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  #16  
Alt 28.09.2008, 21:33
AndreaM AndreaM ist offline
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Standard AW: Gibt es ein Patentrezept für Trauerbewältigung?

Liebe Julia,

ich kann mir kaum vorstellen, wie eine Tochter eine Mutter vergessen könnte. Ich bekomme oft genug gesagt, dass man meine Mama in mir zwar optisch kaum, im Wesen jedoch sehr leicht wiedererkennt. Ich nehme das als Kompliment, ist es doch ein großer Wunsch von mir, eines Tages in der Lage zu sein, Menschen einfach zu akzeptieren wie sie sind - etwas, was sie immer konnte.

Eine Kollegin von mir hat eine Krebserkrankung überstanden als sie so in den zwanzigern war. Und sie hat mir einmal gesagt, ihre größte Angst sei gewesen, dass eines Tages niemand mehr über sie sprechen wird. Sie kann nun keine eigenen Kinder bekommen (vermutlich wg. Chemo), aber sie sagte heute wäre sie in dem Punkt gelassener, weil sie sich sicher sei, ihre kleine Nichte würde sich bestimmt an sie erinnern.

Liebe Kathrin,
ich kann mir kaum ausmalen, wie es sein muss, einen Zwilling zu verlieren. Aber ich weiß, wie wenig Worte mein Bruder um seine Trauer gemacht hat - wie es eben seine Art ist niemals viele Worte zu machen. Ich glaube, Männer gehen mit solchen Situationen anders um, sie finden oft keine Erleichterung im Reden.

Was den Friedhof angeht - was Du sagst überascht mich. Ich gehe selbst hin um Ruhe zu finden - ich kann sehr lange dort sitzen und Unkraut zupfen, selbst wenn längst keins mehr da ist. Meine Mutter finde ich dort nicht, aber Abstand "zur Welt" und die Ruhe, mich einfach so lange aufzuhalten wie ich möchte. Ich tue das eigentlich auch nur für mich. Und wenn ich beim Herrichten an andere denke, dann nur in so weit, dass ich glaube, dass ihre Freundin sich besser fühlt, wenn sie das Grab ordentlich vorfindet. Weil auch sie dann weiß, sie ist nicht die einzige, die nicht vergessen hat...

Kommt gut in die neue Woche
AndreaM
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  #17  
Alt 29.09.2008, 10:58
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Lilian101 Lilian101 ist offline
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Standard AW: Gibt es ein Patentrezept für Trauerbewältigung?

hallo ihr lieben...

vergessen tut man nie...ich denke an meinen Opa er ist vor 20 Jahren verstorben an meine Oma an meinen Vater..viele sind sie schon gegangen...
aber ich habe von allen etwas behalten..ich habe Väterlicherseite keine verwanten mehr so habe ich die schatulle an mich genommen..dort ist alles drinne was mit meiner oma und vater zutun hat..sogar bilder vertorbener die ich nie gekannt habe..ab und an schaue ich dort rein..so bleibt keiner vergessen...nur der Schmerz ist nicht mehr so da.es sind Erinnerungen..

hallo Andrea...ich war noch nie so oft auf dem Friedhof wie die letzten 3 wochen...ich gehe gerne dort hin..es macht mich ruhig...ich rede mit meinem Mann..sitze auf der Bank und seniere vor mich hin...bin völlig in mir..weg von der Aussenwelt..verstehe nur zu gut wie es bei dir ist...

wünsche euch einen lieben start in die neue woche....
__________________
geboren.am 17.09.1970
verstorben am 27.08 2008 Cup-Syndrom
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  #18  
Alt 29.09.2008, 11:44
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Gibt es ein Patentrezept für Trauerbewältigung?

Hallo ihr Lieben hier,
ich habe was gelesen was ich einfach nur wundervoll finde.....möchte es mit euch teilen.
Seit lieb gegrüßt von Birgit





Vom Engel der das Trösten lernte

Bonifazius war neu an seinem Arbeitsplatz. Schrecklich neu und schrecklich nervös. Schließlich hatte er so etwas noch nie gemacht. Er war hierher versetzt worden. Ob als Beförderung oder Strafversetzung konnte er noch nicht so ganz erkennen. Nervös blickte er auf seine neuen, schneeweißen Visitenkarten:


