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Der Tod meiner Mutter
Hallo zusammen,
meine Mutter ist vor 2 Tagen an ihren Lebermetastasen gestorben. Allerdings hat es nicht nur gereicht, dass sie gestorben ist, sondern auch wie sie von uns gegangen ist, hat mich hart getroffen. Sie wollte unbedingt zu Hause sterben und mein Vater und ich haben ihr das auch ermöglicht, aber das war für uns beide wirklich ein hoher Preis. Angefangen hat es um 6.45 Uhr , als mein Vater mich mit den Worten "Wach auf, Mama stirbt gleich" aufgeweckt hat. Als ich ins Schlafzimmer gekommen bin war schon der Teppich und das Bett voller Blut und unsere Hausärztin war da. Meine Mutter hatte zwar Schmerzmittel bekommen, aber doch die nächsten 3 Stunden bis zu ihrem Tod (wegen Anstregung?) dauerhaft gestöhnt. Das schlimmste war für mich, als ihr das Blut in endlosen Strömen mindestens eine halbe Stunde lang aus dem Mund und der Nase gelaufen ist - am liebsten wäre ich einfach davon gelaufen, aber ich bin bis zu ihrem Tod nicht von ihrer Seite gewichen. Als besonders schlimme Erinnerung bleiben mit ihre letzten Worte "oje oje" , während ihres Blutsturzes. Ich dachte nie, dass es soweit kommt, aber ich war dann richtig froh, als der Todeskampf endlich vorbei war. Da ich das meinen Freunden nicht auf diese Art erzählen wollte, aber es doch irgendwie von der Seele musste, habe ich das mal hier gepostet. Was ich komisch finde, dass ich selbst bisher recht wenig geweint habe, weil ich es glaub ich noch gar nicht realisiert habe, dass sie wirklich nie mehr zurück kommt. Ging es da jemandem von euch ähnlich oder ist das irgendwie komisch ? Danke fürs durchlesen und viele Grüße! |
#2
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AW: Der Tod meiner Mutter
hallo,
es tut mir leid mit deiner Mama, ich weiß wie du dich fühlst, hab meine Mama Ende letzten Jahes verloren. Ich habe nach dem Tod meiner Mama auch nicht weinen können, manchmal habe ich mich richtig dafür gehaßt, denn es war ja meine liebste Mama. Bei mir kam der Zusammenbruch erst nach ihrer Beisetzung, da habe ich erst realisiert was eigentlich passiert ist. Seit dem weine ich sehr viel und vermisse sie sehr doll. Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft. einen stillen Gruß Häschen
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Mama ich liebe Dich so sehr und vermisse Dich |
#3
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AW: Der Tod meiner Mutter
Hallo disaffected,
ich möchte Dir mein Beileid aussprechen. Ich kann nicht das Leid aus der Welt schaffen, nicht den Schmerz lindern, den Du empfindest. Alles was ich tun kann, ist mit Dir zu fühlen und in Gedanken in dieser schweren Zeit bei Dir zu sein. Es wundert mich nicht, dass Du nicht weinen kannst. Das, was Du mit angesehen hast, muss Dich zutiefst getroffen haben und in Deinem Inneren scheint noch ein Kampf zu wüten. All dieses Leid mit zu erleben und nicht helfen zu können, musst Du erst einmal verarbeiten. Vielleicht tröstet es Dich ein wenig, dass Deine Mutter Dich in ihrer Nähe wußte, denn dieses Bild hat sie mitgenommen auf ihre Reise. Nach langer Krankheit scheint der Tod oft als Erlösung. Und doch bleiben wir trauernd zurück und werden uns der Lücke bewußt, die bleibt, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Dieses Gefühlschaos ist besonders schmerzhaft und ich wünsche Dir, den für Dich richtigen Weg zu finden, um mit Deiner Trauer umgehen zu können. Tränen, die fließen sind bitter. Aber bitterer sind die Tränen, die nicht fließen. Alles Liebe und viel Kraft Blauerschmetterling |
#4
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AW: Der Tod meiner Mutter
