEIT UND WUT:
Das Anglitz meiner werde ich immer wahren und werde es von niemandem beschmutzen lassen.
Mama ich liebe dich
Auch das sind Erfahrungen die man macht ,das über dem Tod hinaus schmutzige Wäsche gewaschen wird.


DICKE
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  #17  
Alt 23.01.2006, 17:27
nessie nessie ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo Dicke,

es ist ein großes Opfer jemanden ein Engel werden zu lassen. Aber wie lassen wir sie zu den Engeln. Sie sind in allem was wir tun bei uns und wir wissen, wir werden sie gehen lassen müssen, aber wie ?
Meine Mama hat immer gesagt : " Ich werde ihn niemals gehen lassen !" und doch war das Leiden so groß, dass sie drum gebetet hat, dass Papa nun bitte endlich erlöst wird.
Jetzt ist die Trauer in ihr so groß, dass ich Angst habe, dass sie daran zerbricht, obwohl sie immer die Stärke in Persönlichkeit war.
Wenn ich mir überlege, wie stark meine Trauer ist, wie groß muss dann die meiner Mama sein ?
Ich bin ständig abgelenkt, habe meine Arbeit, Familie, Sport.
Meine Mama hat eine Zukunft, die sie so nicht gewollt und geplant hatte. Für sie ist mit dem Tod von meinem Papa auch ihre Welt zerstört.
Ich würd ihr so gerne helfen. Manchmal trauern wir zusammen und es hilft, aber sie ist nun allein. Natürlich besuchen wir uns gegenseitig,aber ich sehe ihr an, dass es ihr eigentlich richtig beschissen geht.


Lieben Gruß

Nessie
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  #18  
Alt 23.01.2006, 21:54
dicke dicke ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo Nessie

Ich glaube heute nicht mehr daran ,das man seine Zukunft planen kann.
Wie man sieht komm es anderst als man denkt.Alles ist Schicksal!!!!!!!!
Für deine Mutter hat sich alles verändert,aber sie lernt damit zu leben, mit eurer Hilfe.Mein Vater hat sein Leben alleine in die Hand genommen.Er hat nach kurzer Zeit eine neue Partnerin genommen.Am Anfang fand ich es ok. Er sollte nicht alleine sein ,es hätte nichts geändert.Ich kümmerte mich um alles: Wohnungsauflösung,Familie u.Grabpflege.Stand voll hinter ihm,egal wer was sagte.Heute hat er sich von mir und meinen Kindern abgewendet und ich bin wieder alleine.Ich habe ihn verloren obwohl er noch lebt! Es tut weh wenn diese Menschen ,mich für das was ich hatte bestrafen.Es fiel der Satzu büßt dafür das du dich nie von deiner Mutter gelöst hast. Wenn meine Trauer der Preis für das was ich hatte ist ,hat es sich gelohnt.WIE OFT WÜNSCHE ICH MIR SIE WÄRE NOCH DA UND WÜRDE MIR DEN RICHTIGEN WEG ZEIGEN.Wie sehr vermisse ich sie.

DICKE
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  #19  
Alt 23.01.2006, 22:11
dicke dicke ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo NESSIE

Habe wieder nur von mir berichtet,wollte dir noch etwas sagen.So schwer wie die Zeit jetzt auch für euch ist ,aber ihr teilt sie miteinander.Diese Zeit wird zu einer sehr intensiven und wichtigen Zeit werden .


GIB JEDEM TAG In DEINEM LEBEN DIE CHANCE ;DEIN SCHÖNSTER ZU WERDEN

Drücke dich und deine Mutter


DICKE
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  #20  
Alt 24.01.2006, 13:30
nessie nessie ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo Dicke,

was meinst du damit, dass sich alle abgewendet haben. Wieso bist du jetzt alleine ?
Ich kann mir gut vorstellen, dass DeineFamiliengeschichte etwas komplexer ist. Ich möchte Dich aber auch verstehen können. Vielleicht hast Du Deine Geschichte ja schon einmal aufgeschrieben und ich kann sie nachlesen. Ich könnt es nicht ertragen, wenn sich meine Familie von mir abwendet. Häufig sind kleine Missverständnisse die Folge und man schafft einen Zusammenhalt nur, wenn man redet.
Wir, bzw. meine Familie hat schon so einiges durchgemacht. wer was wo gesagt hat. Das kennt wohl jeder. Bei uns gabs auch schon mal Funkstille, aber Blut ist dicker als Wasser und in schwierigen Situationen halten wir zusammen. Und irgendwie vertragen wir uns dann auch wieder !!!