Himmlischer Trauerbeauftragter - Engel vierten Grades

stand da in großen Buchstaben drauf.
Trost solle er den Trauernden auf Erden spenden, hatte sein neuer Hauptamtsleiter ihm gesagt. Trost. Das sei der Wille des Schöpfers. Selig sind die Trauernden denn sie sollen getröstet werden. Das war eine ganz neue Welt für ihn.
Er war doch hoch qualifizierter Turboschutzengel. Er hatte eine Zusatzausbildung zur Deckung besonders gefährdeter Personen, das heißt Personen, die lebensgefährliche Leidenschaften pflegen: Bungee Jumping, Fallschirmspringen, Mountain biking, Haifischtauchen, Free Falling, Boxen.
Er selbst hatte ein gewissens persönliches Interesse an solchen Sportarten und verpasste kaum eine Gelegenheit seine Schützlinge beim Spiel zu beobachten und flutschte gerne mal hinterher auch wenn es gar nicht nötig war. "Um in Form zu bleiben", sagte er immer.
Und nun war er Trauerbeauftragter. Was hatten sich seine Vorgesetzten nur dabei gedacht?
Er stöhnte und seufzte. Es führte kein Weg daran vorbei. Engel können sich ihre Aufgaben eben auch nicht auswählen.
Notgedrungen besuchte unser Engel seine erste Trauerfeier auf Erden.

"Au, ist das miserabel", dachte unser Engel, "miserabel", als er die Gesichter der Weinenden um sich sah. Aber weil unser Engel doch ein großes Herz hatte und das Weinen der Leute nicht aushalten konnte, klopfte er jedem väterlich auf die Schulter und sagte den einzigen Satz, der ihm einfiel: "Das wird schon wieder", sagte er immer wieder. "Das wird schon wieder."

Aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass dies nicht als sonderlich hilfreich oder tröstend empfunden wurde. Also zog sich unser Engel wieder in den Himmel zurück und überlegte, wie er dieser Situation beim nächsten Mal besser begegenen könnte. Und so machte er eine Liste mit Sätzen, die er den Trauernden sagen konnte. "Das wird schon wieder" hat offensichtlich nicht so gut funktioniert. Vielleicht sollte er sich mehr auf ihre Gefühle konzentrieren. Die Menschen haben es ja immer so mit Gefühlen. Denen müssen Schranken gesetzt werden.

"Man darf den Kopf doch nicht hängen lassen." Schöne bildhafte Sprache. Das würden sie verstehen. "Lassen sie sich doch nicht so gehen." Das wäre ein guter Rat, dachte er, nickte und schrieb auch diesen Satz auf seine Liste.

"Ist doch alles nicht so schlimm" könnte ihnen ein neues Verständnis der Wirklichkeit geben. Er könnte sie auch auf andere, noch tagischere Schicksale hinweisen. Das würde ihnen bestimmt helfen, ihren Verlust in Relation zu sehen. "Es hätte schlimmer kommen können" wäre auch gut. "Keiner weiß, was ihm alles erspart blieb durch einen frühen Tod."

Und wenn das nicht half: "Sie sollten wirklich eine Therapie machen" - ja, die Menschen würden seinen Rat sehr schätzen. Therapie ist schließlich eine gute Sache.

Mutig wagte er sich auf die nächste Trauerfeier auf Erden, ging schnurstracks auf die Anghörigen zu und verteilte großzügig seine (weniger hilfreichen aber durchaus gut gemeinten) Ratschläge.

Viel Glück hatte er nicht. Einer der Angehörigen, den er von seinem früheren Aufgabenbereich erkannte, weil er ein bekannter Boxer war, hielt seine Meinung über die von Bonifazius gegebenen Ratschläge nicht hinterm Berg, holte einmal aus und verpasste dem Engel seinen allerersten Kinnhaken.

"Dich hab ich mal beschützt", murmelte Bonifazius als er taumelnd wieder gen Himmel flog. Dass die Arbeit mit Trauernden so gefährlich werden würde, hätte er sich nie vorstellen können. Und Gefahrenzulage gab es für diese Beschäftigung auch keine.

Etwas zerknirscht saß er an seinem Arbeitsplatz. "Vielleicht fehlt es dir einfach an persönlicher Trauererfahrung. Du musst deine eigenen Verluste erstmal aufarbeiten" schlug ein anderer Engel vor. Also entschied er sich, über sein Leben und seine Verlusterfahrungen nachzusinnen.

Vor vielen, vielen Jahren hatte er einmal versehentlich seinen Lieblingsball in ein benachbartes Universum geworfen und nicht mehr zurück erhalten. Seine Mutter war schrecklich böse mit ihm gewesen und hatte ihn gescholten, weil er unter Lebensgefahr versucht hatte, dem Ball nachzufliegen. Sie hatte nicht verstanden, wie wichtig, gerade dieser Ball für ihn war. Ja, dachte er. Auch ich wurde missverstanden in meiner Jugend. Ich teile das Schicksal der Welt.