Es tut mir so leid
Ich weiss wie Du Dich fühlst...meine Ma ist am 12.06. eingeschlafen...und ich muss Dir leider sagen, dass momentan der zeitliche Abstand nicht, aber auch gar nicht in irgendeiner Weise über ihren Tod hinweg hilft...es wird schlimmer, jeden Tag! Wir haben sie auch begleitet, zugesehen, wie sie keine Luft mehr bekam, wie sie uns voller Furcht ansah, wie sie sich quälte...sorry, mehr kann ich nicht schreiben... Fakt ist, die erste Zeit war ich nur müde, konnte meinen Pa trösten. Nach ca. einer Woche wurde mir bewusst, was passiert war, seitdem weine ich JEDEN Tag, morgens und abends...der Schmerz wird kommen...ich würde Dir gern was anderes sagen...die Bilder der letzten Tage tauchen immer wieder auf...und ich kämpfe so sehr darum, wieder schöne Bilder von ihr in mein Gehirn zu bekommen! Ich wünsche Dir gaaanz viel Kraft!! LG, Mella |
#5
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AW: Der Tod meiner Mutter
Die schrecklichen Bilder werden eines Tages verblassen und ihr werdet die schönen Bilder vor Augen haben. Alles braucht seine Zeit. Ich sehe noch heute, vier Jahre nach dem Tod meiner Mutter, die Verstorbene vor mir. Aber weit entfernt, eher schemenhaft und nicht mehr gut erkennbar. Die schönen bildlichen Erinnerungen überwiegen, obwohl sich so manches Bild nicht auslöschen lassen will. Eines werde ich nicht los: wenn ich meine Mutti besuchte, empfing sie mich an der Tür. Klein und zart stand sie vor mir, den Kopf leicht zur Seite geneigt, das Gesicht gezeichnet von der Schwere der Krankheit. Und doch lächelte sie, und doch lächelte sie. Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Mancher Schmerz heilt nie und es bleiben immer Narben zurück.
Alles Liebe Blauerschmetterling |
#6
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AW: Der Tod meiner Mutter
Hallo disaffected,
mein herzliches Beileid zum Tod Deiner Mutter. Ich kann es nachfühlen, auch ich habe meine Mutter verloren. Auch sie hat während ihrer letzten Stunden lange und viel gestöhnt - und ich dachte erst, sie hätte Schmerzen. Die Hospizschwester meinte, sie erlebe das sehr oft bei sterbenden Menschen und glaubt, es hat etwas mit dem Loslassen aller irdischen Schmerzen zu tun - weniger der Körperlichen als der seelischen erlebten Schmerzen. Erst als sie das sagte ist mir aufgefallen, dass das Gesicht meiner Mutter dabei entspannt war - auch die Stirnfalten, die sie immer hatte, waren verschwunden. Mach Dir keine Sorgen darüber wann Du wieviel weinen wirst - jeder Mensch reagiert anders. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit. Andrea |
#7
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AW: Der Tod meiner Mutter
Hallo disaffected,
erstmal möchte ich dir mein Beileid ausprechen zum Tode deiner Ma Ich konnte die ersten Tage auch nicht weinen,als mein Papa gestorben ist,ich war einfach nur froh,dass er nie mehr leiden muß und es ihm jetzt besser geht. Aber es kommt bestimmt noch das du weinen muß,dann lass alles raus. Bei uns sind es jetzt etwas über 2 Jahre her,dass er nicht mehr da ist,er fehlt immer noch, aber die Trauer wird anders,dass 1. Jahre ist das schlimmste,so empfand ich es. Habe mir oft Bilder von ihm angesehen und mir ging es dann jedemal richtig schlecht,hab rotz und wasser geheult,aber irgendwie mußte ich es immer wieder machen..heute kann ich mir die Bilder anschauen und spüre ganz viel Liebe und Dankbarkeit. Ich wünsche Dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft alles Gute und viele liebe Menschen um dich rum die dir zuhören... Liebe Grüße Ela |
#8
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AW: Der Tod meiner Mutter
Vielen Dank für eure lieben Antworten.