Also, wenn du Zeit und Lust hast, schreib es mir einfach mal !

Lieben Gruß

Nessie
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  #21  
Alt 24.01.2006, 14:33
Tanja2005 Tanja2005 ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo Ihr,

ich glaube, Ihr seid schon etwas weiter als ich, meine Mutter ist letzte Woche gestorben. Am Anfang war ich unendlich froh für sie, denn was hätte ihr die Zukunft bringen können? Und die Zeit zurück drehen geht ja leider auch nicht.

Trauerfeier, Aussegnung Beerdigung etc sind organisiert - habe ich quasi alleine gemacht - nur mein Freund hat mir geholfen. Die Familie (immerhin hatte meine Mutter 6 Geschwister - hat sich ziemlich bedeckt gehalten) Die Urnenbeisetzung soll im engsten Familienkreis stattfinden. Und auf einmal gehören sie alle, die sie sich die letzten 3 Jahre kaum bei uns gemeldet haben, zum engesten Familienkreis.´

Die Familie meiner Mutter ist ziemlich zerstitten und es scheinnt, dass durch ihren Tod bewegung in die Sache gekommen ist. Wenn ich aber ehrlich sein soll, will ist fast, dass die sich weiter nicht leiden können sollen. Schließlich hat meine Mutter nichts mehr von der Familienzusammenführung und ich finde sie wird so auch noch nach ihrem Tod ausgenutzt.

Es ist ja auch nicht so, dass sich seit der Trauerfeier mal einer bei mir gemeldet hat um zu fragen, wie es mir geht. Nur an den Kosten für das Begräbnis wollen sie sich beteiligen. Den stressigen Teil werde ich dann wohl mit meinen Freundinnen erledigen.

Die ist irgenwie eher eine wütende als eine traurige Mail. Ich fühle mich von allen verlassen. Bei allen auch bei meinem Freund, der meine Mutter sehr geliebt hat, geht das Leben weiter. Nur ich weiß nicht was ich mit dem Rest meines Lebens machen soll. Ich bin neidisch auf jeden, der nicht soviel Sorgen gehabt hat oder hat und manchmal bin ich sogar auf meine Mutter sauer, weil wir keine Gelegenheit für ein letzten Gespräch mit wegweisenden Worten hatten.

Und im Büro muss ich mich wieder mit den albernen Befindlichkeiten der Kollgegen und der Frage, ob wir das Logo lieber in grün, blau oder gepunktet machen sollen, rumschlagen. Wen interessiert denn sowas?

Ach Mensch!!!

Tanja
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  #22  
Alt 24.01.2006, 16:11
nessie nessie ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Liebe Tanja,

laß Dich einfach mal drücken.
Ob wir weiter sind, ich wage es zu bezweifeln.
Das Du wütend bist, kann ich nachvollziehen. Auf der Trauerfeier meines Papas kamen sogenannte Familienangehörige, die wir seit 14 Jahren nicht gesehen haben ( Es war die Trauerfeier meiner Oma ). Und die wagten es uns Beileid zu wünschen. Taten so als würden sie trauern. Ich habe dann etwas später Post von einer meiner Cusinen bekommen. Sie wollte den entstandenen Kontakt aufrecht erhalten. Sie hat noch mal geschrieben, wie Leid ihr unser Verlust tut. Unglaublich, sie kann nicht mal annähernd wissen, wie groß unser Verlust ist und ich habe auch kein Interesse daran, mit diesem Familienteil Kontakt aufzubauen. Die sollen bleiben wo sie hergekommen sind. Dann der Spruch von meiner Tante, sie hat dabei richtig gejammert : Ich habe meinen Bruder gar nicht richtig gekannt. Nein, wie sollte sie auch. Und jetzt braucht sie auch nicht mehr jammern. Letztes Jahr hat sie ihren ersten Bruder verloren und im November ihren zweiten ( meinen Papa ). Beide waren an Krebs erkrankt. Der Leidensweg war lang. Sie hat es nicht für nötig gehalten, sich auch nur einmal nach meinem Papa zu erkundigen und jetzt ist es zu spät. Bei mir braucht sie sich nicht zu melden.

Ich würde wohl auflegen.

