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Alt 24.09.2001, 21:01
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Standard Hilfe für Hinterbliebene

Hallo Ihr Lieben,

man denkt immer man ist mit seinem Kummer alleine, bis ich auf diese Seiten gestoßen bin. Eigentlich war ich auch vorher nicht alleine aber ich habe immer das Gefühl niemand versteht mich, obwohl ich eine tolle Familie und einen sehr verständnisvollen Freund habe.

Bei meinem Vater stellte man im Mai 1995 Darmkrebs fest. Er erhielt einen künstlichen Ausgang, der nicht mehr verlegt werden konnte und etliche Bestrahlungen. Nach gewisser Zeit hatten wir geglaubt, er hat es geschafft. Im September 1996 stellte man einen Tumor in der Leber fest. Doch auch diese OP schaffte er und erhielt anschließend Chemotherapien.

Heute sitz der ganze Körper voll und seid circa drei Monaten liegt er nur noch im Bett. Trotzdem glaubt er immer noch, dass er gesund wird. Er hat noch soviel vor. Meine Geschwister und meine Mutter pflegen in zu Hause. Aber was sagt man seinem Vater, wenn er einem erzählt was er noch alles machen möchte? Ich komme einfach nicht damit zurecht, dass ausgerechnet mein Vater diese fürchterliche Krankheit hat. Er ist abgemagert, kann kaum etwas essen, seine Stimme ist fast weg und er hat noch nicht einmal die Kraft sich alleine aufzurichten. Es ist einfach fürchterlich und nicht zu ertragen seinen Vater zu sehen wie er kämpft und keine Chance mehr hat, den Krebs zu bezwingen. Manchmal wünsche ich ihm, dass er nicht zu lange leiden muss. Aber dann frage ich mich, ob das nicht unchristlich ist?! Seid der schrechlichen Gewissheit, dass mein Vater bald sterben wird, denke ich oft über Gott nach? Wenn es ihn wirklich geben sollte, warum läßt er das dann zu? Wahrscheinlich sehr ungerecht, diese Gedanken.

Im Momentan wohne ich 200km entfernt, weil ich studiere. Aber in drei Wochen ziehe ich wieder nach Hause. Ich möchte meine Mutter und meinen Vater in der letzten gemeinsamen Zeit so viel wie möglich unterstützen.

Der Gedanke, dass mein Vater sterben wird ist unerträglich. Es zerreißt mir das Herz. Ich wollte doch, dass er mit mir meine Hochzeit feiert und später seine Enkelkinder aufwachsen sieht und mit ihnen zusammen Fußball spielt. Er kann doch nicht jetzt schon sterben! Der allerschlimmste Gedanke ist jedoch, dass man seinen Körper einfach in der Erde verbuddelt. Das ist so endgültig!

Ich hoffe, dass wir bis dahin noch ein paar schöne gemeinsame Stunden haben werden und ich bei ihm sein darf, wenn er einschläft und uns für immer verläßt!

Ich wünsche Euch und auch mir viel Kraft für die nächste Zeit!

Sandra
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