Wie habt ihr den Verlust denn versucht zu verarbeiten? Und habt ihr euch mit euren Freunden getroffen und offen über alles geredet oder es eher in euch "hineingefressen" ? Ich werde jedenfalls versuchen, mich durch Arbeit etwas abzulenken. Liebe Grüße |
#9
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AW: Der Tod meiner Mutter
hallo disaffected,
das hört sich ja schlimm an... also ganz so schlimm war es bei meiner mum nicht. sie hat zwar wahnsinnig geröchelt und schlecht luft bekommen aber sie hat nicht geblutet... sie wollte eigentlich auch zu hause sterben aber leider konnte sie zu hause nicht so gut versorgt werden, so mussten wir sie leider ins krankenhaus bringen. aber es war immer jemand dort, sie war nicht alleine. ich habe viel mit meinen freunden darüber geredet, aber die haben zwar zugehört aber es nicht so verstehen können, sie haben ja die eltern noch. gut unterhalten konnte ich mich mit meiner schwester und einer freundin die auch vor kurzem ihre mum an die sch...krankheit verloren hat. aber es ist 7 monate her und ich mache derzeit eine psychotherapie weil ich immer noch nicht so gut damit klar komme... nimm dir viel zeit für dich selber... und vorallem denke mal an dich.. liebe grüße nadine
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Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot |
#10
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AW: Der Tod meiner Mutter
Hallo disaffected,
meine Mutter ist bald schon ein Jahr fort. Ich habe es vermutlich noch immer nicht ganz verstanden, denn ich weine fast nie. Auch ich war dabei als sie starb. Es war aber völlig überraschend, da sie auf dem Weg der Besserung war. Ich bin hin und her gerissen. Ich bin froh nicht im Trauerloch zu hocken wie viele andere, aber dann hab ich wieder das Gefühl ich werde ihr nicht gerecht. Ich versuche es zu verdrängen, weil ich angst habe, dass es über mir zusammen bricht. Ich tausche mich auch fast nur hier aus. Für das Umfeld ist dieses Kapitel schon recht bald abgeschlossen. Die Beerdigung hab ich nur phasenweise in Erinnerung. Stücke davon fehlen mir. Jeder geht anders mit seiner Trauer um und ich finde man sollte niemanden für sein Verhalten verurteilen. Solange du noch nicht vom Trauertier total angegriffen wirst, sei froh. Deine Mutter wird es auch sein, wenn sie dich aus dem Regenbogenland sieht. Wenn du dann im Trauerloch hockst, dann melde dich (auch sonst natürlich) damit wir dich versuchen rauszuziehen. Liebe Grüße Wolke |
#11
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AW: Der Tod meiner Mutter
Hallo disaffected,
es tut mir leid, dass Du das alles durchmachen musstest, aber wenn es der Wunsch Deiner Mutter war, dann ist es auch gut, dass Ihr ihr diesen Wunsch erfüllen konntet. Es wird ihr ein ruhigeres Gefühl gegeben haben. Auch ich habe meine Mutter vor fast zwei Monaten an Krebs verloren, wir haben sie auch bis zu letzt zu Hause gepflegt und die letzten Tage waren brutal. Die Bilder verfolgen mich und man fängt an zu zweifeln, ob man alles richtig gemacht hat oder ob man im Krankenhaus doch noch das Steuer hätte rumreißen können. Ich weiß, dass das nicht mehr möglich gewesen wäre, aber man zweifelt. Wenn die Bilder hochkommen, dann lasse ich sie, wenn ich versuche, sie wegzudrücken, kommen sie um so schlimmer. Ich sage mir immer, dass meine Mom das alles so wollte: In ihrer gewohnten Umgebung sterben, sie wollte nicht allein sein und das haben wir ihr ermöglicht. Nur das zählt für mich. Ich hoffe, dass die schrecklichen Bilder irgendwann blasser werden. Die schönen Bilder kann ich schon jetzt sehen, wenn ich mich konzentriere, um die Bilder der letzten Tage wegzuschieben. Sei stolz auf Euch und Deine Mama, dass Ihr ihr den letzten Willen ermöglichen konntet. Such die schönen, sehr intimen Momente dieser Zeit und trage sie in Deinem Herzen weiter. Nimm die Kraft, die Deine Mutter gezeigt hat, mit Dir in Dein weiteres Leben. Rede mit Deiner Familie, die das gleiche gesehen hat wie Du. Bei mir ist es so, dass sich die Beziehung zu meinem Vater durch das gemeinsame Erlebnis sehr gefestigt hat und das ist zumindest schon mal ein positiver Aspekt. Fühl Dich gedrückt, Sabine |
#12
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AW: Der Tod meiner Mutter
Hallo Disaffected!