Du brauchst auch nicht heile Familie spielen, wenn sie nicht heil ist. Es ist schön, dass sie sich an den Kosten beteiligen wollen, aber warte lieber ab, ob sie auch Taten sprechen lassen. Verabschieden sei ihnen gestattet. Wenn man zerstritten war, ist vielleicht das Verabschieden wichtig. Aber wenn du dann keinen weiteren Kontakt möchtest, ist es genauso wichtig und richtig.
Das Du zur Zeit noch sowas wie Erleichterung spürst, kenen wir alle hier. Es ging mir nicht anders. Wundere dich nicht und stelle deine Gefühle auch nicht in Frage. Jeder verarbeitet Trauer anders. Du hast schon mal den richtigen Schritt getan und schreibst in dieses Forum.
Zu deinen Kollegen möcht ich sagen, dass auch ihr Verhalten wohl nicht anders ist, als sonst auch, aber du bist empfindsamer und feinfühliger, zumindest jetzt noch. Viele die noch keinen Angehörigen verloren haben, wissen es einfach nicht besser. Du warst am Anfang sogar erleichtert, dass deine Mama es nun geschafft hat. Das Dir jetzt so langsam der Verlust bewusst wird, dass wissen deine Kollegen nicht. Das Trauer unendlich weh tut, wissen sie nicht. Das es nicht von heute auf morgen wieder alles gut ist, auch das wissen sie nicht. Und ich will dir ganz ehrlich sagen, bis auf einie wenige Ausnahmen müssen meine Kollegen es auch nicht wissen.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel viel Kraft !

Lieben Gruß

Nessie
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  #23  
Alt 25.01.2006, 01:18
dicke dicke ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo Nessie

Mein allein sein ist nicht einfach zuerklären.Für meinen Vater,meine Geschwister ging das Leben nach kurzer Zeit weiter.Sie denken hier und da mal an meine Mutter und weinen auch.Aber für mich geht es nicht weiter,ich funktioniere aber wirklich leben ????
Meine Eltern waren immer bei uns,wie eine große Familie:Oma,Opa;Papa ,Mama,meine drei Töchter.Mein Vater war der schlimmste von allen,immer um unser Wohl besorgt.36 Jahre lang hatten wir eine enge Bindung warum jetzt nicht mehr? Es ist nichts vorgefallen er hat sich nur verändert.Das sagen alle ,nur denen tut es nicht so weh.Ich dachte die schwere Zeit mit meiner Mutter und die Trauer stehen wir zusammen durch und der geht einfach. Ersoll sein Leben leben aber sein Leben hat eine Vergangenheit und die kann er nicht auslöschen.Es sind viele Dinge die mich wütent und traurig machen die ich nicht ändern kann.Es ist seine Frau gestorben nicht seine ganze Familie.Vielleicht muß man ihn kennen um mich zu verstehen.


DICKE
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  #24  
Alt 25.01.2006, 01:36
dicke dicke ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

HALLO TANJA

Wut und Trauer,Haß und Liebe liegen nah bei einander.Viele merken erst dann was sie hatten wenn es zuspät ist,aber es geht nichts über den Tod hinaus.Man ärgert sich aber ändert nichts.SO liebe Verwandte und Bekannte hat glaube ich jeder.
ich schicke dir ein riesen Paket KRAFT


DICKE
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  #25  
Alt 25.01.2006, 10:24
Tanja2005 Tanja2005 ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo Dicke,

ich bin nach wie vor sauer auf meine Familie. Aber es gibt auch ganz schöne Erlebnisse.

Ich bekomme eine Menge Trauerkarten, auch von Leuten, aus meiner Kinheit, zu denen wir den Kontakt verloren hatten. Meine Mutter haz gar nicht gewusst, wieviel Menschen sie sehr schätzen. Ich lerne meine Mutter durch die Charakterisierungen der anderen Menschen noch mal neu kennen.

Ikch bin die erste in meinem Freundeskreis, die ihre Mutter verloren hat. Alle haben mir ganzlieb geschrieben, nur anrufen tut keiner. Kann ich auch verstehen, ich würde mich wohl auch so verdattert fühlen und auf einmal Angst bekommen, dass das bei mir ja auch passieren könnte.

Meine Freundinnen sagen alle, ich soll mich melden, wenn ich reden will. Ich will baer nicht reden, sondern abgelenkt werden. Ich glaube, das schreibe ich denen jetzt auch mal: Dass ich mich freuen würde, wenn sie sich bei mir melden und mir Albernheiten und Nichtigkeiten aus ihrem Alltag erzählen.

Nächste Woche findet die Urnenbeisetzung statt. Das ist sehr gut, denn dann habe ich einen Platz, an dem ich meine Mutter treffen kann.

Jetzt muss ich nur noch die Bepflanzung und den Stein aussuchen. Kennst sich da einer aus? Bepflanzt man das Grab selbst, oder beauftragt man da jemanden? (Ich habe echt keinen grünen Daumen)

Liebe Grüße, Tanja
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