Und einmal starb sein Goldfisch. Er lag plötzlich tot in seinem Aquarium. Seine Mutter hatte noch versucht, ihn zu täuschen, erzählte ihm, der Goldfisch würde nur einen Winterschlaf machen und wollte ihn dann mit einem anderen austauschen, bevor er es bemerkten würde. Aber er war gewiefter als sie dachte und überraschte sie dabei, wie sie gerade den alten aus dem Aquarium fischte, um ihn zu ersetzen.

Auch er hatte Trauererfahrung. Er weinte über seinen Goldfisch und seinen Ball. Tagelang.

Jetzt würde er der Menschheit besser dienen können. Mit seiner bewusstgemachten Verlusterfahrung konnte er ihr Leid teilen.
Ein paar Tage später machte Bonifazius sich wieder auf den Weg zu einer Trauerfeier.

"Ich weiß wie sie sich fühlen", sagte er den Hinterbliebenen und wischte sich eine Träne aus den Augen, "auch ich habe jemanden sehr wichtiges unter tragischen Umständen verloren." Erwartungsvoll sahen ihn die Angehörigen an. "Meinen Goldfisch, vor vielen, vielen Jahren....Möchten sie vielleicht ein Bild sehen?"
Es erging unserem Engel kaum besser als beim letzten Mal. Zwar erhielt er keinen Kinnhaken von einem berühmten Boxer, aber der Hieb mit dem Regenschirm der alten Dame hat auch ganz schön gesessen.

Vielleicht sollte er sich mehr auf Trauernde konzentrieren, die schon ein wenig weiter auf dem Weg waren und vielleicht nicht mehr ganz so empfindlich sind, dachte er. Also besuchte Bonifazius eine Trauergruppe. Anwesend waren ganz, ganz viele Frauen und sehr, sehr wenig Männer. Andächtig hörte Bonifazius zu, als die Trauernden berichteten wie es ihnen in der letzten Zeit ergangen war. Eine Frau fiel ihm ganz besonders auf, vor allem weil ihm die Zeit des Verlustes schon sehr, sehr lange her erschien (es war gerade mal ein Jahr) und diese Frau offensichtlich noch nicht damit zureecht gekommen ist.
In der Kaffeepause sagte er zu jener Dame: "Sie trauern ja immer noch um ihn!" "Er ist ja auch immer noch tot!", entgegnete sie resolut.
Zwar hatte sie ihn nicht geschlagen, aber es fühlte sich an wie eine Ohrfeige, und betroffen machte er sich auf zurück in sein Büro.

Er würde ein paar Bücher zum Thema lesen, dachte er. Psychologische Bücher.
Und immer wieder las er, dass man den Verstorbenen loslassen müsste.Loslassen. endlich mal wissenschaftlich fundierter, psychologisch begründeter Rat.

"Sie müssen loslassen." Bonifazius übte diesen Satz mit passender Miene vor dem Spiegel. Er entschied sich für ein wohlwollendes , weises Lächeln. Bei der nächsten Gelegenheit setzte Bonifazius sein eingeübtes Gesicht auf und sagte mit warmem, mitfühlendem Ton: "Sie müssen loslassen."

"Ich kann und will aber nicht", kam faustdick zurück. Das war eine klare Aussage.

Bonifazius hatte genug. Er zog sich in den Himmel zurück und entschied sich, dass man Trauernden am besten aus dem Weg geht. Wenn er einen in der Stadt sah, tat er, als hätte er ihn nicht gesehen oder wechselte schon lange im Voraus die Straßenseite.

So mied er sie allesamt, weil er dachte, er könnte nie erfolgreich sein sie zu trösten, er könnte nicht helfen, er könnte sie nicht wieder glücklich machen. Er würde immer alles nur schlimmer machen.

Dabei wollte er so sehr, dass sie wieder lachten, dass sie wieder fröhlich sein könnten, dass sie endlich aufhörten so traurig zu sein.

Und aus der Distanz heraus beobachtete er sie. Er sah wie schwer ihnen die ganz alltäglichen Dinge fielen. Die Wohnung aufzuräumen, die Wäsche waschen, die Rechnungen bezahlen und sich mit Versicherungen rumschlagen, die Kinder zur Schule bringen und öffentliche Verkehrsmittel benutzen, sich die PIN Nummern für EC Karten zu merken und Rentenanträge ausfüllen. Oft wollten sie nichts kochen und nichts essen.
Und so schickte er sich an , ihnen einfach hin und wieder mal ungesehen etwas Gutes zu tun.