Meine Mutter ist m 11.11.05 auch nach einem fürchterlichn Kampf gestorben. Blut war dabei aber keins im Spiel, doch eigentlich ist das ja nicht so wichtig, denke ich mir. Das schlimmste ist ja, die eigene Mutter so leiden zu sehen. Zitat:
Natürlich sind manche Freund nicht so begeistert gewesen über das Thema, aber sie haben zugehört und teilweise auch ihre Meinung zum Verlauf geäussert (einige haben medizinische Bildung, einer ist Heilpraktiker, der hat dann viel esoterisches erzählt... war nicht so der Renner, aber es zeigte mir, dass der das Thema auf seine Art ernst nimmt). Und alle sind meine Freunde geblieben und haben sich nicht abgewendet! Mein Rat ist: Rede darüber, so viel Du kannst, wenn Du gerade die Kraft dazu hast. Rede, rede, rede, bis der erste, stechende Schmerz sich abgenutzt hat. Wenn Dir die Kraft dann ausgegangen ist, lenke Dich ab und versuche neue Kraft zu schöpfen, aber nicht nur arbeiten, Du kannst auch ausgehen, überhaupt Sachen machen, die Dir Spass machen- damit Du auch was schönes im Leben hast (Geheimtipp: power Dich beim Sport so richtig aus. Die dabei ausgeschütteten Hormone hellen de Stimmung auf und man kann die Wut über dieses schreckliche Ende in Bewegung umsetzen)! Und dann stürtze Dich weder in die Verarbeitung. Hast Du jemanden, dem Du verstraust? Nehme ihn als Begleitperson, die Dich immer wieder auffangen kann, wenn Dich der Kummer überrollt, den Du zB nachts anrufen kannst oder der auch bei Dir übernachten würde. Die ersten Wochen habe ich erst mal nur verdrängt, was dazu führte, das ich furchtbare Alpträume rund um den Tod und die Beerdigung hatte. Dass hat mich gelehrt, dass die Seele sich auf jedenfall irgendwann damit beschäftigen möchte, um zu verarbeiten. Ohne meinen Mann hätte ich es wohl nicht geschafft. Man kann die Zeit, die er über meine Mutter mir zuhörte und noch zuhört sicherlich auf viele Wochen zusammenrechen! Ich wünsche Dir viel Kraft für Deinen Weg! Irgendwann wird es besser werden, ich versprechs Dir!
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Man sagt, das Leben geht weiter- stimmt nicht! Mein Leben steht still, seit meine Mutter ging. Geändert von Kerstin13.06.80 (27.08.2006 um 17:26 Uhr) |
#13
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AW: Der Tod meiner Mutter
hallo,
ich hab mein muttchen (59) am sa an lebermetas sterben sehen gott sei dank hat sie sich nur einmal kurz mit etwas blut erbrochen........aber es war eh alles schon schlimm genu für uns sie hatte sollche schmerzen, das wir einen rtw angerufen haben und es war gut so für sie, sie mußte sich so dann nicht mehr so quälen....... meine ma wollte bis zum schluss bei uns bleiben und hat gekämpft und gekämpft....... aber es hat nix gebracht, sie mußte gehen............wir waren alle bei ihr, nach ihrem tod waren wir noch fast 4 stunden bei ihr am bett....wir wollten sie nicht allein lassen...... ich denke das weinen wird bei dir noch kommen, nach so einem schlimmer erlebnis mit dem blut bei deiner ma, wirst du noch extrem unter schock stehen ich wünsche dir ganz viel kraft für diesen schweren weg, wie du siehst stehst du nicht allein da................... fühl dich gedrückt sabine |
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