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  #1  
Alt 24.06.2008, 21:01
XY-Petra-YX XY-Petra-YX ist offline
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Registriert seit: 24.06.2008
Beiträge: 5
Standard Das schnelle sterben meiner Mutter

Also die Geschichte von meiner Mama fing so an. Sie war erst nur schläfrig, antriebslos, und erschöpft. Die Ärztin meinte sie sei ausgebrannt und bräuchte einfach nur ruhe. Meine Mama klagte aber auch über starke Kopfschmerzen. Nach einem Treppensturz wurde ihr Kopf nur geröntgt und da war ja nix. ca. 3 monate später hatte sie gleichgewichtsprobleme. Aber das wurde auf den Kreislauf geschoben. Sie ist im Mai 2004 in Urlaub gefahren ( nach München ) nach ca. einer Woche ( Mittwochs ) rief sie mich an, das es ihr so schlecht ging und sie musste an einer Tour nur weinen. Sie hatte ein Wechselbad der Gefühle. Ich von Saarbrücken nach München, sie abgeholt wieder nach Saarbrücken und zum Arzt. Diagnose: Erkältung ! Samstags bin ich sie wieder besuchen und sah das ihre linke Gesichtshälfte leicht hing und fragte sie ob alles ok wäre? sie weinte wieder. Ich rief einen Notarzt an und äusserte den Verdacht auf Schlaganfall!! Notarzt kam und meinte sie hätte doch nichts, sie solle nur mehr trinken dann wird das wieder!!! Ich habe dann gedroht wenn sie sie nicht mitnehmen und ich sie mit dem Auto hinfahre und es sich herausstellen sollte, das sie etwas ernstes hat, das ich diesen Notarzt verklagen würde. Daraufhin nahmen sie sie knurrend mit. In der Klinik hatten wir nach ca. einer Stunde Untersuchungen ein vorläufiges Ergebnis. Verdacht auf einen bösartigen Hirntumor.

Sie wurde mit Medikamente ruhig gestellt, einen Termin in der Neurochirugie gemacht der fast 3 Wochen dauerte, da die Ärzte gerade im Streik waren.
Dann folgte der Transport in die Uniklinik Homburg. Die OP wurde 2 Tage später gemacht. Dauerte fast 7 Stunden. Sie war nach der OP auch wieder fit. 2 Tage später das niederschmetternde


Ergebnis: Maligne Gliome HWO 4.........


Lebenserwartung von maximal 6 Monaten.



Ich habe sie so schnell wie möglich aus der Klinik geholt zu mir nach Hause. Sie sollte die letzten Monaten wenigstens noch in der Familie verbringen.

& Wochen später wurde sie das 2. mal operiert. incl. Bestrahlung u.s.w. Die ganzen Medis bekamen ihr nicht gut. So haben wir mit Rücksprache des Arztes die Bestrahlung und einige Medikamente abgesetzt. Bis auf Cortison und die Tabletten für Krampfanfälle und Schmerzen.

Ich habe mit ihr noch ein paar Tage in Österreich verbracht. Sie wollte so gerne im Winter eine Schlittenfahrt machen, aber da die Zeit zu knapp war hatten wir das in den Herbst gelegt. Als wir von Österreich zurück kamen ( Oktober ) ging es ihr zusehens schlechter. Sie bekam trotz Medikamente häufige Krampfanfälle. Als es nicht mehr ging ( ich habe 2 Kinder die waren gerade 9 und 10 Jahre) habe ich meine Mama im November in ein Hospiz gebracht. ( war so abgemacht ). Sie war gerade 2 Wochen dort, ist sie in ein Koma gefallen aus dem sie nicht mehr aufgewacht ist. Sie starb am 28.11.2004 auf den 1. Advent morgens um 10:06 Uhr.

Ich habe sie bis zum Schluss betreut. Ich war bei ihr bis zum letzten Atemzug. Aber sie fehlt an allen Ecken und Kanten. Ich vermisse sie immer noch sehr stark. Ich konnte bis heute noch nicht wirklich trauern, denn der Alltag musste ja weiter gehen. Ich bin irgendwo auf der Strecke geblieben und habe mich irgendwie ein Stück aufgegeben. Es sind nun genau 3 Jahre, 7 Monaten und 24 Tage her. Und sie fehlt mir immer mehr.
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  #2  
Alt 24.06.2008, 22:23
Benutzerbild von Ramonali
Ramonali Ramonali ist offline
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Registriert seit: 10.03.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 257
Standard AW: Das schnelle sterben meiner Mutter

Liebe Petra,
erst einmal mein nachträgliches Beileid zu deinem Verlust! Ich kann sehr nachfühlen wie es dir geht, mein Paps ist im Januar diesen Jahres nach sechsmonatiger Krebserkrankung gestorben. Auch ich bin noch nicht darüber weg, wird wohl auch nie sein, es ist ein elementarer Verlust wenn ein Elterteil geht. Schließlich haben sie für dich gesorgt, dich umhegt und großgezogen.
Ich kann dir nur wenig Trost geben, aber auch dir versprechen, das wir in diesem Forum alle ein offenes Ohr und Herz für dich haben werden...
Mir hat es enorm geholfen, zu wissen, hier gibt es liebe Menschen die mir zu hören, meine Tränen verstehen und mir immer wieder geduldig Trost mit auf den Weg geben!!!!
Ganz liebe Grüße von Ramona
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