Die Tür aufzuhalten, wenn sie schwere Taschen trugen, den Bus anzuhalten, wenn sie fast zu spät kamen, das Bügeleisen und Herdplatte auszuschalten, die sie vergessen hatten, den Wäscheknopf heimlich vom 90 auf 30 Grad zu drehen, wenn sie mal wieder Wolle kochen wollten und ihnen die PIN Nummer für ihre EC Karte zuzuflüstern. Andere anzupieksen, ihnen gelegentlich was zu Essen zu machen. Für eine beiläufige Umarmung zu sorgen.

Manchmal, da schickte er den Witwen kleine, schwarze Möpse und andere Hunde, die sie streicheln konnten und die mit großen Augen zu ihnen aufblickten.

Er lernte, ein Freund zu sein, der nichts tat, als da zu sein und den Schmerz auszuhalten.

Er brauchte nichts zu sagen, weil es nichts zu sagen gab. Die Suche nach Worten hatte aufgehört. Und dann saß er da und lernte von ihnen. Er lernte wie man einen Menschen liebt, den man nicht mehr sehen kann. Er hörte ihren Herzen zu.
Sie erzählten von ihrer unendlichen Sehnsucht und sprachen von der eindringlichen Nähe, die sie manchmal spürten. Von dem greifbaren Unbegreiflichen. Von der Tiefe und dem Schmerz. Von der Dunkelheit und der Wut. Und von diesem Ort, an dem die Toten leben, tief in ihnen. Von der Größe ihrer Seele, die immer weiter wird und dieser Wand zwischen Leben und Tod, die immer dünner wird.

Und sie erzählten von den seltsamen Begebenheiten. Von der Verbindung zwischen Lebenden und den Toten.

Und das konnte er nun endlich verstehen, denn er war ja von jener und nicht von dieser Welt, war selbst Grenzgänger.

Und dann verstand er, was seine Aufgabe war, als Trauerbeauftragter des Himmels, der Trost auf die Erde bringen sollte.

Und er schickte ihnen Regenbögen und Momente, in denen die Sonne ganz plötzlich durch die Wolken brach; Lieder im Radio, von denen er wusste, dass sie sie berühren würden; ein ungewöhnliches Vogelzwitschern dem einen und einen ganz besonderen Sonnenaufgang dem anderen.

Und so ließ er sie wissen, dass im Raum des ewigen Lichts ein Platz für sie war, für ihre Liebe, für ihre Sehnsucht und für den Menschen, den sie verloren hatten.

Denn Bonifazius, himmlischer Trauerbeauftragter - Engel vierten Grades, ehemaliger Schutzengel besonders gefährdeter Personen, hatte etwas ganz wichtiges gelernt:

Die Liebe, sie hört mit dem Tod nicht auf. Sie bekommt nur einen neunen Namen: TRAUER.
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  #19  
Alt 29.09.2008, 12:28
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Lilian101 Lilian101 ist offline
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Standard AW: Gibt es ein Patentrezept für Trauerbewältigung?

hallo Birgit..

das ist sehr schön.
..genau so ist es..mir fehlen hier die richtigen worte..
um anderen zu trösten...ich weiß nie was ich schreiben soll...aber fühle den selben schmerz wie alle hier... Kopf hoch..das wird schon...das weiß man selber..nur hilft es nicht im moment..
im moment geht es mir sehr schlecht breche dauernt zusammen essen kann ich auch nichts aber ich habe Engel um mich herum..die da sind...

lg Simone
__________________
geboren.am 17.09.1970
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  #20  
Alt 30.09.2008, 01:05
Geli55 Geli55 ist offline
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Standard AW: Gibt es ein Patentrezept für Trauerbewältigung?

Liebe Birgit,
das ist wunderschön ! Mir liefen am Schluss die Tränen.
Danke,dass Du uns diese Zeilen hier zukommen lässt.
Ich hoffe Dir geht es recht gut ?
Ich verfolge schon lange Deinen Thread und Einträge hier im KrebsKompass, sowie auch Monis. Es tat mir sehr weh zu lesen,dass sie nun nicht mehr unter uns ist. Ich hab Euch beide für Eure Kraft, Energie und unerschütterlichen Glauben immer sehr bewundert.
Liebe Grüsse und Dir alles Gute
Geli
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  #21  
Alt 30.09.2008, 07:58
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Gibt es ein Patentrezept für Trauerbewältigung?

Hallo Birgit,

wunderschön diese Geschichte. Und tatsächlich sogar tröstend zu sehen, dass wir mit unserem Entsetzen und unserer Verwunderung über die "Sprüche, die die Welt nicht braucht" nicht alleine sind. Der Text trifft es wirklich wunderbar.

Kommt gut durch den Tag!

LG
Andrea
__________________
Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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  #22  
Alt 30.09.2008, 09:24
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Gibt es ein Patentrezept für Trauerbewältigung?

Ihr Lieben ,
danke für eure lieben Worte.....
Ich möchte hier noch ein paar Worte reinsetzen......sie helfen meiner Seele sehr.

Ich hoffe es ist auch für euch ein wenig Trost.


Ich glaube ganz fest daran das uns eine Liebe erwartet......


Eine Liebe erwartet mich
Was auf der anderen Seite passieren wird,
wenn alles für mich
in die Ewigkeit gestürzt sein wird,
das weiß ich nicht.
Ich glaube, ich glaube allein,
dass eine Liebe mich erwartet.
Zwar weiß ich, dass es dann für mich
arm und ohne Gewicht darum geht
meine Bilanz abzuschließen
Aber denkt nicht, dass ich verzweifeln werde.
Ich glaube, ich glaube so sehr,
dass eine Liebe mich erwartet!
Das, was ich geglaubt habe, werde ich noch fester glauben
beim Schritt in den Tod.
Es ist eine Liebe,
auf die ich zugehe im Schreiten;
Es ist eine Liebe,
in die ich sanft hinabsteige.
Wenn ich sterbe, weint nicht;
Es ist eine Liebe, die mich nimmt.
Wenn ich Angst habe, und warum nicht? -
Erinnert mich einfach,
dass eine Liebe, eine Liebe mich erwartet.
Sie wird mich ganz öffnen
für ihre Freude, ihr Licht.
Ja Vater, ich komme zu Dir.
In dem Wind,
von dem man nicht weiß, woher er kommt und wohin er geht,
zu Deiner Liebe, Deiner Liebe, die mich erwartet.


Nach dem französischen Gedicht einer Karmelitin, Mutter Genevieve,
dem Karmel von Montpellier 1973 gewidmet.
(Übersetzung Schwester Magdalena Stoltz, IBMV)
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  #23  
Alt 30.09.2008, 09:53
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Gibt es ein Patentrezept für Trauerbewältigung?

Kommen und Gehen
Alles im Leben ist ein Kommen und Gehen:
Geburt und Tod,
Frühling und Herbst,Tag und Nacht.
Wir Menschen aber hängen unser Herz so gern an Dinge

und wollen sie festhalten:
schöne Augenblicke,Liebe,
unsere Kinder,
den Partner.

Aber was wäre der Tag ohne die Nacht
,
der Frühling ohne den Herbst?
Ich möchte die Sonnenauf- und -untergänge nicht missen,

nicht das Aufbrechen neuen Lebens im Frühling.

Loslassen,
die Dinge kommen und gehen lassen,
begrüßen und Abschied nehmen,
am Tag leben und genießen,
in der Nacht ruhen
anstatt am Tag von der Nacht zu träumen und
in der Nacht den Tag herbeizusehnen.

Nichts bleibt wie es ist
und doch ist nichts verloren.

Was ich erlebe, bewußt wahrnehme,

bleibt meiner Erinnerung erhalten.

Alles was ich tue
oder nicht tue

verändert den Lauf der Dinge.

Bist du glücklich,genieße es,
aber versuche nicht, das Glück festzuhalten!
Bist du traurig, verzweifelt,
nimm deinen Schmerz wahr - er ist Teil des Lebens und wird vergehen und dich weiterbringen!



Beate Prager, (*1955), Hausfrau und Mutter





Auch ich lebe mit der Trauerbewältigung


Ich bin seit fünf Jahren Betroffene.....
und übe seit diesem Tag an das
"LOSLASSEN"

was ich so sehr Liebe

meine fünf Kinder.

Ob ich das jemals ganz schaffe....

Es tut nicht mehr so weh.....ich habe großes Vertrauen in mein Kinder.

Sie wissen wir bleiben immer durch das Band der Liebe verbunden
....
unsere Seelen bleiben immer zusammen.
Daran glaube ich ganz fest.

Seit lieb gegrüß
....
von Birgit

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